Hier lassen wir nur Bilder sprechen
Norwegen-Trip 2024 – 29. Mai – 29. Juni
Tourstart 29.05.2024 mit Fährüberfahrt
Dieses Jahr Hinfahrt wieder per Fähre mit Finnlines am 29.5. Abfahrt um 10 Uhr in Travemünde bis 19 Uhr Ankunft Malmö, mit Hundekabine trotz Tagfahrt und Strom (5€). Unterschied zu sonst ist, daß wir mit Bootstrailer als Gespann mit insg. 12m Länge also größerem Schlauchboot mit 20PS eMotor Suzuki unterwegs sind. Motor auf eingebautem ausziehbaren Schwerlastregal in Heckgarage verstaut, restliches Bootsequipment im Boot unter selbstgebauter Persenning verstaut. Auch einen Mitfahrer namens Stefan, gebürtiger Hannoveraner, Vereinsangler und noch ledig begleitet uns mit seinem umgebauten Dacia Dokker die ersten drei Wochen zum Romsdalfjord. Er ist eigentlich ein Freund von Jens und Sille, die ebenfalls gesondert zeitgleich aber nicht per Fähre sondern über die Brücken gemeinsam mit den Kölnern und ihren Wohnwagen auf Tour gehen. Die Kölner sind auch schon jahrelang auf dem Campingplatz, den wir wieder anpeilen. Vermutlich hängen sie aber einen halben Tag hinter uns.
Geplant unsererseits ist noch nach Ankunft in Malmö sofort auf die Autobahn zu fahren und in den abendlichen bzw. nächtlichen Stunden die Autobahnstrecke bis hinter Uddevalla zu bewältigen ca. 350km, dann den ersten Übernachtungsstopp auf Landstraße 172 gegen Mitternacht auf irgendeinem Parkplatz einzulegen. Strom ist ausreichend durch unsere Neuanschaffung leistungsstarker Ecoflow, einer tragbarer Powerstation, die uns auch den Betrieb von Toaster, Kaffeemaschine und weiterer Geräte ermöglicht. Somit ist kein „Luxus“defizit mehr zu erwarten. Dann soll es am folgenden Morgen über Grenzübergang Charlottenburg(Schweden-Norwegen) und weiter über Elverum auf die E3 weitergehen bis zum Zweitübernachtungsstopp auf E6 im Gebiet Hjerkinn oder kurz davor ca. 500km. Es hat sich für uns die Fahrerei auf der E3 als viel attraktiver herausgestellt. Weniger Blitzer, weniger LKW und Verkehr allgemein trotz längerer Autobahnbereiche (für uns nicht relevant) und auch etwas kürzer und Mautgünstiger. Und die Strecke ist landschaftlich viel schöner zum Fahren.
Am 31.05. morgens dann über Dombass und Andalsnes, dortiger Norge-Einkauf wie Kartoffeln, Eier, Cola sowie Bootssprit in allen Kanistern aufnehmen, bis zu unserem Camp bei Anne. Eintreffen dann um frühe Mittagszeit, komplett alles an Bord, und reichlich Zeit am selbigen Tag, um Lager und Boot zu installieren. So könnte der 1. Juni bereits der 1. Angeltag sein, Fisch auf den Teller kommen und abends das Finale vom BVB gegen Real konsumiert werden. Das ist die grobe Planung, die sich natürlich aufgrund Verkehrslage, Vorkommnissen wie Elch gerammt, Boot vom Trailer geflogen, Reifenpanne oder so und vom physiologischen Fitnesszustande variabel ändern kann. Fahrerei ist es aber trotzdem und jetzt auch noch mit Trailer, die erste Fischmahlzeit nach nun längerer Durststrecke aufgrund unserer Überwinterung in Andalusien oder auch die Erwartungshaltung neues Boot und größerer Motor sollten dies aber schnell kompensieren. Welchen Vorteil hat das größere Boot?! Nachteil liegt auf der Hand, wie Trailerfahren, mehr Spritverbrauch, höhere Kosten für Fähre oder Brücken, langsameres Vorankommen, zumindest ist 80km jetzt erlaubt. Vorteile: deutlich mehr Platz im Boot und im Wohnmobil (Überladungsproblem hinfällig), man kann zu zweit fahren, man kann besser gegen Wellen manövrieren bzw. weiter an andere Plätze vordringen, die ich vorher mit dem kleinen Motor nicht anfahren konnte (hier Vorort Seehecht, Lumb, Lachs) und evtl. besseres Schleppen auf Großfisch wie Lachs. Dafür muss der Motor aber erst einmal eingefahren werden die ersten 10 Stunden, ist ja nagelneu. Also anfangs sehr ruhig angehen lassen mit Steigerungspotential.
Update 09.06.2024
Verlauf der Hinfahrt. Morgens am 29.5. um 5 Uhr gings los mit Bootstrailer hintendran, Ziel Fähranleger Travemünde von Finnlines. Alles perfekt, noch getankt unterwegs in Bad Segeberg, tatsächlich die letzte Tankstelle vor Autobahnstück und Fähre.
Stefan, unser Begleiter auf der Hinfahrt mit seinem Dokker besorgte unterwegs noch Brötchen für Frühstück und Fähre. Er holte uns ein auf Autobahn-Parkplatz A2, bevor es abging nach Bad Segeberg. Abwicklung bei Finnlines diesmal am Einlass-Häuschen und rauf. Unsere gebuchte 4er Hunde-Kabine kam auch ihm zugut, da er sich ein Bett oben schnappen konnte, um mal kurz zu relaxen. Die Kabine war groß genug, dass sich alle wohl fühlen konnten.
Ziemlich pünktlich dann Ankunft um 19 Uhr in Malmö. Wir fuhren als drittes Fahrzeug runter, kein Zoll, rauf auf Autobahn Richtung Göteborg. Kollege Stefan kam erst ¾ Stunde später runter, holte uns aber später auf Autobahn ein durch Raserei in Schweden.
Wir fuhren durch bis Uddevalla, dann die 172 nördwärts Richtung Grenzübergang Charlottenberg. Erster Stopp nachts auf 172 bei Friedhof auf Parkplatz ca. 1 Uhr nachts nur zum Pennen, 50 km weiter dann morgens auf Rastplatz am See gefrühstückt. Wäre der bessere Übernachtunsstopp gewesen, doch die letzten 50km nicht mehr geschafft, dunkel und zu viele Rehe auf der Strecke. In Charlottenberg tags darauf vollgetankt, um 11 Uhr über Grenze (Schranke!) und an Station Wasser aufgetankt, und weiter über Elverum auf E3, obligatorischer Stopp am Elch, Abzweig rüber auf E6 (Straße eher holprig), durchs Hochland auf E6 Richtung Dombass. Ursprünglich sollte dort der nächste ÜN-Stopp stattfinden, doch weil ziemlich kalt und noch fit, sind wir weiter bis auf uns bekannten „Bernd-Parkplatz“ auf Anfahrt nach Andalsnes.
Am nächsten Morgen dann nach Frühstück die 100km runter bis Andalsnes, getankt, Bootsprit ebenfalls getankt, und Kartoffeln, Cola, Eier sowie Stefan Leberpastete gelbe Dose eingekauft. Bei Anne dann gegen 11 Uhr eingetroffen, genug Zeit, um Lager und Boot zu installieren. Vorweg genommen, wir sind noch am selben Abend auf kurze Ausfahrt zur Kirche los, um ein paar Zappelfreaks, kleine Seelachse, an die Angel zu bekommen. Alle wieder rein, auch der erste Pollak von Stefan. Immerhin 40 cm. Wir hatten wieder unseren alten Platz, war frei, und Stefan kam unten ans Wasser.
Anne selbst im Krankenhaus, Fuss wird abgenommen wegen Diabetes, Oddvar zwar anwesend, aber nicht wirklich da. Sagte nur, „macht Boote rein, egal macht man“. Unsere Anfahrt also völlig reibungslos, bislang alles geklappt. Jens und Sille trafen einen Tag später ein, wieder auf ihrem Platz schräg oberhalb von uns und am großen Tisch in unserem Lager hatten alle Platz, sonst war aber alles quasi belegt von neuen Figuren.
Heute am 9. Juni wieder quasi nur die alten Gesichter, Harald, Dieter, die älteren oben, und wir. Sonst alles frei. Sille und Jens hatten ne Reifenpanne und kamen deutlich gestresster erst spät am Abend an. Neuer Filetiertisch, neue Küchenplatte, das wars auch schon. Frauendusche geradeaus läuft auch noch. Boot reingetrailert per Hand und mittlerweile eingefahren. Läuft hervorragend, auch der Elektrostarter echt von Vorteil, weil einen zwanzig PS immer mit Hand anzuziehen, kann mühsam sein. Angeschafft werden muß aber Tankverschluss (Kettensäge), elektrische Pumpe (mit Ecoflow super) und v.a.D. Regenzeugs, was auch dicht ist.
Und dann wären wir auch beim Angeln. Stefan ist zwar Angler, hat auch nen Boot, aber Norwegenangeln im Schlauchboot ist noch mal was anderes. Auch Jens hat zwei Tage gebraucht, um sich ans Schlauchboot zu gewöhnen. Er hat jetzt eigenes 15PS Honwave, auch alles nagelneu. Mein Poker 3,80 mit 20PS Suzuki Elostart.
So jetzt kommen die negativen Sachen. Wetter total beschissen, kalt und nur Regen. Auf dem Wasser erwischte uns ein Hagelsturm, heftig. Nicht gefährlich, aber es tut richtig weh im Gesicht und auf der Pinnenhand bei der Fahrt. Und das Schlimmste, Fische quasi mangelhaft. Man fängt zwar, doch sehr mühsam, wobei unsere Ansprüche auch hoch sind, Wir nehmen also keine Köhler unter 50cm, nur Baby-Pollaks hier und da, Dorsche ja sowieso nicht. Beim Schleppen wenigstens Makrelen als Köder eingesammelt. Stefan einen 85cm Dorsch und auch seinen ersten 80ziger Seelachs. Ich selbst fange mein Zeugs schon, aber wie gesagt die Topspots sind kaum besetzt, auch nicht im Romsdal, dann das üble Wetter – aber wenigstens kein Sturm – aber Spass ist was anderes. Die Häuser hier sammeln alles an Kleinzeugs ein und finden sich auch noch gut dabei, aber was sollen sie machen, sind ja nur ne Woche da und das dann teuer. Für ein junges Holländerpaar im Dachzelt, beide beim Fernsehen, und gestern Männerpaar, verheiratet aus Sydney und Amsterdam, hatte ich schon ein 50ziger Filet übrig. Da mache ich mir keinen Kopp. Stefan ist bei mir im Boot, beim Fischessen bei uns dabei, aber durchs Wetter und mässigen Fisch könnte die Stimmung euphorischer sein.
Gestern Abend erste Ausfahrt mit Sylvie, wollte auf Seehecht gehen, doch ist im Starkregen ertränkt worden. Sind wieder rein nach 30 Minuten und Sylvie unter die heiße Dusche. Dann noch die Geschichte mit Ole nach Absetzung seiner verordneten Antibiotika-Therapie von neuer Tierärztin. Machte gleich am zweiten Tag hier vor Ort schlapp, übel schlimm, apathisch, fraß und trank nicht mehr, absolute Scheiße. Schon alle Szenarien durchgespielt, wie es weitergehen könnte. Jedenfalls war der Montag mit Lagerabbau, mit Womo los nach Andalsnes zu Tierärztin, von dort aus zu Klinik nach Molde mit Fähre, soll Sylvie besser mal erzählen…..jedenfalls Ursache völlig unklar und Ole mittlerweile wieder fit, das ist erstmal die Hauptsache.
Update 22.06.2024
Nach einer Woche bei Anne entschieden wir uns umzuziehen zur Kirche. Boot wurde gemeinschaftlich mit Stefan, Harald und Dieter sowie Sylvie auf den Trailer gebracht und hochgezogen, Lager abgebaut und Boot mit Persenning verschnürt. Motor blieb für den kurzen Weg von 65 km inkl. Fähre Afarnes über Molde auf Trailer am Boot, alles kein großes Unterfangen. Oben bezahlten Sylvie und Stefan bei Oddvar, da ja Anne im Hospital aufgrund ihrer Diabetes ein Fuß abgenommen wurde. Es wurde preisgünstig, da er weder Boot noch Strom berechnete. Jens und Sille sollten drei Tage später folgen, ihr Abbau durch Vorzelt und Boot mit Motor im Auto ist ja viel zeitaufwendiger.
Aber warum der Umzug? Einerseits war einfach nicht genug Fisch im Fjord, die üblichen TopSpots kaum besetzt und wenn man etwas fand, wie bei den drei Steinen, war dieser minutenspäter von 15 Booten besetzt. Unschönes Angeln in Gesellschaft. Stefan und ich fanden zwar jeden Tag etwas, aber mühsam. Zumindest konnte Stefan seinen ersten großen 80ziger Köhler fangen sowie seinen größten Dorsch von 86cm bei der Vogelinsel. Auf Seehecht hatte ich kurz probiert, keinen Biss, damit abgehakt. Makrelen beim Schleppen fing ich, große zwar, werden als Köder eingesetzt, aber die Bisse waren auch mäßig. Auffällig auch, daß die großen Köhler so wenig und wenn völlig abgemagert und kraftlos waren. Pollak außer kleinen Fehlanzeige. Sille und Jens fingen bei vier Ausfahrten drei Köhler, alle Sille und nur einer groß, und eine Makrele.
Andererseits störten die Freaks aus den Miethäusern, die mit ihren fetten Mietbooten rausgingen zu dritt oder zu viert und mit zwanzig kleinen Babyköhlern, zum Teil weniger als 20cm heimkehrten, sogar noch stolz!?, was dazu führte, sie als Kinder“fi….“ einzuklassifizieren. Auch der Satz „wenn wir schon 800€ bezahlen für Boot und Haus, dann müssen wir auch Fisch mitnehmen“, macht die Sache nicht sympathischer. Solche Leute sollten Bier trinken und Skat spielen und meinetwegen Rotaugen angeln, aber bloss zuhause bleiben. In Norwegen haben solche Zeitgenossen nix verloren, in diesem Fall aus Wismar und Hildesheim.
Also besser umziehen zur Kirche, da findet man keine Volldeppen, da sind nur wir und einheimische Norweger.
Am 10ten Juni kamen wir an, da stand noch ein Mainzer Womo, der aber nach unser Ankunft nach 15 Minuten die Flucht ergriff. Seit dem sind wir alleine, weil die Plätze jetzt auch alle belegt sind. Von uns die drei Plätze, mehr gibt’s auch nicht und nur zweimal Strom!
Bei schönem Wetter ist der Platz mit diesem Blick wirklich traumhaft.
Boot rein zu dritt, Bootsplatz im Hafen Nr.1 stand zur Verfügung, und auch für Jens drei Tage später die Nr.11. Leider gibt es seit sechs Monaten eine Heilbutt (kweitte)-farm unweit auf unserer Seite, was weder für den Blick als auch für den Fischbestand langfristig von Vorteil sein wird. Auf alle Fälle gibt es mehr Fisch und insb. die Vielfalt ist da. Pollaks auch große, Köhler bis 80, die auch knackig was tun an der Angel, Dorsche 5 Stück auf nur einer Bahn, auch Lumb und Leng bei Test, aber recht klein, da auch nur bei 70m unterwegs, Rotbarsch, Knurrhahn, Makrele eher selten, und viele kleine Zappelphilippe (Köhler, Pollak zum Abschütteln oder mal einen für die Hunde). Auch Sylvie hat schon einen großen Köhler bei Abendausfahrt hochgezogen, und einer reichte ihr belastungsmässig, wie sie sagte.
Fisch zum Essen haben wir immer, auch für die Hunde gibts zwischendurch mal ne ganze Pfanne voll
Stefan ist am 18ten abgereist, seine Kühlkapazitäten voll ausgereizt und Fischkontingent erreicht.
Im Großen und Ganzen hat es gut geklappt mit ihm auf dem Boot, Fangen kann er mittlerweile auch, nur leider hat er sich am vorletzten Tag aus dem Rennen genommen, da er sich versehentlich den halben Finger abschnitt beim Filetieren/Aufräumen. Sille ist mit ihm ins Krankenhaus nach Kristiansund 50km oneway, bei schönstem Wetter, also einer der drei schönen Tage, man hat ja nix besseres zu tun. Große Begeisterung, aber als „Newcomer“ muss man wohl erst einiges lernen, was weh tut, und auch planungstechnisch….die Erfahrung macht es. Nun weiß er Bescheid fürs nächste Mal, und dann ist es Unvermögen und keine Unwissenheit mehr. Nur zur Info, er ist auch schon über sechzig.
Nun heute leider Sturm, erste Mal hier überhaupt in drei Jahren mit Windstärke 9, teils auch gefühlt mehr. Das Wetter ist ohnehin dieses Jahr sauschlecht, Regen und kalt. Drei schöne Sonnentage hatten wir erst bis jetzt. Von der Jetty vorne fängt man aber auch hier so gut wie nix. Wenn man mit dem Boot nicht raus kann, wird es dort bei Wind und Wetter probiert.
Ansonsten heißt es Aussitzen und mit heißem Rum von innen wärmen.
Also Fisch auch hier deutlich weniger, aber man muss nicht erst drei Stunden rumfahren, bis man einen hat wie im Romsdal. Und man weiß auch nicht unbedingt sicher vorher, was man dran hat. Fischtechnisch sind wir voll im Soll, halte mich aber auch zurück, und wenn Wetter besser wird, geht jetzt gezielt die Schlepperei los auf Meerforelle und Lachs sowie Test auf Seehecht und Lumb und Leng in der Tiefe. Vielleicht kommen ja noch die Highlights. Hier im Lager ruhig wie immer, eigtl. noch ruhiger durch das schlechte Wetter als sonst.
Langeweile kommt noch keine auf, entweder man geht ein paar Würfe Pilken mit Ole
oder schaut zwischendurch auch mal Fußball – für die anderen dann Public Viewing
Mit dem größeren Boot und mehr PS kann ich auch hier neue Gebiete anfahren. Gibt noch einiges zu tun.
Abschlußbericht 28.06.2024
Letzter zusammenfassender Bericht von der Kirche und Resümee von Trip 2024. Das Wetter wurde nur kurzfristig für ein paar Tage besser, also insgesamt hatten wir maximal 5 Sonnentage, wovon man auch nur an zwei abends mit kurzer Hose länger draußen sitzen konnte.
Ansonsten geprägt von viel Regen und auch Wind bzw. einmal Orkan. Was dazu führte, mehrfach die Markise mit Regenschutzwand nach Westen zu demontieren. Die letzte Woche verzichteten wir ganz auf Markise und Aufbau, das angrenzende Holzplateau gewährleistete jedenfalls matschfreien Boden zum Sitzen am Holztisch. Das Boot wurde oftmals mit Schöpfkelle von Wasser befreit und die eigtl. Motorschutzhaube diente zur Abdeckung von Bootssitz und Kiste, in die Wasser ansonsten durch den Regen von oben eindringen kann. Und der sich mit Wasser vollgesaugte Sitz führte zu nassem Hintern. So wurde dies jedenfalls vermieden.
Durch das schlechte Wetter gab es wenig Tagesbesucher der Norweger geschweige der Bootseigner, wir waren also oft ungestört. Super für die Hunde, die viel Zeit, ohne an der Leine zu sein, draußen verbrachten, eher eine ungewohnte Situation, die insbesondere Fella auf ihre alten Tage genoß. Bei Anne quasi undenkbar. Zur Zeit ein dt-sprechendes Holländerpäärchen im Ritschratsch-Selbstausbau als Nachbarn, sind nett und erhielten gestern ein fette Makrele vom Ufer meinerseits, nachdem der Mink ihm seinen 40cm Pollak vorne an der Jetty entwendet hatte. Unser Mink, klein und schwarz, hat vier Junge und trägt diese umher, ist neugierig und turnt ständig durch die Steine. Zwei Austernfischer-Päärchen, die sich konstant bei uns aufhalten, sind auch nett zu beobachten, wenn sie die Muscheln an steinen Aufknacken bzw. Löcher reinhauen und vmtl. aussaugen.
Die beiden Boote, unten im Hafen vertaut, laufen beide super.
Auch die Spritkosten sind überschaubar, wir fahren meist nur bei uns vor der Haustür raus, fangen den Fisch. Größere Ausflüge gibt das Gebiet eigtl. nicht her, Lumb und Leng in kleineren Ausmaßen sind im Fjord bei ca. 70m, Seehecht nicht gefunden, dagegen Dorsch, Pollak und Köhler in ausreichender Menge vorhanden bis 80er Größe aber proper genährt und teils kampfstark.
Seit 10 Tagen sind Massen an zuerst Krabben, dann Brieslinge und Kleinfische sowie die ersten Riesenmakrelentrupps vorort. Im Kleinhafen selbst kommt es zu eindrucksvollen Kampfgebrutzel, auch springende halbstarke Pollaks, die wir anfangs mit Meerforellen verwechselten. Fischtechnisch zu erwähnen, beim Orkan von der Jetty ein großer 70er Köhler und beim Schleppen direkt vorne beim Flusseinlauf einen 60-70er Lachs, eindeutig ein Lachs.
Ansonsten mit Boot mittig und an 90-110er Linie 70-80er Köhler, die man zwar suchen muss, doch so 4 im Schnitt landen jeweils bei jedem im Boot. Dadurch wird jetzt zum Schluss insb. Jens und Sille, erstgenannter fängt jetzt zum Schluss auch mal ein paar Fische, vorher hat er sich eher durch Arbeiten auf dem Boot hervorgetan, so jedenfalls Kommentar Sille und ich steuere ebenfalls ein paar dazu. Sie sind erwartungsgemäß noch nicht voll (36kilo!?).
Sylvie und ich haben unsere Kapazitäten so weit ausgeschöpft, auch zehn Makrelen als Ganze fürs bald anstehende Schwabentreffen zuhause Räuchern, an Bord. Ganz gute Bandbreite von Dorsch, Pollak und Seelachs über Leng, Lumb, Rotbarsch und Lachs alles dabei.
Sonst nicht viel Erwähnenswertes, die paar Ritschratschbusse, die allesamt aber wieder den belegten Ort verließen, von den Essenskapazitäten kamen wir hin, das Fahrrad kam zumindest mit Sylvie 2mal zum Einsatz, war sonst aber eher unnütz. Jens und Sille haben ja ein Auto zur Verfügung. Wir werden am Donnerstag, 28.6. das Boot rausholen und Freitag dann langsam losfahren gen Heimat, denn ab Samstag ist wieder schwerer Regen angesagt. Fisch haben wir genug, also geht’s etwas eher nachhause, Samstag noch auf der Fahrt vmtl. auf E3 Deutschland – gegen Dänemark Achtelfinale schauen, dann über Schweden und die Brücken auf dem Landweg nach Hause. Das erste Mal, lassen wir uns überraschen, was es kostet mit Trailer. Billiger wird es sicher nicht als die Fähre, dafür aber die Freiheit aufzubrechen, wann wir wollen, so wie wir es jetzt tatsächlich tun werden, hat sicher alles ein Pro und Contra. Fürs nächste Mal sind die Plätze OK, doch es sollte etwas neues hinzukommen. Die Idee wie und wohin steht schon.
Abschluss Rückfahrt:
Am Freitag nach ausgiebigem Frühstück ging es gemeinsam mit Jens und Sille den Fjord entlang Richtung Oppdal, um zuvor am Ende des Fjordes noch eine Destination für kommendes Jahr zu checken. Der dortige Hafenplatz ist ganz neu und wäre eine Option für kommendes Jahr als Anfangsstopp. Der Chef Kjell (Schell) und die Webseite mit Kameras ist vielversprechend, ein Ort mit voller Infrastruktur und eben neues Gebiet, evtl. gut fürs Schleppen auf Rotfisch.
Nach Einkauf und Begehungszwischenstopp weiter über die E6 nach Hjerkinn und Abzweig rüber zur E3. Kurz vor der E3 dann Übernachtung auf Parkplatz mit Superspot an Bach, noch gebadet,
zwar ohne WC aber mit Müll und abgegrenzt alleine stehend und bei schönem Wetter nach 242km, dann anderntags weiter über E3 bis Grenzübergang Charlottenberg und Lidleinkauf auf die 172 und Stopp auf Rastplatz mit WC nach 453km, und dann weiter morgens um 6 Uhr mit Rückfahrt über Malmö, die beiden Brücken
bis nachhause als 800km Strecke, so daß wir abends um 19 Uhr zuhause waren.
Zu erwähnen, der Verkehr mit Unfall auf der Öresundbrücke, mit Öresundgo alles einwandfrei geklappt, nur der Preis für die Störebelt-Brücke ist für Womogespann mit Trailer über 10m nicht angemessen. Eine Fähre ist günstiger, dagegen steht die Flexibilität der freien Wahl der Rückfahrt. Auch die Erkenntnis, daß durch Ferienbeginn zu Anfang Juli uns gefühlt tausende von Norweger-Womos entgegenkamen und zukünftig auch immer die Abfahrt so um den 29.6. liegen sollte. Die Fahrt von 800km war grundsätzlich händelbar und gar nicht so stressig, wie man vermuten würde. Ein kostenpflichtiger Stopp auf Stromplatz war aufgrund unseres Ecoflow nicht mehr notwendig ohne Luxuseinschränkung.
Alles in allem hat alles super geklappt und 33 Tage Norwegen-Trip liegen hinter uns.
Spanien (Andalusien) – Überwintern 23/24
Tourstart 07.11.2023
So, sind losgefahren am Dienstag, den 7. November 2023, morgens um halb 6, um den Elbtunnel noch vor dem Berufsverkehr zu passieren. Erst nach Hannover, um bei meiner Mutter im Altersheim aufzuschlagen. Morgens um 10 waren wir bereits dort. Kaffee und bissl erzählen, immerhin ist sie 92 Jahre alt, und es bleibt festzustellen, daß sie nach wie vor geistig fit ist, zumindest für das Alter hervorragend. Jedenfalls hat sie im Altersheim physisch zugelegt, ist also fitter als vor 5 Jahren. Vmtl. am morgendlichen täglichen Schwimmen und den Mehrkontakten hausbedingt, Mittagessen und so weiter.
Abends ging es dann rüber 140km nach Osnabrück genauer nach Bohmte, dort wo Italiacamper24 seine Anhängerkupplungen verbaut. Der Sitz in Melle, ist nur der „Firmensitz“, da sitzt wohl nur die italienische Mama, und er selbst dünner brauner Glatzkopf hat sein Büro, eigentlich nur seinen Schreibtisch, bei der Firma/Werkstatt SMV, die die Dinge verbaut, AHK oder Stützen… Er gibt sich auch nicht als Italiacamper zu erkennen, tut so, als sei er Mitarbeiter der SMV. Durch mittlerweile Insiderwissen kenne ich nun die Strukturen, man hätte also den Anbau als Gesamtpaket noch billiger bekommen, hätte man es direkt über SMV vereinbart. Nur die kennt ja vorher keiner. Ich habe jetzt jedoch direkten Kontaktpartner vor Ort, also niemand braucht dann den Italo-Glatzkopf. Er operiert tatsächlich scheins ganz alleine und nur online, ansonsten lässt er machen. In zwei Stunden war alles verbaut und wir konnten um 15 Uhr los nach Ulm/Ehingen zu den Schwiegereltern. Die Nacht zuvor haben wir für 2€ Strom (Heizlüfter wurde gebraucht und auch die Kaffeemaschine) 15km vorher auf einem Stellplatz verbracht. Man kann aber auch direkt vor der Werkstatt stehen, dafür sind extra 2 Rasenplätze angelegt, aber kein Strom oder so etwas.
Die Fahrt nach Ulm über Paderborn, Fulda-Berge, Würzburg wurde stressig, da irre viel LKW´s unterwegs sind. Vielleicht ist das heute normal, aber es ist abartig. Sie stehen von den Parkplätzen weit raus über die Einfahrten bis auf die Autobahn, unter den Brücken am Seitenrand zum Übernachten, um die vorgeschriebenen Haltezeiten einzuhalten. Man kann keinerlei Rastplatz mehr anfahren weil so voll. Und auf der Strecke sind trotzdem noch Massen, die ständig Elefantenrennen veranstalten. Also 105 überholt 100, die 80 fährt da schon lange keiner mehr. So musste ich mit 120km und mehr ständig an den vorbeiziehen, um nicht dazwischen eingekesselt zu werden und auch überhaupt vorwärts zu kommen. Nach 9 Std. Warten auf die AHK und dann Durchstarten nach Ulm 700km ganz schön stressig. Und das Womo wurde schön gefordert, na ja, wurde jetzt als Einfahren für die Andalusien-Tour abgehakt.
Wir waren um 23 Uhr am 8.11. bei Sylvies Eltern, so daß ein Absacker-Weizen noch drin war. Am kommenden Tag besuchte Sylvie ihre Firma, ich machte Womo mit Wasser voll und verlud nach Einweisung mit Hans das geschenkte ältere Elektrofahrrad. Mit Fahrradkörben und Helm für Sylvie, Rückspiegel… auf den Fahrradträger, Spanienschild noch ran und dann nur noch Essen und Trinken und Quatschen mit eintrudelnder Verwandtschaft.
Vorweg genommen, ein großes Dankeschön für das Fahrrad, das super läuft, beide können damit fahren, Einkaufen klappt super, Akku reicht dicke da man locker auch ohne fahren kann, und ohne Bike wäre fatal gewesen auf dieser Tour. Wäre vor Langeweile vmtl. gestorben zwischen den Rentnern und ohne Angeln. Bin jeden Tag unterwegs und Rücken hält so um 15km.
Jedenfalls am 10.11. dann los gen Frankreich, aber zuerst von Ehingen nach Freiburg auf Landstraße. Das war schlimmer als die Tour von Osnabrück. Nach 5 Stunden kommt man an in Freiburg, Verkehr ohne Ende, Umleitungen und jedes Dorf nur 30 erlaubt, und Blitzer ohne Ende. Dank den Grünen und Herrn Kretschmann ist die Einnahmequelle Baden-Württembergs nun die Strafgeldeinnahme, wer braucht da noch die berühmten Schwabentüftler und Häuslebauer… man stellt einfach Blitzer auf. In einem Dorf, ehrlich ungelogen, waren 3 Blitzer auf einem Kilometer. Für die Zukunft sollte man die Geschwindigkeit auf 15 reduzieren, dann hätten sie auch mehr Hotelübernachtungen. Diese 160 km in 5-6 Stunden brauche ich jedenfalls nie wieder.
Danach geht es in Freiburg, natürlich muss man durch die Stadt, auf die Autobahn und dann geht’s zügig nach Frankreich. Dort ist das Fahren deutlich entspannter, viel weniger LKW‘s, kaum Blitzer, obwohl meist nur zweispurig, geht es zügig voran. Wenn da nicht die Maut wäre. Hinter Mulhouse geht’s los. Plötzlich stehst Du vor den gelben Schaltern, bitte die mit grünem Pfeil, wenn man nicht ein Abo hat, und musst bezahlen. Scheins die Strecke von Beginn an der Autobahn (also Grenze) und die Einordnung der Klasse geht auch automatisch. Ob nun mit Kamera, Höhenmessung oder Gewichtswaagen egal, ein Betrag leuchtet auf und nun Münzen oder Kreditkarte. Bei Mulhouse waren es 4,70€, nicht so viel aber war ja auch nicht weit bis zur Grenze. Wir haben nur Münzen reingehauen. An den Trichter oder den Schlitz kommt man noch ran, aber ans durchgefallene Geld nur mit Abschnallen und bis zur Hüfte raus aus dem Fenster. Sylvie hätte keine Chance da ranzukommen. Sie hätte also aussteigen müssen, geht aber nicht, weil die Tür nicht aufgeht. So dicht muss man nun mal ranfahren, es sei denn Du hast Affenarme. Hieße also Aussteigen auf Beifahrerseite, was beim Womo ja gehen würde. Andere die mit Kreditkarte zahlen, haben auch so ihre Probleme, wenn die Karte nicht genommen wird bzw. erst gar nicht wieder rauskommt. Na ja egal, Schranke geht hoch, sobald der Betrag getilgt wurde, Quittung gibt’s auch, wenn man den Knopf dafür gedrückt hat. Einstufung war Klasse 2, OK, damit können wir leben. Aber nach 2 km Fahrt kommt die nächste gelbe Tolllstation, nun aber nur Ticket ziehen. Und irgendwann bei einer Ausfahrt wird dann bezahlt. Man muss nun mal durch Frankreich, wenn man nicht die Alpen durchqueren will im Winter mit dem Womo, und auch dann muss man am Mittelmeer ja da durch. Nächstes Mal nehme ich eine Fähre von Holland direkt nach Spanien, aber die gibt es doch gar nicht, oder doch?
Weil wir gut vorankamen, auch nicht müde waren, beschlossen wir die A75 mautfrei bei Clermont-Ferrand zu nehmen und die Übernachtung auf diese Strecke zu legen. Sie ist vmtl. deutlich unproblematischer, was Einbrüche und Aufbrüche nachts angeht, als die Strecke Lyon/Marseille runter ans Meer. Abgesehen von der höheren Maut auf Letzterer. Also ab von der A36/A6 in Saint-Remy, und nun Maut abdrücken 30,60€. Wow, alles mit Münzen, das dauert ne Weile. Dann weiter über die E607=N7 zweispurige Nationalstraße mautfrei bis zur neuen Autobahn der A79, welche man nur online bezahlen kann und sollte oder auf einer der Rastplätze halten, da sind dann Automaten zum Bezahlen, sonst soll‘s teuer werden mit 90€ Strafe. Kostet online 6,10€ (hat nur per Laptop geklappt) und nette Autobahn. Da doch schon müde vom stundenlangen Fahren sind wir weiter auf der A71 bis Clermont-Ferrand, da wieder Maut am gelben „Scheiß“ 11,30€, um dann auf mautfreier A75 weiterzufahren. Hinter Clermont-Ferrand sind wir auf einen Parkplatz mit Tankstelle gefahren, Tanken mussten wir und etwas müde waren wir auch nach 746km incl. Freiburg Strecke. Diesel 2,02€ wie zu Coronazeiten, das ist France. Jedenfalls gab es einen überdachten Parkplatz direkt an der Tankstelle, die 24 Std. auf hat, und da sind wir drunter und haben 4 Stunden gepennt. Ein Franzosen-Van stand da auch, der hat sich sogar Strom aus Steckdose dort geholt. Dann gings weiter nachts nach vier Stunden bis zur Brücke von Millau (230km), glaube größte Europas, die kostet 15€ zumindest im Winter. Und das fand ich OK, und auf dieser ist ein Parkplatz gleich 2km hinter Bezahlstation mit Wasser, WC‘s und Entsorgung, TOP. Da haben wir die nächsten 4 Stunden gepennt im Morgengrauen. Die Ganoven werden ja nicht 15€ Eintritt bezahlen, um zum Klauen zu kommen.
Die Strecke A75 ist schon bergig aber sonst OK, nur der Abstieg zum Mittelmeer ist heftig (weitere 130km). Also für die Rücktour zu Bedenken, dann wäre es ja ein Aufstieg und wenn Schneegefahr eine Katastrophe. Am Mittelmeer geht’s dann wieder auf die E9 (wie Lyon Strecke) und na klar Ticket ziehen und bis zur Grenze 140km, dann endlich Spanien. Stopp, natürlich Maut, und nun wird‘s unverschämt. 23,60€ für 140km und die Straße ist in elendem Zustand. Also was Kretschmann mit Blitzern macht, macht France mit der Maut. Was brauchen die Mercedes oder BASF, die Maut geht doch auch. Insgesamt waren es 90€ nur France, die andere Lyon Strecke wäre ca. 140€ gewesen. Manche bezahlten 260€, wie wir erfuhren. Viva la France, wie wir erfuhren. Gesamtstrecke Frankreich von Freiburg bis spanische Grenze über A75 genau 1026km=90,90€ Maut! Alternativstrecke, die fast alle fahren über A9 und A36, kürzer aber mehr Maut. Evtl. unsere Rückfahrstrecke zum Testen oder eine Fähre direkt nach Büsum.
Warum erzähle ich das so ausführlich? Na dann kann man das selbst für ein nächstes Mal nachlesen und evtl. bessere Alternative finden. Momentan kenne ich die aber noch nicht. Evtl. eine Verbindung über Belgien (mautfrei) Richtung Paris nach Bordeaux und dann runter oder um die Küste herum durch Portugal. Wird sich zeigen.
In Spanien angekommen
In Spanien angekommen, wollten wir erst mal nach dem Fahrstress einen Tag zur Ruhe kommen und ne Dusche nehmen. Also sagte ich zu Sylvie, such einen Acsi-Platz raus, gleich den ersten nach der Grenze in Spanien. Wir fahren anhand unserer eigenen Google-Karte, in der ich im Vorfeld alle mir bekannten Stellplätze sowie Acsi-CP eingetragen habe. Acsi ist ne holländische Rabattkarte für Campingplätze in Europa für die Nebensaison, nicht zwingend notwendig, weil meistens machen die CP die Preise auch ohne oder bei Langzeitaufenthalten ohnehin deutlich bessere Preise. Schaden tut es auch nicht, sind halt 20€ im Jahr inkl. Versicherung auf den Plätzen und man muss nicht seinen Ausweis hinterlegen, wie in manchen Ländern verlangt, sondern anstatt dessen die Acsikarte. Acsi Maximumpreis ist 23€, 21,19,17,15 runtergestaffelt für 2 Pers., Mobil, 1 Hund, 2 Duschmarken. Und Plätze sind geprüft, haben also gewisses Niveau. Der rausgesuchte Platz war der Roses CP Salata (acsi), also dorthin. Schon auf dem Wege dahin, stellte ich fest, den hätte ich nie rausgesucht, da es 22km rausgeht, die man genauso wieder zurückfahren muss.
Also wieso nicht einen Platz, der auf der Strecke liegt 3-4 km abseits von Strecke, so toll ist das Autofahren ja nun auch nicht. Und wir wollen ja schließlich runter nach Andalusien. Nur für ne Dusche und bissl Runterkommen ist das verdammt nochmal zu weit raus. Unterwegs dann getankt für 1,54€ den Liter, da war die Welt dann wieder etwas schöner. Bis wir raushatten, daß man zuerst den Betrag eingeben muss manuell, damit die Tankuhr startet, ist nur ne Nebensache. Also 80€ eingetippt. Am Platz angekommen, hieß es „ wir sind voll, haben nur noch Komfortplätze“, in real „Acsi ja =23€ aber für Komfort 5€ plus, plus Kurtaxe 1,20€“, also 30€. Wat für ne Scheiße, da war es wieder, „ich hätte den nie rausgesucht“, aber drauf geschissen, fahre doch nicht heute die 22km wieder zurück. Und nebenan gab‘s noch einen Stellplatz. Da standen sie auch wie Sardinenbüchsen Meter an Meter, grad so, daß die Tür noch aufgeht. Da hörste dann sogar nicht nur das Schnarchen sondern sogar das Furzen. Also den Komfortplatz. Ok, Platz war in Ordnung, höhere Kategorie, doch im Ort zwar Strand ansonsten absolute Geisterstadt wie Rimini, also wie so oft im Winter tote Tourimetropolen. Keine lebendige Infrastruktur, nix, was willste da?
Noch zu erwähnen, daß ich einen aus Celle getroffen habe, der mir dann das Ventil für spanische Gasflasche verkaufte (20€ gute Qualität), die Adapterschraube, die man dann auch noch braucht, habe ich dabei. Für alle Fälle, kann ja nicht schaden. Später auf Tour erzählte man uns, Roses war voll mit Moskitos oder auch “da sind die Franzosen, die führen sich immer auf, als ob ihnen die Welt gehört“. Jedenfalls war er voll, also nicht gelogen von der Tante vorne an der Rezeption, doch dann morgens früh um Neun, halbleer. Alle weg, alle auf Tour gen Süden. Mir ging so einiges durch den Kopf, „wen hier schon so viele bescheuerter Weise herfahren, wie gesagt 22km ?, wie siehts denn dann auf anderen Plätzen aus“ oder „sind die wirklich alle so „blöd“ wie wir, daß die den ersten Platz nach der Grenze nehmen mit erheblichem Umweg, kann ja nicht sein“. Hier und heute sage ich, ja das kann sein. Also lasst die Frauen ans Steuer, wenn‘s über die Grenze geht, und sucht selbst einen sinnigeren auf der Tour liegenden Platz raus. Der Platz ist es nicht wert.
Gemütlich ging es dann anderntags, nachdem noch ein Besuch bei Lidl in Roses auf dem Weg stattgefunden hatte, weiter. Planungsgemäss circa 120-200km Tagestour, dabei Plätze anschauen, und spätestens gegen 13Uhr Nachtlager beziehen, damit noch etwas vom Tag bleibt. Die spanische Autobahn hier die AP7 ist mittlerweile bis Tarifa unten mautfrei, super!
Die nächste Station war ein privater Stellplatz in Pineda de Mar, mitten in der Stadt, eng und versteckt, muss man telefonisch anmelden, um Code für Tor zu bekommen. Bei uns stand ein Schwede, der hervorragend deutsch konnte, gerade griffbereit innen herum, und der öffnete uns das Tor. Der war Klasse! Chef Sonntags nicht da. Gefallen hat uns, daß wir trotz mitten im lebendigen Ort einen Platz mit viel Grün und Schatten für die Hunde hatten, und ganz wenig Leute da waren.
Für 18€ auch mit allem, aber nicht so luxuriös, trotzdem noch zu teuer, 15€ hättens auch getan, dafür in Stadt mit Infrastruktur und Strand 4 Minuten zu Fuß. Jetzt erst einmal Gefühl zu Land und Leuten aufnehmen, davor gabs ja nur Touris die Masse aus Belgien, France, Holländer, Deutsche, der Rest vereinzelt.
Nächsten Tag weiter, wollten Barcelona passieren und danach an Küste unsere Abfahrtour beginnen. Barcelona ist verkehrstechnisch sicher nicht die leichteste Strecke, alles ehr verworren auf der Autobahn, gutes Navi Pflicht, bzw. Sylvie steuerte mich per unserer Googlekarte fehlerfrei und ohne Stau an Barcelona vorbei. Tarragona auch passiert, dann an die Küste nach Cambrils. Den ersten gecheckten CP ließen wir liegen, beim zweiten CP Joan checkten wir sofort ein nach Platzbegehung. Auch ein Acsi-Platz, hohes Niveau, Sonderpreis für eine Woche 6=7 (sechs bezahlen, sieben bleiben) und da sitze ich und schreibe gerade. Platz mit Meerblick,
eingezäunt, keine Straße davor, Superstrand weitläufig für Hunde oder auch zum Baden, wird sogar geangelt, toller Radweg in lebendigen Ort Cambrils mit Aldi, Lidl, Mercadona und vielen Lokalen und mehr.
Auf dem Platz Wasser mit Schlauch, Strom, Wasserbecken, Bäumchen, Schlüsselkarten, Fitness, Schwimmbad, kleiner Laden, freundliches Mädel vorne und Restaurant vor der Tür am Meer, Wetter traumhaft mit 28-17 Grad sonnig, fast zu warm nachts die ersten beiden Nächte. Ständig mit dem geschenkten Fahrrad unterwegs, zu Lidl Gebäck zum Kaffee holen, zu Aldi Eier und Baguette, zu Mercadona Fischtheke inspizieren, zum Angelladen wegen Angellizenz nachfragen, in die Altstadt zum Schlendern durch die Gassen, ansonsten mit Hunden laufen und Spanisch lernen. Lager aufgestellt mit Teppich, Stühlen und Tischen, Hundekorb-Hütte gegen Fliegen, draußen wird gekocht wie in Norwegen,
und nette Nachbarn. Vorne der Rostocker, sehr bemüht jedem zu helfen, quatscht nun wirklich jeden in Stadt an in bestem Deutsch, doch freundlich wie Spanier sind, versteht ihn keiner. Links der Luxemburger, mit T6 Van und Hochdach, dynamischer schlanker Campingplatzmanager, der den einzigen CP am Hafen an der Mosel in Luxemburg betreibt, rechts von uns ältere Holländer mit Hündchen, die in ihrem kleinen Bus leben und auf dem Wege nach Portugal sind zu Freunden, sie spricht ganz gut Deutsch und man schnackt bei der gemeinsamen Zigarette und gestern 2 neue aus Esslingen, also Schwaben mit ihrem Weinsberg Pepper, aber sonst echte Privatiers. Ihr Pepper soll 80000€ gekostet haben. Fast gar nicht zu Glauben, echte Neucamper seit Mai. Gestern zusammen Flasche Wein getrunken, und nun auch informiert, welche Städtchen und Burgen unbedingt anzuschauen sind. Sie waren zwar noch nicht mit dem Wohnmobil da, aber sie haben sich ausgiebig informiert. Wir werden diese Infos zumindest in Betracht ziehen, sind ja keine Kulturbanausen.
Zur Info für die Angler, eine Angelkarte gibt für 15 Tage oder 1 Jahr = 30€ und gilt für das gesamte spanische Meer auch Andalusien. Zu kaufen einfach im Angelgeschäft. Werde die Angler beobachten, ob sie etwas fangen, und dann entscheiden. Habe zwei Angeln mit und bissl Equipment, und wenn interessiert mich eigentlich nur Calamares. „Vom Boot ja, vom Ufer noch zu warm, evtl. Dezember oder Januar“ so der Angelladenchef in Spanisch. Also habe ich erst einmal gelassen mit der Karte. Werde schauen, ob die Angler etwas rausziehen, das mich dann motiviert. Ansonsten Fisch genug an Bord aus Norwegen im Gefrierschrank, der muss erst einmal weg.
Was stört mich hier. Eigentlich nichts. Na vielleicht doch, wir sind hier in Katalonien, nicht in Andalusien. Die sprechen hier katalanisch, verstehen spanisch, ist aber anders. Beispielsweise der Lidlprospekt hat in dicker großer Schrift katalanisch, und klein darunter in Spanisch. Beispiel: Schwein=cerdo in Katalanisch=porks und so weiter. Das ist kacke fürs Lernen. Die Separatisten Geschichte läuft ja grad aktuell im Fernsehen. 2017 wollte sich Katalonien unabhängig machen, Bevölkerung vorort zu mehr als 50% wohl dafür, wurde dann aber vom Verfassungsgericht in Madrid für unrechtmäßig erklärt, und der Ministerpräsident Kataloniens ging auf Flucht Dänemark, Deutschland, Belgien, wo er heute noch ist. Andere Minister und drum herum wurden eingesperrt. Aber dass es 1500 sind, wie jetzt im Fernsehen, ist unvorstellbar. Die haben demonstriert, keine Bomben oder so. Da wurden Strafen von wegen Rebellion und Landesverrat von 75 Jahren gefordert, also das ist schon etwas sehr übertrieben. Wenn es der Demokratie nicht passt, kann sie auch zurückschlagen hier in Spanien, wobei ich kein nichtdemokratisches Verhalten der Katalonier/katalonisches Parlament ausmachen kann. Reiches Katalonien will nicht so viel an armes Spanien abgeben, sehr vereinfacht ausgedrückt. Es passt aber eben nicht ins System, wäre so als ob Bayern sich von Deutschland abtrennt und Söder auf der Flucht in der Schweiz verweilt. Persönlich wäre ich für ein Land Europa, eine Sprache, keine Religion nirgendwo, dann wären viele Probleme weniger. Scheißnationalismus. Und um Europa ne große Mauer.
2017 glaube ich, gabs den Salafisten IS Anschlag in Barcelona (14 Tote mit Auto in Fußgängerzone), zeitgleich Tage später hier in Cambrils unten in der Promenade mit Auto (1 tote Frau, 1 schwerverletzter Polizist), waren fünf Täter mit Blender-Sprengstoffwesten. Haben sie, glaube ich, erschossen, gut so. Am Montag geht’s wieder los hier von diesem schöne Platz.
Update 26.11.2023
So zweiter Bericht. Wir blieben in Cambrils auf unserem CP Joan 6=7 Tage, also 7 bleiben, nur sechs zahlen. Da kann man auf jeden Fall wieder hinfahren. Am letzten Tag überraschend aufkommender Seenebel, da war in minutenschnelle alles dicht wie in London.
Mit dem Boot da draußen, die Hölle. Keine 20m konnte man schauen. Soll auch so die Tage danach noch gewesen sein. Mit den Esslingern sind wir über WhatsApp in Kontakt, die ja ähnlich wie wir fahren. Mit der Holländerin ist Sylvie über Facebook in Kontakt, die noch bis 10. Dezember dort bleibt und dann nach Portugal weiterziehen. Mit dem Rostocker besser keinen Kontakt, weil schon echter Depp. Um das vorwegzunehmen, mittlerweile gehen mir die „Touris“, die in ihrer Landessprache einfach im Aldi oder auf dem Markt die Einheimischen zutexten, die aus Gastfreundschaft oder aus Höflichkeit (gezwungenermaßen bei lidl oder so) mit verzweifelter Miene zu verstehen geben, daß sie nix verstehen, ziemlich auf den Keks… dann werden die Affen noch lauter und quasi sauer, daß man sie nicht versteht. Hervorzuheben sind hierbei insbesondere die Deutschen und Franzosen/Belgier. So peinlich und abstoßend für mich, da muss ich immer gleich weg, bevor mir die Hutschnur platzt. Der Rostocker ist auch so einer, und als AfD Anhänger möchte ich ihn sehen, wenn er in Rostock von Asylanten zugetextet wird. Wir sind in Spanien und da leben Spanier und die sprechen nun mal Spanisch. Deswegen betrete ich ja auch nicht France, da ich nur 2 Worte dieser Sprache spreche und keinen Bock auf diese habe. Dieser Respekt hat jedes Land und ihre Einwohner verdient, das man bereist.
Auffällig weiterhin, daß die Preise sowie bei uns sind oder billiger, insb. der Diesel. Restaurants und so aber auch ihren Preis verlangen 10-15€ per Person ohne Getränke muss man schon einplanen. Es herrscht halt großes Konkurrenz-Angebot. Obst wie in Griechenland, im Laden teuer, Stände an den Straßen sieht man gar nicht. Ein bissl außerhalb der Städte finden sich aber genug Plantagen, wo auch schon mal eine vom Baum direkt in die Fahrradtasche wandert, die liegen da teils vergammelnd auf dem Boden rum, ganz viel bei unserem CP Naranja (=Orange), wie der Name schon andeutet. Das wird sich hoffentlich im Andalusien noch ändern, und wenn wir mehr ins ländliche bzw. einsamere Gebiete vorstoßen, wenn‘s die denn überhaupt noch gibt hier?
Jedenfalls von unserem Platz ging es weiter nach Peniscola, ein bekannter Ort durch seine Burg, die aber innen mit Altstadt bebaut ist,
tausend Gässchen und Lokale, und das Meer und Hafen. Auch ein Touriort versteht sich. Er nennt sich Ciudad de Cine = Stadt der Filme, weil dort viele Filme wir aus den 60igern EL CID (wie unser CP) mit Anthony Quinn oder auch Staffel 6 von der Serie Game of Thrones gedreht wurde. Andere Filme auch noch.
Wir blieben 2 Tage auf CP El Cid, der voll war mit Franzosen, auch Überwinterer schon, kostete uns auch nur 15€ den Tag, dafür völlig in Ordnung. Das Fahrrad ist Gold wert und läuft wie geschmiert. Die meiste Zeit fahren wir beide ohne E-Antrieb, nur wenn Steigungen wie in der Burg, da bin ich locker hochgezogen im zweiten Gang, schalten wir diesen zu.
Da muss der Akku nur einmal in der Woche aufgeladen werden. Wir machen fast alles mit dem Fahrrad, Einkaufen, Erkundungen, andere Plätze checken…Naranjas besorgen für Sylvie, die größte Orange, die sie je gegessen hat und die sind lecker. Zu erwähnen, daß am zweiten Tag irrer Wind aufkam, und wir froh waren weiterzukommen.
Von da aus weiter nach Gandia auf den CP El Naranja, der abgelegen etwas mehr in Feldern lag, dafür sehr ruhig unter Eukalyptusbäumen, schöner Platz, störend nur die Katzen. Einfach zu viele und viel Stress für Fella. Zu erwähnen, das nette Mädel an dem Häuschen = Rezeption, die mit mir Spanisch sprach, sehr sympathisch. Kann aber auch Englisch. Sonst der Platz ganz nett, etwas überholungsbedürftig die Steckdosen, Warmwasser auch nicht immer, aber durch die Massen an Leuten hier, wird jeder Platz irgendwie voll, also besteht ja auch kein Handlungsdruck, Dafür ist der Platz zu teuer mit 19€. Nur für die Natur. Mit den Hunden draußen beim Spaziergang ein eher kloakenmässiger Graben, so wie bei uns in Dithmarschen die Siele. Überraschender Weise waren dort größere Fische auszumachen und auch Wasserschildkröten.
Und die Orangen eben. Eine Nacht reichte aus wegen der Katzen, und der Ort Gandia und Oliva waren auch nicht die Reißer, der Strand tot mit Hotelklötzen und geschlossenen Lokalen. Außer einem Riesenhotel, da waren dann nur tief Dunkelhäutige drin, die auch in Grüppchen harmlos am Strand und auf den Straßen rumhingen. Also vmtl. Asylanten, gefragt hab ich nicht und das Gesamtbild wurde dadurch auch nicht schöner.
Von da aus gings weiter nach Calpe. Die Valencianer, wir sind nämlich in der Provinz Valencia, sagen auch Calp, hatten auch so ne Autonomiegeschichte laufen, sprechen auch katalonisch, aber der Lidlprospekt ist nur noch auf Spanisch. Weiter unten im Süden bei Alicante und im Landesinneren ist wohl viel mehr Spanisch angesagt. Hier ein wirklich belebter Ort, zwar auch Hunderte von Touris, aber auch etliche ausgewanderte Dauerlebende in Häusern und Wohnungen.
Berühmter Berg, den man besteigen kann, man muss sich aber online bei der Parkverwaltung registrieren lassen, nur 300 Personen am Tag erlaubt. Kostet nix, und Platz auch genug, im Winter die Rentner kommen da ohnehin nicht mehr rauf. Ist schon ein Herausforderung.
Toller Hafen mit Fischauktion abends, tolle Altstadt höhergelegen mit Gässchen und nobler CP CalpeMar. Mit 23€ Acsi teuer, ohne wollten die 37€, und nur wenn man 5 Tage bleibt, wird Acsi akzeptiert. Sylvie findet es toll. Sogar Animation wie Karaoke, Linedance, Pilates, Yoga, Dart, Spanischlessons, Pool mit Liegen, noch offen, und wir haben tollen abgeschirmten Platz, wo man echt seine Ruhe hat. V.a.D Fella.
Gestern war Livemusik mit Rentnerüberwinterer Schweden, Deutsche, Holländer… die dann das Tanzbein zu Atemlos und Sierra Madre schwangen. Gesehen haben, noch einmal nein, trotzdem versenkten wir ein paar Euro für Botellas Vino rojo, Sylvie genoß die gratis Chips. Als wir dann fragten nach einem spanischem Lied „No tengo Dinero“, da musste der Musikakteur passen, das hatte er nicht im Repertoire. War auch kein Spanier. Auch peinlich. In Spanien brauche ich nicht „Atemlos“, sondern spanische Lieder. Einen Merengue quetschte sein Laptop aber noch hervor, das gehört aber nach Südamerika. Gut, da sprechen sie auch spanisch. Beim Bezahlen sagte ich nur, der Musiker kann nicht die Nationalhymne „No tengo Dinero“ spielen, und der Musiker sein ein Kaspar, da kriegten sich die Mädels vor Lachen kaum wieder unter Kontrolle. Ich habe das als Zustimmung gedeutet. Und eine andere Deutsche hat mich nicht als Deutschen identifiziert, auch das hat mich beflügelt. Und die lebt hier immerhin. Wow, es geht aufwärts.
Heute Wäsche gewaschen, Markt, Altstadt und um 18 Uhr Bundeliga. Dienstag geht es weiter, Alicante lassen wir liegen, weiter nach Cartagena. Dann Provinz Murcia. Glaube, das ist dann „Spanien“. Danach kommt dann Andalusien. Sonst alles gut, Sonne knallt tagsüber, nachts zur Zeit kühl bei 8 Grad, alle gesund, Essen läuft gut, haben unsere Ruhe am Platz, schöne Ausflüge mit Altstadt und Hafen/Strand, alle fühlen sich wohl, was will man mehr – noch keine Schäden.
Update 06.12.2023
So weiter geht’s im Bericht. Noch schöne Tage gehabt in Calpe, Sylvie hat den Fels „Peñón de Ifach“ bestiegen,
eine letzte Abendrunde in der weihnachtlich beleuchteten Stadt und dann abgerechnet, noch 4kwh über unseren erlaubten 20 (5*4) gehabt, also 2€ extra bezahlen und dann ausgecheckt. Wir wollten auf der AP7 Autobahn ein paar Kilometer Richtung Andalusien machen, Alicante als Großstadt umfahren – übrigens der Hauptspot für Flugreisende und die, die ihre Frauen oder Bekannten nachholen, Flug kostet nur 120€ – um dahinter weiter an der Küste nach Spot, evtl. auch mal Gratisplatz Ausschau zu halten. Spot und Gratis war nicht so einfach bislang. Und die Küste zuvor wird durch starke Besiedlung und extremen Betonbauten dominiert, manche Städte sind ja ganz schön, aber erst einmal genug Stadt.
Also hinter Alicante checkten wir ein paar Plätze, es war aber irgendwie zu früh, um zu stoppen, und „Nuller“platz war auch nicht dabei. Ich hatte da einen im Auge Area Los Alcazares, einem Gemeindeplatz nahe dem Wasser. Diesen steuerten wir dann auch an, es gab auch einen freien Platz, aber der Zugang zum Meer war durch Militärgelände versperrt. Er war rappelvoll, die standen da wie Ölsardinen, Belgier, Franzosen, Deutsche, sogar ein Engländer. Direkt an der Straße, man konnte zwar Entsorgen und Wasser auftanken, aber kein WC. Dafür gratis. Wat für Vögel, nur dummes Gequatsche, und Leute wuschen Wäsche per Hand, wie bei den Zigeunern, Hunde liefen frei rum, Hauptsache gratis. Man sollte offiziell dort nur 72 Std. stehen, doch es zeigte sich gleich, daß einige bereits seit Wochen, und das voller Stolz, diese belegen. Wat für Penner.
Wir standen dort 30 Minuten, und dann schaute ich nach Plan B, der schnell gefunden war, Motor an, und ab. 38 km auf unserer Strecke aber ins Landesinnere. Los Olivos, Stellplatz in der Pampa für 13,50€ mit Strom und gutem Wlan. Ok, wir blieben, ruhiges Plätzchen, Leute dort völlig entspannt.
Aber auch dort einige über Monate, nur die haben dann ihr Auto oder Motorrad dabei. Und das brauchste dort auch, weil es ist wirklich voll in der Pampa. Aber nett, ruhig, nachts Hundegebell von weiter weg liegenden Häusern, da fast jeder Spanier dort einen Hund hat und diesen bzw. diese nachts rauslässt als Wachhunde, und die bellen wie verrückt, eigentlich überall, aber wen störts. Besser als Penner und Dummschwätzer. Mit Pennern meine ich auch Leute, die Mobile für 150000€ fahren und trotzdem sich von anderen Asozialen in keiner Weise unterscheiden. Und davon gibt’s hier viele, viel zu viele.
Aber auch Nette und Gute wie auf unserem Pampaplatz. So erhielten wir einen guten Tipp für die Weiterfahrt, und verbrachten noch den kommenden Abend mit Nachbarn, Deutsche „Ossifrau“ Steffi und Holländermann Robby (eher dt), + Hund Leeloo, die seit Monaten nur auf der Suche nach einem Haus mit viel Grund sind. Die hatten einiges Interessantes zu erzählen. Wir spendierten ein gemeinsames Fischburgeressen. Pulle Schnaps gab‘s auch, kam von ihnen. Adressen ausgetauscht.
Nach zwei Tagen von da aus morgens weiter auf Tour über vermeintliche Bergstrecke, um die hier ausnahmsweise erhobene Mautgebühr zwischen Cartagena bis Vera (ca. 10€ ) zu umgehen, die sich als völlig harmlos und eher erfreulich, nämlich schön zum Schauen, herausstellte.
Nach Mazarron rein, um Lidl anzusteuern, denn es sollten Getränke aufgestockt werden, die mit dem Fahrrad zu mühsam zu transportieren gewesen waren, insb. Cola, Wasser und Wein. Und der anzusteuernde Platz ist nicht mehr in Fahrradnähe eines Lidl oder Aldi. Ansonsten wollten wir Mazarron links liegen lassen, immer noch von Städten die Schnauze voll, eher wieder Spot am Meer. Mal wieder baden für die Hunde oder so.
Empfehlung war ein Stellplatz auf hohem Niveau, der erst seit 4 Wochen auf hat. OK, also hin dort. Und tatsächlich Topplatz, kaum einer da, supernette deutschsprechende Spanierin, und viel Ruhe und Platz. Duschen, besser als nie, im Kabinenstil mit eigenem Waschbecken, immer heiß Wasser und sonst auch Top (Camping Playa Parazuelos).
Superstrand direkt vor der Tür, auch keiner dort, ein paar abgeplante Anbauhallen, und ein niedliches Restaurant am Strand. Frisches Brot/Baquette gibt’s bei der Rezeption für 50Cent, aber wir hatten natürlich alles dabei.
Kostet 16€ ohne 21€ mit Strom, bei 30 Tagen dann 13 oder 16. Und das ist vielen einfach zu teuer, daher ist er eher unbesucht. Auch das Argument, es sei zu weit zum Discounter, schreckt ab, uns aber gar nicht und es könnten gerne noch mehr wegbleiben. Wir blieben ein paar Tage, um dann endlich nach Andalusien vorzudringen. Wir fahren morgens zeitig bei Sonnenaufgang los, immer voll mit Wasser und genug Lebensmitteln, alles aufgeladen, um so alle Möglichkeiten abzudecken. Dann geht’s auf Landstraße am Meer gen Süden, und anhand unserer angelegten Googlekarte mit Spots und Plätzen stoppen wir bei allen, um diese zu checken, wenn sie uns in irgendeiner Weise interessant erscheinen. Das tragen wir dann für uns in der Karte ein. So haben wir für später quasi unsere eigene Karte immer zur Hand.
Gute Plätze, Plätze an denen wir waren, und potenziell interessante Plätze, ohne jetzt sinnlos KM zu verschwenden. So ging es dann völlig entspannt Richtung Aguilas weiter, dort natürlich zum Aldi rein, und dann kam Andalusien in Sichtweite. Und wie es so sein soll, endet hier abrupt die Besiedlung und die Betonburgenbebauung. Warum kann ich nicht sagen, aber auf einmal taten sich die freien Spots an Topständen auf. Und auf einem von diesen hielten wir dann auch für 2 Tage wild.
Topstrand, Topblick, aber Massen an Wohnmobilen aller Schattierungen. Und da es Gratis ist, haste natürlich alles dabei. Kommunenbildung, Aussteigerfamilien mit Blagen (das ist echt das Allerschlimmste), Freaks, Opas, Fkkler, auch hier und da mal einen Netten. Und die bleiben da Wochen, Monate….
Ok, uns reichten zwei Tage, um dann direkten Weges in die Sierra Nevada = Gebirge schneebedeckt vorzudringen und damit den Zipfel vor Almeria abzukürzen. Da stehen wir zur Zeit beim Stellplatz „Route 66“ im Roadhousestil, mit allem für nen 10er.
Hier in der Gegend wurden viele Western abgedreht, ein bissl etwas von Wüste, Savanne und dürrem Canada. Nachts wird es frostig, tagsüber warm, alles sehr entspannt bislang.
Heute den Hollywood Set per Fahrrad auf wilder Tour erkundet,
aber Eintritt plus Stellplatz ca. 40€ für dusselige Tourishow, nee darauf kann man sicher verzichten. Dafür gehen wir lieber essen, wenn die richtigen Lokale kommen. Heute gab es – der Umgebung geschuldet natürlich Spiegeleier mit Bohnen und Speck – gestern allerdings Fisch mit Kartoffelsalat.
Erstmal Grüße aus der Westerngegend von uns und unseren
„Zwei glorreichen Halunken“
Update 15.12.2023
Wir blieben exakt 1 Woche bei Route 66 aus verschiedenen Gründen. Es war nicht alles perfekt dort, aber Grund 1= Landschaft und Natur und relative Ruhe (uns fehlt ja der direkte Vergleich zur Küste), Grund 2 = Sylvie hat sich Reittermin durch die Wüste bei lokalem Veranstalter gebucht,
Pferd „Flamenco“
Grund 3 = es sind zwei Feiertage in Spanien, am 6.12. Tag der Verfassung und am 8.12. Maria Empfängnis, so daß die Spanier eine freie Woche machen sogar mit Blagen, es also richtig voll wird, was auch beim Routeplatz der Fall war. Donnerstag kompleto, Samstag wieder ziemlich leer, Grund 4 = die belgischen Betreiber sind ein wenig verpeilt, haben nur 5 angeschlossene Stromdosen 6-10 und 23, neue WC‘s aber keine Deckel, keine Haken in der Dusche, Sicherung fetzt sofort raus, wenn einer seinen Lüfter anmacht, und das passiert regelmässig. Dann dauert es, bis irgendwer und irgendwo die Hauptsicherung reinmacht, sonst bleibt alles dunkel. Also haben wir 10€ ohne Strom (mit15€) einmalig bezahlt und das war es dann auch. Es kommt niemand zum Kontrollieren, dafür dort im Lokal bei den Livemusikveranstaltungen ein paar Bier getrunken (3€ grande und eiskalt), Samstag war spanisch-engl. Rock und Sonntag Country.
Man trifft dann völlig durchgeknallte Vögel wie Tom aus Leicester City mit Frau, die seit 5 Jahren dort leben und der einfach mal mit Gewehr und Flinte zum Liveevent kommt
und andere. Mit uns am Tisch unsere Campnachbarn Hans und Elisabeth aus der Steiermark. Dazu unten mehr.
Auch Barbara, eine Schweizerin, die unweit vom Stellplatz lebt und selbst welche anbietet, hat Sylvie gedatet in dem 10m weiter entfernten günstigen Restaurant Venta del Compadre. Dort würde ich auch eher Essen gehen als in der Route66, deswegen sind wir beim Bierchen geblieben. Dort kennengelernt „Nashorn“
oder Dietmar als Spitzname, ein Double von Dietmar Hopp sowohl finanziell als auch karrieremässig (abgesehen davon, kennen die sich… der original Hopp soll auch ein Womo haben), der gerade von einer geführten Wüstentour aus Tunesien wiederkam und 10000€ leichter war, was da aber nun gar keine Rolle spielt.
Kollegen von ihm entdeckte Sylvie beim Ausritt mit Pferd „Flamenco“ in der Wildnis, worauf er diese kontaktierte und sie auch ins Camp kamen. Alles Allradfahrzeuge, Alles Alphamännchen (aber nicht optisch) und die brauchste nicht unbedingt, weil alleine kriegen die meist auch nix hin.
Witzig war es trotzdem, obendrein tauchten dann auch noch an anderer Stelle zwei Reiseleiter von Konkurrenzunternehmen auf, die Touren weltweit anbieten (Abenteuer-Reisen), also mit Womo nach Australien oder Seidenstraße oder Wüste. Ich weiss nicht so genau, wat dat für Reisen sind, jedenfalls nen Reiseführer, der keine Sprachen kann außer Landshut-Englisch un poco sowie Landeskulturell deutliche Defizite aufweist, mit dem durch Asien… ich weiss nicht und dann noch tausende von € hinlegen. Der lernt eher etwas von uns als andersherum. Und als Geschäftsmodell für uns, wir als Reiseleiter einer 10 Womostarken Truppe, nee niemals. Bei so viel Knallern explodiere ich schon in den ersten drei Tagen, versenke den ersten im Meer oder vergrabe ich in der Wüste. Wir würden nie komplett am Ende des Ziels ankommen.
Und dann war noch Hans, jetzt nicht der Schwiegervater, sonder Hans der Steiermarker. Gesunder gestandener LKW Fahrer und Musiker mit Lebenspartnerin Elisabeth aus der Gastronomie (siehe Bild oben beim Liveevent im Hintergrund), lässt nix anbrennen und handwerklich begabt, fährt Carado mit Anhänger (der uns gut gefallen hat und vmt.l nun auch herkommt),
trinkfest und laut, sowie es sich gehört.
Hier eine Kostprobe seiner „Band“ (Hans in der Mitte) – Sylvies Vater Hans wäre begeistert
https://www.youtube.com/watch?v=-XURXSKZ7nk
Mit ihm halten wir Kontakt. Wir fuhren beide dann am Montagmorgen los, nach einem kleinen abendlichen Umtrunk, beide Richtung Süden. Unser Zeitrahmen ist gleich. Wir blieben erst in Roquetas de Mar auf einem wilden Platz, also Platz, wo man freisteht und nix bezahlt aber meist auch nix hat außer Mülltonnen. Hier war es ein Parkplatz für 20 Mobile, also eigtl. ein normaler Parkplatz mit Womoverbotsschild „Prohibido Acampar“=300€ Strafe, aber die stehen da halt und das monatelang, unweit des Ortes zum Einkaufen, mit Anhänger und Mopeds und Bikes, das Ganze für Lau. Der Spot ist dort richtig gut, daher sind wir geblieben.
Eine Nacht und einen Tag. Manche stehen auf einem Aldiparkplatz oder an der Autobahn, am besten mit Stühlchen raus… ,das würden wir uns nicht antun, eher das Mobil verkaufen. Die Polizei fährt vorbei und grüsst, also so viel zum verbotenen Wildstehen in Spanien. Völlig übertrieben die Angstmacherei im Net. Portugal soll mehr durchgreifen. Und natürlich in der Sommersaison darf man auf diesem Parkplatz sicher nicht stehen. Aber ob man das wirklich will, mit dieser wilden Gemeinschaft, meist eng an eng, steht auf einem anderen Blatt.
Jedenfalls stehen wir einen Tag später im Hafen von Almerimar, unser erster Hafenplatz in Spanien.
In Dänemark und Norwegen stehen wir quasi nur an Häfen, na gut die liegen ja auch am Meer. Hier für 15€ alles, Strom, Wasser, WC+Dusche (heiss), Internet, Fernsehen, Angler und Fischerboote, Yachten und Restauranrs und so weiter…. Und wir stehen auf Geheimplatz, also nicht da wo die anderen 40 Camper stehen, sondern mit drei anderen auf der anderen Seite. Aber unser nächster Nachbar ist 60m weg ! WoW ! Wir stehen quasi alleine im abgeschlossenen Gebiet mit Chip für Rolltor.
Hier und da mal ein Auto der Segler oder eines, das Ware vom Fischer abholt, falls die gerade reinkommen. Gestern patrollierte die Guardia Civil in unserem Sektor und 10m vor unserem Womo stoppten die einen von den Vorhergenannten. Mein lieber Jolly, die fackeln nicht lange. Mit zwei Mann und einer Frau besetzt, raus aus dem Streifenwagen, Karre gestoppt, zwei Typen raus mit erhobenen Händen, aufs Autodach Leibesvisitation, Taschen ausleeren, Auto durchsucht, dann Papiere. Wir saßen mit den Hunden vor dem Womo, Tisch draußen, Körbe draußen, Pülleken Wein, da waren sogar die Hunde baff und ganz still und machten keinen Muckser und lagen im Korb und beobachteten den Film. Danach kam ein zweiter Transporter, dasselbe Spiel.
Dann stiegen die drei wieder ein, aber zuvor grüßte der Oberbulle zu uns rüber mit erhobenen Arm. Nächstes Mal kann er sich auf nen Glas Wein dazusetzen, immer gut einen Amigo zu haben. So sollten die mal in Deutschland auch kontrollieren, dann wäre aber ganz schnell Ruhe eingekehrt in manch Gebieten.
Na ja mal sehen, wie lange wir bleiben. Erster Eindruck TOP, nachts bissl windig. Anderswo vmtl. auch. Mal abwarten. Noch zu erwähnen, der Steiermarker Hans fuhr am selben Tag bis kurz vor Gibraltar satte 450km, entweder ist er auf der Flucht, weil seine Lady gesagt hat, er darf keinen Wein mehr mit mir trinken, oder er musste solange fahren zum Ausnüchtern (ist ja schließlich Profi-LKWfahrer gewesen, oder die haben die Story geglaubt, daß die Affen dort Weihnachtsferien haben und sind deswegen dorthin geknallt. Weil die haben auch Zeit bis Ende Februar, da kannste Dich gleich im Dezember auf die Rückreise begeben. Denn es kommt nur noch Malaga, Tarifa, Cadiz, Jerez, Sevilla, Granada und die kleinen Ronda, Nerja…
Update 29.12.2023
Also will mal wieder zusammenfassen, wie es so weiterging. Nach wie vor hatten wir das uns erzählte Fiasko Schulferienbeginn 21. Dez in Spanien vor der Brust, d.h. dann sollen die Spanier mit Kind und Kegel alle freien Plätze belagern. Es gibt auch spanische Wohnmobilisten, und ich kann es gut nachvollziehen, wenn die dann mal frei haben und loswollen ans Meer und natürlich dorthin, wo es wärmer ist, also auch Andalusien und dann feststellen, daß ihr Land komplett in nordeuropäischer „Rentnerhand“ ist, sind die schwer am Kotzen! Würde mir nicht anders gehen als Spanier. Dementsprechend treten sie oft auch so auf, also scheren sich einen Dreck um die anderen, was ich teils nachvollziehen kann, auch wenn das Verhalten sehr fragwürdig erscheinen mag. Abgesehen davon ist die spanische Lebensart eine andere, die Geschäfte haben mittags halt zu, da macht man „Siesta“ und ab 20 Uhr geht’s wieder los. Also essen gehen bis 23 Uhr ist normal, aber um 19 Uhr kriegste halt nix. Das bedeutet natürlich auch, daß die Blagen Fussballspielen bis Mitternacht und da ist es egal, ob es nun kühl ist oder 30 Grad im Sommer. Die Camper dagegen brechen meist um 20 Uhr die Zelte draußen ab, da es zu ungemütlich draußen wird, und viele liegen um 22 Uhr im Bett. So hat man da in der Regel im Winter ruhige Abende bzw. man sitzt selber auch nicht mehr draußen beim Weinchen, man fängt halt eben um Viere an und hört zeitig auf. Unsere Winterjacken haben wir nach Frankreich in die Heckgarage geschmissen und seitdem nicht wieder rausgeholt. Vielleicht bleibt es so bis zum Ende also bis zur Rückfahrt.
Jetzt zu unserem Tun Vorort. Wir blieben in unserem hinteren Hafenplatz in Almerimar insgesamt 11 Tage bis zum 26.12., genossen die Ruhe weit weg von anderen Campern, denn der nächste Nachbar war ein Schotte, der seit Jahren in Spanien lebt, alleine in einem alten Womo. Er fuhr mit dem Rennrad durch die Gegend und wurde Liebling von Fella, weil er immer eine Kaustange dabei hatte. Also wenn er zum Duschen ging, stand Fella quietschend, wie man es kennt, und Ole parat, um abzugreifen. Weiter vorne 150m weg standen dann noch zwei Deutsche und zwei Franzosen, das war‘s dann aber auch. Mit denen hatten wir nix am Hut, die Franzosen konnten ohnehin nur Französisch, also keine Kommunikation möglich, und die Deutschen vorne, gehörten zu der Kategorie „Rentner-Camper“- „mit denen will man nix zu tun haben“.
Aber es fuhren tagsüber Spanier zu ihren Sportbooten und fuhren raus zum Angeln, ein Deutscher aus Duisburg hatte sein Segelboot zum Überholen hinten liegen (Osmosebefall), und informierte uns über den Yachthafen.
Er ist der Durchgangshafen quasi aller Segelyachten,
die aufbrechen zu den Kanarischen Inseln und dann weiter in die Karibik, sowie über Orkaangriffe auf der Strecke gerade für Segler, die Pinne beschädigen oder ganze Löcher in die Boote reißen. Abends kamen dann die einheimischen Angler auf Calamares vorbei, die zur anderen Seite des Hafens nachts darauf angelten, denn im Hafen selbst war das Angeln verboten. Überraschenderweise waren viele Kleinfische in Schwärmen und größere Meeräschen im Hafen zu beobachten. Viel Calamares wurde aber weder von den Booten noch von den Uferangeln angeschleppt. Boote 3-4, Ufer eher 1er mal, von den Netzfischern, die auch hinten lagen, kaufte ich mir dann den einen Pulpo (Oktopus) frisch.
Sauber machen musste ich ihn und pfannenfertig präparieren. War Ok. Ansonsten auch bei denen eher Kleinzeugs an Fischen, die einen nicht richtig heiß aufs Fischessen macht. Hatte ja auch noch Kontingent aus Norwegen eingefroren, das jetzt aber auf drei piece geschrumpft ist.
Ansonsten ging es zu Strandspaziergängen, Fahrradrundfahrten,
ins Lokal auf Bierchen und Tapas (2x 0,3 Bier=4€ und Tapas Teller 1€ – also preisgünstig und das an der Promenade), zum Einkaufen zu Mercadeo (spanische Kette), die nicht wirklich teurer sind als Lidl oder Aldi, bessere Auswahl und frischere Produkte haben, ganz abgesehen die Masse an Anzahl an Kassierer. Bei Aldi stehste mit 5 Mann bei einer Verkäuferin im ganzen Laden, bei Mercadeo winken dir drei von den zehn Kassen, daß Du zu ihnen kommen sollst. Mit einem „Hola und Bolso“, also Hallo und Tüte?, immer freundlich und entspannt.
Wir hatten volle Leistung Strom mit 16A unbegrenzt, immer heiße Duschen, Fernsehen und Internet, Wasser und Entsorgung und es fiel uns nicht ganz leicht, die Zelte abzubrechen. Zu erwähnen noch zwei Dinge. Einmal hatten wir einen Nachbarn aus HH, junge Familie mit 95000€ Womo, erst frisch erstanden, auf dem Wege nach Marokko, namens Oli (40). Er besuchte seinen Onkel mit 85 Jahren, der im Hafen auf seinem Boot lebte, um dann Heiligabend mit der Fähre von Almeria nach Marokko durchzustarten. Er ist Angler, einer von der ganz heißen Sorte, unbedingt und am besten überall. Mit ihm zog ich dann auch abends los, ich auf Calamares und er mit Blinker auf Großfisch. Dafür musste man auf den Steinen rumkraxeln im Stockdunklen mit Lampe, also schon bei uns, eben nur auf der anderen Hafenseite.
Na ja, nach ner halben Stunde war Feierabend, nicht gemütlich und nix gefangen, wobei ich es eigtl. gar nicht probiert habe, da ich die falsche Rute (Brandungsrute) dafür dabei hatte. Mit der lässt sich eine Calames“pilker“ nicht wirklich vernünftig rauswerfen. Die andere alte Rute, vorne mit Klebeband die Ringe geflickt, und älteste Stationärrolle mit 20 Jahre alter Schnur war mir abhandengekommen. Wie das? Ich hatte sie tagezuvor rausgeholt, um es alleine zu versuchen, bin nicht wirklich dazugekommen, daher stand sie hinten im selbstgebauten Angelhalter am Radträger wie eine lange Stabantenne. Auch nachts. Immerhin war damit klar, daß ich auch Angler bin, und führte zu den Kommunikation mit den Spaniern. So erfuhr ich auch, was und wieviel bzw. meist eben nix sie gefangen haben.
Nur just in der Nacht als der Oli neben uns parkte, sie trafen erst spät ein, verschwand diese. Also vmtl. dachte sich einer der Angler, wenn schon kein Calamares, dann eine Superrute und Rolle vom Deutschen, oder er sagte sich, dann darf der auch keinen fangen, oder Oli hat sie sich einverleibt, weil er damit auf Großfischfang gehen will in Marokko. Die 15€ Verlust (Diebstahl) werden wir verkraften, dafür um einen Wischmopp (schwamm im Meer) und ein Hartgummirad für den Trailer (der lag da so einsam rum) reicher, das gleicht sich dann sozialistisch aus. Nur eben angeln mit der Brandungsrute mit Calamarespilker auf hohen Steinen nachts mit teilweiser Fusslähmung vom Bandscheibenvorfall ist problembeladen und kein Vergnügen.
Interessanterweise stellte sich raus, daß der junggebliebene Oli zwar dynamisch auftrat, aber durch Motorradunfall ebenfalls durch eine komplette Fusslähmung links beeinträchtigt ist, mit der Folge, daß er fast abgestürzt ist und anderntags Rücken hatte. 800 Ibu hat aber soweit geholfen, daß er reisefertig war. Wie es ihm in Marokko ergeht, werden wir wohl erfahren, denn WhatsApp machts möglich.
Trotz Ferienbeginn wurde es bei uns nicht voll, nur bei der Weihnachtsfeier im Bootsclubheim wurde es etwas laut mit Livemusik bis Mitternacht, also gratis Unterhaltung und paar Leckereien von den Foodtrucks.
Dann brachen wir am 26.12. morgens auf trotz Ferien, erwischten in Castell de Ferro einen Stellplatz von 4 freien, und buchten uns dort für einen Tag ein. Es zeigte sich, daß die Vorgehensweise „bei Sonnenaufgang aufbrechen, also so um 9 Uhr, und spätestens um 12 Uhr Übernachtungsplatz anpeilen“ richtig ist. Denn aus den vier freien Plätzen war eine Stunde nix mehr, er war kompleto. Die gegen 15 Uhr kamen und später durften weitersuchen. Im Ort gab es zwei weitere Plätze, die wir ebenfalls checkten, sah es nicht anders aus. Der Platz war sehr franzosenlastig, aber trotz dessen ruhig und angenehm.
Um 21 Uhr wurde das Gate geschlossen und man kam nur noch per Schlüssel zum Strand raus, sonst war alles zu. Wir hatten zwar angenehm großen Platz, aber eng an einem Berg, was dazu führte, daß die Sonne um 15 Uhr verschwunden war und es sehr kühl wurde. Auch nachts am Berg eher kalt.
Der österreichische Kontakt namens Hans, den wir in Tabernas kennengelernt hatten, meldete sich und wollte von Malaga zurück, uns besuchen kommen. Da wir ihm aber mitteilten, daß wir auf dem Wege Richtung Malaga seien, vorher noch ein paar Plätze checken wollen, gab ich ihm ein paar Plätze durch, die er doch vorher anfahren soll, und wir uns evtl. dort dann treffen. Na jedenfalls checkten wir ein, zwei Plätze, dann kamen wir zu unserem ersten Favoritenplatz, doch der war leer, weil geschlossen. Als wir dann aus dem Ort rausfuhren, kam uns ein Womo entgegen mit Hänger. Am Anhänger mit Caradodesign war klar, das ist der „Pöllauer Hans“. Also rechts ran, Telefonanruf, weil mit dem Schreiben hat er es ja nicht so. Joo, er meinte mich auch erkannt zu haben, wendete und wir hielten für einen halbstündigen Plausch irgendwo.
Wir teilten ihm mit, wo unserer nächster Favoritenplatz ist, und ob er die durchgegebenen danach kommenden gecheckt hätte?, nee… er hatte die WhatsApp noch nicht gelesen, war ja schon mit dem Auto morgens unterwegs von Malaga. Aber wie der Hans nun mal so ist, wir sollten mal vorfahren, er würde folgen und dann stellen wir uns schon hin. Jetzt war es schon fast 13 Uhr, und zwei Womos unterzubringen, Ok, was solls. Jetzt aber nicht mehr rumeiern und andere Plätze checken, sondern direkten Weges 46 km zum nächsten Favoritenplatz in La Herradura. Wir vorweg, Hans hinterher, dann die Anfahrt zum Ort, bergab und enge Strässchen, da soll nen Platz sein? Eng rum in winzige Gasse und wow mit zwischen Häusern zentral im Örtchen ein Platz, vor zur Kette, da stand Inka. Ich mit meinem Spanisch „ Buen Dia, tienes una o dos parzellas para nuestros … unas noces…“. Hans auf 1 vorne wegen Anhänger und wir nun mittig wegen der Fernsehantenne, kostet 13€ plus 5€ Strom, und es gefällt uns und ihm auch sehr.
Super Ort, 2 Minuten zum Strand, ne Menge los, aber keine Touris dafür Spanier, Lokale offen, alles da, was man braucht,
und die Leute auf dem Platz ca. 40 Womos, noch völlig entspannt. Selten so eine entspannte Atmosphäre hier in Spanien erlebt, die grüßen fast alle, benehmen sich, bedingt durch die Ordnungsstruktur von Inka und Mann in freundlicher Art und Weise. Wem das nicht gefällt, ist ohnehin ein Idiot. Hinter uns super Holländer mit Hund Anton (Mix aus Mastiff und Rottweiler),
vorne klasse Rheinländer, Tschechen, Schweizer, Engländer, bunt gemischt, sogar Spanier aber nur kurzzeitig, denn Fussballspielen und Mopedfahren nicht erlaubt. Auch die Franzosen dürfen kein Boule spielen. Wir haben verlängert bis 2. Januar, vmtl. wird es der 3. oder 7. Januar, weil dann können wir direkt zum Dortmund-Testspiel in Marbella fahren. Der BVB macht sein Wintertrainingslager dort vom 3.1. bis 10.1. Zuvor noch einen wilden Parkplatz vor Malaga, um dieses mit dem Fahrrad zu erkunden. Dort war Hans bereits, zwar „Drecksplatz“ aber gratis und sonst gibt’s wohl kaum etwas in Malaga. Wir werden weiter berichten.
Update 08.01.2024
Also wird mal wieder Zeit für ein aktuelles Update, wie wir ins neue Jahr 2024 gekommen sind. Wir standen auf dem versteckten Platz in La Herradura (=Hufeisen) inmitten von uns umgebenen Appartementhäusern, auf nett und gut angelegtem Stellplatz. Wie gesagt, Hans, der Österreicher auf eins, neben ihm der Rheinländer mit Partnerin, beide verwitwet mit 16 Jahre altem Border-Mix Bonny, auch sehr gesellig, und wir auf 24, hinter uns Holländer und Hund Anton.
Es war relativ entspannt vom Platzklima und super nett geführt von Inka und Mann aus Granada. Inka spricht Englisch und man kann reservieren. Es ist alles da, was man braucht, und in 3 Minuten Strand und volle Infrastruktur. Vom Einkaufen her gab es einen Dia Market, der, wenn man sich die App DIA Club downloaded, auch teils bezahlbare Preise hat. Da war die ersten waren, die es konnten, mussten wir für den ein oder anderen auch die Apps downloaden, wie gesagt auch für die Lidl App geht das, man muss nur in den Einstellungen den Standort von Deutsch auf Spanisch umstellen und man erhält ebenso viele Vorzugsangebote und Rabatte. Wir sind da scheins trotz unseren Alters fitter als die meisten hier, und waren dahingehend gefragt.
Inka verabschiedet ihre Gäste mit Geschenken wie Avocados und vorne am Rezeptionshäuschen liegen Küchlein und Baileys für jedermann bereit. Tagsüber Spaziergänge mit den Hunden mal rechts oder links herum an der Beach mit Stop an einen Chiringuito (Strandbar – Bierchen 2,50€ incl. leckerer Tapas je Bestellung), Fahrradtouren auch mal die Berge hoch, Lidl in Amunecar ca. 16km entfernt.
Silvester selbst in Musikpub, doch um Mitternacht dann doch nicht viel los. Ein paar Raketen und Knaller, die man an einer Hand abzählen konnte. Trotzdem war das Örtchen lebendig und es gab viel zu sehen. Und ausgesprochen ruhig trotz der Lebendigkeit. Am Neujahrstag saßen wir nach dem traditionellen Neujahrsschwimmen
alle bei Hans unten zusammen, der Kölner stürzte bissl ab von der einen Flasche Rose, und dann war anderntags am 2ten Aufbruch, Hans gen Norden, wir weiter gen Süden, obwohl die spanischen Ferien noch bis 7. Januar andauerten. Also gewisses Risiko, aber es lief ja bislang trotz der Massen ganz gut. Und es sollte noch besser weitergehen.
Unsere Plätze Vorort waren auch schnell wieder vergeben, vor 12 Uhr sollte man dort sein oder eben bei Inka telefonisch reservieren. Es ging dann über eine kleine Bergstrecke am Meer entlang, wo sich auch hier und da ein Parkplatz mit Aussicht auftat, die auch teils von Womos genutzt wurden. Wild stehen also möglich. Als wir dann auf dieser Strecke um eine Kurve kamen, waren wir baff. Es standen ca. 100 Mobile wild in den Klippen, Zugang zum Meer nur für Kletterer möglich, aneinander gereiht wie Glieder einer Kette auf einer unbefestigten Nebenstraße, die sich um einen Felsen herumzog, mitten in der Pampa. Hunde liefen frei rum, Freikacken war wohl für Mensch und Tier angesagt, unser Albtraum „Kommune“ im Niemandsland mit Nix, nur halt Gratis. Dann besser zuhause bleiben, Kamin anmachen und Netflix Serien glotzen!
Nach ca. 50km kamen wir in Torrox Costa an, da hatte ich drei Stellplätze auf 1km direkt am Strand, Straße dazwischen, auf unserer Googlekarte eingetragen. Erster, Chefin Valentina und Andrea (der Mann) aus Nortitalien, spricht deutsch, sonst Englisch und Spanisch, war von den Bewertungen her der beste, aber auch kleinste. Nur 18 Plätze und seit knapp drei Jahren in Betrieb. Wie stoppten kurz und fragten nach, wie es aussieht. Er sah voll aus. Aber, Chefin sagte, „sie hätte einen Platz Nr. 5, der frei würde, aber er sei reserviert. Nur die hätten sich noch nicht zurückgemeldet. Wenn die sich nicht bis 12 Uhr melden würden, es war Elfe, dann könnten wir ihn haben. OK, Karte dagelassen, wir würden die Stunde zum Lidl, Aldi, Mercadona Einkauf 2km weiter vorfahren, und sie wollte anrufen.
Also Vorräte aufgefüllt, und 5 nach 12 rief ich an. Wir kriegten das OK, also die 2 km zurück und auf die 5. Topspot mit Blick auf Strand und Meer, nur die Straße dazwischen. Aber das war das Einzige, was nicht perfekt war, allein der Spot ist es wert. Und abends konnten wir direkt vor der Tür bei der letzten Pipirunde noch auf ein Bierchen im Chiringuito.
Nur ein WC, aber bei 18 Mann egal, Dusche 1€, eingeführt, weil die Spanier sonst in 24 Std. 8x Duschen und das stundenlang. Trotz Wasserproblemen scheißen sich gerade die Spanier was drauf, lassen die Hähne nach dem Abspülen einfach offen, Phänomen nicht neu. Die ignorieren das Problem einfach und Wasser kostet ja auch nix, keine Wasseruhren. Daher haben die es dort auf dem Platz vor einem Jahr eingeführt. Super nettes Klima, da eben so klein und alle sind bemüht, eine gute Atmosphäre auf dem Platz zu Behalten. 2 Franzosen, 2 Schweden, Rest Deutsche…. Is ja klar, wenn die vorne an der Rezeption deutsch spricht. Wir buchten auf der 5 drei Nächte, dann wollten wir weiter nach Marbella zum BVB Testspiel, Preis 13,50 Euro + 80 Cent kwh Strom, auch erst frisch eingeführt, da manche Camper mittlerweile Strom verbrauchen wie die Deppen, E-Autos laden, Roller und Bikes, Kochen, Heizen, Duschen usw… das finde ich übrigens sehr korrekt und gerecht, denn so kann jeder individuell bestimmen, was er verbraucht.
Vorne auf der 1 wohnt Dirk mit Frau Alex und Tierschutzlabby Harry, der absoluter BVB Fan ist. Er tauchte bei uns gleich nach 1 Stunde auf, hat das wohl von Chefin erfahren, daß wir auch zum Spiel wollen. Er hatte sich aber bereits einen Stellplatz in der Nähe von Marbella gebucht für 25€ am Tag, bis zum 9ten, dann fliegt BVB ja zurück. Er wollte auch zu den freien Trainings morgens an den anderen Tagen. Also war die 1 frei, weil er hat den Platz bis Ende Februar durchgebucht, auch das Jahr zuvor bereits.
Ein schöner Platz! Also fuhr er anderntags los am 3. und wir blieben zurück in Torrox mit den anderen, „Opa Horsty“ aus Flensburg, der Deutschland den Rücken gekehrt hat und ganz hinten mit Zäunchen, Hündchen und abgemeldetem Womo sein Platzhirsch Dasein fristet, dem Schwaben, dessen Frau ein Haus hatte in Wesselburen, dem Knausfritzen aus Aachen, dem sein Wohnmobil in Rendsburg gestohlen wurde oder besser der dort lebte, und sein jetziges Womo in Heide beim Händler gekauft hatte, und all die anderen, die alle grüßten und alle die Hundehaufen am Strand in Tüten verluden. Schön zu beobachten, sogar Delphine tauchten am ersten Tag auf.
Mit dem Fahrrad nach Torrox, ein sehr belebter Urlaubsort, jetzt nicht so der Hit, aber Massen an Restaurants und auch Leuten. Viele auch in Appartements mit Leihautos. Auch hier sind die jüngeren Leute wie wir oder Dirk schon unterrepräsentiert. Aber Topplatz und Dusel muss man haben. Am 4ten meldete sich Dirk, übrigens aus dem Sauerland, auch Angler, aber so oft fischen geht er wohl nicht. Aber Schein fürs Mittelmeer hat er, im Gegensatz zu mir. Die Franzosen gingen auch angeln, schön zu beobachten, wie sie ihre vier Ruten jeden Nachmittag runterschleppten, Stühlchen aufstellten, vier Stunden saßen, dann die Köder ins Meer schmissen und heim kehrten. Jeden Tag das gleiche Spiel, gefangen haben sie nix. Warum man nicht nachts geht wie die Einheimischen, aber dort gabs die auch nicht als Angler, bleibt unklar, und warum nicht auf Calamares ebenfalls. Reden kannste mit Franzosen ja nicht, weil sprechen nur ihre Sprache, zumindest die Meisten.
Also Dirk meldete sich und sagte „fürs Spiel am 6ten gegen Alkmaar braucht man Karten, gibt’s nur Online und nur mit Kreditkarte…und er hat keine“, also rein ins Net, auf die spanische Seite, email, Ausweisnr. oder NIR (spanische Steuernr) Adresse, Telefon und so weiter, dann zwei Tickets für mich und Sylvie gekauft, anschließend für Dirk auf seinen Namen auch zwei. Dann rübergeschickt als PDF zum Ausdrucken oder auf Handy, beides ist besser. Unsere hat Opa Horst für uns ausgedruckt.
Wir blieben dann doch die Nacht vom 5 auf 6 (da ist ja das Spiel) dort, zogen aber auf den Platz von Dirk der 1, war ja bezahlt und wurde mit Chefs geklärt, und fuhren anderntags direkt zum Spiel um 15Uhr, bereits früh morgens los. Immerhin 130 km Autobahn an Malaga vorbei. Die A7-Autobahn führt direkt am Meer entlang und es ist gefühlt von da ab bis runter nach Tarifa vmtl. alles eine Stadt. Verkehr ohne Ende, alles zugebaut, die Autobahn 500m vom Strand weg. Plätze gibt es auch nicht wirklich, keine CPs, und nur der eine Stellplatz, auf dem ich hier gerade sitze und schreibe. Dazu später mehr.
Auf Sportanlage angekommen, direkt angrenzend eine 5 Sterne Golfanlage mit ein paar Parkplätzen. Dirk stand dort bereits drinnen, aber Securitymann am Eingang. Es kostete ein bissl Überzeugungsarbeit, in Spanisch natürlich, daß er uns hineinließ, und wir parkten dann beide direkt vor dem Restaurant.
Ich bin dann noch rein und habe geklärt, daß wir dort bleiben also parken durften. Vorweg genommen, wir waren die Einzigen Deutschen und die einzigen Womos, die ihr Promiquartier dort aufgeschlagen haben. Nur Watzke und die beiden BVB-Busse durften noch rein und die Golfmitglieder und die 60 Mann Security, die bald nach unserer Ankunft auftauchten. Wir quatschten und liefen mit den Hunden rum, Dirk bezahlte seine Tickets, er bestand darauf. Um eins gingen wir auf einen Drink auf die Veranda des Restaurants dort, 2 Cola und 2 Bier (= 22€), die hab ich dann mal bezahlen dürfen. Dirk und Frau wollten auch noch speisen, dafür wurden dann schlappe 72€ fällig. Kostet das ja in Deutschland auch, eigtl. hätte ich mit mehr gerechnet.
Sylvie und ich verfolgten die Einfahrten der Busse, wobei der Alkmaar-Reisebus die Einfahrt verpasste und sich die rechte Seitenscheibe am Tor zerfetzte. Es hat heftig geknallt, leider nur Fotos, weil Sylvies Kameraaufnahme streikte. Der Dortmundbus kam dann unbeschadet durchs Tor.
Dann gemeinsam zum Spiel rein, war kaum ein Sitzplatz zu kriegen, haben wohl mehr als die angegeben 300 Karten verkauft. Und etliche hatten keine Karten, die durften dann auf dem Parkplatz als Hinterzaungäste verweilen. Neben mir sass übrigens der Spielerberater eines Holländischen Nachwuchsstars, Stürmer Mexx Meerdink. Netter Plausch, so lange sich die Spieler warmgespielt haben (hier Hummels und Füllkrug:
Spiel war Ok, 4×30 Minuten, ging 2 zu 2 aus, und Erkenntnis war, BVB hat viel Luft nach oben und viel zu viele alte Spieler in der Defensive und meiner Meinung nach ein Problem im Mittelfeld. Brandt alleine in der ersten Hälfte mit den alten Spielern in der Abwehr wie Süle, Hummels, Can und Meunier völlig alleine gelassen und überfordert, es stand 2 zu null für Alkmaar, und in der zweiten Hälfte kamen Reus und Sabitzer sowie Schlotterbeck und Özcan und Moukoko, da drehte sich das Blatt, Reus und Sabitzer im Mittelfeld. Und hinten deutlich schneller. Tore Reus und Sabitzer.
Vor Abpfiff sind wir beide Womos dann los. Dirk hatte keinen Bock mehr auf seinen bereits bezahlten Platz in Cancelade für schlappe 25€ bis zum 9ten, und Geld wollten sie ihm nicht zurückzahlen. Also bot er uns an, daß wir dort hinkönnten, bezahlt sei es ja sowieso, und die wussten dort auch Bescheid. Wir hätten diesen Platz nicht genommen, für 25€ definitiv zu teuer, kein gutes Klima dort, Dusche nur zum Sitzen, also Duschkopf muss man halten oder auf Penishöhe einhängen. Gut, der hat beim Duschen Dauerwasser oder man setzt sich auf den Boden. Ab 19 Uhr ist alles verschlossen und vor 9 Uhr morgens kommt man nicht raus, Strand ok
mit Radweg bis nach Marbella oder andere Richtung, Lidl und Mercadona 2km weg, aber kein Lokal offen und seltsame Leute, und keine Sonne, jedenfalls nicht lange. Plätze zwar groß aber trotzdem absolut nicht unser Ding. Wir blieben auch nur, weil „für uns quasi gratis“ und weil Sylvie wichtige Konferenz Montag den 8. hat. Die sitzt gerade drinnen und konferiert.
Gerade Franzosen als Nachbarn bekommen, damit Sonne weg, oder ich setz mich auf die Straße, und mehr als ein Bonjour war nicht drin. Dafür nebenan lautes Francegequatsche. Morgen geht’s weiter, Richtung Gibraltar und Tarifa. Dort wird es vmtl. nicht besser. Laut meinen Recherchen sind hier nicht weniger unterwegs, mehr Franzosen und Engländer auf alle Fälle, dafür Spanier vmtl. weniger, Ferien dann ja zu Ende, aber die Anzahl an Plätzen wird massiv geringer. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass zu wenig Angebot für die Nachfrage herrscht. Also die wenigen CPs nehmen Preise um die 30€ und machen dafür nix, veraltete Anlagen und auch nicht freundlich. Hoffentlich sind meine Recherchen falsch und wir haben weiterhin so viel Glück wie bislang. Ansonsten wild stehen oder schnell weiter bis nach Sevilla. Nur dann sind wir am Atlantik, dort soll es kühler und windiger werden. Und wir sind evtl. zu früh dran für die Rückfahrt. Wir werden berichten, wie es weitergeht. Jetzt erstmal zum Lidl/Mercadona vor mit dem Fahrrad oder mit den Hunden auf nen Walk, Hauptsache raus hier und in die Sonne.
Update 12.01.2024
Nachdem wir unser gesponsertes Luxusquartier nach Ablauf der bezahlten Periode morgens verließen, machten wir uns auf den Weg Richtung Gibraltar. Unterwegs Stopp bei Lidl und Einkauf, später noch Kurzstopp bei Aldi, um Leberwurst zu besorgen. Aber hier unten haben sie diese nicht oder ganz aus Sortiment genommen. Also weiterhin Mangel an essbarer Leberwurst.
Und dann fing es an zu regnen und es war alles mit Wolken zu. Also Gibraltar Felsen bei Schlecht-Wetter, das erste Mal übrigens, ach nee zweite Mal (Torrox), macht ja nun mal gar keinen Sinn. Der vermeintliche Stellplatz dafür ist am Hafen, und die chargen schlicht weg für einen Betonplatz 15€, dafür eine Ablassstelle und WC-Entsorgung, wo man Schlange steht, wenn man Pech hat oder sich zu dumm anstellt. Und es ist egal, ob man 20 Minuten parkt oder 24 Stunden, immer sind es 15€. Und wenn man rechtzeitig morgens da ist, kriegt man einen Spot in der ersten Reihe mit Blick auf Bootshafen, ist zentral an der Grenzstation, um Gibraltar zu erkunden.
Aber bei Schlechtwetter dahin, ist Quatsch. Also stoppten wir vorher bei einer „Community“bucht auf sandigem Grund, aber durch den Regen sind wir nur kurz rein, und kaum wieder rausgekommen durch Matsch und Regen. Die im unteren Sektor kommen definitiv da nicht raus, einer soll da nun schon 7 Jahre sein, dem ist es sowieso egal, ob er da jemals rauskommt, vermute ich. Sind weiter, hatte bei Google einen großen Parkplatz ausgemacht. Liegt am Strand und unmittelbar an einem Yachthafendorf (mehrere Inselchen mit Quartieren und Bootsplätzen) Parkplatz Torreguadiaro, ist gratis, aber da ist auch nix außer Wasser unten an Dusche und der Holländer kippt sein WC in den Gulli. Vmtl. nicht er alleine. Wir stellten uns abseits, insg. waren dort 20 morgens und abends dann 60 Mobile. Für die Hunde fand erstmal alles nur drinnen statt
und ich machte mich, mit Regenschirm bewaffnet, auf Wanderung nach „Klein-Marbella“, toller Holzweg und nicht weit. Kleinmarbella, weil genau das ist, Boutiquen, Friseure, Banken, Restaurants, dreistöckige Yachten… nett zum Gucken. Als ich zurück war, Schuhe und Hose durchnässt. So wie einige andere Dinge auch feucht, später Hundekackwalk.., weil es hörte den gesamten Tag nicht auf zu regnen. Aber wir standen auf Beton und damit nie gefährdet, anderntags nicht rauszukommen.
Morgens ging es dann vor nach Gibraltar,
weil Wetter wieder sonnig wie immer, und da es nur 20 km waren bis dorthin, also auch zeitig da. Wilder Parkplatz davor war schwierig, also auf den besagten Hafenplatz um 10 morgens und Topspot am Ende mit Blick auf Boote ergattert.
Sylvie machte sich für Begehung fertig, um Gibraltar, den Berg und die Affen zu erkunden. Ich war da schon früher mit Fußballern, als ich in Malaga EM beruflich betreut habe, und blieb bei den Hunden. 4 Stunden mindestens eingeplant, es sollten sechs Stunden werden. Spannend war nur, kommt sie mit dem Personalausweis rein oder braucht sie den Reisepass, den wir nicht mithaben. England nicht mehr EU, wie jeder weiß, und die Infos vorab waren widersprüchlich. Offizielle Seiten sagen „man braucht den Reisepass“, Realität „perso vorzeigen, wird gescannt, und durchgewunken“, sofern man nicht gerade von Interpol gesucht wird.
Bin gegen Spätnachmittag auch noch mal vor, um zweite Ladung Tabak zu holen. Ist schon bedeutend billiger als in Spanien oder zuhause, duty free halt, der tatsächlich echt ist. 20€ die Stange is aber auch nicht mehr, von 27-37€ die versch. Sorten. Und Sprit genauso in Literflaschen = 10€.
Sylvie ist durch die City, dann den Basiseintritt von 18€ bezahlt für alle Highlights, die der Berg zu bieten hat, und dann zu Fuß den Berg erklommen. Es sollte einer der für Sie beeindrucktesten Erlebnisse werden, erzählt sie am besten selbst.
Von Sylvie: Worte können nicht beschreiben, wie „Affen“geil das war. Ich hätte stundenlang dort sitzen und die Affen bei der Körperpflege und rumfläzen in der Sonne beobachten können. Der Besuch in der Höhle war spektakulär mit Licht- und Musikshow. Einfach nur beeindruckend. Holz-Hängebrücke in luftiger Höhe, Tunnelsystem im Berg und dazwischen immer wieder Begegnungen mit den Affen. Die Stunden rannten nur so dahin und ich hatte immer noch nicht alles gesehen. Nach 25000 Schritten und etlichen Blasen an den Füßen dann aber wieder den Berg runter und die gefühlt 2000 Stufen und zurück zu Micha und den Hunden – und erstmal die Eindrücke sacken lassen. Gibraltar war wirklich ein absolutes Highlight für mich.
Abends dann noch ne Pizza und ein paar Burger von MC, weil zum Kochen war ja keine Zeit, außerdem kein Strom bei den 15€ dabei, wusste ja nicht wann Sylvie und in welchem Zustand sie wieder auftaucht.
Morgens dann wie immer bei Sonnenaufgang los Richtung Tarifa. Wir hatten dort einen Tipp von Österreicher Hans, natürlich auch bei Park4Night drin, oben bei den Windmühlen. Fuhren also dort die Strecke Richtung Tarifa und bogen gezielt dort auf Schotterweg rechts ab. Nach 400m das besagte Plateau, und unser Nachbar vom Regenparkplatz, Pickup mit Aufbau und weißem Labbi, junge Leute, standen dort und nun quatschten wir kurz. Vorher auf Parkplatz nicht gesprochen. Sind seit einem Jahr unterwegs, Auszeit, erst Griechenland jetzt hier, und kamen zum selben Resümee „Spanien ja, aber nicht mehr mit dem Camper“, jedenfalls das Fazit meinerseits zur Halbzeit. Greece immer wieder auch mit Camper.
Ansonsten meiden wir mittlerweile, so gut es geht, andere Camper insb. Deutsche und auf keinen Fall Franzosen (geht ja sowieso nicht, weil die können ja nix, kein Englisch…), und insb. Deutsche oft zu nervige und wirklich dumme Leute dabei. Der Pickup fuhr dann weiter, sie waren nicht in Gibraltar, was sie ein wenig bereuten, glaube ich.
Wir richteten uns ein, Superspot, mit Blick nach Marokko, Windräder im Hintergrund, Sonne und Ruhe für die Hunde.
Getrocknet hatte ich alles bereits in Gibraltar. Also bissl. Begehung machen, Sylvie konnte ihren zu erwartenden Muskelkater rauslaufen, ich mit Fernglas Tarifa beschauen oder die Schiffe im Golf von Gibraltar auf den Weg in den Atlantik. Dazu unsere neu installierte Solartechnik, von mir selbst, ausgepackt und zum Einsatz gebracht. Wir standen ja nun den dritten Tag in Folge ohne Strom, und das Handballspiel versus Schweiz konnte ich mir ja wohl nicht entgehen lassen. 3 Std. mit 14,5 geladen, dann auf 13,9 load umgeschaltet, und zeitgleich alles, also Laptops, Handys, Powerbanks, Tablet, Boombox auf vollen Stand gebracht. Abends dann noch den Weber-Grill raus und unsere eigenen Pizzas mit Gambas usw.
beim Weinchen genossen. Der war schon nachmittags geöffnet beim Blick auf den Golf, Stühlchen raus + Fernglas + Wein und Zigarettchen… so muss das ein. Und Solar bewacht.
Unterdessen hat Sylvie Laura kennengelernt, eine Einheimische mit Freunden in Hamburg, vielleicht kommt sie uns ja mal besuchen. Ein Schweizer Botaniker war unser Nachbar, so nen gepiercter, tätowierter, im Auto schlafender Junggenosse, nur 3 Wochen auf Urlaub unterwegs, dann zurück zur Arbeit, aber in Ordnung und weitaus interessanter als viele dieser Womo-Anhänger-Typen oder Morellos oder Ritschratsch-Karren. Abends noch zwei normale Womos aus Aurich und Konstanz, aber keinen Kontakt, auch nicht gesucht unsererseits.
Nachts wurde es dann extrem windig, daß ich das Womo kurzerhand um kurz nach eins frontal gegen den Wind gestellt habe, sonst wird Fella noch seekrank und das Warnschild hatte schon Eigenschwingungen, und nun sitzen wir immer noch hier, ich schreibe und Sylvie arbeitet, und werden durch Wind und auch Regen jetzt beim Sonnenaufgang durchgeschüttelt.
Fahren bald los, sobald ich hier fertig bin, weiter Richtung Cádiz, also nun windige Atlantikküste, Station heute eine Gasladestation, die auch dt. Flaschen auffüllt. Testen, und natürlich illegal.
Update 19.01.2024
Also von unserem windigen Platz, der über Nacht deutlich zugenommen hatte, dann bei Sonnenaufgang gestartet nach Tarifa rein, um einerseits Vorräte für evtl. längere Einkaufsdurststrecke aufzustocken, andererseits die beiden Gasflaschen zu füllen. Eine Füllstation, die verbotenerweise deutsche Flaschen füllt, sei da vorort. Die dt. Flaschen haben andere Ventile als die Spanischen. Dafür benötigt man erstens eine Adapterschraube und ein entsprechendes Modul, das zuvor auf die spanische Flasche installiert wird. Beides haben wir vorsichtshalber an Bord. Von den 2 spanischen Flaschenanbietern, meist Butan anstatt Propan, was zu bevorzugen ist besonders in den Regionen, wo es auch mal kalt werden könnte, denn da is Schluss mit Butan, gibt es zwar Flaschen, die sind teils etwas größer und passen nicht bei allen Womos in die Gasfächer. Bei uns aber möglich, trotzdem ist ein Kauf mit Ausweis stressaufwendiger, wenn‘s denn offiziell sein soll, denn in Spanien geht auch alles ohne Genehmigung.
Wie mit den Verboten „No camping“ oder Womoverbotsschilder auf Plätzen, und doch stehen da die Womos direkt drunter. Scheinbar wird es weder geahndet noch bestraft, also die Nummer mit „man kann nicht wild stehen“, ist in der Realität völlig übertrieben. Hält sich sowieso niemand dran. Gilt auch für fast alle anderen Verbote, Fahrradfahren mit Helm, Hunde an der Leine, Müll und Scheiße in den Gulli.
Und so bin ich vor zur Gas-Füllstation, habe gefragt, „dt. Flasche füllen“, dann drückt mir der Typ ein Adapterteil in die Hand und schickt mich zur Füllsäule „LPG“ gas. Ok, bissl fummelig, den Adapter auf Pulle, dann Tankpistole druf, Pulle öffnen und Knopf drücken. „Es soll dann bei voll stoppen“, doch das ist ein wenig umstritten, so ne Pulle zu füllen. Sollte bei 80% stoppen, da sich das Gas bei großer Hitze ausdehnt und evtl. die ganze Pulle in die Luft fliegen könnte. Vermutlich unschön, wenn’s im Gasfach im Womo passiert und man drüber ein Nickerchen macht. Auch ohne Nickerchen nicht zu empfehlen. Und man sollte wissen, wie viel in so einer Pulle drin ist, was auch nicht ganz einfach ist. Wir haben ein Messgerät, was hoffentlich funktioniert. Das zeigt, 11kg Pulle nahezu leer, also ca. 20 l Gas füllen (2 zu 1 = 2 Liter Gas = 1 Kilo), dann wäre noch 2 kilo Explosionsreserve.
So erfolgt, Pulle voll, bei der kleinen 7kg nur 6l befüllt, war noch halbvoll. 20€ für beide bezahlt, fertig, der Drops war gelutscht. Bislang nix explodiert. Man muss das selbst machen, da es ja verboten ist, so die Denke der Spanier, strafbar macht sich der Füller und wenn dann was explodiert, ist man ja auch selbst Schuld. Kohle wird aber trotzdem verdient easy going. Mit dem Gas sollten wir mühelos den Rest der Tour durchkommen, dann kann das Adapterzeugs zuhause bei ebay wieder verkloppt werden. Dann noch Einkaufen bei Mercadona und Dia, uns gefallen die spanischen Discounter mittlerweile besser als Lidl oder Aldi, die nicht wirklich billiger sind und auch die Produkte bei den spanischen wirken frischer und spannender. Großeinkauf Hundedosen und Getränke Wasser+Cola nach wie vor bei Lidl.
Dann weiter zu den jetzt vier kommenden CP-Plätzen, die in unserer Googlekarte vermerkt sind. Nicht weit, nur so 40km Tagesetappe. Der erste, auch Empfehlung von Esslingen, kennen wir noch aus Cambrils im Norden und stehen nach wie vor in Kontakt, mit Deutschem an Rezeption, „wir sind voll, aber kannst Dich vorne auf Parkplatz an Straße stellen, da stehen schon vier und warten“. Ja wie lange? blieb offen, nee und 26€ mit Strom auch kein Schnäppchen, also dann weiter zum Zweiten. Einen hatte ich anhand der Bewertungen ohnehin disqualifiziert, der vierte ist geschlossen.
Nun stehen wir auf dem zweiten in Valdevaqueros, ist völlig OK für 19€ mit Strom, Heisswasser (trotz Duschräumen, die man mal renovieren könnte), aber Plätze groß, muss aber sehen, welchen man ergattert, da nicht alle Fernsehempfang haben (Bäume) und bei manchen ein fetter Baum in der Mitte des Platzes steht (gut um Wäscheleine zu spannen), aber nicht für die halbierte Platzgröße. Tennisplatz gibt es, gut ein, zwei Löcher, Salzwasserpool, aber nicht beheizt, nettes Restaurant (gutes Bier mit Oli, dem Wohnungslosen seit 2006 vorort), netter Kneipenwirt mit gutem Englisch und dt. Frau aus München, auch Großfernseher vorhanden, werden da evtl. morgen Dienstag das Handballspiel gegen die Franzosen schauen, wenn dem Weltmeister hoffentlich der Arsch versohlt wird vom dt. Underdog und wat essen. Sah jedenfalls lecker aus.
Unweit von hier ein anderes BVB-Fanlokal von einem Ossi betrieben, dort das BVB-Spiel gegen Darmstadt geschaut und ne sog. Pizza gegessen. Ist eher ein dünnbelegter Flammkuchen als Pizza getarnt, und das abgehalfterte mit BVB Schal und Trikot getarnte „Ossivolk“ würde nicht einmal die Südtribüne im BVB Stadion erfreuen. In Dortmund ist ja auch nicht sächsisch die Landessprache oder etwa doch. Daher reicht gastronomisch ein einmaliger Besuch dort, sonst vom Ambiente her nett gemachte Kneipe. Daher gestern Radtour nach Westen zur Düne, gar kein Wind, wie die Tage vorher, wo Surfer aller Art sich tummelten.
Nun ein paar Spanier am Weekend-Ausflug, ist ja auch ein feiner Sandstrand mit Blick rüber nach Marokko, das im Seenebel irgendwie romantisch aussah. Auf dem Rückweg dann vorne bei uns im Restaurant bei strahlendem Sonnenschein ein Bier getrunken, einen Typen angelabert, der nicht rentnermässig oder zu sehr tourimässig aussah, tätowiert, ca. 50 mit fetter Kamera, eher dunkel… dachte es sei Engländer oder Spanier, aber es war Oli.
Oli ist aus Ecke Koblenz, 2006 mit Rucksack aus Deutschland per Mitfahrdienst (vmtl. geflüchtet) in Tarifa angekommen, und seitdem hier. Daher auch so dunkel, die Sonne. Er hatte anfangs bissl Geld, dann bissl gejobbt, dat wat kam, dann Wohnwagen geschenkt bekommen, mittlerweile den vierten 50 Jahre alten Tabbert, der nun bei einem Spanier etwas im Hinterland steht für 100€ Monatsmiete, wo er sein Dasein mit seinem geschenkten Pitbull fristet. Als Staatsgast hat er einen spanischen KWD= Kein Wohnsitz in Deutschland Ausweis, ohne Scheiß, hab ich in Hand gehalten, ist bei der spanischen AOK versichert, bekommt spanisches „Harz4“ von ca. 480€, meldet sich alle drei Monate beim Amt (geht hier online) und erfreut sich mit Hund, Fahrrad, Kamera und Handy mit Netflixabo und unlimited-Internet seines Lebens. Jedenfalls nach 17 Jahren vorort konnte er mir etwas über Infrastruktur und Leben in Andalusien erzählen, mal aus einer anderen Warte des Lebens, und für mich viel Interessanter als dummes Ossigequatsche vom BVBLokal, die von nix ne Ahnung haben.
Bei den Wessis gibt genauso viel dümmliches Gelaber grad bei den Campern, die hier in Spanien unterwegs sind. Deswegen reden wir ja auch noch kaum mit nem Deutschen hier. Engländer, Österreicher, Schweizer, Holländer sind durchweg bevorzugt. In Griechenland war das anders, ein ganz anderes Reisevolk auch aus Deutschland. Ich erinnere mich noch, warum meine früheren Reisen durch die Welt immer so gestaltet waren, daß ich auf den normalen Tourist kaum getroffen bin. Mit Hunden ist das eben etwas schwieriger nach Australien oder Canada, Südamerika, Asien oder Karibik. Nur eins steht fest, mit einem Camper nochmals nach Andalusien eher nicht, wenn, dann Appartement mieten und per Auto, dann kann man flüchten und sich abschotten. Dann wieder nach Griechenland, auch wenn da die Sprache eben deutlich schwieriger ist.
Mein Spanischlernen habe ich mittlerweile eingestellt, genau aus diesem Grunde. Daran wird sich jetzt bis zum Ende nix mehr ändern, daher kann ich dieses als Resümee ruhig vorziehen, klang ja ohnehin mehrfach in den Vorberichten an. Umso größer die Vorfreude auf Norwegen, da haste wenigstens Rene als Ossi, auf den man sich freuen kann und dem man ja gerne zuhört, auch wenn man nicht immer alles versteht. Jetzt nicht, weil ich mir Hörgerät zugelegt habe:) Und natürlich auf die Natur, auf die Ruhe, auf die Fische, auf alles…
Wir haben hier den Deal 10+1 gezogen, also auf elf Tage verlängert. Nicht weil es so obergeil ist, aber eben doch OK. Sylvie kann arbeiten, man hat seine Einigermassen-Ruhe, den Luxus des CP’s, Handball-EM, und wir sind meiner Meinung nach zu schnell unterwegs. Denn wenn wir nach Sevilla kommen, müssen wir entscheiden, wie der Rückweg aussieht. Entweder geht es Inlands über Granada und den weißen Dörfern wie Ronda usw. (wobei es im Inland auch schon nachts kalt wird bis zu Null Grad) zurück Richtung Malaga und dann den gesamten Weg am Mittelmeer über Südfrankreich und Baden-Württemberg zurück. Das hat den Vorteil, wir sehen mehr von Andalusien, kommen dann wieder an Plätzen vorbei, die wir bereits als positiv kennengelernt haben (also die Platzsuche fällt weg), und sind auch noch im Februar im Warmen. Und treffen unter Umständen Leute, die wir kennengelernt haben.
Oder welche Alternative! Die wäre, weiter nach Portugal am Atlantik (auch noch warm) und außen rum nach Nordspanien. Das wären dann aber etliche Kilometer mehr, der Sprit ist ja günstig hier in Spanien. Letztes Mal getankt für 1,30 Diesel. Tank ist voll. Oder die Alternative, die ich zur Zeit präferiere, von Sevilla direkt oder über Cordoba voll durch Inland hoch nach Nordspanien Galizien und Baskenland, da ist aber vmtl. richtig kalt und von dort aus natürlich auch über Frankreich Norden über Paris, Belgien, Köln hoch gen Norden. Weniger Kilometer, kaum Camper (hoffe ich), viele Gratis-Gemeindeplätze und echte Einheimische, und daher Februar, da wird’s evtl. bereits wärmer und nicht so regnerisch. Mal sehen wir weiter vorankommen Richtung Cadiz, zumindest ist die nächste angepeilte Station ein Hafenplatz Puerto de Barbate, auch nur 50km entfernt. Das wäre dann am 23.1. wenn‘s weitergeht.
Interessanterweise sind hier auf dem Platz deutlich mehr Engländer, zum Beispiel gegenüber von uns Schottenpaar mit Hündchen. Links neben uns seit gestern vermeintlich dt. Lesbenpaar mit Blag oder Schwestern, auch egal, noch kein Wort gewechselt, wird auch so bleiben. Warum so viele Engländer? Gibraltar wegen, nein! Ist mir jetzt klar, weil für die ist die Anfahrt hierunter eben der kürzere Weg über Nordspanien, warum sollen die sich dann in Malaga, Almeria oder Valencia aufhalten. Ist ja völlig logisch. Wären ja etliche km mehr, deutlich mehr Scheiß-Maut in France, also nix wegen Brexit und nur drei Monate, wie vorher vermutet.
Manche Erkenntnisse kommen spät. Hätte mir aber auch einer der anderen „Deppen“camper, die seit 20 Jahren herkommen, mal sagen können. Woher sollen die das auch wissen, ist ja echt kompliziert, darauf zu kommen. Mach jetzt mal Schluss, will noch mit dem Fahrrad heute nach Osten nach Tarifa, schlappe 8 oder 10 km.
Update 28.01.2024
So, hatten ein paar nette Tage auf dem Platz, wobei man sagen muss, sowohl Restaurant ist nur gut für nen Bier, das Essen ist unterirdisch, als auch die Duschen haben nicht wirklich ein acsi 21 Niveau und er ist doch 10km weg von der nächsten Einkaufsstation mit Tarifa. Für nen Fahrradtrip nicht unbedingt ne Spazierfahrt quasi auf der Hauptstraße. Sylvie hatte sich einmal aufgemacht und Tarifa angeschaut und dann noch mit dem Fahrrad zur Düne und das wars dann auch schon in der Umgebung.
Hatten noch ein Hannover-Paar kennengelernt, unsere Altersklasse und kommen aus der Gastroszene bzw. Bikerszene Hannover, reisen etwa im selben Lebensstil mit Kaffeemaschine und gewissem Luxus aber ohne Hunde, dafür mit Motorroller. Mit ihnen tauschten wir Tipps aus, so daß wir uns quasi gemeinsam auf CP hinter Cadiz einbuchten, wir am 5.2. für eine Woche und sie ab 8.2 für 14 Tage, um das berühmte Carnival in Cadiz mit zu erleben.
Für uns geht es dann weiter kurz die Küste, dann Sevilla und nordwärts ins hoffentlich nicht zu kalte Nordspanien der Baskenregion als Beginn unserer Rückreise. Das kommt dann ja später. Das Wetter hier auf dem CP war auch nicht so dolle, also drei Tage Regen
und einmal Wind, so daß wir dann doch bereits nach 9 Tagen beschlossen aufzubrechen.
Mein nächster Favoritenplatz war dann nach 50km in Barbate ein Hafenplatz 13+2Strom, der es auch tatsächlich werden sollte. Im strömenden Regen noch rechtzeitig aus unserer matschigen Parzelle raus, bezahlt und los. Im Regen über den Berg und auf der anderen Seite nur noch Sonne seitdem. Einen Platz checkten wir zuvor, der war etwas überschwemmt und geschlossen, der CP duldet keine Hunde, so daß wir zeitig am Sonntag am Hafenplatz in Barbate ankamen. Ein sehr moderner Zugang, also man muss langsam an die Schranke ranfahren und auch etwas Geduld haben, denn Kennzeichen wird fotografiert und zentral gespeichert. Dann öffnet sich die Schranke und man kann rein. Vorne Ablassen und WCentsorgung sowie Wasser, ist man länger als 10 Minuten vorort, kommt man nur noch raus, wenn man einen Tag bezahlt. Da wir ja ohnehin bleiben wollten, suchten wir uns einen Eckplatz ganz hinten mit Spot auf Hafen.
Nach Platzwahl und Stromanschluss geht man vor zum Bezahlterminal, dann Sprachwahl von dt-franz-span-engl-port…und Eingabe des Kennzeichens. Dieses plobbt dann auf, dann Eingabe von Platznr., Stromanschluss, wieviel Tage und dann Bezahlvorgang per Kreditcard. Der Platz hat 60 Plätze und ein Drittel ist besetzt, so daß in der Regel der nächste Nachbar meist zwei Buchten weiter ist. Daran halten sich auch die meisten, es sei denn Schweizer Ritschratsch, der auf Kuscheln aus war, aber zum Glück nicht bei uns. Bei Mobil aus NF, die wir von einem anderem Platz kannten. Das ist schon nervig, wenn doch so viele Plätze frei sind, daß man auf Kontakt an andere ranfährt. Warum auch? Um sich am Furzen und Schnarchen des anderen zu berauschen, anderen Grund erkenne ich nicht auf umzäunten offiziellen Platz.
Es ist ausgesprochen wenig los, für einen Platz mit perfekten Duschen (immer Heisswasser, Papier und Seife), billigsten Waschmaschinen, zentral am Ortsrand mit voller Infrastruktur mit Lidl, Aldi und Mercadona. Zwei Strände, viele Restaurants und so weiter.
Das einzige, was bissl nervte (am meisten Fella), war die offizielle „sterilisierte“ freilaufende Katzenstation außerhalb aber unmittelbar angrenzend mit insgesamt vier Futterstationen. Also sicher 50 Katzen um das Gelände herum, und hier und da schaute auch mal eine vorbei, zur Freude von Fella. Dann gabs Grund zum Bellen und Attacke.
So fette Riesenmöwen hab ich auch noch nie gesehen, nicht einmal in Norwegen, wo ja alles viel größer ist, und woran liegts. Die sind auch Stammgast an den Katzenstationen und hauen sich das Proteinkraftfutter rein. Ist ja jederzeit frei zugänglich für die. Tagsüber einen großen Strandmarsch in anliegenden Naturpark mit den Hunden,
bissl in den Wellen rumspringen und ein, zwei Wellenreiter beobachten. Mit dem Fahrrad in den Ort, Einkaufen und alles Erkunden. Sylvie viel am Computer, perfektes Internet vorort also der Empfang, und in der Firma auch bissl Notstand, nach dem eine neue Kollegin nicht länger an Bord bleibt. Aber Arbeitskräftemangel haben ja fast alle Unternehmen in Deutschland, dazu die Krankenstände. Abends dann die Handball-EM alle zwei Tage. Heute wieder Bundesliga, morgen sonntags geht es weiter.
Uns bleiben noch 8 Tage bis zum eingebuchten Platz am 5.2., und ein paar Stationen kommen noch. Viel besser und ruhiger als hier wird es wohl nicht mehr werden, also ziemlich sicher, doch eine Woche reicht dann auch. Sylvie fährt grad vor Hundedecken waschen, also zur Toilette sind es 400m, daher das Fahrrad auch dafür wichtig, nicht nur um einzukaufen. Ohne Fahrrad wäre die Tour quasi nicht erträglich gewesen. Erzählenswert daher, da am zweiten Tag abends die Guardia Civil (Polizei) so um Neun bei uns anhielt. Sehr netter mit superenglisch sprechender Beamter wies Sylvie daraufhin, das Fahrrad nicht draußen zu lassen. Wir hatten es mit Kette und Schoss am Zaunpfosten befestigt, doch er sagte, „die Schneiden das durch mit Bolzenschneider“. Ok, dann hinten rauf auf Fahrradträger, nein sagte er besser „rein“. Wo rein, Garage ist ja voll, also schieben wir es jetzt nachts ins Womo vorne. Dafür kurz den Tisch abbauen und an die Seite und Rad über Rampe reingefahren. So hat Ole seinen Korb dann im Flur, aber besser is es, denn gesetzt den Fall, die klauen es echt, würde man sich ja schwarz ärgern, wenn man explizit vorher gewarnt wurde.
Scheinbar haben die hier auch ein Drogenproblem im Ort. Andere haben ihre Fahrräder draußen und bislang nix mitbekommen, daß eins fehlt. Aber wie sollen wir es wissen, wir gehen auch nicht rum, und weisen Neuankömmlinge daraufhin, noch sucht hier überhaupt einer Kommunikationskreise, jeder macht so sein Ding und genießt die Ruhe und den Abstand. Jetzt stehen wir auf dem Platz gegenüber in der Ecke, und unser Nachbarn sind Andre und Iris aus Hannover, Bekannte vom vorherigen Platz, die noch nach Gibraltar und dann hierher gekommen sind. Hatten den Platz von uns, finden ihn auch super, und gestern gabs nach längerer Zeit mal nen Umtrunk mit Wodka-Feige. Wie gesagt, kommen aus Hannover Gastrogewerbe. Sind sogenannte Corona-Wohnmobilisten, also zu Corona Womo zugelegt wie viele, ansonsten vorher viel durch die Welt geflogen, er ist siebzig und sie mein Alter.
Gestern sind zu Hause die Fenster fürs Ferienhaus angeliefert worden zu Nachbar Horst, der er dann ins Ferienhaus mit Kai rüber getragen hat. Daher so langsam kommt die Rückfahrt im Kopf immer näher, erst die Tage vor Cadiz, dann Cadiz selbst, dann noch Sevilla, und dann geht’s nordwärts in die Kälte?!, geplant durchs Landesinnere nach Nordspanien Atlantikküste weiter Richtung Bordeaux und schnell durch Frankreich durch an Paris vorbei über Belgien, Köln, Hannover nachhause, ne Menge Zutun wartet.
Fenstereinbau, Reparaturen am Haus, Womoreinigung, TÜV für Womo, Umbau für neues Boot und Motor für Norwegen, Glasfaseranschluss und so weiter. Na ja ein paar Tage sind’s noch, aber so langsam kommt es in den Sinn.
Update 08.02.2024
So dann will ich mal wieder bissl zusammenfassen, vom Hafenplatz von Barbate gings weiter und zwar nur 40km an den Strandplatz Nomad, eigtl. kein Ort, sondern Dörfchen mit Appartements und Lokalen und ein Duft von Hippie und Surfer-Atmosphäre. Das Publikum verjüngte sich deutlich, dafür waren Rastalöckchen und RitschRatschbusse an der Tagesordnung. Wir kamen zum Wochenende an, und es war kaum ein Durchkommen an der kleinen Promenadenstraße. Eigtl. Surferladen, Kneipen und Restaurants auf einfachstem Niveau, hier und da ne Prise Marihuana in der Luft, aber auch Unmengen Spanier zum Wochenende per Auto da, auf nen Drink, zum Surfen oder eben nur so.
Der Platz war simpel, kostete 14+3 Strom, alles andere wie Ablassen und Wasser sollte extra kosten. Daher hatte er relativ schlechte Bewertungen. Viele von den Gurken standen auch einfach wild rum, unter Schildern, die ein Parkverbot und ein Womo zeigten, was abgeschleppt wurde. Interessiert aber scheins niemanden. Man war in zwei Minuten am Strand und in einer Minute an den Lokalen, also wir waren mittendrin. Mit dem Fahrrad war alles in 20 Minuten nach rechts und links abgefahren. Dabei fand ich einen kleinen Supermarkt der Kette Coviran, wo es günstig Tomaten, Orangen und quasi selbstabgefüllten Wein für 1,50€ die Flasche gab, quasi versteckten Tante Emma Laden. Natürlich auch frische Baguettes. War nun ne ganz andere Szene, auch voll, aber keine hörgerätebesitzenden Dauercamper oder Riesenmobile mit Anhängern und Smart oder Roller hinten drauf. Unsere Hannoveraner fuhren quasi zeitgleich, standen auf dem Platz nur weiter rechts, wir gleich vorne neben einem Norweger aus Bergen mit Ferienhaus in der Telemark, zwei Boote zuhause, mit brasilianischer Frau. Adresse gesichert und evtl. schaut er bei uns vorbei auf dem Rückweg, dann weiter über Dänemark. Der „Manager“ war witzig, sprach Deutsch, und nen cooler Typ. Platz selbst simpel, aber völlig Ok für uns, und das Schöne eben aufgrund der negativen Bewertungen nur wenig belegt. Damit war Ruhe angesagt, und in zwei Minuten aber eben auch Vollaction an Strand und Partymeile.
Zum Wochenbeginn, also Montag, wurde es dann sehr ruhig, denn die Tagesbesucher waren verschwunden. Und damit war es gut so zentral zu stehen, denn nur bei uns vor der Tür hatte das ein oder andere Lokal geöffnet. Also Strandspaziergänge mit den Hunden
und sonst eben mal vor auf nen Drink. Also das stressige Camperleben mit den „Deppen“ war hier mal nicht. Aber nach 4 oder 5 Tagen auch genug, denn sonst gab es nix. Surfen gehen wir nicht, zum Angeln war auch nix, außer Schwimmer mit Riesenhaken gefunden,
leider kein Fisch dran, zum Anschauen gabs eigtl nix. Wetter super wie immer, und Wasser hatten wir auch gratis, wenn man weiß wie. Der Norweger wusste wie. WC und Dusche gabs auch. 1€ für die Dusche ist ja auch noch drin.
Entspannt ging es dann weiter, wieder quasi gemeinsam, in die Stadt nach Jerez de la Frontera, da wo die andalusische Reitschule ihren Sitz hat und der berühmte Sherry herkommt. Altstadt und Kirchen ohnehin.
Das Besondere bei diesem Stellplatz für 15€ inkl. Allem war, daß er sich inmitten eines Outletzentrums am Stadtrand befand. Mit dem Fahrrad konnte man die Stadt erkunden, bei der Gelegenheit auch in der Markthalle beim Fischhandel, also ganz viele Buden, günstiger Calamares eingekauft, frisch, musste ihn also auf dem Platz zum Essen vorbereiten. Saubermachen, Ausnehmen… aber es gab eben Calamares selbstgemacht wie in Australien mit frischem Knoblauchbaguette.
Ansonsten war Shopping angesagt, Decathlon, Chinaladen, Adidas, Nike, Puma usw. … alle waren da, Großeinkauf fand bei Leftis statt. Auch Mercadona und Alcampo direkt nebenan. Bei letzterem gabs 1€ Produkte, darunter auch richtigen Rotwein mit Korken und vieles andere. Beim Chinaladen eher Maskenzeugs, bei Leftis Hoodies, Hosen, Shirts. Natürlich konnte man auch was zum Essen kaufen, aber auf MC oder KFC keinen Bock, dafür gabs Pizza für 3,90€ für ne 30cm Funghi. Da konnte man dann nicht widerstehen.
Und Sylvie deckte sich mit neuen Sportschuhen ein, ihre Größe war auch günstig verfügbar, also gabs gleich drei neue Sätze. Der Platz war für die Hunde nicht so ideal, außer Kunstrasen und Beton weit und breit nix, also kein Strand oder Bäumchen. Hatten aber in der Ecke auf dem professionellem Platz (Inhaber haben auch noch ne Wohnmobilvermietung), hochelektronisch alles, nen ganz ruhiges Plätzchen, auch mit genug Platz zum Draußensitzen, und als Nachbarn kamen die Hannoveraner Andre und Iris rein, so daß auch von dort aus Ruhe herrschte.
Mittags war natürlich alles kompleto, viele standen dann draußen wild auf den Riesenparkplätzen. Da alles über Code lief, kam auch keiner von denen rein. Nur wenn einer rausfuhr, sprang Anzeige auf libre um und dann gings das Hauen und Stechen los, wer denn nun reindurfte. Mit dem Ergebnis, daß sie teils mitten vor der Einfahrt verweilten, bis dann vielleicht einer rausfuhr. Konnte aber Stunden dauern bei nur 30 Plätzen. Gerade zum Wochenende war Vollandrang, die Spanier rückten eben auch an.
Interessanterweise haben wir seit ca. 4 Wochen immer das Glück, echt gute Plätze zu finden, und die Hannoveraner genießen das wohl auch. Bereits das 5. gemeinsame Camp. Die Idee mit dem Carneval kam ja auch von mir, und da hatten sie sich ja auch auf dem CP im Voraus eingebucht. Das ist ja auch die nächste Station bzw. da sind wir jetzt.
Fuhren gemeinsam los morgens, ich sollte voraus fahren, sie würden einfach hinterher fahren trotz des eingeplanten Stopps bei Lidl. So gings dann auch gestern los, checkten dann auch auf dem gebuchten CP Playa las Dunas in El Puerto de Sta Maria gegenüber von Cádiz ein. Zuerst Stop bei Lidl und Aldi, Vorräte auffüllen, insb. Getränke, die zu mühsam mit dem Fahrrad zu transportieren sind. Die Hannoveraner haben nen Roller in der Heckgarage, für sie ist es etwas einfacher. Das Einchecken klappte, doch das Besondere auf dem schon hochwertigem CP ist, daß man Acsi-Karte vorlegt und Ausweispapiere, dann zu einem Meetingpoint vorfährt und dort ein Mitarbeiter mit Funkgerät entweder auf Fahrrad oder im Caddy auf einen wartet. Der fährt dann vor und zeigt einem seinen Platz. Das ist ungewohnt, weil wir uns ja sonst auch unsere parcela am liebsten selbst aussuchen. Aufgrund des Carnavals und der Buchungen aber hier nicht möglich.
Also kriegten wir einen Platz mittendrin, rechts Freiburger, gegenüber Ire mit Hund, schräg vorne Engländer, links vorne seltsame Spanier, und hinter uns Rheinländer mit Hörgerät und Holländer, vmtl. auch Hörgerät; sog. Dauercamper ziemlich sicher. Kaum eingeparkt, kam der Rheinländer an und wies mich daraufhin, „ich stünde 5cm über der Linie auf dem Boden, also der Radträger ragte etwas darüber“. Aber kein Hallo oder Guten Morgen, also ein Vollidiot. Ich sagte nur, er bräuchte den ja wohl kaum, weil da stand Busch und Baum oder will er die absägen? Dann kam so nen genuscheltes Ok, na ja, jedenfalls Fahrrad runter, Fahrradträger hochgeklappt, schon ragte nix mehr rüber, und bin dann mit dem Fahrrad auf Erkundung. Sylvie hatte Onlinesitzung.
Erst Platz abgefahren, ein Riesenplatz mit Eukalyptuswäldchen ganz hinten, ansonsten Kiefern und vorne Fahrradweg, Lokal und Strand. Duschen alles vom Feinsten, und hinten war es auch noch nicht voll. Dann raus in den Ort zum Katamaran-Fähranleger für Tour rüber nach Cadiz, 2,80€ pro Person, 35 Minuten mit Aussendeck, also wie Kreuzfahrt, bei Mercadona rein, Teilchen zum Cafe geholt, schöne Altstadt und Stierkampfarena, und dann zurück.
Als ich wiederkam und mich auf Stuhl setzte, um Sylvie die Neuigkeiten zu erzählen, hörte man nur dummes Gequatsche vom Rheinländer rüber zu seinem Holländer in Kanakendeutsch. Auf Hörgeräteniveau versteht sich. Das Schlimme dabei ist, man kann sich selbst nicht unterhalten, und das allerschlimmste, man versteht die Scheiße, die da so gesprochen wird auch noch. Wenn‘s Chinesich oder Französisch wäre, wäre es halt laut, aber nicht noch nur Dummes Zeug. Also kochte es in mir, gefressen hatte ich den ja schon bei Ankunft, also entweder voll Musik aufdrehen oder gleich rübergehen, und sagen „ich hau Dir gleich aufs Maul“. Bedeutet aber Stress und bei so nem alten Sack auch Peinlichkeit, weil machen kannste es ja nicht wirklich.
Hunde los und zum Spaziergang nach hinten, da konnte man sich wenigstens unterhalten. Bei der Gelegenheit zeigte ich dann auch Sylvie die hinteren Plätze mit dem Ergebnis, daß wir bei Rückweg gleich in der Rezeption aufschlugen mit Hunden, und um Asyl im hinteren Bereich ersuchten. „ Das sei nicht einfach, weil so ausgebucht“, aber zu dem Zeitpunkt war noch viel frei. Hatten uns ein paar Platznummern notiert, doch die wollte die nicht. Wir sollten zurück ins Camp, dann würde einer der Einweiser vorbeikommen. Zurück ins Lager, da stand er schon mit Fahrrad. Also auch aufs Fahrrad hinter ihm her, sagte ihm, es seien nur Trottel hinter mir, er konnte bissl englisch und mein bissl spanisch, das klappte. Er fuhr vor, zeigte mir einen Platz, sagte „ist aber weit weg von den Duschen“. Meine Antwort „ Nehmen wir, und habe kein Hörgerät und kann auch noch 50m gehen“, er sagte, “geht klar, könnt umziehen und funkte es durch“. Zehn Minuten später standen wir dort. Super im Grünen, man hört nur Vögel und fühlt sich mitten in der Natur, ist aber im Ort.
Paar andere stehen hier schon, die wollen aber wohl auch alle ihre Ruhe. Ist super, Hannover kam gestern schon auf Besuch. Duschen und WC 4 Minuten zu Fuß, also machbar. Ich weiß gar nicht, wie weit es beim anderen Platz war, viel kürzer kann das auch nicht gewesen sein, ist aber ein ganz anderer Block. Wahrscheinlich muss man da nen Zettel ziehen, um kacken zu wollen, bis man dran kommt und hat dann noch ne Gesprächsrunde beim gemütlichen Sitzen auf dem Deckel „Rheinländisch-Holländisch-Englisch“, old school, das werde ich vermissen.
Gestern am Strand mit den Jungs, Bierchen im Chirinquito,
zuvor Fahrraderkundungsfahrt andere Strandseite,
überfüllter Wildparkplatz-Campingbesuch, und Sylvie heute bei erfolgreichem Strandausritt mit Einzelbetreuung auf anderer Kanalseite kurz vor Cadiz.
Das ist der Grund, warum ich grad Zeit hab zum Schreiben, einer muss ja schließlich bei den Hunden bleiben. Die Hannoveraner sind schon mal heute rüber nach Cadiz, mache ich evtl. morgen vor dem Carnaval, der beginnt am 9.2.
Was gibt’s noch, ja hier gibt es Seidenspinnerraupen oder bekannter als Prozessionsspinner. Raupen, die sich wie Ketten hintereinander reihen. Normalerweise kommen die erst viel später, wenn es deutlich wärmer ist. Warm ist es ja jetzt schon die ganze Zeit. Insbesondere wo Kiefernbäume stehen, und die haben wir nun mal hier. Das Problem ist, daß sie ganz feine Widerhakenhäärchen haben, die sie abstoßen können, glaub ich, und das ist für Hunde/Tiere lebensgefährlich, auch für Asthmatiker. Gestern zwei solche Reihen gesichtet auf dem Platz, wurden aber umgehend von Bediensteten vorort mit Brenner getötet und zusammengekehrt. Aber aufpassen müssen wir hier schon sehr, abends Spaziergang nur mit Lampe. Supergeeignet meine Lampe vom China-Angelfreund aus Mana, Norwegen, die macht richtig Licht. Auch super für Moskitoauffindung und Hinrichtung im Wohnmobil.
Am Samstag und Sonntag geht’s dann rüber zum Carnaval (heisst so in Spanisch), spannend wann und wie es sich hier vorrort noch füllt. Es soll mächtig voll werden, auch Carnavalisten, also verschieden Gruppen von überall könnten hier auftauchen, die müssen ja auch irgendwo pennen, wir werden sehen. Dann wird’s vmtl. laut, ist aber eingeplant, nur dann in Spanisch ohne Hörgerät ziemlich sicher. Hoffentlich kratze ich vorher ab, bevor ich eins brauche, und wenn, dann bleib ich zuhause oder geh nur zum Angeln, die Fische quatschen ja nicht.
Abschlußbericht 28.02.2024
Hiermit erfolgt der letzte Bericht unserer Andalusien-Spanien-Reise als Überwinterung 2023/24 mit Womo. Gegenüber von Cadiz, wo der Carnaval tobt, in El Puerto de Santa María auf dem CP hatten wir zwar einen schönen ruhigen Platz im hinteren Sektor, doch die Existenz der Prozessionsspinnerraupen unter den Kieferbäumen, die auch am letzten Tag direkt in unserem Lager auftauchten und für die Hunde lebensgefährlich sein können, machte den Platz quasi ungeeignet.
Der Vorteil dieses CP´s ist, daß man von dort mit einer Fussgängerfähre alle Stunde rüber nach Cadiz bequem fahren kann für 3€. Doch leider fuhr sie nicht aufgrund hohen Wellenganges, dafür stellten sie einen Ersatz-Bustransfer zur Verfügung. Sylvie fuhr also dann alleine am Samstag mit genau diesem rüber ins Getümmel des Karnevals.
Ich blieb bei den Hunden und verzichtete auf einen Besuch von Cadiz, denn auf Busfahren hatte ich keinen Bock. Dafür schaute ich mir eine Woche später den Umzug in Chipiona an bei unserer nächsten Station.
Es war viel Trubel und ein Erlebnis, doch alleine ist alles nicht so nett, als wenn man es gemeinsam machen würde. Das Problem hat man aber immer, wenn man Hunde dabei hat, die man nicht über Stunden alleine lassen kann. Ob man nun zum Essen gehen will oder Sehenswürdigkeiten anschauen will, immer das gleiche Lied. „Einmal Karneval reicht aber auch“, so Sylvie, liegt wohl daran, daß wir als Nordländer ohnehin nicht karnevalverrückt sind. Wir kennen halt Wacken, doch das ist auch nix für uns. Lieber einsame Fjorde in Norwegen und ein guter Fisch an der Angel, spannender, nicht so laut, entspannter und auch wohlschmeckend.
Zu erwähnen ist noch, daß Sylvie einen erneuten Ausritt mit dem Pferd unternahm, diesmal aber als Strandritt. Man gönnt sich ja sonst nichts, und Friseurbesuch war auch noch drin. Es ist schon deutlich günstiger als zuhause in Deutschland, das muss man schon mal feststellen. 15€ Friseur, 1l Diesel 1,35€, langes Baguette 45 Cent, Kilo Orangen beim Obsthändler 80Cent, nur ein paar Beispiele. Zu erwähnen, daß es Aldi und Lidl in quasi jeder großen Stadt gibt, uns aber immer mehr die einheimischen Geschäfte insb. Mercadona, der auch überall zu finden ist, zusagten. Frischere Ware, quasi genauso teuer, mehr Auswahl und viel besserer Service.
Am Montag nach einer Woche verschwanden wir auch ganz schnell von diesem CP, vorher ging nicht, weil wir eine Woche gebucht hatten, was wir nicht wiederholen werden, da es unfrei macht. Unsere Hannover-Freunde hatten sogar 2 Wochen gebucht, wollten auch los, aber hätten ihr Geld nicht wiederbekommen, so daß sie wohl oder übel eine weitere Woche dortblieben. Ich glaube, sie wären lieber direkt mit uns mitgefahren.
Für uns ging es direkten Weges weiter Richtung Portugal aber nur 50km weiter nach Chipiona,
einem kleinen Hafenort, der vorwiegend als Urlaubsort für Spanier gilt und als besonders sauber bekannt ist. Unterwegs ein paar Bauernproteste auf der Gegenfahrbahn, so daß wir staufrei durchkamen.
Auf dem dortigen Stellplatz, einem Hafenplatz mit modernem Zugang mit Fotoschranke genau wie in Barbate, bezogen wir unseren Platz. Es war der Eckplatz Nr. 89, der riesig war, es passen dort zwei Mobile drauf, so daß wir uns schräg positionieren konnten.
Damit abgeschotteter Außenbereich mit Zaun umgeben, ideal für die Hunde, trotzdem mit Meer + Strandblick, gleich 15m weiter ein Tor mit Code, um zum Schnellgassi rauszukommen, und alles dabei für 15€. Ziemlich sicher war dies der beste Platz durch seine ideale Lage unserer gesamten Tour. Wir blieben unsere letzte Woche, bevor es zur Rückfahrt nach Hause losgehen sollte.
Am Abfahrtstag übergaben wir unseren Platz dem Hannover-Päärchen Andre + Iris, die tags zuvor nun auch angekommen waren.
Die Stadt hielt, was sie versprochen hat, wirklich sauber und schön mit tollem Leuchtturm, Kathedrale, Stränden, Lokalen jeglicher Art, Altstadt und Fischereihafen, dabei alles überschaubar und ruhig.
Auch den Karnevalsumzug konnte ich mir am Sonntag einverleiben, na ja, Bilder und Videos gemacht, reicht mir aber auch fürs restliche Leben. Ein paar Einkäufe für die Rückfahrt erledigt und der große Einkauf mit Kaffee, Wein, Marmelade, Muscheln, Honig, Hundetrockenfutter Säcke Compy, Apfelsinen, Tomaten,…erfolgte dann unterwegs in Burgos auf dem Rückweg nach Hause.
Der Rückweg sollte anders als der Hinweg gestaltet werden, denn die gesamte Mittelmeerküste zurück und dann über Frankreich inkl. Freiburg mit seinen Scheißblitzern könnte ich umgehen, wenn wir einfach landeinwärts nach Nordspanien durchfahren und dann Frankreich direkten Weges über Bordeaux, Orleans, Paris nach Belgien Lüttich und Köln über Hannover (Mutternbesuch) bis nach Hause. Das wären dann 200km weniger, aber eben Neustrecke und der Schwiegereltern-Besuch in Ulm würde wegfallen und wir kämen deutlich schneller in kältere Regionen. Auch unklar, wie viel Maut in France anfallen wird. Belgien ist dagegen mautfrei. Insgesamt sind es aber auch fast 3000km oneway zurück.
Die ersten Etappen in Spanien Landesinneren waren zwischen 200-300km täglich auf vier Stationen aufgeteilt, alles kostenfreie offizielle „Gemeindeplätze“ mit Wasser und Entsorgung aber ohne Strom bis auf einen und dann auch noch gratis. Das Fahren dort auf Autobahn war völlig entspannt und mautfrei.
Die Plätze OK, 1te Monesterio hinter Spar mit Strom, der 2te Platz Bejar war sogar ein Topspot, Burgos Stadtplatz, dann Abbruch und zum Einkaufen vor (Mercadona) und dann doch weiter bis Grenze San Sebastian hinter Arena (schräger Parkplatz), so daß es effektiv nur drei ÜN wurden. Dann wurde es etwas heftiger, weil Frankreich durchfahren so schnell es geht. Ich kann die Sprache nicht und ich mag sie dort nicht, warum auch immer. Hinter Grenze erste Stück mit Maut bis Bordeaux, dann Mautumfahrung über die E606 + N141 und leider ein Stück Landstraße 675.
Wobei die ersten Stücke zweispurig sind und es ging, war dagegen das Stück Landstraße eine Katastrophe, weil diese mautfreien Strecken werden auch von den LKWs genutzt. Und diese kannst du teils aufgrund der Strecke und deren Länge mit dem Womo nicht überholen, so daß sich die Strecke zeitlich tierisch zieht und nervt. Mit dreißig Stundenkilometern eine Strecke von 1300km Frankreich bewältigen zu wollen, ist für mich untragbar. So lange halte ich es nicht aus in Frankreich, daher dann auf der A20 (mautfrei) entschieden, Scheißdrauf fahren jetzt Mautstrecke Autobahn, egal wat es kostet. So getan und volle Pulle drauf los. Wir hielten einmal eine Stunde hinter Orleans auf Autobahnparkplatz zum Augen zu machen, dann weiter nachts durch Paris und hielten noch einmal für 5 Stunden Pennen auf Autobahnparkplatz kurz vor Belgien und dann gings durch bis Hannover, Cafe bei Muttern und nach Hause nach Hemme.
Um 20 Uhr waren wir da mit drei Tankstopps wohlgemerkt und insgesamt 1885 km in einer Tour. Womo lief gut, Hunde waren super, so um die 120 Geschwindigkeit gefahren. Die anderen 1200km zuvor waren in Spanien zur Durchquerung von Süd nach Nord fällig / 81€ Maut in France und 500€ Sprit nur die Rückfahrt.
In drei Monaten geht’s dann nach Norwegen in die andere Richtung zu Anne, das sind dann wieder 1880 km oneway. Aber dann nicht in einem Tag bitte.
Resümee: Wetter super, Preise OK, im Landesinneren geht es, aber kälter, am Meer einfach zu viele Camper aller Nationen, zu viele Idioten und Anarchieverhalten der Campercommunity, und damit wenig brauchbare Plätze für Womo, die den Stress und die Kilometer kaum rechtfertigen. Die Gastfreundschaft der Spanier geht dadurch komplett verloren und damit stellt sich die Frage „Überwintern Andalusien… ist dies wirklich sinnvoll!?“
111 Tage | gesamt Übernachtung | 1.533 € | 13,81 € | ||
Gesamt KM | 7371 km | gesamt Einkaufen | 1.314 € | 11,84 € | |
gesamt Tanken | 1.187 € | 10,70 € | |||
gesamt Maut | 172 € | 1,55 € | |||
Sonstiges / Bar, Eintritt… | 1.189 € | 10,72 € | |||
Gesamt | Gesamtkosten | 5.396 € | 48,61 € |
Laut Kostenabrechnung stellt sich die Frage, ob eine Flugreise (mit Hunden für uns nicht machbar) mit Appartementmietung und Leihwagen oder nur Tour mit PKW mit Dachbox und Appartements in vier Orten (wenn man nun weiß WO) nicht kostengünstiger und stressfreier zu gestalten ist !!!???
Norwegen-Trip 2023 – 5. Juni – 12. Juli
Einleitung
Am Montag den 5. Juni nehmen wir tagsüber noch die neuen Feriengäste vom Ferienhaus in Empfang und starten dann gegen Nachmittag gen Osten gemütlich auf der Landstrasse nach Travemünde. Von dort aus geht unsere Fähre mit Finnlines, übrigens unsere erste Fahrt mit diesem Betreiber, um 22 Uhr rüber nach Schweden nach Malmö, geplante Ankunft 7:15 Uhr. Dann geht’s an der Westküste entlang zum ersten Übernachtungsstop nach Bua, das uns bereits aus unserer Schwedenfahrt bekannt ist. Erwähnenswert, daß wir sowohl Abendbuffet und Frühstück (zwar zu ungewohnt früher Stunde, also Wecker stellen) gebucht haben, aber in unserem Alter darf es ja nun mal etwas luxuriöser sein. Auch auf die Kabine als 4er-Hunde-Appartement sind wir gespannt. Alle haben also ein Bett für sich. Wir berichten dann von unterwegs alle paar Tage, wie es Zeit, Lust und der Fischfang so zulässt. Jedenfalls ist es vorerst so geplant, daß wir uns in Schweden 400 km nordwärts hocharbeiten mit Stops alle 100-200km (rückengerechte Belastung), da der mich vor 8 Monaten niedergestreckte Bandscheibenvorfall, genauer 3 an der Zahl, mit Lähmungserscheinungen im Bein und Fuss, nicht nur mental leider noch nicht völlig verheilt ist. Nichts desto trotz ist Schlauchboot und Motor und Angelequipment verladen und einsatzbereit. Wir wollen es nur etwas ruhiger angehen lassen, da wir einerseits nicht die ganz grossen Mengen an Fischfilet benötigen, andererseits meinen Rücken nicht überlasten wollen. Es wird sich zeigen, ob das überhaupt möglich ist. Ich muss ja die Angel raushauen, das ist ja wie ne Sucht. Wer es selbst kennt, weiss wovon ich schreibe.
Warum weniger Fisch?! Dieses Jahr sollen die Wintermonate wiederum nicht in Deutschland verbracht werden, sondern in Andalusien. Das bedeutet, wir benötigen 3 Monate Fisch weniger, den schleppen wir schließlich nicht mit in den Süden. Was über wäre, würden wir dann ohnehin nur verschenken, und Juni 2024 geht’s ja dann erneut wieder hoch zum Angeln. Manch einen freut es dann, den leckersten Fisch konsumieren zu können, und ich kann denen nur zusagen , daß auch die große Gefahr besteht, daß ich mich trotz geplanter Zurückhaltung nicht daran halten kann.
Endlich geht’s los: Ole kann es kaum erwarten
Fähre und Schweden
Die Rüberfahrt nach Travemünde gegen 15 Uhr verlief reibungslos, leider den Stopp bei einer Tankstelle verpasst, um voll zu tanken. In Deutschland ist der Diesel doch deutlich günstiger als in Schweden oder Norwegen, wobei bei letzterem es sogar günstiger ist als in Schweden. Da wir natürlich voll von zuhause gestartet sind, handelt es sich also nur um wenige Euro „Verlust“. Bei Ableger am Terminalhaus geparkt, das kannten wir schon von 2020 dem Schwedentrip, denn dort geht auch die TT-Line ab. Finnlines unter Grimaldi war für uns das erste Mal. Zeitlich passte das gut, Hundekabine groß und einwandfrei, Nachtfahrt, Abwicklung und Personal freundlich, mitgebuchtes Essen auch gut, und das Besondere, man kann sich für 5€ ne Stromdose dazu buchen für den Gefrierschrank. Haben wir auch für die Rückfahrt, denn da sollte der Fisch gekühlt bzw. tiefgefroren bleiben.
Ankunft Malmö pünktlich, keine Kontrolle, und dann ab auf die Autobahn Richtung Göteborg. In Malmö sollte man bekanntlich auf sein Mobil Acht geben, die werden da ständig aufgebrochen sowie in Göteborg. Also sofort los und zwar erster Stopp in Bua bzw. eigtl. gegenüber unser Geheimplatz im kleinen Hafen für 150Kr mit allem nur ohne Dusche. Und mit Eis. Tatsächlich war einer der beiden Plätze frei, Nachbarin war eine ältere Schwedin mit genauso altem Womo, alleine und perfektes Englisch. Es war sehr nett und ruhig.
Gegenüber war vollbepackt mit Schweden in Zweierreihen und sicher deutlich teuer und ungemütlicher. Bei Schweden scheins sehr beliebt. Dann gings weiter 80km Autobahn, dann ab auf Landstrasse gen Norden. Angepeilt war der Grenzübergang Charlottenberg von wo wir dann durch Norwegen direkt in Elverum auf die E3 kommen sollten. Die E6 ist voll mit LKWs, Blitzern und total Kacke zu fahren, und kennen wir ja schon zur Genüge. Die E3 ist einfach idyllisch und obendrein sogar billiger von der Maut.
Unterwegs holten wir Freunde Sille und Jens ein, die andere Fähre nach Göteborg genommen haben, deutlich stressiger und vor uns waren. Dann fuhren wir gemeinsam bis zur Grenze mit einem Lidl-Stopp kurz vorher, Superpreise durch hohes Konkurrenzgeschäft – erinnert an Toendern in Dänemark. Direkt an der Grenze konnte man entsorgen, es gab Picknicktische, ausgeschriebene Womoplätze und Übernachtung verlief problemlos. Man kann dort auch ein Monument zu Fuß anschauen zwecks Schweden-Norwegen von 1914. Des Weiteren sieht man, wie sich eine Schranke unmittelbar neben dem Stellplatz schließt, das wiederum zur Folge hat, daß alle Fahrzeuge zwecks Kontrolle rausgezogen werden auf der Fahrstrecke 200m weiter. Morgens aufgewacht, gut gefrühstückt, und unsere beiden Freunde waren weg. Sylvie sagte, sind aufgewacht, gesehen Schranke bei uns ist hoch, und sofort durchgestartet. Jens hatte Angst um sein Bier, wäre wohl bissl zu viel für ne Kontrolle. Wir sind dann auch los, gewaschen und gefrühstückt, Schranke war noch hoch. Hätten selbst natürlich auch zu viel vermutlich. Nur kein Bier, aber Wein.
Auf nach Norwegen
Dann gings immer geradeaus nach Elverum auf die E3, die Freunde mittlerweile überholt, denn die mussten ja noch Frühstücken. Treffpunkt war dann der Elch auf der E3. Kannten wir schon vom letzten Jahr, und Jens war nun ganz entspannt nach geglücktem Grenzübergang.
War aber auch bissl meine Schuld, denn hatten meinen Geburtstag tags zuvor auf dem Grenzübernachtungsplatz gesittet angetrunken, so daß man morgens noch bei 0 Promille fahren kann, die ja in den nordischen Ländern gelten. Bei ausgelassener Stimmung und beim Verfolgen der Schranke „bei uns Schranke runter, Autos auf Straße raus“, obwohl wir schon auf norwegischer Seite standen. Da blieb es nicht aus, ein paar Witzchen über Zollkontrolle, „Nix mehr mit Angeln dann und so weiter“. Die Schranke ging mehrfach runter, saßen da ab 15 – 21 Uhr draußen. Einziges Manko, fliegende Beißer, die Spuren sah man erst am Folgetag. Gemerkt hatte vorher niemand etwas. Lag wohl an den 3l Wein.
Man kann gut übernachten auf vielen schattigen Parkplätzen mit WC, völlig ruhig, weitläufig und kaum einer da. Doch wir waren gut in der Zeit, also weiter gen Fjord, weiter dahin, wo man noch zum Angelauswurf kommt. Es ging ein paar Kilometer auf der E6 zurück, in Oppdal noch einmal getankt, wirklich billig ist was anderes 21,15kr, so etwas um 1,90€. Bootskanister für alle Fälle gefüllt und über einen „Pass“ ohne Blitzer entlang eines Lachsflusses eigentlich vorwiegend abwärts bis runter nach Sunndalsöra an das Ende des Tingvollfjorden. Verblüffend, weil man nie gemerkt hatte, wann es zu einem Aufstieg gekommen wäre. Anders bei der Rückfahrt, wobei wir da die alte Route von Andalsnes nach Dombas nehmen werden, die Strecke aus früheren Tagen nach Mana.
Ein Campground auf der Strecke unmittelbar am Lachsfluß, den wir checken wollten, wo auch Lachsangler sein sollen, war gar nicht oder noch nicht offen. Am Ende sehr flach daher uninteressant, für einen auf Google recherchierten wilden Übernachtungsplatz verpassten wir die Ausfahrt, dann kam schon der erste potenzielle noch unbekannte Stellplatz eines alten Ehepaares auf der Strecke, was uns aus den vorher getroffenen Recherchen interessant erschien, evtl. also für ein paar Tage. Er liegt auch direkt am Fjord, hat ca. 6 Plätze, ein WC-Häuschen, Strom und Bootsrampe. Ich habe ja mein Schlauchboot und Trailer dabei. Sonst sehr uneben und Wiese, nicht wirklich befahrbar. Boote hat er keine. Ein Womo war da, ein Tscheche und dessen Bekannte in einem oben liegenden Ferienhaus, was auch dazu gehörte. Standard unterste Schiene aber ausreichend für unsere Angelaktivitäten. Als wir den Besitzer dann befragten, Frau und Chefin nicht da, „wieviel kosten“ wenn eine Woche und ob Boot mietbar wäre, kam als Antwort „pro Partie 38€ die Nacht und Boot hat er keins . Das ist echte Abzocke, steht sogar auf den Preisschildern, wer geht denn zu solchen Gaunern. Für nen Stück Wiese am Fjord, einer Steckdose und Haus zum Kacken. Zum Pilken viel zu flach, wenn dann Makrele. Auf den Lofoten nehmen sie schon 25€ nur für nen Parkplatz, wie kann man da nur hinfahren. Gut vor 20 Jahren war ich auch mal da, und da war es schon ne Tourikacke und völlig überbewertet.
Wir fuhren 5 km weiter, sahen unten einen kleinen Hafen und fuhren den kurz an. Stand groß „No Camping“, waren aber kaputt vom Fahren, also fragten wir junge Leute, die an einem Boot arbeiteten, ob was geht. Es hieß, die Eigentümer wohnen in dem Haus direkt oberhalb, junge Leute. Also hoch dahin, doch da kam schon junge Frau mit Kindern entgegen. Kurz gefragt, und natürlich kein Problem, können eine Nacht bleiben, wenn wir dann unseren Müll aber bitte mitnähmen. Sehr freundlich und nett, daraufhin spendete Sille eine Flasche Wein und wir Knoppers und Gummibären für die Kinder. Wollte sie gar nicht nehmen, war alles sehr herzlich. Man muss halt freundlich fragen und sich vernünftig verhalten, dann wäre die „No Camping“ Schildergalerie nicht an jeder Ecke. Mich wundert eigentlich, daß Sie nur gesagt hat, „den Müll bitte mitnehmen“ und nicht auch „und bitte nicht in den Vorgarten sch…. und das vollgeschissene Papier verteilen“.
Anderntags gings weiter zu einem uns bekannten Platz vom Vorjahr, der Church. Da hatte ich beim Pilken von der dazugehörigen Pilkstelle so dicke Brummer rausgeholt wie nie zuvor in meinem Leben, so daß ich gar nicht mehr mit dem Boot raus bin. Das war nur 50 km weiter. Angefahren und kein Mensch da, 2 Steckdosen gleich von uns belegt, Wasserschlauch bis zum Womo, WC und Heisswasser, Privatclubhafen mit verschlossenem Eingang (Code), 2 Bootsrampen und absolut ruhig. Die wollen da auch 21€, aber die sind dafür berechtigt, wenn sie es etwas professioneller aufziehen würden.
Tagsüber tauchen mal ein zwei Badebesucher auf, kleiner Sandstrand bei Flut, oder eben ein Bootsbesitzer. Und ein paar Ukrainerpäärchen, die sind aber neu, wohnen wohl in einem der 12 Häuschen oben im Örtchen, versuchten sich im Angeln, absolute Anfänger. Nur gequatscht haben die in einer Tour untereinander, Englisch oder Deutsch Nein, Russisch ja, ist schon pervers der Krieg.
Das Boot wurde aufgeblasen, Trailer aufgebaut, ist aber durch die Größe und den 6PS nur für mich gedacht. Zu zweit wird es eng und ungemütlich und ähnelt einem Panzer im Wasser. Sille war zweimal mit raus, einen Köhler und ein Knurrhahn war das Ergebnis. Ansonsten wurde gepilkt. Nur war der Fisch nicht so da wie das Jahr zuvor, aber es gab Dorsch und Pollak und kleine Köhler. Sowie einen Heilbutt gleich am ersten Tag, den natürlich ich an der Angel hatte und der dann gemeinsam am Folgetag verspeist wurde.
Einfach köstlich. Großer Heilbutt vom Ufer auf Pilker kommt auch nicht oft vor. Mit dem Boot fing ich genug, große Köhler, Dorsche und Pollak und einen Rotbarsch.
Beim Schleppen nur kleinere Meerforellen um 20-30cm, gingen alle wieder zurück, dafür auch einen 80cm Hornhecht. Den hatte ich schon im Boot, doch der sprang tatsächlich wieder in die Freiheit zurück. Eigentlich auch nicht der Zielfisch, da wir den auch in Dänemark fangen können. Das Wetter jeden Tag Sonne pur, bis 22 Grad, abends dann merklich kühler. Etwas nervig der daraus resultierende Nordwind, der sich beim Erhitzen der Berge als auflandiger Wind aufbaut. Wir hatten so Wind mit 2 (4). Von den Wellen her kein Problem, aber durch die Drift gerade beim Schlauchboot ist das Angeln unschön und es müsste ständig zurückgefahren werden. Also blieben mir die Morgenstunden ab 5 – 11 Uhr. Das reichte aber für genug Fisch auf den Tisch und 18 Kilo in der Gefriertruhe nach 12 Tagen. Und das bei Zurückhaltung. Uns bleiben ja noch drei Wochen, also viel Zurückhaltung ist angesagt. Daher viel Schleppen auf Meerforelle.
Sille und Jens sind heute nach einer Woche rüber nach Roedven, wir werden in einer Woche folgen. Wir brauchen ja auch den Fischschein, um den Fisch ausführen zu dürfen. Unschlagbar ist hier die Ruhe,
daß wir die Norweger vorort kennenlernen insbesondere vom Club und daß ich mein Boot mittlerweile im Hafen liegen habe, also Code bekannt, und so bequem ein- und aussteigen kann und das offiziell. Der Handtrailer hat ohnehin ein Loch im Reifen seit dem zweiten Tag hier. Muss also kurz bevor das Boot rauskommt, aufgepumpt werden, dann geht es für 10 Minuten. Das wird dann kommende Woche der Fall sein, wenn wir es wieder rausholen. Und wem mein Rückenproblem vom Oktober 2022 bekannt ist, wird verstehen, wie gut so eine Anlegestelle ist. Überraschenderweise hält der Rücken trotz Belastung wie in alten Zeiten. Die Feinmotorik im linken Fuß noch nicht perfekt, aber besser so als gar nicht mehr. Bissl mehr Zurückhaltung und Schonpausen lege ich schon ein. So 15 Köhler rausschrubben wie letztes Jahr in 5 Stunden entfällt in Zukunft.
Ansonsten Natur pur, Nonnengänse brüten direkt vor unserer Nase,
schreiende Möwen (brüten wohl auch hier), die den Seeadler attackieren, der täglich auftaucht, Rotlangnase oder Läufer = Austernfischer – Päärchen mit seinen 2 Küken, können ganz schön Lärm machen, wenn man ihnen zu nahe kommt, ein Otter in schwarz, der in den Steinen am Ufer sein zuhause hat und Fella zur Weißglut bringt. Angelurlaub ohne Leute eben und Hunde sind oft ohne Leine, das ist hier überhaupt kein Problem.
Update 30.06.2023
Wir blieben alleine dort, das Boot lag im Hafen verschlossen durch Codeeingangstür, und genossen die Ruhe. Mittlerweile springe ich wie in alten Zeiten auf dem Boot rum oder gehe mit Ole los zum Pilken, nix mehr von wegen Zurückhaltung oder Schonung.
Der Rücken hält durch. Die anderen Leutchen vom Bootsclub hielten an, kurzer Schnack auf Englisch, man kennt sich eben. Ein paar Ukrainer, die wohl im Ort ein Quartier erhalten hatten, kamen oft rum zum Pilken. Es waren zwar Anfänger, doch sie steigerten sich zusehends bei ihren Angelerfolgen. Und wenn nicht, schenkte ich ihnen einfach 2 fette Köhler (im Gegenzug gab es am nächsten Tag ein Stück Erdbeertorte), denn wir wollten unser Kontingent von 36 Kilo nicht zu früh ausreizen, sonst sind wir am nächsten Platz und ich kann wieder nur noch für andere fangen.
Also so halten wir uns beim Einfrieren der Portionen zurück, achten auf Vielfalt, also der verschiedenen Arten und Sylvie dokumentiert genauestens Gewicht, Anzahl und Art der Päckchen. Gefangen habe ich nach wie vor exzellent. Das Highlight war dann der Lachs/Meerforelle der beim Schleppen an den Meerforellenblinker blau ran sprang und brav in den Kescher kam von 73cm. Er ergab zwei Filethälften von 800gr feinstes rotes Fleisch mit Haut.
Einmal war dann doch ein Nachbar da für einen Abend. Ehemaliger WDR-Bildingeneur mit Frau, und absoluter Angelneuling. Er versuchte sich beim Pilken eifrig, doch kam mit seiner eher ungeeigneten Ausrüstung auf 15m Weite. Das reicht nicht einmal dort an der guten Pilkstelle. Die Schnur passte nicht zur Rolle, Rute war OK. Also lange Rede kurzes Ende, ich verkaufte ihm neue kleine Rolle mit geflochtener Schnur für 30€, schenkte ihm meine Billiggriechenlandrute 8€ damals als Ersatz und noch ein, zwei Pilker. Nun konnte er loslegen und trainieren. Wir blieben mit ihnen über Whatsapp in Kontakt und er informierte uns über erste Erfolge wie Makrele und Pollak. Nur mit dem Filetieren, was ich ihm auch gezeigt habe, klappt es noch nicht ganz so gut.
Ansonsten genossen wir die Ruhe, bis dann auf einmal ein Norweger-Paar auftauchte im Mercedes und uns ansprach, ob „wir nicht ihr Haus kaufen wollen“ 1km entfernt. Wir waren baff. Das Thema war früher mal angesagt, sogar letztes Jahr vor dem Bandscheibenvorfall wieder mal ein Thema, jetzt aber eigentlich abgeschlossen also „macht keinen Sinn“. Wir verblieben so, daß ich es mir vom Boot aus erst einmal anschauen würde, und dann melden wir uns eventuell. Als ich dann am nächsten Tag draussen war mit dem Boot, erreichte mich ein Funkspruch von Sylvie, „sie hätte gerade mit einem Deutschen gesprochen, der zufällig da war… er will auch sein Haus verkaufen“!? Jetzt wurde es etwas suspekt. Denn wir hatten eigentlich nicht signalisiert, daß wir an einem Haus interessiert sind und richtig vorbereitet mit den Infos vom letzten Jahr betreff Abwicklung… waren wir auch nicht. Ich hatte lediglich bei dem alten Angelclubchef mal nach einem Haus gefragt, das ich vom Wasser gesehen habe, was meiner Meinung scheins unbewohnt ist. War es aber nicht, es war das Haus vom Pastor der Kirche, wo wir ja hier standen.
Aber bei einem Deutschen, der hier 20 Jahre sein Haus hatte, konnte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, es anzuschauen und Infos zu ergattern. Denn das Sprachproblem war ja in diesem Fall ausgeschlossen. Er holte mich am Folgetag nachmittags ab zur Besichtigung und zum Kaffeetrinken. Seine Frau wartete schon mit Kaffee. Es war drei Kilometer weg, lag an einem steileren Hang, zwar alleine stehend, aber man konnte nicht einmal direkt vor der Haustür parken. Er war offen und zeigte alle seine Umbaumaßnahmen. Preislich lag er höher als die Norweger mit seinem Haus bei 2 Millionen NOK, doch das ist dafür nicht angemessen. Aber interessant war es trotzdem und nett. Das Haus der Norweger war bedeutend interessanter vom preislichen und auch größer, aber auch etwas zu weit vom Wasser weg mit steilem Zugang und vor allen Dingen viel zu groß.
Und schon war man wieder heiß auf ein Haus, doch es macht eigentlich keinen wirklichen Sinn mehr. Wir sind zu alt, evtl. nicht mehr fit genug und dann immer denselben Ort oder tatsächlich dann auswandern und Sprache….Häuser haben wir ja eigtl. genug.
Was ist noch zu erwähnen, der jüngere neue Bootsclubchef namens Kristian, will Flasche Cognac haben, hat die letzten 2 Tage nicht berechnet, für den Bootsliegeplatz auch nix bezahlt, der Exchef hatte ein Boot mit Trailer zu verkaufen, günstig für 10000kr, aber zu groß, der alte gehgeschwächte Farmer Inge, der zum Kaffee und Pilken kam, die Küken von den Gänsen und den Austernfischern sind geschlüpft und von den Schuppendächern gesprungen und rumgewatschelt und ab ins Wasser.
Der ansässige Seeadler, der von all anderen Vögeln attackiert wurde, wenn er auftauchte. Na ja, bleibt ein toller Platz an dem sich alle wohlfühlen….
und eben auch nicht überfischt wie in Roedven, Romsdalfjorden, wohin wir dann am Mittwoch aufbrachen. Der immer noch supergünstige Platz, wo wir alle kennen, und den Restfisch fangen werden. Hauptaugenmerk liegt dann darauf, den ersten Seehecht zu fangen, das ist dies Jahr der Zielfisch, den es zu erlegen gibt.
Alles verstaut gings los, die Strecke kannten wir schon, eingekauft unterwegs in Eidsvag, dann in CP Mittet gestoppt, und uns vom Österreicher volllabern lassen, der ihn mitbetreut und dort lebt auch seit 20 Jahren. Ist ein echter „Laberkopp“ und der Platz auch zu teuer, für das was er bietet. Hat schon die Manapreise.
Eingekehrt in Roedven, provisorisch Platz bezogen und nach sechs Stunden Warten, waren dann die Holländer weg und wir haben uns wieder auf unseren alten Platz vom letzten Jahr gestellt.
Und alle anderen Bekannten standen quasi auch da, wo sie immer stehen. Heute den 30. Juni sind weniger Leute als vor einer Woche, es regnet jetzt heftig, aber auch erst das zweite Mal in den vier Wochen. Boot hatte ich liegen am Steg für ein paar Tage, für den Trailer ein Ersatzrad in Andalsnes besorgt, aber so entfällt das ewige Rein und Raus.
Gefangen beim Schleppen Makrelen, Dorsch und Pollak, auch 90ziger Köhler vom Schlauchboot.
Ansonsten alle mit Makrelen beliefert, die man braucht zum Seehechtangeln oder Leng. Mit den Leihbooten von René und Jens und Sille gings dann in die tiefen Bereiche bei 140m.
Und gleich beim ersten Anlauf mit René fing ich einen größeren Seehecht und großen Leng, er leider nix, aber ist eben so. Das Angeln ist speziell, man braucht vernünftig angepasstes Equipment, sonst geht nix. Das habe ich eigentlich nicht sondern eher Er, aber ich eben das Glück.
Ein weiteres Mal mit Jens und Sille, die zuvor ihr Glück versucht hatten, aber nur mit schönen Lengs und kleinerem Lumb heimkehrten, gab es dann fette Beute. Jens mit bestem Equipment fing gleich fünf Kracher Seehechte, die ergaben 16 Kilo Filet und Essen für uns alle am kommenden Tag.
Vorweg genommen, der schmeckt super der Seehecht. An der Angel nicht der Burner wie ein großer Pollak, aber Schwerstarbeit aus der Tiefe von 140m. Sille muss noch ihren ersten Seehecht fangen, heute letzter Versuch, ansonsten hat sie sich eher auf Leng und Dornhai eingeschossen, die man ab diesem Jahr sogar wieder mitnehmen darf. Nur die waren zu klein.
Hoffentlich hörts bald auf zu regnen, denn ich will noch die letzten fehlenden 4 Kilo mit Seehecht auffüllen. Schlauchboot schon draußen zum Putzen, morgen soll Sonne sein, dann wird alles getrocknet und eingepackt. Sonntag solls auf die Rückfahrt gehen, uns bleibt rund eine Woche noch, die verbringen wir in Schweden. Voll genug mit Fisch, hier reichts.
Ole wartet auch schon darauf, dass es weitergeht – genug Sonnenuntergänge beobachtet und unser Nachbarn „Avon“ lässt ihn auch schon völlig kalt
Roedven ist nett und günstig, aber eine Woche reicht auch, die kleinen Beissviecher haben echt genervt, und es ist „überfischt“ von zuviel Besuchern hier insb. die „Fischfabriken“ aus den Häusern und überall im Romsdal.
Update 06.07.2023
Nachdem Sille und Jens vollgepackt mit Fisch gen Schweden zu ihrem Bekannten los sind, René und Kerstin zurück gen Südosten zur Arbeit aufbrachen, haben wir beschlossen einfach eine Woche Mana Camping ranzuhängen, um in Erinnerungen zu schwelgen bzw. mal zu schauen, wie und was da so abgeht. Er kostet zwar schlapp das Doppelte und ist ebenfalls im „überfischten“ Romsdal, doch wir wollten mal sehen, was sich alles zum Positiven oder zum Negativen geändert hat. Wir haben einen der mittlerweile durchnummerierten parzellierten Plätze gegenüber des Bootsliegeplatzes eingenommen, die Ecke am Wäldchen kennen wir schon von 2018. Die Schlauchboot-Flotte hat sich allerdings vermehrt.
Positiv, daß Boss Odd einiges investiert und erneuert hat. Es gibt nun sogar ein Beachvolleyballfeld, gespielt hat aber keiner von den fettbäuchigen Anglern. Wäre sicher ein Spektakel gewesen. Hätte ja gerne ne Runde gegen die Platzhirsche Walter, dem Österreicher oder „Hildebrandt“ gespielt und diese nach Strich und Faden vorgeführt. Viele der Altbekannten sind immer noch da, die Lagerbildung hat sich in meinen Augen noch verstärkt und es fühlt sich an, als ob keiner dem anderen die Butter auf dem Brot gönnt. Ein Beispiel ist die Anekdote von unserem alten bekannten „Derrick“, der nun auch unten den Anglern ist,
daß ein Päärchen vorbei kam am Filetierplatz, wo wieder Berge an Fisch rumlag und fragte, ob sie ein Filet bekämen und es auch bezahlen würden. Die Antwort der Truppe lautete, „gehen sie doch mal hoch zu Odd dem Campchef und fragen sie, wo sie Fisch kaufen können“. Also bei mir hätte jeder der Nichtfischer einen befickten Köhler oder so geschenkt bekommen.
Halte ich auch hier so, als eine „Chinatruppe“ aus 4 Anglern mit Mädel auftauchten, ein Leihboot für 100€ und raus zum Angeln. Kamen wieder und hatten nix. Über Funk wusste Sylvie, daß ich zwei Köhler Bolzen um 80cm an Bord hatte, und wir eigtl. keine Verwendung dafür haben. Also fragte sie, ob sie die wollen. Sie wollten. Als ich reinkam übergab ich sie ihnen. Fotos wie üblich. Dann musste ich sie aber filetieren, davon hatten sie auch keine Ahnung. Später kam das Mädel rum, übergab Sylvie eine Wassermelone und chinesische Leckereien, „getrocknete Erbsen“ und Weißdornsnacks.
Jedenfalls stellte sich raus, es waren junge Studenten aus Uppsala in Schweden, die nun ihr Angelglück testen wollten, hatten sich ein Haus gemietet und ein Leihboot. Angeln hatten alle und Boot fahren konnte einer auch gut, nur vom Rest hatten sie irgendwie keine Ahnung. Jedenfalls bei der zweiten Ausfahrt mit 3 Pilkern von mir (geschenkt) und entsprechender Angeleinweisung kamen sie abends mit 14 Kloppern wieder rein, freudestrahlend. Auch diesmal habe ich geholfen beim Filetieren, sonst hätten sie noch um drei Uhr morgens da rumgestanden und rumgequakt. Mittlerweile machen sie alles alleine, einer filetiert ganz gut „Mikelike“, aber heute hatten sie nur zwei.
Jedenfalls hätte die hier keiner mit dem Arsch angeschaut, ich bin da anders und es ist mir SchnurzPiepegal, ob kommende Saison Mana und der Romsdal mit Chinesen überschüttet wird. Ich ziehe die anderen vorher besuchten Plätze allemal vor, da die Atmosphäre nix mehr für mich ist, das habe ich natürlich nicht verraten. Nett war es schon, Kommunikation in Englisch, Studenten der Biochemie und Management Uppsala und London Universität, also die Zukunft Chinas von morgen. Und Sylvie hat‘s geschmeckt.
Und vor Abreise brachten die Jungs als Dankeschön für die Angelerfolge ein „Gift“ in Form einer hochentwickelten, 2 kg schweren Taschenlampe mit integrierter Powerbank (made in China versteht sich). Im Gegenzug übergab ich dann noch ein Paket Dorsch und Pollak, damit sie noch was anderes haben außer Seelachs, und die Visitenkarte für die Deutsch-Chinesische Kooperation in Zukunft.
So zum Angeln vor Ort, leergefischt wie überall im Roms, außer Bolzen-Köhler und ausgesprochen viel Lachs bzw. Meerforelle, wobei jeder hier am Schleppen ist und sich mit allem die Kisten vollmacht. Der altbekannte Kollege, Namen verrate ich jetzt mal nicht, nimmt vermutlich auch fast 80 Kilo Fisch mit verbotenerweise, anders ist es nicht zu erklären, dass er rund um die Uhr unterwegs ist mit dem Boot, ob es stürmt, schneit oder regnet und das schon seit 7 Wochen?! Und er fängt immer. Egal was, Hauptsache er fängt etwas und friert es ein, oder gibt es schon Angelsuchtkranke?!.
Auf der anderen Seite, wenn man das Gehabe, Gezicke oder den Zoff von manchen Genossen hier so beobachtet, kann man auch nachvollziehen, dass man lieber 10 Stunden auf dem Wasser verbringt und seinem Hobby nachgeht, als hier im Lager den „Hähnen“ über den Weg läuft. Auf dem Wasser hat man einfach seine Ruhe.
Das Treiben am Filetiertisch ist schon „imposant“. Die sollten die Kontrollen mal verschärfen und Einreiseverbote erlassen, dann wäre das Manacamp kommendes Jahr nur noch halbvoll und wieder erträglich. Vielleicht sollten die Kopfgelder aussetzen für V-Leute, die die Schmuggler hochgehen lassen, ich wäre sofort dabei – gratis!
Ich selbst konnte nicht wie geplant auf Seehecht gehen, weil auf unserer Fjordseite keiner ist, und drüben, da wo sie sind, war es mir zu weit bzw. zu riskant mit dem kleinen Motor. Beim Schleppen ein paar Makrelen, auf Grund nen Leng zum Räuchern, und fette Seelachse. Dafür brauche ich keinen Sprit, direkt vorne in der Bucht, immer mindestens drei, dann hab ich gestoppt, Einen zum Essen für uns, Einen für die Hunde,
Einen zum Verschenken. Warum manche da stundenlang rumkutschen und doch nur zwei kleine anschleppen, bleibt mir ein Rätsel. Und nach Ankommen der erste Gang ist zur Tankstelle und 20 Liter Sprit kaufen, und der kostet auch hier Geld. Sinnfrei!?
Vielleicht fange ich noch ein paar Makrelen für unser Sommerräuchern, sonst nix mehr angeltechnisch vor, alles absolviert.
Resümee, größeres Boot sinnvoll, Solar aufs Dach beim Womo, Fahrrad eher unsinnig, weggelassener Grill eher interessant, evtl. Vorzelt und Omnia aber Seitenmarkise war regentechnisch nützlich.
Wetter war hier mehr Regen als Sonne, hatten wir aber so laut Wettervorhersage erwartet.
Nett war es trotzdem, schön für die Hunde zum Laufen, Sylvie konnte sich Vanille-Bollen beim Laden holen, bissl Rumangeln für mich, Spektakel beobachten, und vermutlich besser als in Schweden nichtfischend zehn Tage zu verbringen.
Planmäßig werden wir Sonntag aufbrechen und drei Tage für Rückfahrt bis Malmö einkalkuliert dann die Fähre nach Travemünde nehmen und ab nach Hause. Ach ja, unsere 36 Kilo Filet haben wir dabei plus Lachs, das reicht dicke fürs Jahr und um ein paar Bekannte zu erfreuen.
Das war es dann wohl in diesem Jahr.
Übersicht Übernachtungen und Essen
06. Jun | Ravioli | Bua Schweden |
07. Jun | Kalt Brot und Wienerle | Grenze Norway Schweden |
08. Jun | LinseneintopfL | Torvikbugt privat (gefragt) |
09. Jun | Würstchen + Kartoffelpüree | Hafen Church Öre |
10. Jun | Heilbutt gegrillt+Pfanne Kartoffeln Hollandaise | Hafen Church Öre |
11. Jun | Köhler, Reise süs-sauer | Hafen Church Öre |
12. Jun | Spagetti Bolognese Mett | Hafen Church Öre |
13. Jun | Pollak Nudelsalat | Hafen Church Öre |
14. Jun | Wiener Schnitzel Nudelsalat | Hafen Church Öre |
15. Jun | Fischspagetti Mix Rotbarsch, Pollak, Köhler | Hafen Church Öre |
16. Jun | Köhler mit Kartoffeln und Hollandaise + Mais | Hafen Church Öre |
17. Jun | Tortellini mit Zwiebeln, Schinken usw. | Hafen Church Öre |
18. Jun | Würtschen mit Püree | Hafen Church Öre |
19. Jun | Dorschnuggets mit Reis süßsauer | Hafen Church Öre |
20. Jun | Köhlerschwänze mit Kartoffelsalat | Hafen Church Öre |
21. Jun | Gockel mit Kartoffelsalat von Sille | Roedven CP |
22. Jun | Köhler Fischspagetti – Erbsen | Roedven CP |
23. Jun | Ravioli mit Restnudeln | Roedven CP |
24. Jun | Gockel mit griech. Salat Brot + gr. Salat | Roedven CP |
25. Jun | Pollak mit Kartoffeln + Mais + Holldaise | Roedven CP |
26. Jun | Köhler Fischspagetti – Erbsen Möhren, gr. Salat | Roedven CP |
27. Jun | Speckwürstchen mit Püree, Erbsen-Möhren-Mais | Roedven CP |
28. Jun | Spagetti Bolognese ausgefrorene Soße | Roedven CP |
29. Jun | Seehecht gebraten und gegrillt mit Kartoffeln | Roedven CP |
30. Jun | Gulasch von Sille | Roedven CP |
01. Jul | Pan. Schnitzel mit Püree | Roedven CP |
02. Jul | Tortellini | Mana Camping Mandalen |
03. Jul | Seelachs Nuggets mit Reis süßsauer | Mana Camping Mandalen |
04. Jul | Schweinenacken dunkle Soße, Nudeln | Mana Camping Mandalen |
05. Jul | Kartoffeln, Hollandaise, Fisch | Mana Camping Mandalen |
06. Jul | Geschnetzeltes Huhn Reis, dunkle Soße Pilze | Mana Camping Mandalen |
07. Jul | Rindermett Burger oder rote Spaghetti | Mana Camping Mandalen |
08. Jul | Fisch Spaghetti | Mana Camping Mandalen |
09. Jul | Eier / Bohnen / Hühnerzeugs mit Restnudeln | Stoa Camping |
10. Jul | kalt Brötchen | Mellerud Hafen |
11. Jul | Reis mit Hühnergeschnetzeltem, Pilze usw. | Landskrona Hafen |
Norwegen-Trip 2022 – Mittelnorwegen (Trondheim-Alesund-Gebiet)
Einleitung
So, geht wieder los. Wir starten am 3.6.2022 auf unsere 5-wöchige Norwegenrundfahrt, nachdem wir am selbigen Tage noch Ferienhausreinigung vornehmen werden sowie Rasenmähen und anschließend die neuen Gäste in Empfang nehmen. Anschließend geht’s nach Hause, Haus abschließen und los mit abfahrbereitem Womo. Die Fähre geht von Frederikshavn (Dänemark) im Nord-Osten rüber nach Oslo mit DFDS nachts am 4.6. um 23 Uhr los. So bleibt uns also die Nacht vom 3.6. auf den 4.6 in Dänemark. Wir werden so nördlich wie möglich am Freitag den 3.6. hochfahren, um noch naheliegende Stellplätze um den Abfahrtsort Frederikshavn auszuchecken. Denn die Rückfahrt von Oslo zurück ist auf den 6.7. terminiert, so daß wir nachts um 1 Uhr zum 7.7. wieder in Dänemark ankommen. Und dann benötigen wir evtl. für das Nachtlager einen Platz mit Strom, um unsere mitgenommene Dometic-Gefrierbox, hoffentlich mit Fischfilets randvoll gefüllt, wieder hochzufahren. Sie läuft zwar auch auf 12 Volt, doch es wird sich erst im Einsatz zeigen, wie sie den gefrorenen Zustand halten kann. Bei Wechselstrom geht’s runter bis auf Minus 24 Grad, doch bei 12 Volt fehlen uns noch die Erfahrungswerte.
Genauso wie die Fährfahrt mit DFDS ganz neu ist. Wir sind die Strecke zwar öfter gefahren, da aber weder Stenaline noch Fjordline diese Strecke weiter bedienen, bleibt uns nun nur dieses dänische Unternehmen. Und aller Voraussicht gibt es kein Strom auf der Fähre und auch zuvor bei Anfahrt auf Oslo läuft die Geschichte nur auf 12Volt. So werden wir nachts bei Ankunft in Frederikshavn entscheiden anhand am Zustand des Gefrierguts, ob wir stoppen oder nachts durchfahren nach Hause. Vom „Schlafen“ her sollte sich kein Problem auftun, da wir bei DFDS gezwungenermaßen eine 4-er-Haustierkabine buchen mussten. Das stellte sich aber erst nach bereits vorgenommener Buchung heraus, da auf der Website widersprüchliche Angaben gemacht werden. Dazu läuft zur Zeit eine „Klärungs“anfrage sowohl in Deutschland als auch in Copenhagen beim Hauptsitz. Dieser Part wird eine der ersten Erzählungen werden, sicher interessant für alle Reisenden mit Womo und/oder mit Hund. Dazu dann nach Klärung unserer „Beschwerde“ mehr als Veröffentlichung im Net bei uns und in entsprechenden Foren.
Geplant ist, nach Ankunft in Oslo morgens um 10Uhr direkten Weges nach Mittelnorwegen durchzufahren. Der erste Stopp wird dann eingelegt, wenn es der Körper für nötig hält. Das kann also vor Trondheim auf der Strecke sein, die uns hinlänglich bekannt ist. Stehen kann man zwecks Übernachtung quasi überall in Norwegen, das ist kein Problem. Da wir ja bekanntermaßen zum Angeln hochfahren, wäre mir lieb, bereits zur ersten Nacht den Trondheimfjord zu erreichen. Dann könnte ich noch zwei Wurf vom Ufer aus vornehmen. Jeder Wurf bzw. Tag zählt, die Angler wissen, was ich meine.
Dann geht’s zum GB direkten Weges zum CP nach Selnes bei einem Österreicher namens Achtzehn in der Nähe von Namsos. Dieser ist uns bislang nur namentlich bekannt, also wir waren noch nie dort. Soll sehr gut sein, wir werden sehen, was uns erwartet. Abgesehen davon, verkauft er gerade Hütten auf seinem Gelände, dazu sollen auch Infos eingeholt werden. Vor dort aus soll es dann in dem dortigen Fjordgebiet an verschiedene neue Plätze gehen, einerseits mal etwas Neues an Anglerspotsund Stellplätze erkunden, andererseits parallel Gebiet und „Häuser/Hütten“ checken. Es soll dann südwärts über Insel Hitra zurück in „heimische“ Gefilde gehen zum Romsdalfjorden zum Mana-Camping, wo wir dort auf einige Bekannte treffen werden. Für Mana ist mindestens die letzte Woche vorgesehen oder länger, das wird sich zeigen. Dort waren wir ja bereits ein paar Mal mit dem Wohnwagen in den zurückliegenden Jahren. So ist mal die grobe Planung. Wir machen auch wieder eine Whats-App Gruppe für Interessierte und Reisende und schreiben auch Website, wenn es meine Angelzeit denn erlaubt.
Man kann dann Fisch und Fang, Natur und Erlebnisse, Erfahrungen über Hauskaufinfos und Allerlei dort verfolgen. Und hoffentlich Bilder von Fischen anschauen.
Alles Weitere dann hier.
Update 09.06.2022
Die Anfahrt über Dänemark war völlig schmerzfrei, kein Stau, rein gar nix, außer ein Brand auf der Autobahn. Da brannte ein Fahrzeug mit Wohnwagen bzw. den Wohnwagen hatten sie wohl noch abgemacht und 15m nach hinten geschoben, der Wagen brannte lichterloh auf der ganzen Länge. Weiß war er und länger. Bestimmt Elektroauto, weißer Tesla, was wohl sonst. Als wir vorbeifuhren, gab es kleinere Explosionen.
Dann bezogen wir direkt neben der Autobahn einen Platz hinter einem Schuppen auf einem Hof für 10€ mit Strom und Wasser, privat bei einem netten älteren Dänen. Morgens dann weiter an die Ostküste südl. vom Abfahrtshafen Frederikshavn. Fähre ging um 23.55 Uhr, also hatten wir noch den ganzen Tag vor der Brust. Und Topwetter! Da waren dann ca. 60km die Küste entlang, und die wollten wir nutzen, um dortige Stellplätze auszuchecken. Dabei waren 2,3 richtig gut, und andere weniger interessant. Super ist Hou, nicht bei P4N (Portal der Wohnmobilisten oder besser Van-Bewegung, wo jeder Scheiß eingestellt wird.) und eigentlich nirgendwo registriert. Da kann man tatsächlich offiziell für 100KR also 13€ mit Strom und WC/Duschen, Wasser, Müll… am Hafen stehen und sogar angeln.
Die paar Angler dort fingen Makrelen (aber sehr kleine) und große Petermännchen. Wir verweilten dort ne halbe Stunde. Bitte nicht bei P4N eintragen, weil dann ist der Platz ja wie alle in 6 Monaten völlig überfüllt und versaut. Auch jetzt, wo wir in Norwegen sind, sind die P4N Plätze, an denen wir auf unserer Tour vorbeifuhren, Tag und Nacht belegt, und meistens mit billigen Vans ohne Ausstattung… und das in der Vorsaison.
Im Grunde genommen kann man P4N Plätze quasi als besetzt ausschließen und besser selbst auf Googlekarte schauen, dann kontrollieren, ist der bereits eingetragen und dann streichen. Wenn nicht besteht eine Chance, da was zu kriegen. Oder wenn doch, dann eben extremes Kuschelcampen, wer es mag. Leider auch bei meinem ersten Angelstopp, wo ich den ersten Pollack vom Ufer gefangen habe, also unsere wilde Übernachtung bei der Anfahrt am Trondheimfjord, findet sich Toilettenpapier und so weiter in den Angelbereichen am Ufer und zwischen den Bäumchen. Irgendwann werden die Länder da einen Riegel vorschieben, oder es gibt eine „Zerstöre Wohnmobile und Van Bewegung“ der Einheimischen. Kann ich verstehen, wenn ich selbst hier leben würde und nur mal Samstagnachmittag zum Angeln vorfahren will, kein Parkplatz mehr und alles vermüllt und zugeschissen.
Zurück nach Dänemark…gegen Nachmittag kehrten wir dann im Hafen von Saeby ein, zuvor sicher 6 weitere Stellplätze gecheckt, wo wir unser Lager bis 22 Uhr aufschlugen. Saeby ist als Ort größer und die haben eine Riesenhafenanlage auch für Wohnmobile geschaffen.
Viele Säulen mit Strom zum Aufladen per Karte und mit Wasser, neuste WCs und Duschen. Überall Angelplätze als Plateaus gebaut. Etliche Besucher dort und auch Wohnmobile der größeren Bauart. Es ist aber nicht ganz billig, kostet ca. 200 Kr plus Strom usw. also um die 30€ zum Übernachten. Das Gute ist aber, und wir sind ja reisererfahren und pfiffig, um herauszufinden, daß die Plätze ganz offiziell erst ab 22 Uhr Geld kosten. Also ideal für uns, denn 23.55 Uhr geht ja die Fähre. Toiletten waren offen. Und wenn man die Nummern an den jeweiligen Strombollen checkt, stellt man fest, daß auf der einen oder anderen Nummer noch Guthaben drauf ist. Also Strom angehängt und den ganzen restlichen Tag dort mit Strom bis 22 Uhr gestanden. Spart das Gas für den Gefrierschrank, man kann beruhigt Kaffeemaschine und Toaster laufen lassen, na ja warum nicht. Und super zum Schauen, was die da so fangen. Gefangen haben sie Hornhechte in beträchtlicher Größe. Ich konnte mich kaum beherrschen, eine der Angeln auszupacken. Aber geangelt wird erst in Norwegen, nicht vorher. Dann gibt’s noch zu erzählen, daß ne Mofa-Rockergang like Hells Angels auf ihren Mofas mit Kutten und 15 Stück über dem Parkplatz ihre Runde drehten. Der erste von der Truppe sah auch aus wie einer von der genannten, langer grauweisser Bart, ungepflegt und ca. 60 Jahre alt, danach wurde es dann jünger bis vmtl. 16 runter. Ne Lady mit 40 war auch dabei. So was sieht man wohl auch nur in Dänemark. Rockergruppe auf Mofas wie in den Fünfziger Jahren mit James Dean. Oder es waren tatsächlich die Angels, die aus Kostengründen, Sprit ist ja teuer auch in Dänemark 2,15€ Liter, abgespeckt haben auf ihre Zweitfahrzeuge und die Harleys aus Kostengründen in der Garage gelassen haben.
Und dann gab‘s noch ne skurrile Szene. Da saß ich so auf einem Bänkchen am Hafen, mit Kaffee und Zigarettchen. Da parkte mittig auf dem großen Parkplatz ein blauer Kombi aus Bayern, wie war doch gleich das Kennzeichen, na egal, und ca. 30 Jähriger stieg aus und ging zum Pier vor. Urplötzlich sah ich diesen Minuten später rennen wie bekloppt. Na wohin, zum Auto zurück. Denn dieses setzte sich in Bewegung. Von der Mitte ging es bergab zu beiden Seiten, und auf beiden Seiten das Meer, und eben Strombollen, Bänkchen und Stege. Jedenfalls rollte der Wagen 20-30m, er riss die Fahrertür des rollenden Wagens auf, stürzte hinein, doch da rummste es schon. Eine Bank stoppte das Fahrzeug. Nächste Station wäre das Hafenbecken gewesen. Oder er hätte die Handbremse rechtzeitig ziehen können. Nicht genug der Dinge, er, der Mann, stieg wieder aus und hinten öffnete sich auch eine Tür. Dort stieg ein Knabe 5 oder 6 Jahre alt aus, auf der anderen Seite stieg dann der nächste Knabe aus vielleicht 1 Jahr älter und zu allerletzt stieg die Frau aus auf der Beifahrerseite. Der Wagen war voll besetzt. Gut, die Handbremse vergessen, kann passieren, den Gang nicht richtig eingelegt, wem ist das noch nicht passiert, aber ne Frau im Auto sitzen zu haben mit Kindern an Bord, die nicht rafft, daß der Wagen 20 Meter Richtung Hafenbecken rollt und nicht imstande ist, die Handbremse hochzureißen, beim Passat, das haben wir alle noch nicht erlebt. Die muss man erst einmal finden.
Na ja, Schnittchen geschmiert und Bouletten für die Fähre, alles verpackt also Hundedecke und was man so braucht für ne 10 Std. Fährfahrt nach Oslo und dann um 21:30 Uhr rüber zum Fährableger in 10 Minuten. Geiler Stopp.
Fährfahrt war auch Ok, Kabine und Wetter gut, dann raus in Oslo…
bissl warten bei der Zollkontrolle, wir wurden durchgewunken und hoch gings erst die E6 gen Norden, Autobahn. Nach 100km sind wir rüber auf die parallel verlaufende E3, erstens ist die Strecke um 50 km kürzer, viel weniger Orte und Blitzer auf der Strecke, und deutlich weniger LKWs. Erinnert schon an Finnland. Unterwegs dann die größte Elchskulptur aus Stahl also Aufmunterungsstopp vom Verkehrsministerium dort hingestellt.
Davor war die Größte in Kanada. Und ohne Übernachtungshalt hoch direkt zum ersten Fjordkontakt. Und das war, wie oben bereits erwähnt, der Trondheimfjord. Anhand der Karte wusste ich, daß er an dieser Stelle, wo wir schließlich übernachteten die erste Nacht und wild, vom Ufer auf bis 100m Tiefe geht. Also per Angel vom Ufer zu erreichen. Damit ein Angeltopspot. Ein paar Norweger trieben sich auch dort herum.
Nachts fing ich auch nix, aber dann gleich nach dem Frühstück morgens diesen 70er Pollack. Durchfiletiert vor Ort, ab in den Gefrierschrank und weiter auf Quartiersuche.
Unterwegs 2 CP (Campingplätze) gecheckt, oder P4N Plätze sporadisch angeschaut (bereits oben alles zu gesagt), doch war nix dabei. CP zu voll, kein Platz am Wasser… Dann bereits über ein paar Brücken und Tunnel raus auf Insel Hitra, dort beide CP‘s begutachtet, und bei dem einen stimmt es. Preis-Leistung OK, Camp bezogen,
Boot fertig gemacht und an Steg gelegt,
und es kann losgehen. Die erste Ausfahrt zum Kennenlernen wurde mit 1x Dorsch 70cm, 1x Seelachs 75cm und 2 kleineren für die Hunde als Hundefutter beendet. 16 kleinere habe ich zurückgeschmissen, die dürfen noch wachsen. 3 große habe ich verpasst, einmal war es die alte Rute aus den 60er Jahren, hab ich gleich hier auf eine Hausantik-Hüttenwand an die Wand genagelt, beim zweiten Mal war der Karabiner nicht richtig zu (wer nimmt schon ne Brille mit zum Angeln, ich jedenfalls nicht) und beim dritten habe ich während des Drills den Kescher abgeknotet, der auf der falschen Seite befestigt war. Also mittendrin war der Fisch einfach weg. Na ja aber für 2 große hat‘s gelangt, Essen war gesichert und Fisch hat‘s genug hier.
Also da wir eine Woche bleiben, oder länger, gibt’s noch genug davon. Gehe heute Abend kurz vor so um 22 Uhr, dann kommt die Flut. Nur mal schauen. Hier ist es ja um Mitternacht so hell wie um 18 Uhr, also eigtl. wird es gar nicht dunkel im Juni. Also Zeit genug zum Angeln, 24/7, wie die immer so schön neu sagen. Und ist ja erst der zweite Tag. Und Geburtstag musste ich ja auch noch feiern.
Update 13.06.2022
Heute sind wir nun eine Woche in diesem Camp Vagan auf Hitra. Nach einer Woche gibt’s Rabatt auf den WOMO Preis von 250Kr. Runter auf 225, dann je Woche weiter runter auf 200 und dann Endpreis 180Kr. bei 4 Wochen. Gut, bei uns 50Kr für Strom kommen dazu, und noch 10Kr für den Bootsplatz. Dann hat man den Luxus nicht immer das Boot auf dem Trailer rein- und rauszuschieben zu müssen, wie unsere neuen etwas dämlichen Nachbarn, seit gestern. Sie können weder angeln noch sonst etwas. Aber ansonsten sind die hier nahezu alle völlig entspannt und kein „komme schon 20 Jahre her“Geklüngel wie auf vielen Plätzen, leider auch bei dem sonst so von uns empfohlenen Mana Camping im Romsdalfjorden. Wenn Du hier einen fragst, wie oder wo hast Du den Fisch gefangen, gibt’s halt ne vernünftige Antwort. In Mana damals kam „na, im Wasser, wo sonst“, den Typen hatte ich gleich gefressen, den würd ich auf dem Wasser einfach absaufen lassen. Gibt aber auch Gute in Mana. Jedenfalls ist das hier überraschend entspannt.
Den Platzwart macht dt. Burkhard mit Jagdhund „Darla“, der ansonsten hier in Norwegen in einer Berghütte lebt als Jäger, Skifahrer oder Schneemobilfahrer, als richtigen Job im Sommer, und das macht er richtig gut. Duschen sind im Preis dabei, gibt auch kleine Kochecke, wo man ne Pizza reinschieben könnte, eine urig gemütliche Rezeption, wo man sitzen kann, wenn sie denn geöffnet hat. Leihboote auch, Hüttchen ebenso. Man steht frei auf dem Platz, sollte 5 Meter Abstand halten und kann auch des Platzes verwiesen werden, wenn man mehr als 5 kleine Fische mitnimmt, so steht‘s jedenfalls geschrieben beim Filetiertisch. Doch manch einer kann gar nichts anderes fangen, wie sich zeigen sollte.
Jedenfalls bin ich gleich am ersten Tag raus, Wetter gut und sonnig und auch nicht zu viel Wind. Da ich als Schlauchboot-Angler mit nur 6 PS Suzuki ausgestattet bin, ist Wind das einzige, was ich nicht gebrauchen kann. Du wirst so stark und schnell abgetrieben, daß man dagegen quasi gar nicht anfahren kann oder der Pilker an der Oberfläche schwimmt. Auch wenn man zu weit draußen ist auf dem Wasser, ein schneller Wetterwechsel, dann kann‘s schon mal unangenehm werden. Aber die ganze Woche über konnte ich rausgehen, habe das Gebiet nach rechts und nach links angefahren auch in die Mitte des Meeresdurchganges ins sehr Tiefe auf Seelachs/Köhler, die Schären/Inselchen auf Dorsch, oder an steileren Kanten auf Pollack sowie im kleinen Schlauchboothafen auf Hering und Makrele probiert.
Bin tagsüber raus, und auch nachts um 4 Uhr, egal wann, Du kannst im Juni immer fischen, da es ja nicht wirklich richtig dunkel wird. Bei Ebbe genauso wie bei Flut, wobei ich überzeugter Flutfischer bin. Und gefangen hab ich alles, meist in kürzester Zeit, langes Rumsuchen war nicht nötig, manchmal wäre ich gerne länger unterwegs gewesen, aber wenn die Box auf dem Boot voll ist, ist eben Rückfahrt angesagt.
Nur eine Makrele zwar, aber die sehr fett, zu schön und zu schade, um sie als Köder zu verwenden, um auf Lumb, Leng oder Meerhecht zu angeln. Meerforellen hab ich auch nicht probiert. Geschleppt in 9-16m mit tieflaufenden Wobblern schon mal ein paar Meter, doch damit keine Bisse erzielt. Fürs Echolot war auch keine Zeit, denn mir war noch nicht langweilig. Um Fische zu fangen, brauche ich keins, nur um zu sehen, wie tief es ist und durchs Piepen ein bissl aufgemuntert zu werden, wenn Langeweile beim Angeln aufkommt, weil man nix fängt. Das war aber nicht der Fall. Zu Erwähnen, einen 1m Dorsch, einen 105 Pollack, heute 7 Seelachse von 70-80, oder weitere große Pollacks.
Und die letzten Tage habe ich auch keinen mehr verkackt, nur am ersten Tag echt 2 oder 3 nicht rausgekriegt. Schuld muss der durch Corona bedingte Entzug und die damit ausgebliebene Übung gewesen sein, anders kann ich es mir nicht erklären. Nach Korrektur kamen sie anderntags mit 21 Fischen rein, alles Kracher und happy aber auch kaputt waren sie.
In der einen Woche haben wir unseren Dometic-Gefrierschrank nahezu gefüllt. Und wie viele kleine Fische ich habe laufenlassen also zurückgeschmissen=released, sind erkennbar an der neuen Fisch-App, die seit diesem Jahr für die Ausfuhr bzw. Mitnahme von Fisch nach Hause täglich ausgefüllt werden muss. Am Ende seines Aufenthaltes bekommt man dann vom Lizenzinhaber die Statistik ausgedruckt namentlich mit, um die seit 2022 18Kilo pro Person ausführen zu dürfen. Norwegen ist da im IT-Zeitalter längst angekommen wie ganz Skandinavien überhaupt. Und die Regel, daß man eine Woche auf einem lizensierten Camp oder Ferienhaus bleiben muss, scheint Unsinn zu sein. Vmtl. reicht 1 Tag, um die Bescheinigung zu erlangen, nur da muss man sich schon ranhalten um die 18 Kilo vollzumachen an einem Tag. Und es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, wie groß der angegebene Fisch ist, um so ein Rückschluss auf das Gewicht zu erlangen bzw. oder ob der Fisch verzehrt oder an den Nachbarn verschenkt wurde. Also richtig Sinn macht die Geschichte nicht.
Es gibt auch Nachteile auf diesem Platz, wobei die Vorteile klar überwiegen. Nachteile sind das katastrophale Internet oder der Empfang generell, und damit völlig untypisch für Skandinavien. Über unseren Router ist es uns einigermaßen gelungen, den Kontakt zur Außenwelt zu halten. Sylvie konnte sogar arbeiten. Die meisten hier sind tot vom Empfang her. Weiteres Manko die fehlende Infrastruktur. Der nächste laden ist 20km weg, und dann noch schwanzteuer. Sprit fürs Boot kriegt man aber bei Burkhard, der auch per Einkaufliste zum Einkaufen vorfährt. Wir kaufen unseren Toast aber lieber selbst. Dann liegt dieser Platz hier in einem Moorgebiet, also Moskitos im Juli und August könnten ein Problem werden, jetzt bei uns, nachdem es am letzten Tag geregnet hat, beisst auch irgendetwas. So kleine Scheißerchen und Biss- oder Stichverletzungen gibt’s auch. Und Zecken laufen nach jedem Gassigang über die Hunde, kleine schwarze und in der Sonne hell rotleuchtende. Auch im Mobil sind schon welche gefangen und geknackt worden, aber befallen wurden weder wir selbst noch die Hunde. Die Hunde haben noch ihre Spot On Halsbänder um, die wir extra für unseren zurückliegenden Winter-Griechenlandtrip gekauft hatten. Wirksamkeit 7-9 Monate, evtl. liegt es an denen.
Engeren Kontakt mit Leuten wie Dominik aus Dortmund mit Freundin und Hund im T4-Camper und Angler ohne Boot, der zuvor die Lofoten besucht hatte, und vom Land aus große Pollacks rauszog, wo manch Bootsangler nur den Kopf schüttelte, die selbst solche nur von Fotos her kennen. Oder eben auf dem Filetiertisch liegen sehen, bei denen, die eben angeln können. Und Steffen mit Frau, ein Selbständiger mit eigener Firma im Gartenbaubereich im Osten, mit großem Mobil, und in Zukunft Morelo Fahrer. Es gibt also auch „Ossis“, denen es gut geht, und das aufgrund eigener Arbeit.
Steffen hat Dominik und mich mit seinem 50 PS Leihboot zur abendlichen Angelausfahrt mitgenommen und dabei haben wir 4 große Pollacks reingeholt. Alle waren happy.
Oder der 74 jährige ehemalige Oberst, der allein im antiken kleinen Hymer unterwegs ist, mit Schlauchboot, das größer ist als das Mobil und sein Angelwissen durch You-Tube Videos doch begrenzt erschien, ob es nun ums Angeln selbst ging, das Filetieren oder das Einstellen seines Echolots. Er hatte auf seinem Echolot seit Tagen keinen Fisch gesehen, „ob das sein könnte?“ Na ja schon, wenn man im Menü die Fischanzeige auf AUS gestellt hat. Dann zeigt das Gerät eben keine Fische an, so einfach ist die Lösung. Auch intelligenten Menschen passiert das, und das ist er ohne Frage, sonst hätte es ja wohl kaum zum Oberst gereicht.
Oder die drei jüngeren Angler aus Bayern in einer gemieteten Hütte direkt uns gegenüber, ausgestattet mit Anzügen, bewaffnet mit neuestem Angelgerät und Filetieren können sie auch. Verzweifelt, weil sie in ihrem 50 PS-Mietboot rumfahren und einfach nicht genug fangen. Will nicht sagen nix, aber fast nix. Als sie mich nach Tipps fragten, „wo ich denn fänge“, stellte ich beim Gespräch fest, daß sie mit 38er geflochtenen Schnüren und Pilkern von 400-500 Gramm fischen gehen. Für den Laien übersetzt, sie angeln mit Seilen und Gewichten, um die Fische eher zu erschlagen als sie zum Anbeissen zu animieren. Ich angle mit geflochtener 18er, dünn wie Seide, und Pilkern von 50-70 Gramm. Und das sieht den Heringen und deren Bewegungen schon ähnlicher, und daher habe ich eben auch die Bisse und dann kann ich sie, wenn ich sie denn rauskriege, auch auf den Filetiertisch hinlegen.
Jedenfalls morgen Dienstag verlassen wir den Platz. Das Wetter hat sich deutlich verschlechtert, es soll regnen und viel Wind kommen. Auch an den anderen Plätzen wird das so sein, aber dann fahren wir lieber weiter, neue Plätze checken und arbeiten uns langsam Richtung Mana-Camping zum Ende des Trips vor. Hier kannste dann auch nix machen, bei dem Wind nicht raus, Einkaufen auch nicht und nicht mal gutes Internet. In zwei Stunden war Boot, Motor und alles weitere verpackt, Platz bezahlt und bei allen verabschiedet. Morgen früh geht’s los.
Update 17.06.2022
Wir sind los vom ersten Platz auf Hitra, ziemlich voll bereits mit Fischfilets, so daß wir unsere 65l Dometic-Gefriertruhe in Betrieb nehmen mussten. Kurz erklärt. Unser 140l Womokühlschrank hat auch ein Gefrierfach, das sogar ziemlich groß ist, doch da wir noch Fleisch aus Deutschland dort eingefroren haben, und auch ohne dies, wäre es bereits nicht ausreichend gewesen. Diesen Womo-Gefrierschrank können wir auch auf Gas betreiben, die Dometic-Truhe in der Heckgarage dagegen nur auf 12V und 220V. Sie ist zwar dafür ausgelegt, bis minus 25 Grad runterzufrieren (insb. um die Fischfilets schnell hart werden zu lassen), doch die Leistung steht nur bei 220V zur Verfügung. Die 12V sind eher für die Erhaltung also bei der Fahrt insb. Rückfahrt vorgesehen. Da wir also bereits so früh nach einer Woche so viel Fisch gefangen haben, bedeutet das, daß wir bei der nun kommenden Weiterfahrt immer auf Plätze mit 220V einkehren müssen. Das ist mir auch lieber als das Wildstehen, denn dann hab ich meine Kaffeemaschine, den Toaster und Sylvie unbegrenzt Strom zum Arbeiten und für die weitere Technik.
Das Schlauchboot mit Utensilien wie Tank, Paddel, Fischbox, Angel und Echolothalter, Seile, Fender, Schöpfkehle, Abstechmesser, Kescher, Sitzeimer (in dem die Pilker, Wobbler und Gummifische sowie Ersatzsprit deponiert ist-werde mal Fotos dazu machen) und auch ein 4m langer schwerer Handtrailer, um das Boot mit Motor bequem ins Wasser bringen zu können, sind auch Extras, die Platz finden müssen in der Heckgarage und ebenso verpackt werden, sobald das Boot zum Einsatz kommt. Also einen Platz für einen Tag und Bootseinsatz ist Quatsch, bei drei Tagen geht’s los. Wir brauchen mittlerweile für den Aufbau und ins Wasser eine halbe Stunde, raus und bissl Saubermachen ne Dreiviertelstunde. Der Motor wird kurz abgespritzt, wenn‘s denn geht, hinten rauf auf den Fahrradträger, den ich dahingehend bissl verändert habe, Angelhalter sind auch dran an dem, dann stehen die Dinger nicht immer im Weg rum und das Klappfahrrad kommt noch dahinter. Das dient zum Einkaufen fahren, wenn‘s nicht soweit ist, oder als WC-Fahrrad auf einem CP=Campingplatz. Manche sind groß und dann weite Wege. Wenn‘s arg drückt, dann eben das Fahrrad. Und solange man auf dem Fahrrad sitzt, kann ja auch nix rausrutschen.
Hier mal ein paar Bilder dazu
Zur Angelausrüstung gehört der obligatorische Angelkasten mit all so Zeugs drin, 8 Ruten und 6 Rollen ungefähr. Könnte auch eine mehr sein. Pilkerkoffer, Wobblerköfferchen und Funkgeräte, damit bin ich auf dem Wasser mit der Basis also Sylvie im Womo ständig in Verbindung. Soll bis zu 10km reichen. Ist stabil und zuverlässig, und erfüllt schon seit ein paar Jahren seinen Zweck. Manchmal hat man beim Handy keinen Empfang und wenn so nen Ding auf dem Boot in den Dreck fällt, ist es teuer und wohin damit bei oft blutigen und feuchten Aktivitäten auf einem kleinen Boot. Die sind echt stabil. Und Sylvie weiss, was es zu essen gibt, rechtzeitig. Ein Echolot hab ich auch dabei. Bislang nicht aufgebaut. Mach ich nur wenn mir langweilig ist auf dem Boot und beim Angeln, um die Bodenstruktur anzusehen und manchmal ein Piep zu hören. Ich fange auch ohne Echolot genug. Und ob besser mit, würde ich mal anzweifeln. Erfahrung und ein Näschen sind oftmals ein besserer Ratgeber, als ein Echolot, wo man Fische zwar sieht, aber die dann nicht beissen, oder die man sieht, aber dann schon weg sind, bevor man seinen Pilker dort hat, anstatt den Pilker vorher unten zu haben, und dann hätte er gebissen. Also man kann das Drehen und Wenden wie man will.
Zum technischem Equipment, was Router, Internet, Powerbanks, also alles für‘s Mobiloffice Notwendige, dazu schreibt Sylvie mal ein paar Sätze, denn sie arbeitet auch diesmal von unterwegs. Wenn ich Fische fangen gehe, ist sie am Computer, das Funkgerät läuft nur im Hintergrund.
Vielleicht noch ein Wort zur Küche. Natürlich haben wir unseren womoeigenen Dreigaskocher und den 140l Kühlschrank (groß und wichtig), trotzdem finde ich es wichtig auf ein paar Dinge nicht zu verzichten. Einen Toaster, denn morgens muss das Brot oder der Toast getoastet sein oder frische Brötchen, eine Kaffeemaschine wie zuhause (wo man den Kaffee auch noch 2 Stunden später heiss trinken kann), einen Wasserkocher für den schnellen Kaffee, Tee oder zum Abwaschen oder Heißwasser zum Zähneputzen, oder für die Fähre, einen Sandwichmaker und Eierkocher (ist Luxus stimmt), eine Doppelmagnetfeldplatte, die sehr wichtig ist, denn damit kochen wir ganz oft draußen an der Außensteckdose, sofern das Wetter mitspielt. Dann hast du weder Fett-, Fischgeruch oder die Feuchtigkeit im Mobil. Der Gaskocher kommt eher selten zum Einsatz, nur bei wild, versteht sich.
Die große Elektropfanne blieb diesmal zuhause, ist eher etwas für Heringe oder wenn mehrere Leute dabei sind und man mehr Fisch in die Pfanne bekommen muss. Genauso der Webergasgrill ist zuhause geblieben. In Norwegen kann man Feuer machen, daher ist unser Feuertopf dabei, auf dem man auch Grillen oder Pizza machen kann. Und wenn wir schon bei Haushaltstechnik sind, ist auch Akkustaubsauger an Bord (gut für Hundehaare oder Sand), ein Kärcher-Fenstersauger (falls die Hunde mal zu viel schnarchen und sich daher Wasser an der Innenscheibe bildet), Heizlüfter (um nachts die Temperatur auf ein erträgliches Maß zu halten, wurde in Griechenland gebraucht aber auch in Norwegen). Natürlich gibt es auch einen Fön für die Frau (was soll ich auch föhnen, nur den nassen Angelanzug evtl. aber da hab ich lange zu tun), einen Sat-Fernseher (war schon drin im Mobil), eine kleine Boombox für besseren Ton, sowie ein Tablet als Navigationsorientierung, an dem alle ausgearbeiteten Googlekarte-Eintragungen angezeigt werden während der Fahrt (dazu braucht es aber eine Internetverbindung, versteht sich).
Na ja jetzt zurück zur Tour. Wir sind vom ersten Platz los morgens um 8 Uhr nach vernünftigem Frühstück wie immer, haben dann gestoppt um 11 Uhr in einem Hafen Kyrksæterøra im Hemnefjord. Kostet zwar mit Strom auch 300Kr, aber man hat beste Einkaufsmöglichkeiten nebenan bei Rema1000 und Kiwi, Topinternet und WC/Dusche alles in 3m Entfernung. Wie die Hafenstellplätze in Dänemark, nur etwas überteuert, 220Kr. wären angemessen.
Da Sylvie aber um 11Uhr Konferenz hatte, entscheiden wir hier zu bleiben, auch um einzukaufen, denn vorher war noch gar keine Gelegenheit und die Preise auf Hitra in den Muggelläden kannste auch vergessen. 2 km weiter ist auch ein CP Skogrand, der nur 20Kr. mehr kostet und eine echte Option ist, um dort eine Woche zu bleiben. Hatten wir am kommenden Morgen bei Weiterfahrt kurz angefahren. Sylvie bei Konferenz, und ich vor auf ideale Plattform mit Bänken direkt am Hafen um zu Pilken, also vom Ufer aus zu angeln. Und tatsächlich fing ich eine Handvoll Seelachse und einen größeren Pollack, so daß auch für Essen gesorgt war bzw. die Truhe weiter gefüllt wurde.
Am nächsten Tag gings mit gekaufter Cola (billiger als in Deutschland), Eistüten, frischem Brot, Kartoffeln und Eiern wieder auf Tour. Wir arbeiten uns an der gegenüberliegenden Festlandseite von Hitra Richtung Kristiansund vor, checken unterwegs einige Plätze, die ich im Einzelnen, also den Schrott, nicht aufführe, und erreichten dann den CP Nothaugen.
Ein sehr modern gestalteter CP, teuer mit 300+60, zumindest wird er sehr modern. 30 neue Boote mir viel PS, Hütten im Ausbau, Plätze werden umgestaltet. Da aber der eine vordere Platz gerade frei wurde, da die beiden aus dem Osten gerade im Aufbruch waren, entschieden wir diesen als Topspot zu nehmen und ein paar Tage zu bleiben. Da standen wir alleine mit Blick aufs Meer und vorgelagerte Inselchen, meinem Angelrevier die nächsten Tage.
Wenn das Wetter besser gewesen wäre, wäre er noch mehr aufgewertet worden. Du musst nachts nicht einmal die Fenster verhüllen, denn da ist niemand, und trotzdem alles dabei. Erwähnenswert der Trockenraum, wo man seine Anzüge auf Bügel aufhängt und diese dann mit timergesteuertem Gebläse diese von innen und außen trocknen. Schuhe ebenso. Also quasi alles.
Hier sind ein paar von den Angelfreaks, Männertrüppchen mit fetten Angeln und PS-Booten, die weit rausfahren, meist zur Lachsfarm und dann tonnenweise Fisch anschleppen. Rund um die Uhr. Können nicht grüßen, immer nen Bier in der Hand, viele „Ossis“, und in den Boxen natürlich auch Bolzen von Fischen, aber sie müssen auch den 20cm großen Seelachs verbotenerweise (Mindestmaß 35cm) mitnehmen. Die große Armut ist ausgebrochen.
Aber da wir ohnehin nicht auf Kontakt aus waren, ist es Wurscht. Ich wurde begrüßt vom jungen Bruder oder Neffen des neuen Besitzers, einem Investor aus Latvia (Lettland), die den Platz vor kurzem vom norwegischen Vorbesitzer übernommen haben. Dieser ist nun angestellt und vmtl. Millionär. Er wohnt übrigens in der nagelneuen Villa auf der anderen Seite vom Hafen. Und dieser Investor, erinnert mich ein bisschen an die Oligarchen aus Russland, Geld spielt keine Rolle, baut den Platz eben genau auf diesem Niveau aus. Also ist der Preis zur Zeit etwas zu hoch, aber eigentlich auch wiederum angemessen. Fette Boote nagelneu satt, nagelneue Gefriertruhen, Extrabootsstege, Filetierhaus vom Feinsten, Topinternet… kam gleich gut klar mit dem lettischen „Direktor“, keine 30, und der „alte Chef“ Norweger 50 Jahre, den Sylvie beim Bezahlen kennenlernte, ist auch voll in Ordnung. Mit Rottweiler. Nach drei Tagen rücken wir ab.
Das Fangen hier inside der Schären war durchwachsen. Vermute, daß doch vieles weggefangen wurde. Auffällig war, daß keine kleinen Dorsche an die Angel gingen. Es gibt keine mehr. Ich habe gefühlt 100 kleine Seelachse und Pollacks vom Haken abgeschüttelt. Meine Devise ist zur Zeit, da so viel Fisch an Bord, keinen Fisch unter 65cm. Alles andere geht zurück. Gefangen habe ich 70iger Dorsch, Schellfisch, Pollacks, 45 Knurrhahn (schwimmt wieder) und ein paar fette Heringe, die aber unter 65cm waren und trotzdem mitgingen sowie die eine Makrele ebenso. Es gab was zum Einfrieren und genug zum Essen. Auch für die Hunde. Bezahlt ist und morgen per Fähre rüber nach Kristiansund und dann runter Richtung Mana Camping, wobei noch eine oder zwei Zwischenstationen eingelegt werden sollen. Wir werden sehen, was kommt. Ein paar Plätze sind zum Check vorbereitet. Nur das Wetter ist mässig. Erste Woche war super, jetzt seit drei Tagen viel Regen, heute ab Mittag nur noch. Da war das Boot schon draußen, und mittlerweile alles verpackt, abreisefertig, gespeist auch schon, Pollack und Kartoffelsalat.
Update 18.06.2022
Und so gings früh um 8 Uhr nach dem Frühstück los. Noch Bordtoilette entleeren und 100% Wasser auftanken, man weiß ja nicht was kommt, und ab Richtung Fähre nach Kristiansund. Wetter war Ok, sogar Sonne. Geplant war, rüber auf die Seite von Kristiansund und dann Richtung Mana Camping (Alesund) vorarbeiten.
In der zuhause vorab ausgearbeiteten Google-Karte, die vorne in der Halterung geklemmt per Tablet während der Fahrt angezeigt wird, sind unter anderem CP und sog. vmtl. Topspots (anhand von Bewertungen und Googleansichten von mir speziell ausgewählte Übernachtungsplätze) sowie Einkaufsmöglichkeiten und Hausverkäufe angezeigt. Hatte im Vorfeld Häuser, die in diesem Bereich verkauft werden, wo wir uns aufhalten bzw. ohne großen Umweg vorbeifahren, ausgearbeitet zum Beispiel unter www.finn.no und andere.
Desweiteren einfach Campingplätze anhand der Rezessionen, Fotos, Wassertiefe und Googlekarte erarbeitet, die in Frage kommen könnten, Stellplätze aus www.p4n.com (französisches Camperportal – viele Ritschratsch) zum Check ausgewählt und einfach per Google-Satellitenansicht potenzielle Plätze auserkoren. Alles sollte auf ökonomisch festgelegter Route liegen, also nicht unnötiges Rumfahren bedingen, und zeitlich passen. Anhand dieser können wir, müssen aber nicht stoppen. Die Hausidee haben wir wieder hinten angestellt.
Weiter in der Tour. Auf die Fähre rauf, bis dahin gabs keinen Stopp.
Von der Fähre runter Richtung Molde weiter. Es ging über ein, zwei Brücken, dort klassische Rastplätze, auf denen auch der eine oder andere Camper parkte und wohl übernachtet hat, nix Dolles. Angefahren werden sollte ein Platz aus P4N, die zwar ganz oft Mist sind oder eben voll mit „Billigcampern“, der irgendwie aber spannend klang in der Beschreibung. Im vorigen kleinen Ort gestoppt, Brot aufgerüstet für bis zu 5 Tagen und dann den Schlenker 4km dorthin. Und da stehen wir nun an einer Kirche und einem kleinem Bootshafen.
Der ist offiziell vorgesehen für Womos mit 2 Steckdosen und für 4 Plätze und WC und Wasser. Alles sauber und Seife und Papier. Man steht direkt mit Blick auf den nicht so riesigen Fjord schon ein Stück vom offenen Meer weg und dem Bootshafen, es gibt 2 Stellen um sein Boot ins Wasser zu bringen, was wir ja per Handtrailer erledigen. Es ist ruhig, sehr ruhig, kaum Betrieb und naturidyllisch. Außer kreischenden Vögeln kein Lärm. Vorne ist noch eine befestigte Plattform zum Uferpilken. Die schwimmende Filetierstelle hat auch etwas, so daß ich gestern Sylvie kurz mit dem Boot abgeholt habe und die 8 „Bolzen“ gemeinsam dort verarbeitet haben. Die Hunde blieben im Womo.
Die heutigen 4 Fische vom Ufer, auch schöne große Fische Dorsch, 2x Köhler und Pollack,
habe ich auf einem glatten Stein an der Bootsrampe filetiert. Ich kann mittlerweile überall filetieren, Stein, Brett, Boden, Boot Bank, egal. Angekommen um ca. 11 Uhr auf diesem Platz, Aufbau mit Boot und allem, und um 12 war ich schon auf dem Wasser zur Vollflut. Von hier aus 500m rechts ist ein langegezogenes Plateau von 30-40m, das bin ich gleich angefahren. Ansonsten geht es relativ schnell auf 50-70m und mittig auf 150m. Pilken vom Ufer also genauso gut möglich. Jedenfalls bei der Anfahrt zum Plateau geschleppt mit Wobbler 16m tief, da war nix. Aber dann Pilker rausgeworfen und los gings vom ersten Wurf an. Pollak groß 70 und Seelachse kleiner so um 40. Die gingen zurück. Dann etwas weiter raus 30m vielleicht und dort probiert. Und dann knallte es bei jedem Wurf. Nur 70 oder 80 Seelachse. Hoch, packen, abstechen ausnehmen und Pilker wieder raus. Sofort wieder. Da wird einem warm bei, das sag ich Euch. Keine Pause, runter, hoch, fertigmachen, in Fischkiste, Pilker raus, und wieder Biss. Kleine waren keine mehr dabei. Nach 8 habe ich gestoppt, reicht ja auch erst einmal und Kiste auf dem Boot war voll.
Dann bin ich zurück vor unseren Hafen, Sylvie per Funk benachrichtigt, noch einmal runtergelassen und auch da Bumms, der nächste Bolzen. Man muss nicht zum Plateau vor, geht auch direkt vom Ufer, wie sich am kommenden Tag nach dem Frühstück zeigen sollte.
Du brauchst nicht einmal ein Boot. Nur das Hochheben vom Steg ist problematisch, die Angel wäre gebrochen, bei dem einen 75 Köhler, den musste ich an der Schnur per Hand hochziehen (also Lappen für die Geflochtene Schnur dabei haben oder Handschuhe). Die kleineren 60ziger konnte ich per Angel rausschwingen. Und egal ob Ebbe oder Flut, diesen Fischreichtum habe ich schon lange nicht mehr in Norwegen erlebt. Und keiner, kein Tourist weit und breit zu sehen, deutschfrei. Wo gibt‘s denn so was noch?! Und günstig auch noch, wenn man dann bezahlen kann, überhaupt… ist nämlich der Vippscheiß… klären wir aber noch, wollen nämlich auf jeden Fall bezahlen (nehmen auch Strom und WC in Anspruch) für einen der besten Plätze, den wir seit langem hatten und noch günstig.
Geh glaub nochmal vor, ist grad Flut, Sonne wieder da, und hol noch einmal kurz nen Fisch. Das kann man hier sagen und dann auch machen. Problem ist nur, wir sind fast voll mit unseren Gefrierkapazitäten. Ein Brot kann noch raus aus dem Gefrierer und ein Fischfilet rein. Will nicht mal einer kurz vorbeikommen und uns ein paar abnehmen, damit ich weiterangeln kann.
Update 02.07.2022 – quasi Abschlußbericht
Ok, dann wollen wir mal den Abschlussbericht liefern. Wir haben unseren tollen sehr fischreichen Hafenplatz verlassen, abends konnten wir auch einem 4×4 Caddy, der sich um WC und Anlage kümmert, das Platzsalär in die Hand drücken in bar. Das haben wir wirklich gerne gemacht für diesen Platz. Verlassen haben wir ihn auch nur aus einem Grunde. Wir hatten alles dort, aber einerseits unsere bordeigenen Gefrierkapazitäten waren erschöpft, so daß ein erfolgreiches Weiterangeln keinen Sinn mehr machte, andererseits wollten wir ja auch noch zu unserem alten CP Mana am Romsdalfjord, wo wir Jahre vorher ein paar Mal waren mit dem Wohnwagen. Dort schauen, wer von den uns bekannten Angelfreaks noch so lebt und sich dort aufhält, und auch wollten von uns dorthin empfohlene Bekannte Jens und Sille aus der Nachbarschaft aufschlagen.
Da ja unser Extra Waeco-65l Gefrierschrank bereits gefüllt ist, das kleinere Gefrierfach des großen bordeigenen Kühlschranks zum Teil noch mit mitgebrachten Würstchen und Fleisch gefüllt war, blieb uns nur der Weg, das Wegzuessen und damit Platz zu schaffen, um dann Weiterzuangeln, oder eben den gefangenen Fisch an unsere Bekannten abzugeben. Die beiden haben nämlich nur ein Kayak und damit kein Boot zur Verfügung, was im Romsdalfjord von Vorteil ist aufgrund der wechselhaften Windverhältnisse, und sie sind auch noch nicht Romsdalangelerfahren. Man kann da zwar dicke Fische fangen, aber man muss wissen wie und wo.
So fuhren wir schweren Herzens Richtung Mana außen rum um den Langfjorden, checkten unterwegs 2,3 Campingplätze (alle Schrott), vermieden so die Afarnes Fähre, hatten eine eindrucksvolle Bergüberquerung am Ende des Fjords,
und erreichten fast Andalsnes. Doch davor gab es noch einen etwas geheimen, oder sagen wir mal nicht ausgeschilderten CP in der Wallachei unmittelbar parallel zum Romsdalfjord liegend auf dem Wege. Diesen hatten wir mal vor sieben Jahren besucht bei einer Erkundungsrundfahrt von Mana Camping aus, sind dort aber nie eingekehrt. Also los dorthin.
Als wir ankamen, vertrautes Feeling, man kann wild stehen, also keine eingezeichneten Parzellen, keine Schranke, man stellt sich einfach hin und quatscht mit jemandem der Camper vorort, der einem erzählt „hinstellen und gut, Chefin Anne kommt dann abends irgendwannmal“. Und so war es auch. Altes Betreiberehepaar über 70, sie spricht deutsch, wenn sie nicht gerade lacht, er Brocken Englisch, sie kümmert sich um Buchungen und das Finanzielle, er um Müll und die Boote. Sie haben 5 Hütten zu vermieten, immer samstags Wechsel und insgesamt Platz für 13 Womos unter Strom und 5 auf der Wiese. Boote sind da auch zum Mieten, alles sehr preisgünstig für norwegische Verhältnisse, sauber und zwar nicht 4 Sterne, aber dafür sehr ruhig, auch die „alten“ Dauercamper (dt.) sind umgänglich, was sich oft auf vielen Plätzen anders darstellt. Ein absolut friedlicher und relaxter Platz, wo noch jeder jeden kennt.
Wir nahmen einen der wenigen freien Plätze direkt oberhalb der Filetierstelle ein, Superblick auf Fjord, unmittelbar am WC-Häuschen rückseitig, hatten großen Tisch organisiert, Wasser per Schlauch erreichbar, und ein Riesenreich unser eigen. Wo gibt’s das noch, für den Preis obendrein, also blieben wir bis zum Ende, um das Vorwegzunehmen. Schlauchboot aufgepumpt und per Trailer rein und raus, da die Anlegeplätze begrenzt und teuer sind, trotz unseres Sonderpreises für 50Kr, sonst 200Kr/Tag. Aber mit dem kleinen Boot ist das kein Akt, und es steht 30m in Sichtweite von unserem Lager.
Alle fühlen sich wohl, der Platz hat für alle was
Die ersten Tage war ich mit Nachbar René (mit Apostroph!) unterwegs mit seinem 50PS Leihboot. Er war zum zweiten Mal hier, aber noch nicht der renommierteste Norwegenangler, wollen wir es mal so beschreiben. Er wollte ursprünglich eine Spritbeteiligung, was auch Sinn machen würde, wenn ich nicht gleichzeitig mein eigenes Böötchen daliegen hätte. Also gabs nix, außer „Angellehrstunden“ oder einfach so zeigen, wie ich das mache, Fische fangen, an Bord holen, Schlachten, frisch halten… und Stellen im mir bekannten Romsdal zeigen, und die Fische an Bord durfte er behalten und einfrieren, weil ich ja ohnehin voll bin mit meiner Kilozahl, und die paar für den zu füllenden Gefrierschrank konnte ich auch noch später mit meinem Schlauchboot fangen.
Immerhin sind wir ja 16 Tage auf dem Platz hier, bis es zurück zur Fähre nach Oslo gen Heimat geht. So kam ich rum zu Ecken, die ich mit meinem 6PS Motor nie hätte anfahren können, und er in den Genuss von Fisch, den er ohne mich vermutlich nicht gefangen hätte, also WinWin für beide.
Unsere Bekannten Jens und Sille waren unterdessen auf Mana Camping angekommen und hatten Platz bezogen. Nach unseren aktuellen Infos hat sich dort in den letzten Jahren einiges geändert, eben keine freie Platzwahl mehr, deutlich teurer und extrem voll. Wir wären vmtl. sehr enttäuscht gewesen, wenn wir dort wie in alten Tagen aufgeschlagen hätten. Langes Geschreibsel, kurzer Text, Jens und Sille zogen nach 2 Tagen um zu uns auf den Platz und hatten nun quasi schräg gegenüber auch ein tolles Plätzchen. Sie durften bei mir mal mit rausfahren auf dem Böötchen, was dann aber zum Frachter wurde, und nur Standgas möglich war, ein Fischlein fangen. U.a. hatte Sille einen Ocotpus, auch nicht alltäglich in Norwegen.
Auch mit René gab es Ausfahrten, oder ich machte meine Touren, fing Makrelen, leider nur kleine Meerforellen, und Essen für alle und portionsweise füllte sich unser kleiner Gefrierschrank. Essen genug, gute Stimmung, und als dann 3 Tage Sonne pur angesagt war, holten sich Jens und Sille ein 40PS Boot, und die Ausfahrten in den Romsdalfjord begannen. Und auch das große Fische fangen, also Köhler 70-90ger, das klappte gut. Sille brauchte nur einen halben Tag, bei Jens dauerte es einen Tag länger, bis der Knoten platzte, und wer noch nie die dicken Klopper hochgezogen hat, und dann in dieser Menge, für den ist es ein echtes Erlebnis, was ewig in Erinnerung bleibt. Bei der ersten Ausfahrt holten wir 15 Großfische.
Damit konnten wir das offene Kilokontingent von 40 Kilo zum Mitnehmen schon auf 2/3 auffüllen, und nach drei Ausfahrten sind sie nun auch voll. Zwar sehr seelachslastig, da es überraschenderweise keine Pollacks gibt und Dorsche sehr klein sind oder man 13 km fahren muss, was völlig sinnfrei ist. Man will ja angeln und nicht nur Boot fahren und erst recht nicht bei den Spritpreisen.
Essen gab es auch gemeinsam,
ansonsten sind beide kommunikativ und fanden auch überall Gesprächspartner bei den anderen Mitcampern oder Hausleuten. Man kennt sich dort halt noch. Und grüßt auch noch. Jedenfalls glaube ich, daß es ihnen gut gefallen hat, und sie wollen auch wiederkommen, soweit ich das verstanden habe.
Zu erwähnen sind auch noch unser Campnachbarn Frank und Birgit aus Leverkusen. Frank ist mit aufblasbarem Kajak (Hobie) auf Fischfang gegangen. Eine echte Alternative zum Schlauchboot und nach kurzer Probefahrt für gut befunden. Werden uns im Sommer näher damit beschäftigen. Die Chemie hat gepasst und wir haben den beiden unseren geheimen Top-Spot der Tage vorher verraten. Sie waren genauso begeistert wie wir und kamen auch schon nach der zweiten Hobie-Ausfahrt an ihre Gefrierkapazitätsgrenzen. Wir werden uns sicher mal wieder treffen.
Es hat geregnet ein, zwei Tage, aber auch tolle Sonnentage waren dabei. Jens und Sille hauen morgen ab nach Schweden und dann nach Hause, wir bleiben noch bis Dienstag. Heute regnet es mal wieder und daher schreibe ich den Abschlussbericht. Nachher geht’s aber raus. Regen egal, nur Wind darf nicht sein beim Schlauchboot. Paar Makrelen schleppen, Fisch für heute brauchen wir nicht, Sille macht ihre Fischburger für alle, und den Fisch dafür haben wir bereits gestern gefangen. Makrelen sind auch nur für die Beiden bzw. für den Freund in Schweden, den sie auf der Rückfahrt besuchen, der will welche haben. Wir fangen die dann in Dänemark im Sommer, sind zwar kleiner dort, aber mit Makrelen belasten wir nicht unser Fischkilo-Kontingent.
So, das war es, die Rückfahrt ist noch offen. Strammes Programm steht bevor, am 7.7. kommt die Fähre in Dänemark an, nachts oder besser morgens um 1 Uhr, dann Durchknallen nach Hause, Ausladen, Häuser richten, Womo fertig machen, denn am 8.7. geht’s gleich weiter nach Hannover, da gibt’s was zu tun (Sterbefall), am 9.7. nach Köln zu meinem Bruder, große Party, dann vmtl. zurück nach Hannover zwecks Planung…. Und mal sehen, wie es dann weitergeht.
Haupttour – Südliches Festland – Pilion – Peloponnes
- Update 22.11.2021
- Update 30.11.2021
- Update 06.12.2021
- Update 11.12.2021
- Update 14.12.2021
- Update 19.12.2021
- Update 25.12.2021 – Frohe Festtage
- Update 09.01.2022
- Update 12.01.2022
- Update 22.01.2022
- Update 25.01.2022
- Update 08.02.2022
- Update 20.02.2022
- Update 02.03.2022
- Update 11.03.2022
- Update 20.03.2022
- Rückfahrt und Abschlussbericht
Update 22.11.2021
Von Lerissos ging es geradewegs zurück bei gemütlicher Fahrt übers Hochland bis Saloniki, dort außen rum, und zurück nach Stavros zur Basis bei Dimi. Wieder kamen wir in der Wohnung bei ihm unter, alles einmal ausladen und reinigen stand auf dem Programm. Nachts kühlt es deutlich ab auf so ca. 4-6°, das uns aber durch die geheizte Wohnung nur peripher tangiert. Dienstag stand dann eine Tour nach Edessa an für Sylvie und Dimi, ein sog. Geschäftstermin. Ich blieb mit den Hunden zurück. Sie trafen sich mit Sakis, einem dynamisch jungen, perfekt englischsprechenden Jungunternehmer, der eine 30 Mann starke Reinigungsfirma dort betreibt. Das dortige Gespräch mit Sylvie war sehr ambitioniert. Sakis ist ein sog. Macher, der Feuer und Flamme war, irgendwie die Produkte von haid-tec, insb. die Pads, auf dem griechischen Markt anbieten zu wollen. Die gibt’s hier noch nicht. Er verfügt über gute Kontakte sowohl zu Lidl und Manasoutis (griechischer Discounter mit fast 500 Märkten), zum griechischen Reinigungsgroßhändler Vario, usw… „Er würde gerne bei Gesprächen dabei sein, er wolle seine Kontakte ansprechen, er würde auch sofort nach Athen kommen (da hat er studiert), denn alles Geschäftliche läuft über die Hauptstadt.“ Warum diese Begeisterung bei ihm so groß ist, bleibt vorerst offen. Auf alle Fälle hat er tags drauf tatsächlich geliefert, Adressen der griechischen Reinigungsfirmen und mehr. Das ist also am Laufen. Sylvie hat mal kurz den Vorstandsvorsitzenden von Lidl Hellas, ein Schweizer und neu in seiner Position, kontaktiert. Lidl sitzt aber wohl in Saloniki.
Na ja, ist auch Wurscht für mich, außer daß jetzt wohl auch Athen angefahren werden muss. Wollte eigentlich die Großstadt umfahren. Wir werden sehen, wie sich das weiterentwickelt. Bei Dimi war ansonsten Alltag angesagt, Pfirsichbäumchen schneiden, Kollegen (der sonst Lederjacken, Sitzbezüge und Tabaktäschchen produziert in Handarbeit – selbst eins für mich gekauft und auch eins für Kirsten als Dankeschön-Mitbringsel, ist ziemlich geil), dem er etwas schuldig war, die Außenwand verputzen, restliche Kakis ernten, in Veria die Fliesen der Supermärkte fotografieren und nach Reinigungsmaschinen Ausschau halten….bis zum Samstag, an dem wir dann auf unsere große Tour Richtung Peloponnes aufbrachen.
Im Gepäck 2 Kisten Kakis, Kiste Kiwis, Äpfel, Trauben und Kartoffeln. Alles verpackt, weil die Basis sehen wir dann erst im März wieder, wenn alles glatt läuft. Es ging geradewegs Richtung Süden bei Umfahrung der Autobahn Maut, was bislang auch hervorragend klappt. Dann fiel die Entscheidung den ersten Stopp nicht am Meer einzulegen, sondern durchzufahren bis zu den Meteora Klöstern über Larissa im Landesinneren. Immerhin eine Strecke von 180km oder sogar etwas mehr. Dort angekommen, buchten wir uns auf einem gemütlichen kleinem Campingplatz am Fuße der Meteora-Klöster ein.
Unser erster geöffnete CP in Griechenland, 20€ die Nacht, incl. allem auch starkem Wlan. Insgesamt waren 6 Mobile dort, Engländer, Schweizer, Holländer, Franzose und griechische Kletterer in Zelten. Dank Dimis griechischen Freunden habe ich alle privaten Sender zur Verfügung, so daß ich mir den Luxus erlauben konnte, die deutsche Bundesliga zu verfolgen. Also das mühsame 2 zu 1 vom BVB gegen Stuttgart. Hier ist es eine Stunde später als in Deutschland, die 20 Uhr Nachrichten also um 9 Uhr, Tagesthemen um halb 12. Weil man aber irgendwie immer geschafft ist, ist man meist schon 22 Uhr im Bett. Dafür geht es früher raus, sieben Uhr keine Seltenheit. Immer gutes ausgiebiges Frühstück, in diesem Fall nicht griech. Lifestyle. Die Griechen frühstücken nicht, erst ab 9-10 gibt’s bei denen ein Stück Kuchen oder Gebäck. Dann hoch zu den Klöstern.
Sehr beeindruckend. Gut, daß wir die mitgenommen haben, denn zuerst wollten wir die aufgrund der Fahrkilometer links liegen lassen. Ist aber ein absolutes Must to Go.
Gleichen Tages, also gestern, ging es wieder direkt zurück ans Meer nach B/Volos, einer sehr umtriebigen Großstadt und das am Sonntag, der Eingang zur Halbinsel Pilion. Pilion, der Sommersitz der 12 Götter des Olymp (höchster Berg Griechenlands knappe 3000m, an dem wir zuvor ja vorbeigefahren sind, oben mit Schnee), daher auch die Bezeichnung Dodekatheon und Sitz der Zentauren. Da es zu viel Verkehr war in Volos trotz Corona, die Zahlen sind hier auch nicht besonders niedrig, entschieden wir, schnell wieder raus und fuhren den anvisierten CP in Sikia (winteroffen) in 15 km Entfernung einen Tag früher an als ursprünglich geplant, und das bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel. Die Chefin, eine perfekt deutsch sprechende Frau, eine zweier Schwestern in meinem Alter, die diesen Platz betreiben, nahm uns in Empfang. Sie bot uns unten direkt am Wasser einen Platz an. Ok, aber zu eng, denn dort waren ein Holländer, Deutscher RitschRatsch (Van) und noch einer. Oben seien auch noch Plätze. Dann gingen wir dorthin. Da oben steht ein Unimog-Umbau 180000€ aufwärts, also eher ein Wüstenfahrzeug aus Deutschland, und ein englischer Wohnwagen mit Mercedes davor. Doch ganz hinten in der Bucht, da kann keiner mehr rein, haben wir unser Lager errichtet. Und wie gestern mit Kurznachricht bereits rausging, ist es der absolute Hammerplatz, kein Vergleich zu den Plätzen direkt unten. Wir haben durch eine Treppe runter direkt Zugang zu einer kleinen Sandstrand-Badebucht, das Wasser kristallklar türkis, mit ein paar Felsen umgeben, tief genug vmtl. zum Angeln.
Platz selbst unter Olivenbäumen leicht beschattet, Blick aufs Meer und Plätschern der Wellen, absolut ruhig und geschützt, Fernsehen geht, Strom da, Wasseranschluss 2 Meter, Duschen und Toiletten TipTop und bei Glück Warmwasser, Waschmaschine und so weiter. Volles leistungsstarkes Wlan, so dass auch Championsleague drin ist, hatten wir ja schon, uns Sylvie kann in Ruhe am Mittwoch und Donnerstag ihre Videokonferenzen mit der Firma machen. Haben uns hier erstmal bis Freitag einquartiert. Nachts Temperatur ca. 10-12°, tagsüber wenn Sonne Oberkörperfrei, Hunde waren baden, Sylvie auch schon. Unten ist ne Dusche am Privatstrand. Und da ist auch wirklich keiner außer uns. Also ein Platz, an dem alles passt. So etwas ist selten! Daher auch die Euphorie.
Da wurde erst einmal die beste Flasche Wein geköpft und zum Abendbrot das frische Brot von der 1 km entfernten Bäckerei verzehrt. Sylvie lebt ohnehin nur von Obst; Trauben; Kakis und Kiwis. So, da sitze ich draußen beim Plätschern des Meeres und schreibe den aktuellen Bericht… leider ohne Ton, würde das gerne mit Euch teilen, geht aber nicht.
So jetzt kommt noch der Oberklops. Sylvie ging vor zur Begehung und traf auf die Saharabock-Besatzung, machen mal ein Foto für Peer, denn der wollte früher auch mal so etwas bauen.
Die Besatzung sind 2 Anwälte mit Hund, also Frau und Mann, vmtl. mein Alter, die die Schnauze voll hatten mit Corona und allem, dann ihr Haus verkauft haben unweit von Berlin, sich bei Mecklenburger Seenplatte kleineres Domizil zugelegt haben und nun auf Jungfernfahrt mit ihrem Mobil sind. Wir werden sicher mit den beiden noch einen Tsipouro trinken. Und ich… bin gleichzeitig vor zu unseren nächsten Nachbarn, dem Wohnwagen mit dem Daimler und englischem Kennzeichen, ca. 50m weg. Alles gestern nach Aufbau des Lagers und Fläschchen Wein, wenigstens mal Hallo sagen, macht man ja so bei Campern oder zumindest in Australien.
Und es sind keine Engländer, sondern Australier aus Brisbane, aussehenstechnisch etwas älter als wir, obwohl selbst lange keinen intensiven Blick in den Spiegel geworfen. Er gebürtiger Ire, 35 Jahre in Australien, sie gebürtig aus Brisbane. Haben den Wohnwagen (schon nobel) in England erworben mithilfe dortiger Freunde, sie schreibt Webseite wie wir (keine Influencerin), er macht stockmarket (Börse) vmtl. wie ich, durften nicht zurück wegen Corona nach Australien (Australien hat ja nicht einmal die eigenen Landsleute die letzten 2 Jahre ins Land gelassen, wer es nicht weiß) und traveln nun umher. Machen auch housekeeping und dogsitting wie unsere alten englischen Bekannten aus Australien Dan und Wendy, wollen hier auf dem CP einen Monat bleiben, und mit denen werden wir ganz sicher noch einen oder zwei Tsipouro trinken. Haben keinen Hund dabei. Und alles an einem Tag gestern. Schon echt der Hammer….Gruss von Mike an alle
Update 30.11.2021
So, weiter gings vom Campingplatz bereits am Donnerstag, einen Tag früher als geplant, denn Sylvies wichtiger Sitzungstermin für Donnerstag war aufgehoben. Das passt ganz gut, denn Donnerstag ist der Tanktag bei Shell, die laut Dimi den besten und saubersten Diesel haben sollen. Und am Donnerstag kostet der gute Diesel dasselbe wie der etwas günstigere mit Zusatz, die Ersparnis beim Volltanken machte tatsächlich 15€ aus. Dafür kann man schon eine Nacht auf dem CP bleiben oder fast 20 gefüllte große Blätterteigteile, gefüllt mit Schafskäse und Schinken, bei Lidl kaufen – die sind immer so heiß, daß man sich die Finger verbrennt. Immer ein absolutes „must have“ beim Einkauf. Also mit den Anwälten kam es tatsächlich zum Tsipouro-Austausch, mit den Australiern leider nicht, die waren in ihrem Wohnwagen verschwunden und tauchten irgendwie gar nicht mehr draußen auf. Gut, es regnete auch die beiden Tage Dienstag und Mittwoch. Die Anwälte brachen auf nach Kreta. Und wir verabschiedeten uns eben am Donnerstag von dem netten Campingplatz, können den vollends empfehlen.
Dann nach Tankung und Lidl weiter gen Süden, der nächste Zwischenstop lag dann in Höhe der Thermopylen/Molos am Meer. Die Thermopylen bekannt als Schlachtort von Leonidas (300 Spartaner), aber auch die Römer und Hitler gegen die Engländer haben dort gekämpft. Anscheinend wollten da viele immer wieder sich abschlachten. Der Name beinhaltet Thermo= heiße Quelle und pylos=Enge, was zu Zeiten Leonidas ja von Bedeutung war. Die heißen Quellen ließen wir links liegen, obwohl nur 200m vom sehr schmutzigen Parkplatz entfernt. Am Strand bei der wilden Übernachtung, abends kam auch noch ein Van vorbei, wieder unterste Schublade, zu eng an uns geparkt und kochen auf Gaskocher im Dunklen, kein WC… keine Ahnung wo die herkamen, jedenfalls fuhren wir einfach 100m weiter vor zu einem kleinen Hafen, an dem ich mich mit einem Cuttlefish-Angler nett austauschte. In Englisch, einer der wenigen Angler, die Englisch können. Cuttlefish ist eine Calamariart, die aber plumper, dicker sein soll als Calamaris und scheins auch tagsüber gefangen werden kann. Gefangen haben aber weder er noch ich. Er war aus dem Dorf, arbeitet als Security, und hat gute Angeltipps vermittelt.
Am kommenden Morgen im beginnenden Regen versuchte ich erneut mein Glück, aber nix. Dann entschieden wir aufgrund des Regens quasi einen Fahrtag einzulegen, denn wenn es regnet, was willste denn dann Campen. Da wollen die Hunde ja nicht einmal raus. Und die Kilometer müssen ohnehin Richtung Peloponnes gefahren werden. Wir fahren einfach laut Google-Karte mit eingestellter Route (ohne Maut, das kann man auswählen) und oft parallel zur Autobahn. Die Maut in Griechenland ist nicht staatlich, sondern verschiedene Privatbetreiber, vmtl. auch die Autobahnbauer, kassieren verschieden Streckenbereiche. Und es geht nicht nach Achsen oder Gewicht, sondern allein um die Höhe des Mobils. Und mit 2,94m fallen wir in Stufe 3, und ab da wird’s richtig teuer. Bei den Umfahrungen findet man oft die Beschränkung auf 3,5t, danach sehen wir ja aus als Mobil. Das große Saharafahrzeug beispielsweise muß quasi Autobahn fahren, weil er sofort als über 3,5t auszumachen ist. Man fährt zwar langsamer, sieht dafür mehr, und spart doch deutlich Geld. Und Zeit haben wir ja. Nur dass unsere “Fahrtag-Tour“ zum Höllenritt wurde, war uns nicht klar. Denn anfangs regnete es etwas, dann eben etwas mehr, dann gings über die „Alpen“ gefühlt, Nebel mit 10 m Sichtweite, durch Wolken und es regnete immer mehr.
Es goß später, Unterführungen waren überschwemmt, Hänge abgerutscht, PKW‘s standen am Straßenrand und fuhren nicht mehr weiter, Straßen waren gesperrt, so daß wir zum Ende hin doch auf die Autobahn auswichen. Aber die letzten 4,50€ Maut waren gut angelegt, weil die Landstraßen waren zum Teil nicht mehr passierbar. Es wurden dann fast 250km, aufgehört zu regnen hat es nie, und wir passierten dann tatsächlich Korinth (den Corinth-Canal) und just in this moment the sun kam raus.
Dann waren wir auf der Peloponnes, stellten uns auf einen kleinen Platz am Meer ca. 10km hinter Korinth auf den ersten Finger, und ich konnte sogar noch die Angel auswerfen und ein Fläschchen Wein trinken.
Am nächsten Tag dann weiter. Wohin? Jetzt 2 Tage wild auf dem Buckel, ein maximal zwei Übernachtungen wild wären drin, dann sollten wir dringend wieder an Strom. Haben ja kein Solar, wobei wenn es regnet, dann hilft das auch nicht. So telefonierten wir auf dem ersten „Finger“ die drei CP an, doch alle sind ab Oktober geschlossen. Die ersten offenen CP‘s sind erst auf der Süd/Westseite bei Nafplio (wohl einer der schönsten Städte Griechenlands). Der Weg unten rum in 2 Tagen macht keinen Sinn, also entschieden wir uns für die Tour, erst am Wasser 40km runter, dann soll es landeinwärts zu Epidaurus (Kultur)
und rüber nach Nafplio gehen, insg. ca. 100km. Zuvor in Neo Epidaurus fuhren wir aber ab, es schien die Sonne, um einen Platz, den uns „Alaska Joe“ = Uwe aus Aurich/Emden, den wir mal vor 4 Wochen in Katerini kennengelernt hatten, als Topspot geschrieben hat. Vorbei an einer tollen Bucht, die allerdings nicht für uns anzufahren war aber einen Fotospot verdient hat,
ging es nur 2 km rein in den Ort. Dort angekommen, fiel uns gleich ein kleiner Yachthafen mit 8 Booten auf, winziger Ort, sauber, nur Unmengen von Katzen und einige Hunde. Irgendwie fand ich das super, und Strom haben die da auch. Also bin ich vor zu ein paar Griechen auf der Hafenbank „bla,bla…“. Jedenfalls Costa, vmtl. der Angelo dieses Dorfes, sprach Englisch, da er früher auf einem Tanker unterwegs war. „Klar, frag vorne in der Cafeteria bei der Lady nach, die ist für den Hafen zuständig“… also bin ich zu der hin, auch Englisch, und es war kein Problem…. Sie schmiß im Hafenhaus eine Pumpe an für Wasser, dann den Strombollen, den wir nutzen sollen und alles klar. Auf die Frage „was soll‘s kosten, Achselzucken…“ ich meinte dann, wir kommen zu Essen vorbei. Ok, und so hatten wir einen tollen Platz mit all dem Luxus, den man braucht.
Sonne, um alles zu trocknen, Strom, um alle Geräte aufzutanken und für Toaster, Eierkocher, Fernseher (Bundesliga, war ja Samstag und Tagessieg auch noch… jetzt wird’s eng für Stefan, wie kann man auch quasi gegen Köln tippen) .. und zu Costa kam dann Bill, von Beruf Kapitän mit perfektem Englisch, war unser gegenüber auf einem Segelboot, lebt dort, hat aber auch ein Haus in Athen), sein Kollege Sortiris, auch Kapitän, auch Englisch, dann noch Daniele (Italiener mit altem Ford-Wohnmobil, hat ein großes Haus im Ort, als Architekt selbst gebaut vor 30 Jahren) und alles Angler. So war viel Gesellschaft, klasse Leute
und abends ging es dann tatsächlich zum Essen ins Restaurant. 2 Tage in Folge, wir halten unser Wort, mit Retsina und Cola (schmeckt auf einmal Sylvie richtig gut), mit Oktopus, Squid, Suflaki vom Schwein und Huhn, griechischer Salat mit Feta, Zaziki, Brot und Pommes Frites.
Bei einer sommerlichen Abendathmosphäre und nur wir und die vom Ort. Nur gestern Abend gegen 22 Uhr tauchte ein Alkoven aus Schleswig mit Blagen auf. Kam im Dunklen und stellte sich auch auf einen der Parkplätze am Hafen trotz großem Verbotsschild (war aber in griechisch geschrieben (und das in Griechenland), woher kann er das also auch wissen… da steht ja bereits eins, nämlich unsers, wird dann ja ok sein). Hat sich zumindest kein Strom geholt, immerhin und Wasser hat er auch nicht gehabt. Trotzdem hätte er sich ja hinten an den Strand stellen können, wo auch Alaska Joe stand. Wie gesagt, wir haben die quasi nicht gesehen, wollten wir auch nicht. Mit Blöden wollen wir auch nix zu tun haben, und davon sind einige unterwegs. Schade nur um die Gastfreundschaft der Griechen, irgendwann wird das ein Ende finden, genau dieser Leute wegen, oder wegen der Van-Life-Bewegung. Wir hauten dann morgens ab, zuvor noch ein Besuch bei Daniele im Haus,
Haus angucken, ist auch Bildermaler, und dann noch Tüte voll Mandarinen aus seinem Garten mitbekommen. Ein Kefalo (=Meeräsche) übrigens ist auch im Gefrierfach dank Angler Sortiris, schöne Größe, schleppte er an, als ich gerade unter der Dusche im Wohnmobil stand, und drückte ihn Sylvie lebend in die Hand. Irgendwann kommt der dann auf den Grill, reicht für 2 Personen locker. Der erste richtige Fisch.
Na dann noch eine Geschichte zu Hund und Katze, denn die sind ja noch gar nicht erwähnt worden. Auch in Neo Epidaurus gab es ca. 10 wilde Hunde und reichlich Katzen. Die Hunde haben so ihre festen Reviere, also einer der Hafenhund, der andere diese Cafeteria, wieder ein anderer den Fußballplatz. Sie treffen sich gelegentlich, spielen oder beschnüffeln sich, zu wirklichen Auseinandersetzungen kam es bislang nicht. Die Rangordnung scheint klar zu sein, bei zu extremem „Grenzübertritt“ wird der Eindringling dann deutlich unter Bellen und Zusammenrottung vertrieben. Für uns heißt das, wenn wir mit unseren beiden an der Leine laufen, wird man sofort „aufgefordert“, sich doch bitte woanders hin zu verziehen. Also quasi ein ständiges „Spießrutenlaufen“ an Cafes oder von Touri belebten Plätzen. An einsamen Stränden ist dagegen gar nix. Also in Epidaurus waren drei Vorort, die meinten, unsere hätten da nix verloren. Geht man 300 Meter weg vom Hauptparkplatz ging es. Sie kommen dann laut bellend an, man geht dann dazwischen und mithilfe einer Wasserflasche zum Spritzen ziehen sie sich sehr schnell zurück. Auch der Tipp sich runter zu bücken und so zu tun, als ob man einen Stein aufhebt, wirkt meist Wunder. Meist! Der am Sportplatz war sehr aggressiv, ein Mix aus Rottweiler/Mastiff mit Flecken. Der wich kaum zurück und kam sogar auf mich auf 5 m ran und das wiederholt. Das war auch bislang das einzige Mal, wo man sagen konnte, ok das war nicht ohne. Und dann die beiden, Cockerspaniel-Weibchen mit Hängezitzen und Mischling in der Größe wie Fella, eher nett wie ein „Welpe“. Gut, die bellten und zogen sich sofort zurück, wie oben beschrieben. Auf dem Rückweg bei derselben Location waren sie verschwunden, kamen uns dann aber wenig später entgegen auf der Straße. Der nette „Welpe“ trug eine Katze, ausgewachsen, quer in seiner Schnauze, stolz wie Lumpi, vor sich her. Den Schnappschuß leider verpasst. Die war offensichtlich tot. Ob frisch erlegt und als Futter dienend bleibt offen. Aber so zumindest wird die Katzenpopulation, die von einigen Touris ständig gefüttert wird, und so in Massen auf Campingplätzen zum Missfallen der Betreiber auftritt und alles zukackt (stinkt unglaublich wie jeder weiß), ein wenig reduziert. Also die Katzenfütterer sind eigentlich Hundeliebhaber, die deren Nahrungskette auffüllen. Also ok. In der Weite, also im Umland, triffst du so gut wie nie auf Katzen, aber eben auf wilde Hunde. Nun weiß man auch warum. Es gibt aber auch solche, wie unser Hafenhund, der wirklich gut im Futter war, der weder unsere Hunde attackiert noch die Katzen und sich einfach nur Streicheleinheiten abholen möchte. Vermutlich weil er genug zu Fressen bekommt.
Update 06.12.2021
Also sind wir wieder los von unserem tollen Hafenplatz am Montag, das ist knapp eine Woche her. Voll aufgetankt mit Frischwasser und Energie, so daß man wieder locker 2-3 Tage wild stehen könnte. Geplant war der Wechsel auf die andere Seite des Fingers, auf dem Wege Epidaurus als Kulturstätte mitnehmen. Die Begrüssung mit den Hunden hatte ich bereits erwähnt. Der Eintritt pro Person Erwachsene kostet im Winter 6€, im Sommer das Doppelte. Beim Eintritt Maske und Impfapp, im Museum auch Maske, ansonsten ist es ja eine Freiluft“veranstaltung“. Sylvie war alleine drin, machte ein paar Fotos, ich blieb bei den Hunden, denn ich war da ja schon mal zu meiner Schulzeit. Und in den 30 Jahren wird sich auch nicht so wahnsinnig viel verändert haben, wenn man zugrunde legt, wie alt die Gebäude oder Steine ja sind.
Wobei das Theater ja ausgesprochen gut erhalten ist.
Da es leicht regnete und der Platz nicht zum Verweilen einlud (die Hunde), ging es weiter nach Nafplio, eine 20000 Einw. Stadt, der man dies aber durch die Lage am Wasser und dem Charme der Stadt kaum anmerkt. Lidleinkauf natürlich, dann runter zum Hafen. Nafplio gilt als die oder eine der schönsten Städte Griechenlands. Die Altstadt ist toll und geschichtsträchtig, die 999 Stufen-Burg direkt am Wasser verspricht tollen Ausblick. Den eigentlichen Besuch machen wir am kommenden Donnerstag. Am Hafen standen bestimmt 20 Wohnmobile herum. Es war aber stürmisch und lud nicht zum Verweilen ein, auch wenn es gratis wäre. Irgendwie hatten wir auf die Nummer keinen Bock.
Wie bereits erwähnt, Nafplio, gilt als eine der schönsten Städte Griechenlands oder sogar als schönste, war Ausgangsort 1821 der Griechischen Revolution gegen das Osmanische Reich. Quasi die Geburtsstunde des heutigen Griechenlands und Sitz des ersten Regierungssitzes/König Otto 1829-34, dann gewechselt zu Athen. Und Athen ist ja dies bis heute. König Georg (Geschlecht dt.-dän. Schleswig-Sonderburg), der nach Otto (Bayern) kam, war derjenige, der das Griechenland von heute quasi vereint (Jonische Inseln) und die Gebiete Thessalien, Makedonien und Thrakien von den Muselmännern zurückgewonnen hat, als das Osmanische Reich nach verlorener Seeschlacht gegen Franzosen, Engländer und Deutsche vor der Westpeloponnes und im Norden gegen das Zarenreich auf Landseite seine Vormachtstellung einbüßte.
Eigentlicher und einziger König bleibt aber Otto Rehhagel, Geschlecht Ruhrpott-Essen.
Auf Nafplio kommen wir sicher noch einmal im nächsten Bericht zurück. Jedenfalls sind wir weiter nach Drepano 14km östlich auf diesem Finger. Dort sind drei CP‘s offen, einen hatten wir antelefoniert und wussten, daß er 15€ kostet für all incl. Diesen fuhren wir direkt an. Die anderen sind unmittelbar daneben, also ein bissl konkurrierend und das im Winter. Immerhin in anderen Regionen ist ja alles geschlossen. Wir mieteten uns ein bei Vaso, Tochter und Managerin, spricht sehr gut Deutsch und Englisch, hat Landwirtschaft-Ökonomie studiert, war bereits sogar im Zuge der Uni 2 x in China, und ist auch trinkfest was Tsipouro und anderes angeht. Und das mit 34 Jahren. Dann gibt’s noch einen Bruder dazu, Englisch und der macht die Farm, Oliven und Mandarinen. Dann noch Muttern Sofia gebürtig aus Katerini, also oben in Mazedonien (spricht auch deutsch), und den Vater Giorgo, der kann aber nur Kalimera, aber immer dreimal in Folge. Will damit sagen, die sind alle furchtbar nett, gastfreundlich, kommunikativ. Es gibt einmal alle drei Tage für alle Mandarinen (ohne Kerne, total lecker) und das erste Mal auch einen Granatapfel probiert. Super lecker die Kerne als Crunch zu Hühnchen süß-sauer.
und auch ne Flasche Olivenöl bekamen wir geschenkt. Aber nur wir, obwohl die Ernte durch Trockenheit nicht so dolle war hier unten im Süden. Ihr Olivenöl sei aber besser als das von Kreta. Wir glauben es mal. Vielleicht lag es daran, daß wir Lotos/Kakis angeboten haben, die wir bei Dimi als „Abfall“, weil unverkäuflich mitgenommen haben
oder daran, daß ich mit Vaso (eigtl. Vasiliki, also die Tochter) bereits einen Tsipouro Umtrunk, zusammen mit einer Finnin, absolviert habe. Dank Dimi weiß ich ja, wie so etwas von statten geht. Wir haben hier den besten Platz, ganz vorne am Eingang, unmittelbar am Meer. Das Meeresrauschen ist allgegenwärtig.
Trotzdem mit kleiner Mauer und Wiesenstück von der Straße getrennt. Der Verkehr ist überschaubar, im Sommer ist es vermutlich weiter hinter unter überdachten Schattenplätzen ruhiger und angenehmer. Aber jetzt ist es der Topplatz und auch die anderen CP´s haben einen solchen nicht aufzubieten.
Es gibt alles was man braucht, sogar heiße Duschen. Also nicht der 5-Sterne-Campingplatz, aber alles, was man braucht ist da, und die Familie ist supernett, wie oben beschrieben. Weitere 4 Deutsche, ein paar aus Lübeck und ein Paar aus Segeberg, die bereits letztes Jahr hier waren, sind vorort. Sie bleiben bis in den Januar hier und ziehen dann um nach Kalamata. Finninen, Holländer, und ein deutscher Radfahrer, das waren dann auch alle. Dann noch ne Deutsche (Susi), die ne Wohnung gemietet hat im Nachbarort Tolo und täglich mit der Segebergerin zum gemeinsamen Hundigassi-Laufen vorbei kommt, ein anderes dt. Paar aus Hamburg, die hier ne Ganzjahreswohnung gemietet haben. Man sitzt mal zusammen, oder der eine hält vorne bei uns auf einen Smalltalk. Alles gut, alles angenehme Zeitgesellen und alles ist sehr entspannt. Wetter gut, auch wenn es einen Tag mal gestürmt hat oder die Nachttemperaturen ordentlich runtergehen.
Am kommenden Tag dann wieder blauer Himmel. Temperaturen heute 21° und nachts 12°, also auch angenehm. Wir sind bereits eine Woche hier. Mit dem Fahrrad geht’s nach Drepano-Centrum (Dorf) zum Bäcker, im Shop Retsina für Sylvie oder einen Frappé holen, freien Tennisplatz haben wir in Drepano auch
dann gab es einen Ausflug gen Süden auf dem Zipfel hier. Einen besseren Platz als den hier haben wir aber nicht entdeckt.
Gestern 1. Sonntag im Monat (im Winter nur/und alle Feiertage) sind ja alle Sehenswürdigkeiten eintrittsfrei, so daß wir einen Ausflug nach Mykene (30km) gemacht und beide sowohl Museum und Ausgrabungsstätten von Herrn Schliemann gesehen haben. Hunde verblieben im Womo, die dürfen da nie rein.
Auf dem Rückwege gings dann noch über Argos, dort auf eine mittelalterliche Burg (Larissa Castle) mit abenteuerlicher Anfahrt (zumindest mit Mobil),
nicht weniger beeindruckend als Mykene selbst. Und die Hunde durften mit, war ja ohnehin niemand dort, nicht einmal wilde Hunde.
Dann kehrst Du zurück in „dein Lager“, schnell eingeparkt, Stühle raus und noch bei Sonnenschein gegrillt… Pizza… es funktioniert einwandfrei, Rotwein und Retsina dazu plus griechischer Salat… alles selbst gemacht.
Wir sind zur Zeit hin- und hergerissen, denn eigtl. gibt der Platz nahezu den perfekten Standort, um länger zu bleiben. Zeit genug haben wir ja. Trotzdem ist innerlich so ein leichter Druck, daß man weiter muss, man könnte ja an den noch nicht gewesenen Plätzen etwas verpassen. Nur was ist, wenn Du zu schnell bist und alles was noch kommt, diesen Platz nicht toppen kann. Der Hafen zuvor war ja schon toll, jetzt dieser CP (15€ ist ja nicht überteuert, und wenn man länger bleibt, wird‘s noch günstiger). Also bis Donnerstag auf alle Fälle, dann wollen bzw. müssen wir kurz nach Nafplio vor, zum Lidl, zum Tanken Shell und Nafplio Begehung. Ob es gleich weitergeht auf diesem Wege, denke nicht. Evtl. erst nächste Woche, oder doch erst nach Weihnachten?!
So jetzt noch ein paar Dinge für die „Birne“.
Argos, älteste besiedelte Stadt Europas, die von Griechen, Römern, Byzantinern, Venezianern und Türken geprägt wurde, mit mittelalterlicher Burg und die Argiver waren auch zu Mykenischer Zeit bereits eine wichtige Stadt (haben sogar einmal Mykene platt gemacht), nur 13 km von Mykene entfernt, die mykenische Kultur hat das gesamte Griechenland geprägt, erwähne 2 mykenische Könige wie Perseus und Agamemnon, die der eine oder andere schon mal gehört hat. Mykene hatte seinen Machtbereich von Kreta über Pylos bis Athen und Theben. Da sind wir durch gefahren auf unserer Regentour, heutiges Thiva. Der Götterkult der Mykener ist später fester Bestandteil der klassisch-griechischen Mythologie geworden.
Nach der Machtphase Mykenes kam Sparta und quasi zeitgleich die Athener an die Reihe. Danach dann Alexander der Große aus Mazedonien.
Nach Pylos, Nestor von Pylos war König dort, kommen wir noch auf Weiterreise gen Südwesten auf der Peloponnes. Sparta lassen wir evtl. links liegen. Dieser Nestor war ein Kumpel von Iason, sehr weise und trinkfest, war in Kriegen dabei und mit den Argonauten (schiff hieß Argos), das Goldene Vlies geholt hat, siehe Homer/Odyssey… die kamen aber aus Thessalien, hat also nichts mit Argos zu tun. Bezeichnung „Nestor“ gibt’s heute noch als „Adel“ bei den Naturwissenschaften für besonders gscheite Leutchen.
Update 11.12.2021
Und mal wieder neuen Zwischenbericht. Tatsächlich ist uns der Abschied schwer gefallen vom Campingplatz New Triton, nicht nur weil er sehr günstig war, sondern der netten Leute wegen und der gute Standplatz mit Blick aufs Meer ist ja kaum zu toppen. Lediglich die Unmengen von wilden Katzen, die ständig von irgendwelchen Leuten gefüttert werden, haben ein bisschen genervt. Insbesondere für Fella war das nicht ganz stressfrei, ständig war sie auf Anschlag und musste Katzen in ihre Grenzen weisen, kleine Süße und fette Alte, alles dabei. Da es die nächsten drei Tage regnen sollte, entschieden wir tatsächlich für Reisetag Donnerstag. Bezahlt, verabschiedet, dann vor nach Nafplio, Wetter war noch richtig gut, kein Wind und Sonne, zur Shell volltanken, den guten Stoff für 1,41€, bislang der günstigste Sprit, das erledigt hier noch ein Tankwart, bei dem man gleich vorort mit Visacard bezahlen kann, man muss also nicht einmal aussteigen und auch die Luft kontrolliert, das musste ich aber selbst machen. Dann zu Lidl vor – „Großeinkauf“ – hatten die Bestände schon sehr reduziert, und die Lidl sind hier auf der Peloponnes nicht mehr so oft vertreten, denn die Orte sind kleiner. Ab 16000 Einwohner gibt’s einen Lidl, Lidlpolitik.Aldi gibt’s nicht, haben sich nicht durchsetzen können, so wie anderswo auch. Rewe sowieso nicht, nur noch griechische Ketten. Bei den kleinen Einkaufsläden kriegste auch das Wesentliche wie Brot und Margarine, für Butter musste aber schon 4,50€ hinlegen, bei Lidl eben nur 1,99€, oder im Angebot 1,39€. Das gilt dann für andere Angebote auch. Und das ist dann schon ein Argument. In Nafplio dann zum Hafen, wo fast immer 10 Wohnmobile stehen, oft auch mehr.
Das Wetter war gut und die Stadt strahlte auch ihren ganzen Glanz aus, sowohl tagsüber als auch nachts. Sylvie hatte Sitzung, ich kümmerte mich um die Hunde, ging angeln am Hafen mit ein paar Einheimischen, gefangen hat aber nur der Zahnlose mit Handangel, ganz eng an der Mauer. Und was für ein Apparat, ein Octopus, die kann man mit normaler Angel gar nicht rausheben, nur mit fetter Schnur und weißer Kugel mit Riesenhaken. Dann kam das Fahrrad runter und ich ging auf Erkundungsfahrt durch die Altstadt. Es gibt drei Burgen, eine auf dem Wasser, Yachten im Hafen, kleine Gassen mit kleinen Cafeterias, Weinhandlungen, Juwelieren und Nobelrestaurants. Echte Mittelalter-Atmosphäre, ein bissl. Venedig und Nizza gemischt, schon klar, warum sie eventuell als „schönste Stadt“ Griechenlands gilt.
Was ist zu erwähnen! Die eine Segelyacht im Hafen „Maltese Falcon“, gebaut für US Milliardär Tom Perkins, mit elektrischen Segeln und all sowas. 2009 an griech.-englische Hedgefondmanagerin für 60 Millionen Pfund (war ja schon gebraucht) verkauft, und für 12 Personen für Geburtstage und so zu mieten, Crew eingeschlossen.
Kostet Wochenmiete 520.000€ im Sommer, im Winter deutlich günstiger 450.000€, wär ja mal ne Idee oder? 12 Gäste, sechs Kabinen, 88m lang, unteres Segel dient als Filmleinwand und macht 19,5 Knoten, hängt damit die meisten Motoryachten ab und das ohne Spritverbrauch.
Dann die Burg oben über der Stadt thronend, nachts toll beleuchtet, mit 999 Stufen.
Die hat Sylvie dann am kommenden Morgen erklommen, ich blieb bei den Hunden und hab die 4€ Eintritt gespart. Immerhin 4 Blätterteig-Teilchen bei Lidl, gefüllt mit Schafskäse und Schinken, immer warm-heiß, das sollten die in Deutschland auch einführen. Und einer muss ja auch bei den Hunden bleiben, nicht dass ich zu faul wäre, da hoch zu steigen; abgesehen davon könnte man auch mit dem Fahrzeug hochfahren. Also von Faulheit kann keine Rede sein. Und Sylvie hat ja auch Fotos gemacht.
Was noch ? … mal was ganz anderes… wo man ja manchmal glaubt, Griechenland als so armes (verschuldetes) EU-Land (mit den Schulden das stimmt, aber jetzt haben wir ja Herrn Scholz… das ist der mit den Erinnerungslücken.. und seid gewiss, wir werden gewaltig aufholen, was das angeht), also Griechenland so abgehängt… zumindest ist das Internet mit der Versorgung deutlich besser als in Deutschland. Alles ist digital, ob nun Impf-Corona-Krams oder die uns am kommenden Tag erreichende Regen-Unwetter-Warnung am Arsch der Welt, doch dazu später. Oder Hunde“tüten“ in Drepano am Strand, nicht aus Plastik sondern aus recyclebarem Pappkarton, der sich zu Schaufeln falten lässt.
Bei uns immer noch in Plastik. Gut dafür haben sie genug Plastik und Müll an vielen Stränden, leider immer noch, aber es tut sich was. Genauso mit dem Pfandsystem. Es gibt so etwas, wie auch immer es funktioniert, denn es gibt kein Pfand, das man bezahlen muss. Aber es gibt hier in Nafplio tatsächlich eine Flaschen und Dosen Annahmemaschine. Wer das genau finanziert und wie das läuft, krieg ich noch raus. In Veria bei einem Supermarkt gab es das auch, doch sogar Dimi hat diese Maschine das erste Mal gesehen. Hier in Nafplio identisch, und Autos voll mit Säcken, ganze Transporter. Massenandrang hier, in Veria war eigentlich nix los.
Entweder neu oder die haben es nicht begriffen dort, weil eben neu. Hier ist die Stadt wie geleckt. Kaum Müll und richtig sauber und gepflegt. Auch kaum wilde Hunde und Katzen, auch hier wird für das anständige Maß gesorgt.
Von da aus sind wir dann nach Sylvies Burgbesteigung, vollgetankt und mit Lebensmittel grundversorgt, weiter gen Süden. Es sollten 2-3 wilde Übernachtungen folgen, dann wieder ein CP mit Strom. Angepeilt ist der CP Semeli, auf dem wir heute schon stehen. 1 wilde Nacht war ja in Nafplio, dann hatten wir 42km vor Leonidio (=CP Semeli) einen einsamen Hafenplatz ausgemacht.
Dafür ging es 7 km versteckt auf engerer Straße runter ans Meer. Dort alles tot, 12 Böötchen liegen da rum, einer machte Oliven auf dem Wege, sonst nix. Ok, da hatten wir guten Spot, Wetter auch Ok und ich versuchte mein Angelglück. Da gab dann den echten Calamaris, einer so wie in Australien, obwohl Einheimische mir sagten, „vom Ufer gehen die nicht“, Octopus dagegen ja. Hatte ich ja gesehen wie. Es wird dunkel um halb sechs, Calamarifang um halb 7, dann noch mal los.
Um 8 Uhr dann schrillender Alarm auf beiden Handys im Mobil, nehme ja meins nicht mit zum Angeln. Was war das für ein Ton, wie Alarmanlage, Unwetterwarnung in Griechisch, irrelanger Text und Durchsage in voller Lautstärke. Wir haben keine App für so etwas. Also die wissen, wo man seinen Standort hat, und egal ob griech. Nr. oder deutsches Telefon, die geben einem Bescheid. In der „Bananenrepublik“ Griechenland, und damit auf diesem Wege „schönen Gruss an unsere so geliebte Frau Merkel“, …es wurde so etwas von Zeit zu gehen, denn 16 Jahre wirtschaftliche Zukunft und Entwicklung zu verpennen, das ist schon eine Leistung. Nur die Rentner interessiert ja ohnehin nur die Rente, wer auch immer die bezahlen soll. Wir werden sehen, Deutschland das Griechenland von Morgen. Nur nicht so schön viele Inseln und Früchte.
Also sind wir im Dunklen aufgebrochen um 8 Uhr abends, denn das Risiko hier in der Pampa eingeschlossen zu werden durch Wassermassen, war uns zu groß. Ich war fit, also Auto angeschmissen und los. Nur 44km, etwas kurvenreich, und man sah halt leider nix von der Landschaft, aber dann lieber auf CP mit Strom eingeschlossen sein, bei Regen und Unwetter. Wir kamen an, Rezeption war noch besetzt, und alles klar, Impfapp raus und abgescannt, dann auf unseren Platz. Da stehen wir immer noch, windgeschützt, fernsehen geht auch, also Bundesliga heute, Internet geht gut (das eigene oder das vom Platz), morgendliche Begehung mit Hunden (Kackbegehung) hat geklappt bei Wind aber noch kein doller Regen, und seit dem regnet es seit 2 Stunden. Hunde pennen, Sylvie arbeitet, ich schreibe Webseite (das hier gerade). Kleiner Hafen fussläufig erreichbar,
dort auch kleiner Laden und Restaurants, „Michael und Margaretes fisherman tavern“ scheins offen, also es gibt die kommenden Tage etwas zu tun. Essen gehen, Brot holen, Angeln, Strandspaziergänge, und Kletterer beobachten, die sind auch hier. Ganz gut besucht hier der Platz. So 20zig Parteien sind da. Mal sehen, wie sich das Wetter noch entwickelt.
Update 14.12.2021
Ja, haben den Sturm und Regen gut überstanden. Der Platz hat sich mittlerweile etwas geleert, waren wohl auch andere, die Schutz gesucht haben. Der Platz selbst ist von den Duschen und auch sonst so das Beste vom Niveau her. Gut der CP davor kostete 15€, dieser 19€, doch die 4€ sind gerechtfertigt. Und wenn man eine Woche bleibt 7%, bei 14 Tagen 10% und bei 4 Wochen dann 15%, also auch angemessen. Die Plätze verteilen sich von windgeschützt hinter hohen Bambus-Schilfsträuchern oder auch welche vorne am Sandstrand, an Wassergrenze dann Kiesel und im Wasser nur Sand.
In Fußweite ist ein Hafen, der sogar mit Unterwasserlichtern auch abends ein Besuch wert ist. Dort auch ein Miniladen, oder auch auf dem CP selbst lässt sich einiges einkaufen. Natürlich teurer aber da wir vor kurzem bei Lidl waren, brauchen wir nix.
Die Lokale am Hafen sind alle zu, in den Ort hoch ist es zu Fuß zu weit, dafür liegen überall griffbereit Mandarinen und Orangen rum. Die Bäume sind voll, auch auf unserem CP, zum Teil gibts auch wild wachsende Bäume quasi ohne Eigentümer. Und die Dinger sind lecker frisch vom Baum. Das kenne ich ja aus früheren Zeiten, also als ich mit 18 auf Kreta war und dort Orangen geerntet habe, um für Tageslohn 5€ und eine Mahlzeit das Rückreisegeld nach Deutschland zu erwirtschaften. Da hat man von frischen Orangen tagsüber sich seine Flüssigkeit zugeführt, für Cola war kein Geld da. Und später in Deutschland waren die Orangen dann ungenießbar, also die schmecken dann einfach nicht mehr. Sylvie wird vermutlich jetzt dieselbe Erfahrung machen, dafür gibt es jeden Tag bei ihr Kakis, Kiwis, Mandarinen, Orangen und später dann noch Gurke, Peperoni und Tomaten.
Die Ohren werden immer länger und spitzer wie beim Hasen (ach nee, das waren ja die Karotten). Am Hafen mein Angelglück versucht, tief genug ist es und auch am Strand. Ein kleiner Babyoctopus ging an die Angel, dient jetzt als Köder, denn der hält eben besser als irgendwelche Garnelen oder Sardinen, gerade wenn es um vom Ufer fischen geht und man weit auswerfen will.
Der Platz ist vom Panorama und der Ausstattung und von unserem individuell ausgesuchten Platz wieder absolut TOP, doch auch von hier werden wir morgen Mittwoch wieder aufbrechen. Heute voll Sonne und Arbeitstag für Sylvie. Ich werde mit dem Rad in den Ort vorfahren. Ansonsten steht Duschen, alles Aufladen (Akkus) und Fahrzeug klar machen für Abfahrt auf dem Programm.
Ja? Warum schaffen wir nicht einmal eine Woche hier, nicht einmal die 7% Rabatt, Zeit hätten wir ja genug. Vielleicht ist es der Anblick der RitschRatsch-Vans mit den „jüngeren“ Kletterern, die hier rumlaufen, wie im Winter. Die haben ja keine Heizung noch irgendwelchen Luxus an Bord, kochen draußen am Köcherchen mit Thermojacke und Pudelmütze. Der Anblick und das „armselige“ Campen erinnert an Survivaltraining pur und dieser Anblick erweckt so viel Mitleid, dass man es gar nicht aushalten kann. Und das alles nur wegen Corona, die Flucht raus aus dem Land, egal eben nur raus, um zu leben. Wie die Münchener Familie, waren nett, mit Zwillingesmädels mit 5 Jahren und einem Neugeborenen im Multivan mit Dachzelt. Waren nett, aber zu 5, mit Kleinkindern, und dann bei 4 Grad nachts und tagsüber 14 im Schatten.
Aber das ist nicht der wirkliche Grund. Denn obwohl wir Heizlüfter an Bord haben, uns nächtliche Temperaturen um 6°also quasi nicht betreffen, denn der regelt ab 12° immer konstant auf diese Temperatur ein. Das natürlich mit Strom, so werden unsere Gasflaschenreserven nicht angegriffen. Wenn wir wild stehen würden, wäre der Gasverbrauch der Heizung sicher hoch. Auch morgens mit frischem Kaffee aus der Maschine, Warmwasser zum Zähneputzen aus dem Kocher, dann braucht man nicht vorzulaufen, WC ja an Bord, auch dafür muss man nachts nicht raus, Eierkocher und Sandwichmaker runden das Paket ab. Abends dann Fernsehproramm zur Verfügung oder freies Internet mit 33er Download und 6er Upload, da wäre man in vielen Regionen in Deutschland neidisch. Wie bereits mal geschrieben, bei gutem Internet sind auch die Privatsender möglich, gratis!. Das ist auch gut so, denn für uns entsteht der Eindruck, wenn wir das deutsche Fernsehen 1+2 anmachen, daß es nur ein Thema gibt in den Talk-Shows. Corona!!! Bald im dritten Jahr müssen die doch in Deutschland ne Vollmacke kriegen, was ist denn mit dem Land los. Gibt es nix anderes mehr. Hier spricht kaum ein Mensch über das Thema, man lebt damit, lässt sich impfen und hat die App, Maske auf zum Einkaufen und fertig. Wie sagte eine befreundete Italienerin, „in Deutschland bekämpft man Corona mit Talkshows“, ja das ist leider wahr, und die Minister werden nun auch schon dort ausgewählt. Wobei vmtl. der neue Gesundheitsminister sicher fachlich nicht schlechter ist als der alte, auch wenn er nicht jedermanns Liebling ist und auch schon nerven kann. Bei Spahn wusste man, daß er nicht hetero ist, bei Lanz und Lauterbach muss man es vermuten, so oft der bei dem war, nahezu täglich.
Also der eigentliche Grund, warum wir morgen weiterfahren ist der. Es soll tatsächlich ab Mittwoch mit den Temperaturen richtig runtergehen. Das hat etwas mit der nahen Lage zu den Bergen zu tun hier vorort.
Es soll runtergehen auf tagsüber 7° und nachts bis auf -1°. Und dann ist es tagsüber auch nicht nett. Und wir müssen über einen Bergpass, um auf die andere Seite zu kommen. Da wollen wir ja auch hin, nur vielleicht nicht ganz so schnell. Aber damit wir diesen nicht im Schnee (könnte ja bei solch Temperaturen möglich sein) passieren müssen mit unserem „Allrad-Sahara-Survival-Mobil“, ist die Entscheidung, morgen geht’s schon rüber auf die andere Seite dieses Fingers, also auf die Westseite in den Raum Gythio. Wieder Lidl, dann 2 Nächte wild, wenn es die Temperaturen zulassen, dann auf den CP Mani einkehren und dort Weihnachten und evtl. auf einem weiter bei Stoupa dann Silvester verbringen. Es wird nachts auch nur 6°, aber tagsüber hält es sich bei 14°, und die Berge sind überquert.
Noch zum Abschluss das Lebkuchenhaus a‘la Griechenland von Sylvie für Firma haid, eine Aktion der Firma zum Jahresabschluß. Was man hier alles machen muss, unglaublich.
Update 19.12.2021
Also wie angekündigt Abfahrt am kommenden Morgen, der 15.12. muss das gewesen sein, in Leonidio hoch in die Berge, um auf die andere Seite zu kommen. Anfangs nett, und hier und da sah man dann die Bergsteiger oder Wanderer, wie man die auch benennen will, überall Höhlen und irre Namen für die angeschriebenen Touren wie Dracula oder Xmas oder Frankenstein. Na egal, ich bleib lieber beim Fischen, das ist gemütlicher und hat den Nutzen, daß man das Resultat auch essen kann. Weiter hoch wurde es dann beeindruckend vom Panorama her,
und ganz weit oben dann dramatischer. Gut war, daß kaum Fahrzeuge unterwegs waren, einen Globebus haben wir getroffen, so etwas wie unsereins nicht. Warum dramatisch, also erst einmal kam ein „Schumacher“ entgegen mit weißem Kleinwagen, Wahnsinnstempo um die Kurve, schleudernd gerade noch den Wagen abgefangen, ansonsten wäre er frontal in uns rein geflogen, und wir waren auf unserer Spur talwärts, also mit Blick gefühlt 1000m steil abwärts. Vmtl. hätte unser Mobil den Aufprall nicht abfangen können und wir wären gemeinsam mit dem Deppen abgestürzt. Vielleicht hat‘s der Typ oder Typin, muss man ja heute sagen, später alleine geschafft, würde mich nicht wundern, aber schade wäre es gewesen um die 2 Flaschen Wein, die wir noch an Bord hatten. Die hätte ich ja den Tag vorher trinken können. Aber gut wir sind noch da, dramatisch auch, weil immer wieder Passagen sehr eng und Riesenbrocken von Steinen auf der Straße lagen, die man zum Teil umfahren musste. Oben angekommen nach 1 Stunde Serpentinaufstieg kommt dann quasi in den Wolken ein Ort namens Kosmos, durch den man durchfahren muss, denn die Straße geht durch diesen hindurch. Nur, daß es sehr eng wird, 2m länger und auch nicht viel breiter darf das Mobil nicht sein, ansonsten kannst du diese Gassen nicht durchfahren; dann bliebe nur der Rückweg. Aber davon erfährt man nix, wenn man unten losfährt, also Schilder oder Infos. Die Durchfahrtsgassen enden mitten auf dem Dorfplatz, da ist eine Cafeteria und parkende Autos, aber wo geht die Straße nun weiter. Immerhin gibt es drei Ausfahrten von diesem Platz. Also ich spreche von einem Kaff und der Platz ist groß genug für maximal 5 parkende Autos. Kurz gestoppt, eine geraucht, und zu Fuß orientiert, wo es dann weitergeht. Richtige Abfahrt gefunden, draußen 3°, also nicht so gemütlich, um zu verweilen in Badelatschen, und dann ging es über eine Hochebene,
tausende von Olivenbäumen, mal etwas hoch mal etwas runter, rüber nach Skala auf der anderen Seite, wo es beim Lidl zu stoppen gilt und damit ist der Ort Skala größer als 10000 Einwohner. Sonst hat der Ort nix. Man sollte wissen, daß Sparta nur ca. 28km von Kosmos entfernt liegt, und jetzt erklärt sich auch, warum die Spartiaten, so hießen die doch, so berühmte Kämpfer waren und so fit. Die müssen da oben nur Höhentraining machen und ein, zweimal hoch und runter, und schon würde es bei Olympia Medaillen regnen. Sparta lassen wir links liegen, wie gesagt, sind nur Steine, die man sieht, und geschlossen soll es auch sein. Kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber wollten wir ohnehin wegschenken. Nach Einkauf in Skala, Reserven wieder für mindestens 1 Woche gefüllt, vor ans Meer, einen wilden Platz checken, den ich mithilfe Google ausgemacht und bei uns in der Karte eingetragen habe. Der stellte sich als ziemlich mies heraus, denn es waren die dunklen stinkenden Algen überall und der Wind war auch unschön. Zum Angeln war es zu flach und gegen den Wind. Die Algen kennen wir aus Schweden und Dänemark, nun auch in Griechenland. Hoffe, das sieht nicht die ganze Küste so aus in Mani. Mani heißt der mittlere Finger, also das Gebiet hier und früher waren die Maniaten bekannt für ihre Freiheitsliebe. Ganz spezielle Gattung soll das sein. Früher hatten Freibeuter und Piraten bei denen ein gutes Leben, selbst konnten sie sich gut hinter ihren Bergen verstecken und so gut ihr Gebiet verteidigen. Durch ihren unbändigen Freiheitsdrang sind sie jeder Staatsräson skeptisch, aber waren auch die, die ganz vorne mit dabei waren, als der Freiheitskrieg gegen die Osmanen begann. Die anderen Finger haben auch irgendwelche Namen, krieg ich noch raus.
Jedenfalls auf zum nächsten Platz, ein kleiner Hafen auf der Strecke, wirklich klein 5 Fischerböötchen. Ein Restaurant und 1 Kapelle. Vor der Kapelle 6 Männer, laut gröllend und diskutierend, mittags 14 Uhr. Man kann da schon stehen, dachte ich, also hin zu den Typen. Mir war ja klar dank Dimi, was da los ist. Kein Streit oder so, das ist Tsipouro-Time, und so war es auch. Tausend kleine Püllchen, ständig holte einer Nachschub aus dem Restaurant, das tatsächlich geöffnet war, und der Chef war einer der 6 am Tisch. Also kurz gefragt, „Jassas .. Milas anglika i germanika… „… „Nai, englisch kein Problem“, Also sagte ich, wir würden hier gerne eine Nacht stehen, und evtl. angeln, ob das ein Problem wäre. Und natürlich war es kein Problem und wir stellten uns direkt auf den einen freien Platz am Hafen.
Später versuchte ich auch mein Glück mit Angeln, doch da war irgendein Netz oder so, daß ich die ersten Verluste zu beklagen hatte. Wenn man sich da einhängt, geht nur noch Hinschnorcheln und befreien, aber bitte nicht nachts. Dann waren da noch 2 Hunde vom Restaurant, also eigentlich wilde Hunde, sehr abgemagert, denn außer den sechs Leutchen vom Saufen mittags kam auch niemand mehr zum Lokal. Die waren dann aber auch irgendwann mal weg. Sylvie hatte 2 neue Freunde,
wurden sogar gefüttert und gemeinsamer Strandspaziergang. Dafür haben wir einen speziellen Hundefuttersack bei Lidl schon früher mal eingekauft. Bilder von den beiden sind sicher schon online. Mit unseren bin ich dann los am Strand zum kacken, der war direkt neben dem Hafen, aber auch nur ein kleinerer.
Und wenn schon ein Lokal da ist und das auch auf hat und niemand dort und das auch noch gute Bewertungen hat, dann müssen wir halt hingehen. Das war ja nur 15m vom Fahrzeug weg und dann kehrten wir dort ein um 18 Uhr. Was gab es, nur Fisch und nur 2 Sorten, so ein rot-rosafarbener Heringsgröße und ein Lakadia, na ja sagen wir mal 25 cm lang, Chips, Brot, griech. Salat, Wein. Ok, Salat war großartig, Fisch essbar, Wein Ok, aber das lag nun mal am Fisch. Er sei aber frisch gefangen von den Fischern im Hafen, was ich sofort glaube, nur meine Haken hätten nicht ausgereicht. So kleine Haken habe ich gar nicht dabei, um solche zu fangen. Also Netzfische. Es gab aber mehr als nur einen.
Der Preis ist immer gleich. Du bist bei 30€ komplett mit allem für 2 Personen. Immer gleich, überall bislang.
Kommenden Tag dann von Sylvies Freunden verabschieden, natürlich erst noch einmal Frühstück für die Beiden. Und weiter gings zum „Schiffswrack“, was nur unweit von hier nämlich 6 km weiter liegt. Dort sind auch viele Camper auf einem halboffiziellen wilden Platz. Nennt sich „area soster camper“, also zumindest gab es Müll und eine offene Dusche, wo auch gleich jemand nackt am Duschen war. Wir sind ja im orthodoxen Griechenland, da ist das so üblich. Es standen mindestens 15 Fahrzeuge rum, 1 Globetrotter-Wüstenfahrzeug neben normalen Campern wie wir und mindestens 10 RitschRatsch-Karren oder sog. Strand- oder Wildkackern. Der Duscher war sicher so ein Wildkackerer. Der Strand war sehr schön dort, wir sind zum Wrack vorgelaufen. Komischerweise waren wir dort alleine.
Vermutlich hatten die eine Warteliste für die Dusche, jedenfalls am Wrack war kein Mensch. Und wir trafen dort auch unseren Fahrradfahrer aus Drepano wieder. Kurzer Schnack mit ihm, er will heute rüber von Gythio mit der Fähre nach Kreta, kostet nur 21€ oneway. Als dann der Globetrotter am Duschen war, aber in seinem eigenen Fahrzeug, und das Grauwasser aber direkt auf den Platz lief, war es Zeit zu gehen. Und Blagengeschrei war auch noch aus dem Mobil zu hören, dann ist ja alles klar. Vmtl. macht der das mit dem Klo genauso. Auf solchen Plätzen müssen wir nur im Notstand stehen, und freuten uns über unseren tollen aber einsamen Hafenplatz nachts zuvor. Und mit Griechen und dem typischen Leben am Hafen, also Fischerböötchen und deren Treiben, dazu gehört auch morgens dem einen Alten um 7 Uhr mit der Taschenlampe zu leuchten, als der sein Boot alleine zu Wasser brachte vom Trailer. Für ein ehrliches „Efcharisto“.
Also rüber nach Gythio, der Hafenstadt, wieder nur 6 km weiter. Und die Stadt ist echt schön gelegen mit riesenlanger Bucht und auch nicht zu groß als Ort, aber alles da, was man braucht.
Nur kein Lidl. Dort dann wieder der Radfahrer Matthias, der auf seine Fähre wollte. Würzburger Ehepaar, im Rentenalter in so einem Camper (zumindest die Größe) wie wir, aber mit Dieselaggregat, das Strom produzierte. Ganz nett, hatten 2 Hunde, nur die Frau wußte nicht, wo sie waren oder wo es hingeht, das macht ihr Mann. Gut, und der erzählte stolz, daß er auch sich zur Boosterimpfung angemeldet hat. Mithilfe eines Schwedens, denn Englisch können sie nicht, kein Wort, Griechisch natürlich auch nicht, aber Bayrisch. Als ich fragte, wie sie die griechische Telefonnummer angegeben haben, war er sehr verunsichert. Das geht doch über Email oder nicht. Egal, und dann der Typ aus Esslingen, auch bestimmt 55 Jahre alt, pennt in so einem Caddy, also PKW, der stolz berichtete, also wir standen da alle zusammen im Hafen rum, Wetter war super, „er sei nicht geimpft, würde er auch nicht machen. Bei ihm kommt kein Gift in den Körper“. Na dann ist es ja nicht so leicht, sagte ich, weil weder CP noch Lokale, da kommt er ja nirgendwo rein. Sei egal, CP=Campingplätze bräuchte er nicht. Ok, sagte ich, also auch so ein Strandbuddler. „Er hätte keine Schaufel dabei, er würde so hinkacken…. denn wenn die ihn nicht auf Toilette lassen im Lokal (umsonst oder wegen Corona), dann kacke er das Land eben zu“… und da konnte ich mir nicht verkneifen, ihm ins Gesicht zu sagen, daß er für mich völlig unten durch ist, was für ein assoziales Arschloch, sorry, aber ich würde als Griechenland die Hälfte der Reisenden mit der Peitsche aus dem Land jagen. Ehrlich, das meine ich völlig ernst. Und der Bedarf an Kommunikation mit anderen Reisenden war für ein paar Tage erst einmal gedeckt. Wieviel Deppen sind hier unterwegs. Noch nicht eine schlechte Erfahrung mit Einheimischen, aber auf Schweizer, Franzosen, Holländer und Deutsche kann ich gut verzichten.
Dann nur Brot eingekauft und vor zu einem CP, den wir antelefoniert hatten, ob er auf hat. Nennt sich Mani Beach Camping, ist 6 km südlich von Gythio, und an einem Sandstrand, an dem die Schildkröte Caretta Caretta zum Eier legen kommt. Also die, die wir mal am Anfang tot aufgefunden haben. Zumindest steht das auf den Schildern hier am Strand vorort. Wir fuhren also die Straße entlang, dort die Einfahrt offen, also rein, Rezeptionshäuschen unbesetzt, also runterwärts vorbei an vielen „toten“ Wohnwagen-Dauercampern vorbei, ganz runter an die Plätze mit Strandblick. Wir wussten ja, daß diese nicht so zahlreich sind, insgesamt gibt es nur sechs Plätze. Und dann waren wir Baff und auch ängstlich, denn da stand niemand. Also auf den Eckplatz, das sind gleich 2 Plätze, damit wir unsere Ruhe haben und schönen Platz für die Hunde.
Strom rein, Ok, die dritte Dose funktionierte von Dreien. Wasserwaage, Ok, stehen perfekt gerade, brauchen keine Keile. Fernsehantenne laufen lassen, Ok, macht die automatisch. Internet-Verbindungscheck, das eigene, OK, LTE Niveau und dann ist das vom CP-Restaurant, offen (PW steht vorne dran) und ausreichend für mich zum Beispiel. Dann zum WC, Check, OK, mit vernünftigem Papier, also nicht so dünnes Zeug, wo ständig der Finger im Hintern stecken bleibt (manche mögen es), und Warmwasser sofort da bei der Dusche, auch OK, dann Wasserschlauch in Reichweite, erst einmal Wasser voll auftanken. Ohne Gießkanne, auch OK.
Wo ist der Haken? Wieso ist hier keiner? Und 10km weiter am Schiffswrack, wo sie in der eigenen Scheiße stehen, ohne Warmwasser und Stromluxus stehen mindestens 15 Stück, am Hafen dann noch einmal 6 Stück und hier keiner bei 13€ die Nacht, wenn man länger bleibt. Evtl. ist der doch nicht auf!? Doch er ist auf. Ein Hausmeister checkte unsere Impfapp und behielt die ADAC-Campcard als Pfand. Ansonsten schneidet er die Olivenbäume und erntet die. Besorgt uns Olivenöl Liter für 3,50€ das eigene (bio), sei besser als das von Kreta, aber das hat der in Drepano auch schon gesagt. Also so 20 Liter werde ich mitbringen. Außer uns nur noch ein Pole mit Frau, uralt und hört schlecht, spricht aber perfekt deutsch. Auf die Frage wieso, kam „die slawischen Völker haben die Gabe mit Fremdsprachen… sogar Adolf Hitler hatte einen Dolmetscher, der war Pole, und den nannten sie Schmidt, später sogar Prof. Schmidt, also nicht seinen polnischen Namen.“ Dann hat er noch einen Labrador, so einen fetten Hund hab ich noch nie gesehen, „der sei gebissen worden letzte Woche von einem Schäferhundmischling, von einem deutschen Camper hier auf dem Platz, er musste sogar zum Tierarzt… abends sei er dann hin mit seiner 9mm Pistole, er sei Jäger und hätte einen Waffenschein, hat einen Schuss in die Luft gemacht, dann auf den Hund gezielt und gesagt der nächste ist für ihn. Dann seien sie ganz schnell abgefahren“. Also was gibt‘s da noch weiter zu sagen…also Polen brauchen wir auch nicht. Wat für ein Trollo, evtl. ist das sogar der Dolmetscher selbst. Vom Alter könnt’s ja fast sein. Übrigens verbringt er den Winter hier als Dauergast. Steht aber nicht bei uns an der Front und gut ist es. Ich hätte ihm sofort eine gelangt als bedrohter Camper.
Dafür haben wir den Nachbarn kennengelernt. Der Nachbar-Grundstücksbesitzer, der hat da Olivenbäume. Kommt aus Athen, arbeitet für Firma Hama (Elektronikzeugs) und ist manchmal in Deutschland bei der Zentrale. Jedenfalls hat er uns 1 Stunde altes frisches Olivenöl aus der Destillation vorbeigebracht in einer 1,5 L Colaflasche. Sei wie Medizin am Anfang, gut für Salat, nach 3 Monaten wird es heller und verliert bitteren Geschmack. Ich hatte auch ein kleines Präsent für ihn. Später kam er dann noch einmal, brachte Sylvie nen Sack voll Zitronen und eingelegte salzige Oliven. Und die schmecken ihr sogar. Die Frage ist nur, wie soll ich den ganzen Fisch fangen bei so vielen Zitronen. Wir werden hier etwas länger bleiben, es ist quasi der südlichste Punkt. Gestern ist hier in den angrenzenden Bergen Schnee gefallen.
Nachts geht es runter auf 6 Grad, so dass der Heizlüfter auf 15° durchweg eingestellt ist, und tagsüber sind wir bei 14° ohne Sonne. Mit Sonne gefühlt 25° und mehr, T-Shirt Zeit. Ab Montag geht’s dann wieder rauf zu Weihnachten mit den Temperaturen auf 17°und 11°. Wir lassen uns überraschen. Weihnachtsessen steht, es wird den Kefalos (also der gefangene Fisch aus dem Gefrierer) mit Zitrone und Brot und griechischem Salat auf unserem Grill geben.
Update 25.12.2021 – Frohe Festtage
Wie angekündigt stehen wir nach wie vor auf dem Platz in Gythio; d.h. wir haben tatsächlich einen 4 Wochen-Deal. So ist keine Fahrerei angesagt, wir haben einen einwandfreien Platz, groß und mit Meerblick, alles nahe vor der Tür und einen Nachbarn, mit dem wir Kontakt haben. Zu dem später mehr. Gestern war Heiligabend, was uns in Wahrheit überhaupt nicht interessiert, nur insoweit, daß man abends nicht den Fernseher anmachen kann geschweige Radio, da man nur so von Schwachsinnsmusik und sich überschlagender Heuchelei überhäuft wird. An den folgenden Feiertagen wird ja meist mal ein guter Film gezeigt. Ansonsten hatten wir gestern Sonne pur den gesamten Tag ohne ein Wölkchen, waren zum Spaziergang nach rechts. Nach 500 m kommt ein Fluss rein zu einer Minilagune. In dem kristallklaren frischen Süßwasser lässt es sich gut baden für die Hunde und trinken.
Selbst war Sylvie im Meer auch baden mittags, ebenfalls kristallklar und nur im ersten Moment kalt, danach kurz raus und wieder rein, dann ist es mollig. Der Strand ist ca. 3 km lang, sandig, am Rand ist alles übersäht mit riesigen Kakteen“bäumen“,
der Strandabschnitt soll Schildkröteneiablageplatz sein, aber noch keine gesehen. Kommen evtl. noch, oder muss mal schauen, wann das bei denen so üblich ist. Es liegt ne Menge Schwemmholz rum, evtl. machen wir mal kleines Lagerfeuer am Strand bei ablandigem Wind. Im Winter sollte das gehen, im Sommer aufgrund der Brandgefahr undenkbar. Unser Strandbereich ist mittlerweile topsauber. Bei jedem Spaziergang nimmt man halt ne Dose oder irgendein Plastikteil mit, und schon glänzt der Strand, keine Algen. Das Müllthema ist ja hier ein Thema und wenn man an manchen Plätzen um die Ecke schaut, kann es auch mal so aussehen, wie hier z.B. bei der Anfahrt zu unserem Hafenplatz nahe Gythio
Der Strand hier ist weitläufig und auch nur im Wasser reine Sandstruktur mit kleinsten Bodenpflänzchen. Angeln lässt sich gut, also die Angel einholen, ohne daß man etwas abreißen kann. Nur Fische sind eben keine da, denn Plattfische gibt es so nicht, und kleine Beutefische sind eher da, wo es steinig ist und Klippen sind, also wo man sich verstecken kann. Damit sind auch keine größeren Fische da, was sollen die auch hier. Evtl. nachts, aber da hab ich noch nicht probiert.
Warum nachts? Na ja, da ist dunkel und die sehen nix, evtl. verirren die sich eher als am Tage. Ist bei uns ja auch nicht anders, die meisten älteren Semester fahren auch nicht mehr nachts aus Angst vor Verfahren und weil sie nix sehen. Das ist natürlich Blödsinn. Es gibt sogenannte nachtaktive Fische, die weniger über Sicht jagen, sondern eher mit der Nase oder anderen Sinnesorganen (elektr. Impulse z.B.), und die sind eben tagsüber nicht da. Wenn es mal wärmer wird nachts oder eben ein Feuer gemacht wird, werde ich es probieren. Die Wahrscheinlichkeit ist aber trotzdem nicht hoch, daß etwas ranspringt. Aber auch Calamaris und Octopus sind nachtaktiv und lichtaffin, also muss es am besten ein sehr, sehr großes Feuer nah am Wasser sein, dann rumpelt es nur so an der Angel.
Was macht man sonst. Man fährt mit dem Fahrrad vor zu einem kleinen Laden, kauft dort ein Brot, Tomaten und Zwiebeln, wie gesagt, Spaziergänge mit den Hunden am Strand links und rechts rum, dann wieder nur in der Sonne sitzen
und mal ein Small Talk mit jemandem. Dann Arbeiten wie zuhause, Saubermachen, WC weg, Wasserauffüllen, alles raus und auf Wäscheleine mal Durchlüften, Essen machen, abends zur Zeit auf Sport1 Dart-WM, nur das zwischendurch Schnorcheln, Baden und in der Sonne sitzen bei 25° mit direktem Meeresspot ist der große Unterschied. Nicht zu vergessen das reine Olivenöl, das frische Obst und fishfood. Nachteilig jetzt im Winter eben auch, daß es früh dunkel wird. Also um halb 6 ist es dunkel und nicht mehr so nett, draußen zu sitzen. Damit ist der Campertag eigentlich beendet. Ansonsten würde man noch um 23 Uhr beim Weinchen und Meeresrauschen draußen sitzen. Und bereits erwähnt, wenn es in Deutschland 18 Uhr ist haben wir bereits 19 Uhr, die Tagesthemen kommen also nicht um 22:30 Uhr sondern erst um 23:30 Uhr. Dagegen geht es morgens raus um 7 Uhr, wenn die Sonne aufgeht, sonst wird der Tag zu kurz. Also, daß wir Tagesthemen gesehen haben, ist schon ne Weile her.
Am 15. Januar wird hier Abfahrt sein, dann ist der Monat rum. Dann geht es weiter auf die andere Seite von Mani (dem mittleren Finger) und rüber nach Methoni (der linke Finger), also Kalamata, der Hauptstadt der Peloponnes mit Flughafen, Hafen und 4 x Lidl, weiter nach Finikounda, südlichster Teil des Fingers. Dort ist dann auch wieder ein längerer Zeitraum an einem Ort geplant.
Hier auf dem Platz gab es um 15 Uhr Schokoladentorte mit unserem Gast nebenan namens Jürgen und Hund Wanja.
Abends um 17 Uhr bei uns dann Kefalos (Goldäsche) mit Kartoffeln und Möhren in Lachs-Sahne-Soße mit frischem Dill und Basilikum von hier wild wachsend.
Nachbar Jürgen hat sich Hühnersteaks gegrillt auf unserem Grill, und dann in Olivenöl Kartoffeln frittiert. Er ist hier seit 4 Tagen mit einem älteren Pickup, indem er auch pennt. Der Hund auch. Es ist eher spartanisch, wir sind ja auch nicht weit weg von dort, aber Ok. Denn er ist nur die Weihnachtsferien hier, spricht griechisch, weil er schon öfter hier war. Das irre ist, er kommt aus Justingen (quasi Ehingen), ist selbständiger Töpfermeister und verkauft sein Zeugs insb. auf Mittelaltermärkten oder normalen Märkten. Im Onlinemarkt ist er noch nicht so dick vertreten, kommt aber bald. Des Weiteren ist er seit 38 Jahren bei der Urspringschule unter Vertrag, wo er den Handwerkerausbildungsbereich mit abdeckt, aber auch Mentor war, also ganze Gruppe führen und betreuen muss/sste. Und ich war ja auch dort, um die Basketball-Kaderschmiede des Internats mit der parallel laufenden Pro-A Mannschaft in Ehingen zu betreuen von 2006 – 2009. Dadurch kennt er selbstverständlich Leute, mit denen ich viel zu tun hatte und eine enge Bindung zu dieser Zeit mit einigen aufgebaut hatte. Es war eine sportlich sehr erfolgreiche und ausgesprochen tolle und eisern verschworene Gruppe namens, Ralph, Nico, Felix und mir. Wie ich gerade aktuell vernommen habe, hat Nico seinen Abschied als sportlicher Leiter verkündet und sucht neue Herausforderungen. Ralph scheint nach wie vor in Nürnberg beim Basketball alles zu managen, und Felix, zurückgekehrt von seiner Weltreise, versucht sich zur Zeit, weniger erfolgreich als Trainer in Ehingen. Aber ohne Fans und bei dem Etat ist ein erfolgreiches Bestehen in der Pro A kaum denkbar und dann quasi alleine, geht nicht. Gruß an alle von hier aus.
Na jedenfalls sieht man, wie klein die Welt ist. Gut, ich konnte mich nicht an den Töpfer Jürgen erinnern, hatte ja auch nicht unmittelbar mit ihm zu tun. Er meint, „er hätte mich mal nach seiner Hüfte um Rat gefragt.“ Da ich nett bin, habe ich sicher auch geantwortet, obwohl mich viele um Rat fragten, meist natürlich unentgeltlich. Daher kann ich mich nicht an jeden erinnern und will auch gar nicht. Auf alle Fälle ist es nett mit ihm und er haut ja auch zum Ende der Weihnachtsferien wieder ab, muss so um den 6. Januar zurück zur Schule. Er nimmt Olivenöl von hier aus der Destillation mit. Der Preis ist festgesetzt staatlich, wie es scheint, verrate ich aber nicht, denn er will ein paar Liter verkaufen, um die Reisekosten wieder reinzuholen. Werden auch 40 Liter oder so mitbringen. Wer etwas haben will, soll Bescheid geben, können auch sechzig Liter oder mehr werden.
Wir waren noch einmal vor in Gythio um Einzukaufen und am Hafen. Dort holte ich dann einen größeren Calamari raus, den gab es vor 2 Tagen mit griech. Salat (rote Zwiebeln, Schafskäse, Oregano, Olivenöl, Tomaten, Oliven, Peperoni, Gurken) mit frischem Brot und Calamaris in Öl gebraten, zuvor paniert. Essen wie in Australien, draußen in der Sonne. Ne Pizza war auch mal wieder drin und war wieder ausgesprochen lecker.
Die zwei selbstgefangenen Calamari reichten gut aus für 2 Personenmenü. In Gythio haben wir unterdessen auch noch die kleinen, dicken „Calamaris“/Cuttlefish“ käuflich erworben, Kilo für 3 Euro. Die sind kleiner und dicker. Zur Zeit eingefroren, aber wenn es die demnächst mal gibt, kommt es zum Vergleich zum selbst gefangenen Original. Ich werde berichten.
Corona? Ist hier kein wirklich tagesbestimmendes Thema. Man braucht wohl jetzt zur Einreise außer 2G noch einen aktuell gültigen Test nicht älter als 72 Stunden, in den Lokalen und Geschäften und Kinos gilt 2G, Maske in Supermarkt und Bus, jetzt wohl ganz neu FFP2 in den Gebäuden wie auch Supermarkt, und normale Maske auch außen bei belebten Plätzen ab 24.12. Muß mal schauen, wo wir ne FFP2 rumliegen haben. Heute bissl bedeckt, daher Zeit zum Schreiben. Aber kein Regen, und nach dem gestrigen Sonnentag tut allen eine kleine Pause auch ganz gut. Nachbar ist mit Hund Wanja runter auf die südliche Mani, kann ja auch nicht so bequem im Womo sitzen wie wir, und will ne deutsche Töpferin, die dort leben soll, besuchen oder besser aufsuchen. Der komische Pole ist noch da, klar, der überwintert ja auch hier, und sein Hund, der eher aussieht wie ein Schwein, weil so fett, natürlich auch noch. Eine Niederösterreicherin mit 60000€ Wohnmobil und 2 reinrassigen Windhunden auch, die kannte ich schon vom Strand. Nicht zu jung, nicht zu alt, nur mehr als 1 Nacht CP will und kann sie sich nicht leisten?! Daher extra betont, Niederösterreicherin. Sie wäscht ihre Wäsche und haut morgen wieder ab, will aber auch über Winter in Griechenland bleiben. Treffen die bestimmt wieder, zumindest für 1 Tag, mehr ist nicht drin, weder bei uns wild (1 Tag) oder bei ihr (1 Tag CP). So unterschiedlich sind die Verhältnisse, wobei mir das unverständlich bleibt, Womo 60000€ und reinrassige Windhunde und Übernachtungspreis incl. Strom (Heizen und Kochen damit) und Internet und Klopapier und Heiße Dusche für 2 Personen machen 13€ aus pro Tag. Vieles bleibt eben unerklärlich. Wild heißt eben auch Heizen mit Gas (11l Pulle kostet 18€ und die braucht man dann alle 14 Tage neu), meist Kosten fürs eigene Internet (wenn es man dann hat), Kacken ins eigene Klo (wenn man‘s denn hat) und Zeugs gegen Gestank reinmachen (evtl. benutzt der eine oder andere auch Papier für den Hintern, das muss man auch selbst kaufen), dann die „Scheiße“ irgendwo verbuddeln oder jemanden in den Hintergarten kippen (das muss man auch unbedingt wollen und macht Spaß), meist hat man tolle Nachbarn (RitschRatsch nachts, aber der Platz kostet ja nix), Markise, Stühle raus und so weiter sollte man tunlichst unterlassen, denn dann würde man Camping machen und 300€ würden fällig. Und Griechenland kann jeden € gebrauchen. Nicht zu vergessen, daß Hunde gerne auch mal einen Platz haben, wo sie eine ganze Weile bleiben und sich quasi an ihr Revier gewöhnen können. Das tut ihnen ganz gut ohne Stress. Bei wilden Plätzen fährt man eher schnell wieder los, weil das Wasser knapp wird und man ja die Scheiße los werden muss. Das war einmal ein Vergleich zwischen CP und kostengünstiger Wildübernachtung. Aus ökonomischer Sicht ist der Unterschied nicht all zu groß, aber vom Qualitätsstandard her und der Einstellung her schon deutlich größer.
Ganz neu angekommen, eine jüngere blonde Norwegerin im moderneren RitschRatsch, aus Risör kommend, ein Ort zwischen Kristansand und Oslo, den ich bis heute noch nie besucht habe. Obwohl der Name unserem Nachnamen so ähnlich ist, habe ich es bis heute nicht geschafft. Im Oslofjord ist das Fischen nicht so dolle, aber nun, das wäre die Gelegenheit. Wollte aber nicht so aufdringlich sein, erst einmal ankommen lassen, ist ganz alleine ohne Hund, und will nicht als lüsterner alter Sack erscheinen gleich zu Beginn. Ist schon ein Augenfang.
Update 09.01.2022
Nach längerer Zeit mal wieder einen Bericht, zusammenfassend die Tage auf Mani Campingplatz, dortige Abreise und Neuankunft auf CP Thines in Finikounta. Wir waren also auf dem CP Mani Beach, wie bereits berichtet, dort kehrten dann über Weihnachten und Silvester doch noch ein paar mehr Camper ein. Eine Bulgarengruppe mit 5 Wohnmobilen, die wohl nur ne kurze Ausfahrt als Gruppe über die Festtage unternahmen. Eigentlich keinen Kontakt, da sie weiter hinten aus Platzgründen ihr Gemeinschafts-Domizil aufgeschlagen haben. Außer, daß sie baden waren tagsüber und in der Silversternacht am Strand „Happy New Year“ riefen und eine Feuerwerksbatterie 10 nach 12 hochschossen und einer vor ihrer Abfahrt jedem einen Metallkaffeebecher vorbeibrachte, war‘s das schon. Wir bedankten uns mit ein paar Kiwis. Die Kaki- und Kiwibestände sind damit erschöpft. Wieder mehr Platz in der Heckgarage, der aber nicht lange leer blieb. Dann waren da noch eine Slowakenfamilie mit einem Labi und Kindern, die genauso schnell verschwunden waren, wie sie gekommen sind, eine junge campingunerfahrene Norwegerin im Mobil aus Risör in der Selbstfindungsphase, da irgendwie schwer krank, eine dazugehörige Schwedin mit einem anderen Mobil. Beide alleinreisend und für die gings von Gythio aus mit der Fähre nach Kreta. Na ja und dann unsere „Gruppe“, mit Jürgen dem Töpfer, den wir später mit seinem Fahrzeug und Hund Wanja in unserem großen Lager integrierten, aus Angst davor, daß sich sonst jemand anderes dorthin stellen würde. Das klappte sehr gut. Wir machten zusammen den gekauften Cuttlefisch (kleine kurze dicke Calamaris) oder fuhren mit ihm vor nach Gythio zum Einkaufen.
Sein Pickup war schnell zugemacht und los gings. So erkundete ich mit ihm auch die Nachbarbucht, da sollte ein anderer CP offen haben, was sich als Fehlmeldung herausstellte. Oder er machte im Topf in Olivenöl griechische Kartoffeln oder Chips, wir dann mal ein Frühstücksei oder Pizza. Sonst saß man auch nur rum in der Sonne, quatschte über Gott und Ehingen, ging gemeinsam mit den Hunden zum Strandwalk .
Dann gab es noch Michi und Frau und 2 kleine Kinder und Hund, im Wohnwagen und VW-Campbus unterwegs, die dann nach gemeinsamer Weihnachtsfeier und Silvesterabend nach Deutschland auf dem Landwege ins tiefste Bayern abreisten. Er betreibt dort ein Catering und Restaurant, also von Beruf Koch. Noch jung und vielleicht sieht man den mal bei der Kochsendung „The Taste“. Er könnte dort gut aufschlagen. Und mit ihm besorgte ich einen 2m großen Grill vom Campingplatz, er machte Tsatsiki, Avocadocreme, Bayrischer Kartoffelsalat, grünes „Löwenzahn-Paprikazeug“ (Dimi weiß, wie das heißt), alles selbstgemacht, dann verschiedene Fleischsorten, die nach dem Grillen noch in Butter-Rosmarin-gewürzter Pfanne geschwenkt wurden vor dem Servieren, Feuerholz vom Strand wurde für das anschließende „Lagerfeuer“ gesammelt, Holzkohle haben wir gesponsert, und neu angekommene Nachbarn aus Aalen (schon in den Siebzigern), die sich links neben uns einquartiert hatten, holte ich spontan auch dazu, machten kurzerhand griechischen Salat. Und Jürgen machte einen leckeren Krautsalat sowie zu später Stunde ständig frische Kartoffelchips.
Getrunken wurde, es wurde spät am Feuer, und als alle im Bett waren, gabs noch ne Friedenspfeife wie bei den Indianern für die 3 Jungmänner. Ein wirklich gelungenes Weihnachtsfest oder war es Silvester, beide Male jedenfalls supernett. Geknallt wurde Silvester nicht, denn die Griechen machen das grundsätzlich eigentlich nicht. Außer die Bulgarentruppe, wie oben erwähnt, und den depperten Albanern, die in ihrem Zelthaus selbst eine eigene Feier machten. Zu dem komme ich gleich noch einmal. Offiziell war es eigentlich verboten. So insgesamt ein Superplatz direkt am Strand mit guten Leuten, keine wilden Hunde und sehr entspannt nahe dem schönen Gythio. Kurz vor Abfahrt von Koch Michi, fuhren Jürgen und Michi vor und kauften 360l Olivenöl, frisch aus der Destillerie (heißt doch so), also das Ding, wo frisch gepresst und abgefüllt wird. Laut Koch sei es von hochwertiger Qualität und zu dem Preis ein Schnäppchen. Jürgen 200l, Michi 100l und für uns 60l in Kanistern, und damit war der entstandene Raum in der Heckgarage mehr als gefüllt. Abgesehen davon gibt’s Obst vom Markt, Zitronen Kilo 20cent, Orangen 50cent, Mandarinen ebenso, Tomaten und Zwiebeln kosten quasi auch nix. Und geschmacklich frisch, kein Vergleich zu dem, was es bei uns gibt. Auch Gewürze wie Oregano oder Rosmarin sind deutlich intensiver als bei uns. Also viel weniger nehmen, obendrein günstig. Auch Rotwein und Retsina sind günstig.
Nun zu dem einzigen Negativen auf dem Platz. Also der Platz selbst hätte ein Riesenpotenzial, und es gibt wohl einen neuen Chef seit einem Jahr. Also kann ja noch werden, und ich hab mir vorgenommen diesen einmal zu informieren, was sein Albaner, der „Platzmanager“, für ein Vollpfosten ist. Zusammengefasst in Kurzform, er lebt in einem Vorzelt mit bereits wieder schwangerer Frau und 2 kleinen Kindern, das er wohl mit Holz heizt. Also eher unterirdische Wohnverhältnisse. Er macht quasi alles, die Olivenernte, Säubern der Sanitäranlagen, Platzkontrolle, Abrechnung, also einfach alles, was anfällt. Sein Englisch ist so Lala, und er ist grundsätzlich launisch und unfreundlich. Mal sagt er guten Morgen mal geht er 1 m an dir vorbei und nix. Sein Gehabe ist das eines typischen Hausmeisters, der völlig an mangelndem Selbstbewusstsein leidet. Hausmeister deswegen, weil die habe ich von den Meisterschaften her eh gefressen, denn die haben nie etwas zu melden, aber wenn dann einmal ne Europameisterschaft oder so ist, dann spulen die sich oft auf. Zum Kotzen. Natürlich nicht alle. Also zum Albaner, unfreundlich bis anmaßend, wie er Leuten übers Maul fährt, also seinen Gästen. Dimi hätte ihm längst eine verpasst, da bin ich sicher. Den Feudel, mit dem er das Bad putzt, nimmt er auch, um das verstopfte Klo „durchzustoßen“, die Hälfte alle Steckdosen an den Beachfrontplätzen funktionieren nicht, Plätze von Baumstämmen und Dreck von uns aufgeräumt, Kindern, die um halb 4 auf dem Spielplatz spielen, gibt er Platzverbot, da seine dann schlafen, einem Holländer, der ihm unentgeltlich geholfen hat bei der Ernte, brüllte er an, den Grill, den wir ausleihen wollten und zuvor aus dem Gebüsch geholt hatten und gereinigt hatten, unterstellte er uns „Diebstahl“ (wir hätten ihn fragen sollen), einem festgefahrenen Camper, den Michi befreit hatte, da er gerade nicht da war, und der dankbar war, dafür wurde er zurechtgewiesen, „dies sei sein Job, er wäre ja da“ und nachts fliegen ständig die Fetzen bei denen zuhause (das hört man, wenn man zum Pinkeln geht laut Michis Frau), seine Kinder dürfen quasi nicht raus ohne Begleitung, der Hund eines dt.-Polens aus einem Wohnwagen, der aussieht wie ein Schwein so fett und auch so grunzt und kackt wie ein Pferd, immer direkt vor der Tür zum Strand, ist ihm egal. Also vergruben wir die Kacke alle 2 Tage, war sehr unansehnlich. Zu Silvester, wie gesagt, waren alle bereits um Null Uhr im Bett von den Campern, ging er mit seiner Partygruppe verbotenerweise zum Knallen und Grölen raus mitten auf dem Platz. Na klar, was interessieren schon zahlende Gäste. Und dann am Ende, und das war der 6. Januar, an dem Tag musste Jürgen los zur Fähre nach Patras, ging es ans Bezahlen. Wir entschieden auch mit ihm zeitgleich Weiterzufahren, denn jetzt war der Platz für uns ausgelutscht nach drei Wochen. Extra ging er und Sylvie hoch zum Bezahlen. Ich wusste vorher, daß es Probleme gibt mit dem Deppen und ich mir nicht sicher war, wie ich draufkomme. Denn eigentlich hatten wir mit ihm ja nix zu tun und alles war gut, aber dort musste man sich ja mit ihm auseinandersetzen. Und so kam‘s auch. Über eine Stunde waren beide weg. Erst hat er den Computer nicht hochfahren können, dann musste er seine Deutschkenntnisse unter Beweis stellen „Guten Tag“, „Guten Abend“, „ein Biera“, als Jürgen was sagte, fuhr er ihm übers Maul „er sei noch nicht fertig „ mit dementsprechendem Ton. Mehr kam aber auch nicht. Dann nahm er die Sommerpreise, zog irgendwelche Prozente ab, das entsprach aber nicht dem am Anfang in seinem Englisch Gesagten, und auch nicht dem, was wir per email vom Chef erhalten hatten, und die Rabattkarte Asci oder ADAC (obwohl der CP ist bei denen dort gelistet) wurde nicht anerkannt, „das würde im Winter nicht gelten, nur im Sommer, denn im Winter würde man auch mehr Strom verbrauchen…). Was für ein Idiot. Sylvie weigerte sich, den Preis zu bezahlen, den er verlangte. Jedenfalls irgendwann fragte er sie, „was sie denn bezahlen möchte, because I like your husband so much“, und sie einigten sich auf einen zuvor besprochenen Preis. Sie bekam eine Quittung für den Zeitraum. Doch als beide wieder im Lager waren und ich noch bei den Campern aus Aalen Übernachtungsplätze austauschte, kam er wohl runter wieder zu Sylvie und forderte noch einmal 17€ nach. „Der Computer hätte einen Tag vergessen“, was tatsächlich stimmte. Wir fuhren jedenfalls dann und von seinem Freund „nämlich mir“ gab‘s jedenfalls nix, weder freundschaftlichen Händedruck noch 17€. Jürgen musste wohl noch 13€ nachbezahlen, der fuhr nämlich später, und ich bin sicher, die sind jetzt in seiner Tasche. Jedenfalls als heutiger Ferienhausvermieter und ehemaliger Praxischef werde ich dem Chef mal eine Email schreiben, daß er sich doch gescheites Management besorgen soll und nicht nur billigen Albaner, und evtl. ADAC und Asci dann informieren (dann fliegen die vielleicht raus), denn ein Chef sollte schon wissen, was da vorgeht. Der Platz selbst ist nämlich geil und war auch geil. Und ne Online-Bewertung gibt‘s natürlich auch gratis von seinem Kumpel Mike.
Jedenfalls gings für uns dann weiter rüber auf die Westmani, eine gelbe Straße über den Berg rüber auf die andere Seite. Diese sollte sich als Panoramastrecke erweisen, jedenfalls aber auch nur etwas für ambitionierte Womofahrer. Es geht durch kleine Ortschaften, bei den wir die Spiegel einklappen mussten, sonst wären wir nicht durchgekommen durch die Häuser auf der Hauptstraße.
Vom Straßenbelag reden wir mal nicht, kennen wir zur Genüge, da drehen sich die Schrauben schon mal raus beim Womo. Aber der Ausblick ist super, wenn man bei der anderen Seite runterkommt.
Wenn viel Gegenverkehr ist, wird es stressig, glaube ich. Auf der anderen Seite fuhren wir ein paar Spots an, um wild zu übernachten, doch da Feiertag war, waren an Häfen, Restaurants und Kirchen unzählige Autos vorort. Und so wie die Griechen parken, hieß das auch mal 200m rückwärts wieder raus, da kein Durchkommen war. Schlussendlich sind wir in Kalamata spätnachmittags angekommen, dort auf den einzigen CP Platz, und bekamen einen Sonderpreis, warum auch immer, von 16€. Wir sollen das auf keinen Fall rumerzählen. Tue ich auch nicht, aber schreiben darf ich es ja schon. Eine Nacht Ok, mehr gibt der Spot nicht her, die Stadt als solche ist auch nicht der Burner, aber den Lidl nahmen wir mit Großeinkauf selbstverständlich mit, denn die Vorräte hatten nach drei Wochen erheblich gelitten. Zum Beispiel Bohnenkaffee bei Lidl 500gr 3,20€, bei anderen Geschäften nicht unter 7,80€. Also jetzt 8 Pakete wieder an Bord, oder Hundefutter und so ein paar Dinge, die dort doch deutlich günstiger sind als anderswo oder es eben nur da gibt.
Dann gings weiter nach Petalidi, 50 km südlich den nächsten Zipfel runter Richtung Finikounta, zu einem Hafen. Es fing an zu regnen, besser an zu schütten und hielt den ganzen Tag an. Wir blieben eine Nacht, anfangs alleine auf einem großen Platz hinter dem Sportplatz am Hafen, später 2x Franzosenmädels im größeren Womo und ein Riesenbock Morelo aus Deutschland mit dickem Fahrer, nicht kommuniziert, tat immer so, als ob ich wichtig am Telefon bin. Die Frage, was ich mit so einem Ding hier will, stellt sich, denn von unseren Plätzen, wo wir bislang auf dieser Tour gestanden haben und die super waren, hat er nix verloren. Da kommt er gar nicht rein. Also was macht der, steht in Kalamata, auf diesem Platz und auf der Autobahn? Zu Angeln gabs nix, zu windig und zu viel Regen und viele Blitze. Am kommenden Morgen mussten wir kurz umparken, um mit den Jungs Gassi zu laufen. Denn der Parkplatz stand ca. 15cm unter Wasser. Sylvie war noch in der Apotheke im Ort, klein und nett, und kaufte Antibiotika und Cortison. Machen nämlich gerade wieder Einheit für Ole, der wieder so ein paar Bollen unter dem Kinn hat und ständig sich juckt. Und damit wir wieder etwas in Reserve haben, haben wir nachgekauft. In Kalamata in der Apotheke war Cortison ausverkauft (Lieferschwierigkeiten, bestimmt wegen der Chipkrise) und „für Antibiotika erst einen Tierarzt aufsuchen“. In Petalidi ging beides, auch ohne Tierarzt, und kostengünstig 30x5gr Prednisolon/Cortison=90Cent und Antibiotika 12 Stück für 6€. Also wer Medikamente braucht, schon günstig. Das ist eben auch wieder Griechenland. Es geht oder geht auch nicht. Kann jeden Tag anders sein.
Jedenfalls nach Frühstück und Kurzgassi im Regen und nun Feuchtigkeit im Fahrzeug (nasse Hunde, nasse Schuhe, nasse Handtücher) beschlossen wir, direkten Weges weiter nach Finikounta zum CP Thines zu fahren 30km. Erstens sollte es nicht aufhören zu regnen laut Wetterbericht die kommenden 2 Tage, was sich so nicht bestätigt hat, denn bereits gestern kam die Sonne raus und auch heute, wo ich jetzt schreibe, hängen die nassen Klamotten draußen auf gespannter Wäscheleine und Sylvie ist mit dem Fahrrad vor, den Ort erkunden. Die 30km waren auch spannend, denn es galt überflutete Straßen zu durchqueren, einen Berg zu überfahren in den Wolken und viele auf die Fahrbahn gestürzten Steine, teils größere Brocken, die man umfahren musste. Aber es war so gut wie kein Verkehr, ein Vorteil, wenn man mal auf der falschen Fahrbahn fahren musste, da die andere überflutet war.
Gut angekommen morgens um 11 Uhr, Begrüßung der Altchefin Griechin supernett, und so behandelt man Gäste. Alles problemlos hier, Scheiß auf Corona, Namen aufschreiben, einen Preis für alles 14€ am Tag incl. Heißduschen mit Musik, Waschmaschinen und nettem Strand.
Schon gut besucht, Plätze eher klein, aber einen haben wir uns dann geschnappt. Nicht unmittelbarer Beachblick, da vorne alles besetzt ist, ziehen aber evtl. später dann um, wird sich zeigen. Jedenfalls jetzt kurzer Weg zur WC und allem anderen. Leute bislang alle super OK.
Ein Paar aus Drepano Segeberg kennen wir ja schon. Dienstags und Freitags soll das Restaurant hier auf dem Platz aufmachen, aber zur Zeit wegen Corona nur „To Go“, also im Mobil essen. Auch egal, gestern jedenfalls Bundesliga mit grandioser Aufholjagd von Dortmund. Es gibt viel zu erkunden, zu Fuß, dann mit dem Fahrrad, wobei wir ein weiteres seitens des Campingplatzes nehmen dürfen, also gemeinsam rumfahren könnten. Ein, zwei Wochen werden es wohl werden. Evtl. kann man auch CP hopsen, denn wenn der Preis nicht an die Dauer des Aufenthaltes geknüpft ist, sondern so schon günstig, spräche auch nix dagegen, mal 40km nach West oder nach Ost oder nach Nord zu fahren, dort 1-2 Nächte zu machen, und dann wieder zurück hierher als Basis oder eben auch ein Leihwagen käme in Betracht. Es wird sich zeigen. Auf alle Fälle ist das die Destination, die vor der Reise als Hauptaufenthaltsort fürs Überwintern auserkoren wurde. Wir werden berichten.
Update 12.01.2022
So, nachdem wir dort drei Tage gestanden haben, den Ort Finikounta per Fahrrad erkundet haben, sind wir doch wieder umgezogen. In Finikounta sind allenfalls 2-3 Lokale geöffnet, doch das lässt sich mit Bestimmtheit erst sagen, wenn man vielleicht abends dort mal aufschlägt. Nur ist das mit dem Fahrrad nun auch wieder nicht so toll im Dunkeln durch die Gegend zu fahren. Es gibt einen größeren Supermarkt und einen Geldautomaten und weitere geschlossene Geschäfte. Im Sommer ist der Ort sicher sehr umtriebig. Ein kleiner Hafen, an dem man vmtl. auch angeln könnte, ziert die Bucht. Nur es angelt niemand, obwohl bei dem Regen ist das Wasser eher braun als türkisblau. Wird sich aber ändern, wenn es aufhört zu regnen. Montagnacht hat es wieder stundenlang geschüttet. Tagsüber kommt immer mal die Sonne raus und es gibt auch immer trockene Stunden. Richtig gut werden soll es erst ab Freitag, den 14.01., aber es wird auch kalt nachts. In Veria bei Dimi oben im Norden sollen es minus 6° werden heute, in anderen Plätzen wie Semeli oder Drepano null, bei uns 4° nachts als kälteste Nacht. Da wir ja mit Strom geschützt stehen, läuft nachts der Lidl-Heizlüfter auf 14°gestellt. Tagsüber wenn die Sonne rauskommt ist es gut auszuhalten. T-Shirt-Zeit ist es aber auch dann nicht. Wir sind jetzt in der kältesten Zeit Griechenlands, danach soll‘s nur noch aufwärts gehen. Auf dem Thines CP hat es sich weiter gefüllt. Mittlerweile sogar 2 Großböcke Carthago aus EM und Phoenix aus KA, damit wirkt der Platz quasi überfüllt. Hinter den Sanitätsgebäuden sind Leute aus Bangladesch untergebracht, die wohl hier arbeiten auf Feldern oder für den CP-Chef. Ein paar von ihnen haben Teile vom angeschwemmten Bambus aufgeräumt. Bei den Waschmaschinen und abends in der öffentlichen „Küche“ sieht es mehr nach Dhaka (Hauptstadt) aus, weniger nach Griechenland, gewöhnungsbedürftig. Und bestimmt 15 Katzen belagern das Gelände, leider habe ich auch beobachtet, daß sie unkontrolliert aus der Küche des CP eigenen Restaurants kamen. Es ist zwar zur Zeit geschlossen, außer Di und Fr gibt es Essen als „To Go“ zur Abholung, aber hat sich nun mehr erledigt. Dann kochen wir lieber selbst, ist auch kostengünstiger. Fella ist ständig in Aufregung aufgrund der vielen umher streunenden Katzen. Nach vorne umgezogen (Beachblick) sind wir auch nicht, denn dann steht man neben einem Wohnwagen, der keine 20cm von einem entfernt ist. So eng stehen die hier. Für Hunde schwierig ein eigenes Territorium sich aufzubauen, und, wenn man so dicht steht, muß man Freund von Schnarchern, Forzern, dt. Folklore, Senioren mit Hörgeräten … sein. Das sind wir keinesfalls. Also der Platz ist zwar OK vom Preis-Leistungs-Verhältnis und nett waren sie und die besten Duschen bislang, aber nicht optimal. Und wenn es voller wird, dann kann‘s auch nervend werden.
Und wie das so ist, ist Mike (also ich) mit dem Fahrrad auf Erkundungsfahrt in westlicher Richtung bei einem zweiten Supermarkt zu einem „offiziell“ geschlossenem CP vorgeradelt, dieselbe Bucht nur 2 km weiter. Dort war das Haupttor offen und 2 Leute standen mit einem Pickup und waren an einer Garage am verladen. Also hin und gefragt, ob offen sei. Es war der Chef mit Arbeiter, der meinte „grundsätzlich jein, aber Stammgäste seien da, viele seinen nicht gut wegen Corona, ich solle doch mal ne Runde drehen und schauen“. Das tat ich und sah ein Mobil aus Irland, einen aus Frankreich und ein holländischer PKW sowie ein dt. Wohnwagen. Das ist bei 100 Plätzen nicht viel. Strand super, WC‘s super. Dann hoch zum Chef und gesagt, „wir würden morgen kommen, heute wären wir noch beim Thines“. Er zeigte mir, wo ein Schlüssel für das normal verschlossene Tor ist, die Schranke danach öffnet automatisch und wir sollen uns hinstellen, wo wir wollen. Ich hatte ja schon 2-3 Plätze ausgeguckt. Die Platzsuche hängt nur immer vom Fernsehempfang, Internet oder funktionierender Stromdose ab. Dann zurück, um Sylvie zu berichten, daß wir morgen umziehen. Sie war ein wenig überrascht, denn eigentlich ist ja alles zu. Bei genauem Recherchieren der Webseite stellte sich heraus, daß er ganz offiziell offen hat, auch 14€ alles incl., bei 2 Monaten dann nur noch 12€ bei 2 Personen. Da aber das Tor verschlossen ist, kommt keiner auf die Idee, daß dort offen ist. Wie wir erfahren haben unterdessen, war das nicht immer so, aber es kamen die Ritsch-Ratsch einfach reingefahren und auch andere, wuschen ihre Wäsche in der Waschmaschine, gingen ausgiebig kacken und duschen und hauten wieder ab. Da hat er das Tor zugemacht. Die Rezeption ist eben nicht besetzt und einen Billigalbaner hat er und will er auch nicht. Die, die hier sind, halten es geheim, auch wir, und das Tor wird sofort wieder verschlossen, wenn einer von uns rausgeht. Von uns auf dem Platz versteht sich. Jede Partie hat einen Schlüssel für ein Privatklo und Privatdusche (wegen Corona), es sind 4 mit Namen versehene Katzen auf dem Platz, die oben täglich gefüttert werden, die Iren haben 2 kleine Hunde (laut Sylvie ist Frau sehr nett), die72 jährige Holländerin ist 5-sprachig, bissl speziell und pennt im Kleinwagen, aber sehr nett, und der dt. Wohnwagen sind Münchener, die aber wohl erst im Februar wiederkommen. Die Tochter vom Chef spricht deutsch, die brachte uns die Schlüssel einen Tag später vorbei. Es gibt Internet, heiß-Duschen, Grillstellen, Hundeduschen, Entsorgungsstellen, wir haben einen eigenen gepflasterten Strandzugang, Fernsehen und Wasser direkt im Lager. Die Iren stehen ca. 60m entfernt. Erste Nacht ruhig, keine wilden Hunde, keine Katzen hier unten, Fella ist schon langweilig aber sie ist völlig entspannt,
und der Strand ist super.
Wir räumen den angespülten Müll weg, legen Holz zum Trocknen hoch für ein späteres Lagerfeuer. Wenn das Wasser sauberer ist, also der runtergespülte Schlamm und Sand sich abgesetzt hat, werde ich auch sicherlich mal ne Angel auswerfen. Der Einkaufladen und ein Kaffeeshop ist in 5 Minuten zu Fuß zu erreichen, Restaurant und Minimarkt auf dem Platz natürlich dicht. Hier werden wir mit ziemlicher Sicherheit länger bleiben. Kommende Woche wird es Ausfahrt nach Pylos 25km geben wegen der Boosterimpfung und einem Einkauf bei AB-Markt in Methoni und dem Hafen dort 8km, ansonsten eher die Ruhe und Einsamkeit genießen.
Wäre sicher, daß die Hälfte der Thines Mobile hierher umziehen würde, wüssten sie, daß offen ist. Aber wer will das schon!
Update 22.01.2022
Mal wieder ein Zwischenstand über alles, was so passiert ist. Wir sind wie geplant nach wie vor auf dem Platz in Finikounta namens Finikes. Also der CP, wo wir quasi alleine stehen, mit dem Irländer Paul und Sue (Engländerin) und 2 Cocker Spaniel. Dann noch Nancy, ältere Holländerin mit Haus in Holland und Haus in Südafrika sowie einem Franzosen, der Macron hasst. Der Platz ist quasi privat, wir haben Zugang zu Schlüsseln für das Eingangstor sowie die verschlossenen Ausgänge zum Strand. Zum Strand sind es auf gepflastertem Weg 2 Minuten. Dieser ist von uns und Sue komplett von Müll befreit und glänzt, außer angespültem Bambus und Holz mit sauberer Natur und feinem Sand. Zum Baden ist es eigentlich zu kalt, also zumindest waren wir noch nicht Schwimmen.
Hin und wieder kommt ein griechischer Angler vorbei und stellt tagsüber seine Angeln auf. Ob er was gefangen hat, weiß ich nicht. Ich habe auch für 2 Stunden die Angel aufgestellt, auf meinen selbst gebastelten Angelständer aus Bambus, doch bei mir hing der Köder dran wie vorher rangemacht.
Nachts ist es mir zu kalt, um es zu probieren. Er sagte nur, jetzt seien Calamari da, aber besser mit Boot weiter draußen, und in 2 Wochen seien die dann verschwunden, dann kämen die Fische wieder. Auch wohl größere weiter vorne. Dann wird wieder probiert. Zumindest habe ich 100m weiter draußen Delphine springen sehen, oben die Möwen und das jagende Rudel. Dauerte 10 Minuten, dann war der Spuk vorbei. Also die gibt es hier auch.
Was macht man sonst. Ausgiebige Strandläufe mit den Hunden, zum Einkaufen hoch gehen zur Straße, sind 5 Minuten zu Fuß zum Butcher oder Supermarket von uns aus, mal mit dem Fahrrad Tour nach links oder rechts die Gegend inspizieren. Der Nachbarcampingplatz ist randvoll, also auf dem wir vorher die 2 Tage waren.
Hier auf dem Platz gibt es 4 Katzen, die von Sue vertretungsweise gefüttert werden, bis die aus Bayern im Februar wieder kommen sollen. Wir hatten ein gemeinsames Barbecue mit Sue und Paul und anderen Engländern, die sie 2 Tage besucht hatten. Tags zuvor beim gemeinsamen Drink Sue und Paul näher kennengelernt.
Holz liegt zu Massen am Strand rum bzw. schneiden hier die Eigentümer ein paar Bäume runter und bauen neue Metallgestelle über einzelne Plätze als Schattenspender für den Sommer. Die abgeschnittenen Äste sammele ich ein und verbrenne diese auf der Grillstelle. So macht man sich nützlich und hat gleichzeitig genug Glut zum Grillen. Oder Nancy sitzt abends am wärmenden Feuerchen, wie gesagt, die schläft in ihrem Auto als 72jährige. Schon ein bissl strange, aber supernett. Irgendwann demnächst am Feuerchen wird sie uns die Südafrika Nummer erzählen, das interessiert mich schon. Den Franzosen siehste so gut wie nie, aber wenn, grüßt er supernett. Hat schon mal Laub zusammengefegt. Ist so meine Altersklasse, spricht vmtl. kein Englisch (was ja für Franzosen nicht untypisch ist), und er sei absoluter Macrongegner, das sei der Grund, warum er hier ist. Dies beruht auf Informationen von Sue. Und ansonsten auch einfach mal nur faul am Stand rumhängen und die Angel beobachten oder
nach schönen Fotomotiven Ausschau halten.
So, bei Ole sind alle „Wunden“ verheilt, haben das Prednisol (Kortison) quasi abgesetzt, also schleichen uns gerade aus der Therapie heraus. Alle Bollen, die unter dem Kinn und am linken Fuß sich aufgebaut hatten, sind quasi restlos verschwunden bzw. abgeheilt. Keine Verletzung, irgend so eine Autoimmun-Allergie-Geschichte. Keine weiß genaues. Wer es genau wissen will, so heißt die Diagnose: CAD – canine atopische Dermatitis – unheilbar. Hatte er ja bereits in Deutschland davor seit 2 Jahren ungefähr. Das Prednisol kauft man hier für Centbeträge einfach in der Apotheke, in Deutschland müssen wir erst teuer zum Tierarzt rennen und dann zahlen wir das 8fache. Ich habe die Therapie übernommen, sonst müssen wir nachher noch ein Haus verkaufen, um die Therapie zu bezahlen.
Sylvie hatte letzte Woche viele Stunden am Computer zu arbeiten, neue Website, Programmumstellung und solch Sachen in ihrer Firma. Das klappt auch prima hier, sogar mit dem CP-eigenen Net, also sie muß nicht einmal für Konferenzen den eigenen Router aufbauen. Unser 60 GB Budget verbrauchen wir nie. Da ist dann auch sogar mal ein Livespiel von Dortmund gegen Freiburg drin. Obwohl das ging auch über das CPeigene Net. Der DFB-Pokal war aus Dortmunder Sicht ja weniger toll, dafür trumpft der Norden auf 2x Hamburg und Berlin sowie Hannover. Handball auch wenig erquickend, mit quasi C-Mannschaft uneingespielt gegen die „Großen“ kann ja nix werden.
Seit 2 Tagen regnet es konstant, da bleibt einem dann nix anderes als fernsehen oder am Computer Jahresabschluss, Steuersachen oder Börse. Donnerstag waren wir beim KEP (Bürgeramt) in Pylos, um anhand unser freigegebenen provisorischen „Sozialversicherungsnummern“ den Boosterimpftermin auszumachen. Vorort war Fanni, griechische Verwaltungsbeamtin in perfektem Deutsch. Haben jetzt beide Termin zur Impfung am 27.01., also nächsten Donnerstag im kleinen Krankenhaus in Pylos. Das ist 18km von hier gen Westen. Am schönen Naturhafen waren wir, haben auch ein bissl rumgeangelt tagsüber, aber war nix.
Andere fingen Fische so groß wie mein kleiner Finger. Keine Ahnung, ob die die essen oder als Hundefutter nehmen. Das ist für mich Kleinkinderangeln, also nix. Pylos ist schon nett, der Besuch beim Supermarket war OK. Ist kein Lidl, Preise schon deutlich höher als bei Lidl, doch der nächste ist von hier 58km Richtung Kalamata. Das wäre bei den Straßen 1 Std. hin und 1 zurück, 10l Sprit =15€, und der Zeitaufwand. Das lohnt nur bei Ausflug oder großer Langeweile. Und 15€ Luft hat man ja auch, dann darf es ruhig etwas teurer sein. Auf dem Weg zurück noch nach Methoni, ca.8 km von uns. Die Burg angeschaut, den dortigen geschlossenen CP angeschaut, der is nix, der Strand ist auch nix, viele Algen dort und Müll. Sonst durch die Burg schon ein Spot.
Methoni wird bereits in Homers Ilias als Pedasos erwähnt. Die Polis war in der Antike wegen ihres natürlichen Hafens eine bedeutende Hafenstadt. Sie wurde zusammen mit Pylos im Zweiten Messenischen Krieg bis 620 v. Chr. als letzte gegen Sparta von den Messenern gehalten, war anschließend aber bis 370 v. Chr. unter der Herrschaft Spartas. 431 v. Chr. versuchten die Athener erfolglos die Stadt zu erobern. Während der byzantinischen und der 1124 beginnenden venezianischen Herrschaft wurde die Stadt mit mächtigen, noch heute sehr gut erhaltenen Stadtmauern versehen.
Auch bei uns unweit vom CP standen auf einem Parkplatz am Strand auf einmal eine größere Gruppe von Wildcampern. Es waren bestimmt 12 Karren, meistens umgebaute Ritschratsch Schrottkarren, Feuerwehrauto und kleine alte Busse. Ausschließlich Deutsche, leider haben sie sich benommen wie die letzten Penner. In dem Moment war mehr als peinlich, ein Deutscher zu sein. Lagerfeuer, Wildscheißen ohne zu Vergraben, Rumlungernde jüngere Typen, laut, Singen und ätzendes Lachen, Technomusik lauter als in jeder Diskothek… sie waren 2 Tage dort. Warum die Polizei nicht sofort gegen solches Verhalten vorgeht, ist mir schleierhaft. Es gab wohl auch Streit mit anderen P4N RitschRatsch-Fahrern, denen es zu laut war. Sylvie hatte zufällig die Szene, „als ein großgewachsener Deutscher aus einen neu gekommenen RitschRatsch wohl zu einem meinte, es sei ein wenig zu laut.“ Als Antwort bekam er zu hören, von dem grünen Transporter mit eingebautem Kamin (wat für ein Depp), erinnerte mich an Ben (wer ihn kennt, weiß wen ich meine), „verpiß dich von meinem Strand, wenn dir meine Musik nicht gefällt“, rumbrüllend mit einem Knüppel wedelnd. 2 Tage später war dann großer Aufbruch. Man hörte nur jemand in Englisch laut Rumbrüllen. 2 von denen hatte ich zuvor ein „Platzverbot“ erteilt, als sie von hinten her verbotenerweise durch einen gesperrten Zugang mit 2 freilaufenden Hunden auf unseren CP wollten. Ich teilte ihnen mit „ this is private property… „ und sie verschwanden so schnell wie sie gekommen sind. Und der eine sah aus wie Ben. Ich gab mich nicht als Deutscher zu erkennen, daher Englisch.
Ich bin sicher, es ist eine der Truppen vom „berühmten“ Elea oder Elia-Beach Camp. Es ist ca. 85km Richtung Norden unter Olivenbäumen, wild und wohl schon seit Jahren bewohnt. Dort war wohl zu Silvester auch ne Technoparty, das würde passen zu der mitgebrachten Box. Wem es gefällt, dann dorthin, aber dann Zaun drum herum ziehen, und Abschiebung, wenn‘s nach mir ginge.
Jedenfalls hatten Einheimische bei uns hier die Absicht die Polizei zu informieren, doch bevor diese überhaupt auftauchte, war dort großer Aufbruch. Ich bin sicher, daß diese auch ihren Unterhalt nicht durch Arbeit verdienen und sein Auto sollte man auch nicht unbewacht dort in deren Nähe rumstehen lassen. Vmtl. ist das auch der Grund des schnellen Aufbruchs, bevor die Papiere kontrolliert wurden. Bei P4N ist das jedenfalls jetzt dokumentiert. Das Traurige ist nur, daß in diesem Fall Deutsche Gastfreundschaft und Gastrecht eines Landes beschmutzen, und dies nur negative Auswirkungen auf die vielen sich anständig verhaltenen Camper und auch „Wildcamper“ haben wird. In 2 oder 3 Jahren wird es hier auch so sein wie heute in Spanien oder Portugal.
Heute scheint jedenfalls gerade mal wieder die Sonne. So kann man feucht gewordenes Zeugs an die Wäscheleine hängen. Evtl. schmeiße ich nachher ein Feuer an, um zu Grillen, obwohl heute ist Samstag Bundesliga. Oder besser morgen. Zuhause hat sich leider beim Ferienhaus ein Rohrbruch ereignet. Also ein zentraler Rohrbruch der Wasserleitung vom Wasseramt unter dem Haus oder was weiß ich wo genau. Jedenfalls ist der gesamte Garten und die Garage vom Nachbarn vollgelaufen mit Frischwasser. Nun brauchen wir eine neue Leitung, nur wie und wo, und wer bezahlt. Tönning als Gemeinde ist pleite, wie jeder weiß, das Wasseramt gehört ja dazu, und die wollen möglichst sich um alle Kosten drücken. Von hier aus nicht so ganz einfach zu lösen. Da brauchte es kompetente Leute zuhause, die Zeit und Willen aufbringen, das Problem zu lösen. Wir werden sehen, wie es weitergeht.
Heute Morgen tauchte ein ausgebüxter weißer Golden Retriever mit Langleine in unserem Camp auf, Sylvie sagte nur „das ist doch Elvis“. Da hörte man auch schon die lauten Rufe „Elvis, Elvis“…er gehört zu den uns bekannten Campern aus Segeberg, die wir aus Drepano kennen und auf dem Thines CP nebenan überwintern. Wir brachten Elvis zu ihr zurück und unsere „Deckung“ ist somit aufgeflogen, aber kein Problem, wir haben Stillschweigen über unseren Standort vereinbart.
Update 25.01.2022
Kurzer Zwischenstand aus unserem Camp. Vorweg zum Wetter, denn die Nachrichten auch in Deutschland melden ja die extreme Wetterlage in Griechenland und der Türkei. So ist ein Tief, gespeist mit sibirischer Kaltluft, passt ja auch zur politischen Lage, die auf das erwärmte Meer trifft. Es bewegt sich kaum und daher kommt es zu extrem kaltem Wetter und dort zu Niederschlag. Die ionischen Inseln, Ankara und Istanbul, Thrakien im Norden bis nach Athen und auch Inseln wie Naxos oder Mykonos sind betroffen. In Athen ist quasi Vollchaos bei einem halben Meter Schnee, Stromleitungen durch umgefallene Bäume durch die nie dagewesene Schneelast sind teils gekappt, Autobahnen dicht durch Fahrzeuge mit Sommerreifen, Flughäfen gesperrt. Der Schnee reicht bis an den Strand ans türkis leuchtende Meer, ein bizarrer Anblick. Wie jeder weiß, liegt Ankara deutlich südlicher. Umso südlicher, desto wärmer haut also nicht hin. Sogar Syrien ist betroffen. Wir sind derzeit nicht betroffen, und wie es aussieht, werden wir auch nicht vom Schnee befallen. Ich sitze zur Zeit in der Sonne mit leichter Jacke draußen bei tiefblauem Himmel und ruhigem Ozean. Gestern hatte ich sogar die Angel mittags draußen, aber wie immer nix gebissen.
Zuvor hatte ein griechischer Angler laut bekundet, 4 Fische, namentlich „Lita“, gefangen. Weiß aber nicht, was das sein soll, gesehen habe ich die nämlich nicht.
Abends verbinden wir dann das wärmende Feuerchen mit einem Barbecue und die Holländerin Nancy wärmt sich dann noch bis spät in die Nacht am Feuerchen
Deutschland versinkt scheins im Coronachaos, alle sind erkrankt oder in Quarantäne. Intelligenterweise wurde der kleine 28 Jahre alte Mercedes meiner Mutter(A-Klasse) mit kaum Kilometern auf der Uhr, so dämlich vor dem Haus in Hannover, aus dem meine Mutter über den Umweg Krankenhaus ins Eilenriedestift (Altenheim) umgezogen ist, geparkt, der ab Mittwoch dann dort im Halteverbot steht. Schilder für einen anderen Umzug wurden aufgestellt. Es kann also sein, daß er abgeschleppt wird. Von meiner Mutter mit 88 Jahren und aktuell Lendenwirbelfraktur kann ich nicht erwarten, daß sie ihn umparkt. Wir wollen den Wagen mit ein paar Beulen auf dem Rückwege von Hannover in den Norden mitnehmen, denn in zwei Jahren kann er eine Oldtimerzulassung bekommen und er passt in unsere sehr kleine Garage. Für unsere Belange als Fahrzeug völlig ausreichend. Das Firmenfahrzeug von Sylvie ist auch im Jahre 2022 Geschichte, es kommt also weg. Noch steht es im Hof bei uns mit ausgebauter Batterie. Bis April soll der Mercedes halt vollgepackt mit Zeugs, aber angemeldet, in den Straßen von Hannover stehen. Meine Kontakte nach Hannover sind auf 2 Personen begrenzt. Also den einen angerufen, ob er den Schlüssel bei meiner Mutter abholen und dann den Wagen umparken kann. Eigentlich keine große Sache, für uns ein Fliegenschiß als Herausforderung. Nun der Angerufene ist in Coronaquarantäne, aber Hoffnung besteht, daß er Mittwoch „gesund getestet“ wird. Dann kann er es wohl machen. Die zweite Person, eher aus weiterer Verwandtschaft, vermeldet heute Dienstag Coronainfektion und Quarantäne. Bei Sylvie in der Firma steht der Firmenchef quasi selbst am Band, um Reiniger abzufüllen. Alle anderen krank. Also hoffen auf morgen, daß der Erkan gesund gemeldet wird und das hinkriegt. Sonst wird’s teuer und er wird vmtl. abgeschleppt. Was für ein Theater eines geparkten Autos wegen. Und das Ganze bei einem Umzug von einer Wohnung und deren Auflösung und Umzug in ein Einzimmerappartement eines Altenheims. Mit Umzugsunternehmen, Ebay-Verkaufsstelle und vmtl. noch psychologischer Betreuung aufgrund des hohen Stresses. Wir hatten seinerzeit einen Umzug aus einem Haus in die Dreizimmer-Wohnung durchgeführt mit allem, was dazu gehört. Privat, frisch aus Australien kommend, für nen Appel und Ei an Kosten. Kein Problem. Und einen Wagen, den ich ins Halteverbot stelle, fahre ich dann dort auch wieder weg, so umständlich das auch sein mag. Vor allen Dingen dann, wenn man Vorort ist, und nicht in Griechenland. Von dort aus ist es nicht so ganz einfach. Aber vielleicht klappt das ja noch morgen. Dann noch unser Wasserrohrbruch seitens der Gemeinde im Ferienhaus, aber das klappt vermutlich, es ist in Händen, der auch einen Wagen umparken könnte. Nur der ist eben nicht in Hannover.
Jetzt aber zurück nach Griechenland, denn von diesem Schwachsinn in Deutschland wie zum Beispiel auch, die Klärgrube unseres Wohnhauses in Hemme hätte unkorrekte Werte angezeigt (Gemeinde oder so ein Amt dort), obwohl seit Monaten weder einer reinkackt noch Reinigungsmittel oder anderes eingeführt wird, (dort ist das Wasser abgestellt), habe ich echt keinen Nerv mehr. Das Problem hat sich aber mittlerweile mit einer neuen Messung unserer Wartungsfirma erledigt, konnten wir von hier aus über Weihnachten organisieren. Neueste Weisheit, „Klärgruben funktionieren nur einwandfrei, wenn man genug dort reinkackt oder 2x die Woche Wäsche wäscht.
Jetzt aber zu Griechenland zurück. Auch hier gab es nachts einen erwähnenswerten Vorfall. Vor 2 Tagen nachts um 1 Uhr hörte ich eine „Kuhglocke“ bei uns im Camp unweit unseres Fahrzeuges ständig auf und ab läuten. Also raus und ein Hund kam auf mich zu. Ein Jagdhund, was auch immer für ne Rasse „Basset“?,
lief zu meinen Füßen, ich leuchtete ihn an, und dann lief er auch schon wieder sehr panisch davon. Ein zweiter kleiner folgte ihm. Bei genauem Hinsehen erkannte ich, daß es ein Babyhund war. Also Sylvie raus aus dem Bett, Anziehen, Taschenlampen und dem Geläute hinterher. Zu erkennen war jetzt, Mutter anhand der langen Zitzen und dazugehöriger Welpe, keine 2 Monate alt, der der völlig umherirrender Mutter folgte. Nur wenn sie dann auf einen Absatz sprang oder ne Treppe hoch, konnte der Kleine nicht folgen und es kam zu unerträglichem Quieken und Heulen. Das Gelände ist ja komplett abgesperrt mit Zäunen und verschlossenen Toren. Wo kamen die denn her. Jedenfalls hab ich mir dann den Welpen geschnappt auf den Arm, dann Sylvie zur Mutter und konnte ihr dann eine Leine umlegen. So dann mit Leine vorne vor zur Straße, Tor aufgeschlossen und der Mutter an der Leine folgend, mit Taschenlampe und ich den Welpen auf dem Arm folgend. Hoffnung war, daß sie den Weg nach Hause findet, evtl. mehr junge Welpen dort und daher die Panik. Sie rannte auch brutal ziehend 100 m nach rechts, dann nach links und dann wieder zurück in unser Lager.
Also was jetzt tun?! Wir haben zur Zeit zwar keinen Schnee aber nachts doch minus 2 Grad. Am Nachmittag, wenn die Sonne weg ist, ist es auch nicht gerade gemütlich.
Im Wohnmobil mit Heizlüfter von Lidl (Strom ist ja incl.) und unserer Frontscheiben-Dickmantelplane kein Problem. Abends beim Fernsehen haben wir dann so 20 Grad, nachts stellen wir auf 14 Grad ein. Und morgens, wenn die ersten Sonnenstrahlen kommen, wir können die Frontscheibe anhand Klettverschluß sekundenschnell öffnen, ohne die Plane zu entfernen, heizt es schnell auf. Jetzt mittags haben wir im Mobil 23 Grad.
Zurück zu den Hunden. Also was tun. Einfach aussperren mit dem Kleinen, das packt der nicht mehr. Der war völlig fertig bei mir im Arm und machte auch keine Anstalten da runter zu wollen. Zwischendurch zeigte ich der Mutter ihren Kleinen, und sie schnüffelte und leckte an ihm rum, und beruhigte sich zunehmend. Wir beschlossen, einen der unbenutzten Toilettenräume, Licht geht, als Nachtlager einzurichten. Draußen wäre es zu kalt.
Sylvie holte die kleine Hundebox, Decke und Laken, Wassernapf und bissl etwas zu essen, also Krümel und Reis, den wir noch überhatten. Wir bauten das Lager dort auf. Es wurde gefressen und getrunken, gestreichelt und betütelt, und letztendlich kauerten sich beide in den vorbereiteten Korb und mümmelten sich in die Decke ein. Wir gingen dann auch zu Bett. Morgens um halb sieben ging Sylvie rüber und sie lagen beide noch so, wie sie sich nachts niedergelegt hatten.
Keine Pisse oder Kacke. Dann Gassilaufen mit denen. Ich Gassilaufen mit unseren, wir haben ja auch 2. Wir verlegten dann das Lager nach draußen, um den informierten CP-Besitzer nicht zu vergraulen (der soll laut Engländerin Sue kein allzu großer Hundefreund sein). Sue war jetzt auch mit an Bord, also Sue und Sylvie bei den Jagdhunden, ich bei unseren und Paul bei seinen.
Wir waren noch beim Supermarkt vorne und beim Butcher, doch niemand wusste etwas. Niemand kannte die Hunde oder die Hundeglocke mit Lederband, was ich aber bereits nachts abgemacht hatte. Der Lärm war ja nicht zu ertragen.
Jedenfalls hatte der Chef von hier in einem Laden wohl einen Nachbarn und Jäger aus der Nähe als Besitzer ausgemacht, der die Hunde scheins morgens schon gesucht hat. Mittags kam dann einer zum Abholen, und das große Hundebetreuen für Sylvie und Sue war Geschichte. Aufregend, und Hund, genau das was Sylvie gebraucht hatte. Hier sind zur aller Überraschung überhaupt keine wilden Hunde. Das ist schon quasi seit Nafplio auf der Peloponnes so, überraschenderweise. Die räumen die hier aus den Tourigebieten wohl ab. Aber ganz verständlich ist das nicht, denn in Katerini oder Chalkidiki und anderwo sind genauso Tourigebiete und da ist alles voll mit wilden Hunden. P.S. persönliche Anmerkung meinerseits, den Welpen hätte ich mitgenommen. Jagdhund geht immer, und auf dem Arm bei mir hat der sich schon wohlgefühlt. Vermutlich war sein Nachtlager und die Betreuung am Morgen deutlich feiner, als das Lager was sie zuhause haben. Und das wollten wir auch gar nicht sehen.
Update 08.02.2022
Heute mal wieder einen kurzen nicht so spannenden Zwischenbericht, denn es passiert zur Zeit nicht sonderlich viel. Daher mal Gedanken, die einen hier so beschäftigen, Pläne, wie es weitergeht, und was uns so alles peripher beschäftigt und einen Tipp.
Mit dem fangen wir an.
Gutes Olivenöl erkennt man woran?! Man kann es in Deutschland kaufen den halben Liter für 3,50€ beim Discounter oder für 20€ in Bio-Qualität im Fachgeschäft. Man kann es riechen, gutes Öl riecht nie nach Oliven, dann sind es immer spät geerntete reife Oliven. Der Ertrag ist höher, die Qualität mies. Das Gute ist immer frisch gepresst aus quasi „grünen, unreifen“ Oliven, kommt unmittelbar in die Presse (Ölmühle), riecht eher nach Pfeffer, fruchtig und scharf und oft bitter die ersten Wochen. Es gibt auch Facetten wie Gras, Beeren, Zitrus oder Jodsalz. Also wenn man mit diesen dann den frischen Salat oder Paprika mariniert, braucht man keinerlei andere zusätzlichen Gewürze. Ein Olivenbaum braucht 4 bis 10 Jahre, bis gutes Öl geerntet werden kann, ca. 3-4 Liter je Baum. Daher ist ein Preis von 3,50€ immer Schrott, zu alt, überreif, gepanscht. 15€ je halber Liter ist quasi angemessen. Es gibt in Italien die Kennzeichnung „D.O.P“ und in Spanien „D.O.C“, diese gibt zumindest den Hinweis auf Qualität. Im Discounter nie zu finden. Hierbei handelt es sich in der EU um sog. „natives Olivenöl extra“, „extra virgen“ oder „extra vergine“, ist immer kaltgepresst bei ca. 27°, Fettsäuren weniger als 0,8gr. pro Liter, riecht einwandfrei (eben nicht nach Oliven) hat eine gewisse Fruchtigkeit und die „Säure“ ist nicht sauer, sondern führt zu einem eher bitteren trockenen Kreidegeschmack. Insbesondere wenn es ganz frisch ist. Geöffnet sollte eine Flasche nach 6 Monaten verbraucht sein, ansonsten verlieren sich Aromen. Flaschen sollten immer dunkel und kühl aufbewahrt werden. In heißen Sommertagen darf es sogar im Kühlschrank stehen. Also für alle, die von uns biologisches frisches Hochqualitätsöl wollen, bitte dunkle Flasche aus Plastik oder Glas gesäubert bereit halten. Wir werden die dann befüllen. Unsere an Bord, die in Benutzung sind, sind gewöhnliche Colaflaschen (die aber mit Alupapier abgedunkelt sind, also umschlungen). Wir nehmen es quasi für alles. Bitte nur nicht zum Frittieren, es wird deutlich schneller heiß und verbrennt eher, und dafür dann Rapsöl oder so.
Gerade Italiener kommen zur Zeit nach Griechenland, kaufen hier griechisches Olivenöl auf, mixen es mit ihrem eigenen 30 zu 70, also 70 Prozent das griechische und verkaufen es dann als das tolle italienische. Die Italiener haben schlechte Ernten, also die Bäume bringen den Ertrag nicht, haben aber die besseren Absatzmärkte als die Griechen. Die griechische Mentalität ist so gepolt, „lieber das schnelle Geld in der Hand, dann kann man nen Tsipouro trinken gehen“. Gilt außer bei Haus/Landverkäufen nahezu für alles. Von letzterem wollen sie sich dann doch nicht trennen, nur wenn sie müssen.
Das war der Bildungsteil, kommen wir zum aktuellen Vorort. Wir sind nach wie vor auf unserem „einsamen“ abgeschotteten CP. Aber ich bin gerade dabei die weitere Tour zu bearbeiten, es wird also ein früherer Aufbruch, als im früheren Bericht angedeutet. Dazu später dann mehr. Vorab haben wir unsere Booster-Impfung erhalten. Sind vorgefahren ins Gesundheitsamt/ländl. Krankenstation, dort angemeldet und nach 5 Minuten waren wir beide geboostert wieder draußen. Ehrlich nach 5 Minuten. Einer hat unsere mitgebrachtes Schreiben von der KEP gescannt, gefragt ob Vorerkrankungen und Medikamente, Kollegin unterdessen geimpft. Fertig. So geht das hier. Bezahlt wurde nix, Krankenkassenkarte wollten sie auch nicht, nicht einmal einen Ausweis. Ins Impfbuch wurde auch nix eingetragen. Eine Woche später sind wir dann wieder zum KEP gefahren, haben unsere Daten vorgelegt und innerhalb 7 Minuten ausgedruckte Formulare als EU-Boosterbescheinigung und eine für die griechische App erhalten. Dann per email am kommenden Tag das Ganze in den Briefkasten. Eingescannt mit unserer CovCheckApp, ist alles valid=gültig. Das war‘s. Digital, ohne Geschisse und alles Blitzschnell in einer „Bananendemokratie“ Griechenland, wie viele meinen. Wenn wir von hier aus Aktuelles im Fernsehen verfolgen, Nachrichten, Illner oder Lanz, glaubt man, Deutschland ist die Bananenrepublik. Wenn dann zusätzlich Dänemark, Norwegen und Schweden aktuell erwähnt werden, möchte man nicht nur dorthin reisen, was wir ja grundsätzlich tun, sondern am liebsten sofort auswandern. Alles ist besser als das tolle Deutschland, so fühlt es sich echt an.
Gut, das Wetter ist auch hier durchwachsen, aber gegen das Grau, Schmodder und die Kälte bei uns nicht tauschenswert. Die Preise für Lebensmittel sind nicht günstiger, das ist sicher, und trotzdem kommen die Griechen mit deutlich geringerem Einkommen ja auch über die Runden, bei gefühlt deutlich höherer „Alltagsqualität“. Geregelt wurde hier seit 10 Monaten, alles über 60 muss geimpft sein bzw. geboostert, ansonsten jeden Monat 100€ Bußgeld. Damit ist die Risikogruppe deutlich geschützt, um die geht es ja schließlich, wenn man ansonsten der gesamten Bevölkerung die Freiheit nimmt. Für 3 Millionen Deppen die Kinder, die Jugend und alle Solidarier mit unabsehbaren Spätschäden auf Eis zu legen, hat nix mit Demokratie zu tun! Der so blühende Staat ist quasi jetzt pleite, das Geld nicht mehr da für die Rentenlücke und den großen Umbruch der Ampel. Die Gesellschaft gespalten, in 30 Prozent die schon nach Diktator oder Kaiser schreien, der Rest verängstigt, abgenervt, ausreisewillig, politikverdrossen bis zu politikverachtend. Und unterdessen findet eine idiotische Winterolympiade in China statt, damit die Senioren vor der Glotze ruhiggestellt werden bei Biathlon und Skispringen. Mit Fußball als „Spiele fürs Volk“ wie in Rom geht’s ja auch nicht mehr durch Corona, Fans dürfen nicht rein und PayTVSender haben den Markt so aufgesplittet, daß es keiner mehr bezahlen will oder kann. Und es wird ja noch schlimmer, weil die Vereine noch mehr Geld benötigen, denn die Eintrittsgelder fehlen ja, also woher. Es wird den Fußball kaputt machen. Trotzdem habe ich das Spiel Dortmund gegen Leverkusen gesehen, bezahlt habe ich aber nicht, dank der Griechen.
Und schon sind wir beim nächsten Thema. Geld, Geldanlage, auch das ist schwierig zur Zeit. Bin zwar noch aktiv an der Börse, was soll ich auch sonst machen. Goldmünzen kann ich ja wohl schlecht hier am Strand. Ok, evtl. suchen mit Suchgerät. Reicht aber schon, wenn ich die tief gegrabenen Löcher von anderen beim Spaziergang zuschütten muss, damit sich der Angler nicht im Dunklen die Beine bricht, oder der Ritschratsch-Bus Camper, wenn zum kacken geht. Der dürfte sogar sich die Beine brechen, wenn‘s nach mir geht. Also was macht man, gute Frage, Anleihen gehen genauso wenig wie „Aktien“, wenn Zinserhöhungen anstehen. Ein sehr volatiles Spiel ist angesagt, also rein in die Aktien, sehr kurze Stoplossorder setzen, die sofort hochziehen, wenn‘s in den Gewinn geht und das Spielkapital auf 50% reduziert, so daß Cashgelder dumm rumliegen und von der Inflation gefressen werden. So gibt’s Gewinne auf Valuewerte oder andere, dann werden aber wieder andere Stoploss im Minus gezogen, so daß rechnerisch so gut wie nix überbleibt. Umgestiegen auf ETF‘s mit Sparplan, da kauft man die Minus ja auch immer mit an, aber als Anlage ist das etwas für etliche Jahre, also überhaupt nicht spannend anzuschauen oder sich damit zu beschäftigen.
Zum Glück sind wir nicht in der Türkei, da waren im Januar 45% Inflation, also jeder zweiter Schein quasi zum Zigarettenanzünden. Da kommt die Krise, oder Russland nach Olympia, da ist die Krise, oder Inflation… schon da die Krise. Aber die Zinsen werden erhöht, super, dann kann ich ja in 5 Jahren wieder Geld da anlegen, sofern die Zinsen höher sind als die Inflation, weil sonst ist es auch sinnfrei. Nur bei der EZB nicht, also EU, weil die können nicht erhöhen, sonst gehen Italien, Portugal und Spanien sofort Pleite, bei der Inflation nur das Volk. Das wäre dann die nächste Krise. Was soll‘s, denn wenn die Russlandkrise zur realen Krise wird, dann geht‘s richtig bergab, insbesondere für die deutsche bzw. europäische Wirtschaft. Nicht für die Amis. Und wieder fürs Volk. Erst Corona in einer Bananenrepublik, dann Inflation in einer Unfähigkeits-EU, dann Krieg in Europa mit einer dt. Dorfarmee geführt von einem Scholz und Frau Baerbock, die die große Veränderung schaffen wollen. Könnte sogar gelingen.
Wenn es richtig rumst, das wäre bei einer Verknüpfung der Interessen, Russland gegen Europa, Bosnien und Herzegowina als kleines Potenzial, China auf Taiwan, Türkei auf Griechenland,… dann stellt sich die Frage „Wohin“. Island vielleicht. Aber im Winter arschkalt. Australien lässt wieder Besucher ins Land, aktuell, aber wohin mit den Hunden. Und die hängen mit den Amis auch gegen die Chinesen mit drin. Es bleibt nur Afrika oder Südamerika… Chile, da wollte ich schon immer mal hin.
Ja, jetzt zur weiteren Planung. Unsere Fähre zurück am 2.4. mit camping on board (Hunde bzw. alle schlafen im Wohnmobil auf der Fähre) ist gebucht. Eher ging halt nicht, weil es diese Form der Buchung erst ab 1.4. gibt. Der Landweg wäre noch eine Option gewesen, aber nicht wirklich stressfrei. Und zuhause Sturmschaden in Hemme am Gartenhaus, aber halb so wild, Wasserleitung zum Ferienhaus in Tönning immer noch nicht gelegt, soll Donnerstag an Sylvies Geburtstag passieren, die nächsten Gäste kommen am 26.2., aber vmtl. nicht in ein Ferienhaus sondern auf eine Baustelle. Wie das geregelt werden soll, steht noch in den Sternen. Also nur Arbeit und Mist zuhause?!? Einerseits will man gar nicht zurück, anderseits sollte man dringend zurück. Auf dem Platz hier waren wir lang genug. Alles gesehen, Fische kann man nicht fangen, Strand ist gesäubert vom Dreck, die Gespräche mit den 3 Mitbewohnern sind ausgeschöpft, neue kommen keine, weil alles abgesperrt (aber immer noch besser als irgendwelche Deppen), und Zeit bis zur Fährabfahrt sind genau 44 Tage. Dann wenn wir am 16.2. hier abrücken und wieder auf Tour bzw. auf Rücktour gehen würden.
44 Tage minus 1 Woche bei Dimi, 44-7=37 Tage (müssen uns verabschieden, Bäume einladen, paar Sachen da lassen), vielleicht 4-5 Tage am ägäischen Meer also bei Igoumenitsa zum Abcampen, 37-5=32 Tage,… ca. 700 km sind es von hier bis zu Dimi und weiter zur Fähre, auf der Strecke liegen noch 5-6 CP‘s, Olympia, evtl. Delphi und …also 5 x 4=20 Tage auf CP dazwischen immer 5×2=10 Tage wild ergibt genau 30 Tage, dann 2 Tage als Puffer zum Fahren…sind Null. Und man sieht etwas anderes und hat nicht das Gefühl etwas liegen zu lassen. Könnte also sein, daß es am 16.2. wieder auf die Rückfahrt geht.
Update 20.02.2022
So, wir sind wieder auf Tour und dann gibt’s auch wieder mehr zu berichten. Wie bereits angekündigt, haben wir unser „Wintercamp“ in Finikounda den CP Finikes verlassen. Abends gab es noch einmal Barbecue, Holz vom Strand gesammelt und Feuer gemacht, Grill drauf und gemeinsam mit der Holländerin und dem englisch-irischen Paar Sue und Paul gegrillt, getrunken und verabschiedet.
Zuvor war Ilias, einer der Besitzer da, hat uns abkassiert, abgerundet und um 1 Tag verrechnet, so daß die Summe für 35 Tage überschaubar blieb. Morgens ging es los, frisch aufgetankt mit Wasser und Strom, nach Pylos, dort das Nötigste eingekauft, Obst, Blue, Honig, Marmelade, Parmesan… und dann die Westküste nordwärts. Gestoppt an zuvor markierten „Wild“plätzen in unserer selbstgeschaffenen Googlekarte, doch für einen Übernachtungsstopp war es noch zu früh.
Daher zum Hafen nach Kyparissia. Dort wird auf einer Seite groß gebaut, also schlecht zum Stehen, und nach Begehung sind wir einfach auf die Mole ans Ende hinter einer fetten Yacht – „007“ stand dran.
Und im tiefen Hafenbecken bzw. Hafenausfahrt dann die Angeln ausgelegt. Alles probiert, Calamaris nix ging, Pilker durchgezogen mit Heringshaken, nix ging, dann Naturköder Sardinen und Calamaris als Köder bestückt und rausgeworfen. Sylvie ist unterdessen erst mit den Hunden rumgelaufen, dann in den Ort, frisches Brot kaufen beim Bäcker, weil das gab es vorher nicht. Nach 5 Stunden Angel im Wasser und ein paar Mal Kontrolle hängt bzw. hing der Köder genauso dran, wie ich ihn befestigt habe. Weder Krebse noch irgendwelche Kleinfische haben irgendetwas abgefressen. Eigentlich unvorstellbar, aber ein Angelparadies ist Greece sicher nicht.
Wir wollten da sogar über Nacht bleiben, doch, wie gesagt 5 Stunden, da haste dann auch keinen Bock mehr und außerdem hörte man von irgendwo ein Hundebellen von gefühlt Hunderten von Hunden und Zwingerscheppern, so daß sogar Sylvie es besser fand, sich für die Übernachtung einen anderen Platz zu suchen. Also gings noch einmal los, und der nächst beste wilde Platz an der Beach war es dann auch. Es standen drei Globetrotter Altgurken da rum, Franzosen und Deutsche, was wir aus den Kennzeichen schließen konnten, zwei von denen gingen zum Wellenreiten raus. Na ja, oder sie versuchten es, denn länger als 5 Sekunden dauerte kein Ritt. Wie hielten von denen in 200m Abstand.
Ruhig, angenehm, problemlos, aber eben wild. D.h. Brot zum Abendbrot und kalt und morgens weder Bohnenkaffee aus der Kaffeemaschine noch gerösteten Toast vom Toaster. Also ein bissl wie im Knast, dafür aber alles umsonst. Wir sind natürlich jetzt verwöhnt durch die letzten Wochen Winterlager. Auch Fernsehen entfällt, um Strom zu sparen. Also nur wichtiges wie Nachrichten oder so sind dann drin.
Am kommenden Tag gings weiter. Geplant war wieder eine wilde Nacht, bevor es dann zu einer Monika gehen sollte. So fuhren wir einfach von der Hauptstrecke immer mal wieder 1-2 km an den Strand und arbeiteten die zuvor markierten Plätze ab. Was uns missfiel, wurde anschließend aus der Karte gelöscht. Man fährt also an, manchmal spannender, ein andermal eher langweilig, dann dort angekommen, halten, aussteigen, Hunde raus zum Laufen und alles inspizieren.
An manchen Plätzen stehen welche, an anderen ist niemand. Wir vermeiden in aller Regel die Kontaktaufnahme, es sei denn uns spricht jemand an. Am Anfang also im Oktober sind wir auf Leute zugegangen und haben nach Tipps oder Standplätzen oder eben nur Smalltalk gefragt, mittlerweile haben wir festgestellt, daß die meisten entweder völlig anders ticken und es überhaupt nicht lohnenswert erscheint, irgendeine Kommunikation zu suchen (also RitschRatsch Karren), aber auch andere Camper haben echt überhaupt keinen Plan von Griechenland, obwohl sie schon Wochen unterwegs sind.
Wir blieben in Neochori, riesiger Sandstrand, der an Australien erinnert, standen neben einer geschlossenen Beachbar mit Blick aufs Meer. Sylvie war happy, denn endlich gab es auch wieder Hundekontakt.
Sylvie arbeitete von dort sogar ein paar Stunden, also Konferenz und so, ich saß am Strand mit den Hunden in der Sonne oder lief am Meer lang.
Ein toller Platz, insbesondere beeindruckend der Sonnenuntergang bei bestem Wetter, wenn die Sonne am Horizont ins Meer eintaucht.
Morgens kommt die Sonne dann hinter den Inlandsbergen etwas später vor. Aber unter Zeitdruck stehen wir ja nicht. Am nächsten Tag Freitag gings dann weiter zu Monika, einer Wienerin, die direkt an unserer Strecke über ein Grundstück von 20000qm verfügt, besetzt mit Olivenbäumen und Orangen. Sie offeriert auf ihrer Facebookseite, daß sie Stellplätze hat, 10€ und Strom 4€, quasi CP-Preise, natürlich nicht zugelassen, Hütten und Gästezimmer, Duschen und WC. Wir fahren hier so maximal 50km am Tag, nur daß man eine Vorstellung hat, wie langsam wir es angehen lassen.
Also kurz nach dem Frühstück los, einen oder 2 Wildplätze noch gecheckt und dann zur Monika. Sylvie schrieb mit ihr schon länger hin und her. Na ja, ich bin ja immer eher skeptisch, eher wieder so eine, die sich mehr schlecht als recht durchschlägt, wie so viele andere. Doch die Facebookbeschreibung sagte etwas anderes, OK dachte ich, vielleicht deutsches Paar die richtig etwas auf die Beine stellen. Sicher interessante Gesprächspartner. Wir kamen an, die Einfahrt direkt an der Hauptstraße, aber eng und bergab steil, leicht zugewachsen… also besser erst einmal nicht runter.
Sondern Sylvie zu Fuß vor, Erkundung, und kam wieder mit zwei jungen Deutschen, Lars und Melli, zurück. So alt wie Michi (Neffe von Sylvie) und Verena, Bauingenieur und Architektin, mit rotem Selbstumbau-RitschRatsch. Sie waren dort aber keine Gäste, sondern hatten als „Help for Holiday“Arbeitskräfte eingecheckt, also Arbeiten gegen umsonst stehen und Essen. Kein Geld. Solche Portale gibt es auch. Sie hatten eine 6 Monate alte Hündin aus Bosnien dabei, schlappe 300€ Gebühr für einen Straßenhund hingelegt, und „Ufo“ war gerade das erste Mal läufig. Na ja, hier hätte ich ihnen mindestens 10 gleichwertige für Lau besorgen können.
Aber im Vorhinein, die waren beide in Ordnung, auch wenn sie weder wussten, was Retsina oder Tsipouro ist, noch so genau, warum Hündinnen nach der ersten Läufigkeit sterilisiert werden. Sind auch erst seit 5 Monaten unterwegs und wollen noch ein Jahr bleiben, na dann haben sie noch Zeit genug. Die Anfahrt war nicht ganz ohne da runter, aber Lars und ich waren der Meinung, das geht schon. Also Anfahrt runter, ein paar Ästchen gestreift, aber das ist normal. Es gab zwischen den Bäumen so 2-3 zusammengefegte Plätzchen, da gab es auch eine Haushaltsstromdose. Na gut, Sylvie schrieb so nett mit ihr, Strom war da, den wir nach 2 Tagen auch brauchten, denn Sylvie hatte ja gearbeitet. Und sonst laut Facebook ist ja alles toll.
Das war im Nachhinein mein Fehler trotz Erfahrung und genug Grips, aber auch ich mache diese. Man hätte erst also nicht nur die miserable Anfahrt ínspizieren sollen, sondern gerade auch genau deswegen die anderen angegebenen Dinge in Frage stellen müssen. In Norwegen vor drei Jahren hatten wir einen ähnlichen Fall. Aber der Mensch ist so vergesslich und gutgläubig blöd, aber die Nummer hält bei mir sicher erst einmal wieder 2 Jahre, also länger als so ne Coronaimpfung.
Na, ich also runter alleine mit dem Fahrzeug, rauf aufs Grundstück, dann über unbefestigte Wiese zu dem einen Standplatz, auf dem ich rückwärts einparken wollte. Kurz davor aufgeschüttete mit Steinen angelegte Fläche, die deutlich stabileren Eindruck machte, als die Anfahrtsstrecke über etwas lehmigen Wiesenboden mit herausguckenden Wurzelstumpen.
Doch genau in dieser Fläche, also unmittelbar vor dem „angelegten“ Stellplatz, versanken die Vorderräder zwanzig Zentimeter. Und das Ganze leicht bergauf. Also auf diesem „Stellplatz“ hat noch nie einer gestanden, denn auch jeder RitschRatschBus wäre hier „abgesoffen“. Und es war trocken, also kein Regen davor. Beim nun gemeinsamen Graben, also die beiden Deutschen Helfer und wir beide, na ja so 2 Stunden dauerte das Manöver. Mit Spaten und Harken, mit unseren Traktionsbrettern, denen der Deutschen und großen 2m langen Aluauffahrhilfen von Monika, mit Vor- und Zurückmanövern bin ich dann irgendwann mit Speed querfeldein wieder zurück auf die Raseneinfahrt kurz vor der Auffahrt angelangt.
Bissl Kupplungsgeruch, na ja kennt man ja, viel ausgegrabenes Glas, Müll und Rigips. Also die „angelegte Fläche“ war nix anderes als abgelagerter Müll, nix verfestigt, ein Unding. Von Monika übrigens bislang nix zu sehen. Dann kam die Begehung, und dann war klar, ich hatte recht mit meiner Vorahnung. Das was Sylvie anhand von Vorgelesenem und Fotos seitens Facebookseite mir im Vorfeld präsentiert hatte, erinnerte eher an die gefälschten Hitlertagebücher als an reale Begebenheiten. Dusche klein, kein Warmwasser, mitten drin WC und Waschmaschine, unterste Schiene, und nur ein „Bad“, keine Drei, dafür drei “Hüttchen“, nicht größer als eine Hundehütte. Da passt kein Doppelbett rein und einsteigen muss man dann unmittelbar vom Türeingang, das war das. Dafür fühlte sich Fella wie zu Hause, denn unsere Nachbarn waren Pferdchen und Eselchen.
Na ja, und der Rest ist halt, das ist ja klar, genauso wie jetzt erwartet. Wir trafen uns dann um 4 nachmittags zum Umtrunk oben auf ihrer Hochterrasse. Ich killte mit ihr 2 Liter Wein, ok die anderen haben auch rumgenippt. Monika ist 56 Jahre alt aus Wien, macht dort so etwas wie Brain-Neuro Trainer. Keine Ahnung, was das sein soll, irgendein Training für Lehrer und Erzieher, wie sie ihr Gehirn neurologisch auf Vordermann bringen, damit sie unterrichten können. Also absoluter Bullshit und das kannste auch nur mit Lehrern machen, von den ja bereits 40% im Alter von 30 an Burnout leiden und in die Berufsunfähigkeit wollen.
Nicht alle, aber vmtl. genau diese haben ein Seminar bei ihr gebucht. Ansonsten tauchte noch ein Australier auf, der dort seinen verstorbenen Vater beerdigt, ein Schwabe namens Sigi, der noch einen normalen Eindruck machte (immerhin 7000 Franken Rente laut Monika), eine österreichische alte Freundin (noch nicht geimpft) mit einem Gesichtsausdruck, wo du sagst, „nee, keine 5 Minuten, dann lieber in den Krieg in die Ukraine“, der ja morgen beginnen wird. Jetzt haben die genug Waffen aus USA und EU, damit es auch weh tut. Putin will „sein Russland, nämlich die Krim und den Militärhafen“, hätte man ihm doch geben können, wenn man kein Ukrainer ist. Warten wir es ab, ich gehe jedenfalls nicht dorthin zum Kämpfen, das ist sicher.
Weiter zu unser Tafel. Monika war nach dem dritten Glas so unterwegs, daß sie in drei Sprachen anfing zu lallen, also Wienerisch, Deutsch und Englisch. Irgendwelche interessanten Informationen rechtlicher oder erfahrungstechnischer Art (Haus/Landkauf) für Griechenland waren leider Null. Lange Rede, kurzer Sinn… alles mehr Schein denn Sein, Riesengrundstück für 100000€, sogar Kneipe oben noch dabei, scheint so ja Ok zu sein, wie und ob was bezahlt ist, ob es stimmt, da habe ich so meine Zweifel.
Die 900 Liter biologisches Olivenöl aus 200 Bäumen, die mehr als 100 Jahre alt sind, sind laut Monika „nettes Zubrot“, die sie für 10€ je Liter in Austria vermarktet!? Es muss schon sehr viele bekloppte Lehrer geben, oder denke, Monika ist eher der Therapiefall und bräuchte Hilfe! Aber nett für einen Tag war es schon, aber dann auch schnell wieder los am Morgen. Das Beste waren die Orangen, davon auch ein paar Kilo gepflückt. Für 14€ war es nicht der Hammer.
Morgens jedenfalls dem deutschen Lars die 14€ in die Hand gedrückt, auch den Beiden die Visitenkarte gegeben (denn die waren schon absolut OK) und dann ab nach Olympia. Monika haben wir gar nicht mehr gesehen, war scheins beim Schwimmen. Ab und los, nicht einmal halbe Stunde und schon waren wir morgens um 11 Uhr dort. CP, alte Oma mit gefühlt 100 Jahren, Preis 25€, runtergehandelt auf 23€, zu teuer aber egal, wollen „die alte Dame“ und Greece schließlich auch supporten und eingecheckt auf CP Diana. Und es gab heiße Duschen, Zitronen und Orangen gratis, nur letzteres hatte wir ja zu Genüge, Strom, schöner gerader Platz, Fernsehen, und wir waren ganz alleine dort… super, denn dann können die Hunde rumlaufen, du kannst schnell mal zum Pinkeln um die Ecke, und hast Ruhe.
Und gut ist dort, daß man nur 70m bissl den Berg runtergeht und schon ist man in der Fußgängerzone eines kleinen, sauberen etwas touristisch angehauchten Örtchens. Sylvie war dreimal unterwegs, hatte Spaß mit Hunden,
Essen eingekauft im Restaurant und oben bei uns dann gegessen. Am kommenden Morgen beschlossen wir, doch wieder loszufahren und das hieß, runter in den Ort mit Womo zum Olympia Antike Parkplatz. Sylvie macht dann die Begehungstour für 6€ und ich sitze hier und schreibe. War da nämlich schon mal vor dreißig Jahren. Leider ist nur der erste Sonntag im Monat frei, und gut, im Sommer kostet es auch 12€. Und Hunde nicht erlaubt, leider, sonst wäre ich auch gegangen. Man hätte auch noch einen Tag bleiben können, doch 23€ ist schon „Wucher“ (es sei denn man vergleicht es mit Monika, dann sogar ein Schnäppchen), aber schön war es trotzdem und Olympia ist echt ein Besuch wert.
Sylvie fand es toll sowohl im Ort mit Hündchen, Cafes, bissl Shopping und Antike.
Ich muss jetzt aufhören, weil jetzt geht es los. Wir fahren nun zum Hafen nach Pyrgos oder besser Katakolo vor, ca. 30km. Dort soll es Strom geben für 5€ und man kann ansonsten frei stehen. Wieder angeln probieren, besseres Laufen für die Hunde und evtl. jeden 2ten Tag Essen gehen, weil 5€ ist ja günstig. Man muss sich etwas gönnen vor dem Krieg. Wir werden sehen.
Den Lidl in Pyrgos lassen wir links liegen, haben noch genug für 7 Tage, dann kommt auf dem Wege bereits der nächste. Die Überquerung des Korinther Kanals in Patras und damit die Peloponnes verlassen ist so für den 7. März geplant, dann den Kanal Nordseite rüber nach Delphi, und von dort im Landesinneren nordwärts wieder zu den Thermopylen. Dann die bereits gefahrene Strecke nordwärts zügig zu Dimi hoch. Dort ein bissl bleiben, um dann rüber gen Westen noch an die südliche Küste von Igoumenitsa die letzten Tage bis zur Fährabfahrt ausklingen zu lassen, den 2. April.
Dann wieder über Ehingen, evtl. Köln, Hannover und dann mit zwei Fahrzeugen nach Hause. Dort ist dann einiges zu Arbeiten an den Häusern. Und dann muss ich ja nach Norwegen, der Fisch wartet. Oder Krieg, und dann weiß sowieso keiner was kommt. Und das 2022, wer hätte das jemals gedacht.
Update 02.03.2022
Aktuell stehen wir auf dem CP Ionion Beach, vmtl. der Campingplatz mit dem höchsten Standard. Dafür nimmt er auch pauschal 20€ am Tag incl. allem. Also Strom, direkter Meerblickplatz, alles sauber, beleuchtet mit Kiesuntergrund und Toiletten, modern gefliest und beheizt, Regenduschen, heiß versteht sich, sogar mit Fön bei den Frauen. Alles gepflegt, der Pool ist außer Betrieb, aber sonst alles da. Jeder Platz direkt mit eigenem Wasseranschluß und sogar Abwasserablauf und richtigem Camperstromanschluss.
Nur das Wetter spielt ab heute nicht mit. Es ist bedeckt und regnet zeitweise, und auch ordentlich kühl. Wenn man aber dann die Wetternachrichten verfolgt, oben bei Dimi in Mazedonien, da schneits bei 3 Grad tagsüber und nachts minus 4. Dabei sollte es doch ab März schon Frühling werden, also wie in Deutschland im Mai/Juni, laut Dimi. Also so richtig treibt es einen nun nicht gen Norden, trotzdem werden wir am Plan festhalten. Offen nun jedoch ob wir die Tour über Delphi wählen, denn das heißt, von dort aus geht’s landeinwärts durch die Berge. Und wenn es dort schneien sollte, müssen wir das nicht unbedingt haben.
Aber Abwarten, denn eine Woche ist hier fest eingeplant, evtl. ändert sich ja die Wetterlage bis dahin. Ansonsten weichen wir also ab und schlagen uns am Meer westlich Richtung Igoumenitsa durch. Am Meer wird es ziemlich sicher nicht schneien!? Jedenfalls soll es die kommenden Tage so wie heute bleiben, wir werden sehen. Das bedeutet aber auch, Küste hoch bis Igoumenitsa, dann zu Dimi Highway (Maut) und nach ein paar Tagen wieder retour dorthin. Aber evtl. haben wir dann die Sucherei mit Spot und CP weg für die letzten Tage, bevor es dann auf die Fähre geht, weil wir ja dann bereits da waren.
Gestern hatten wir jedenfalls einen netten Weinnachmittag mit unseren Nachbarn, beide jung 22 Jahre alt, aus dem Saarland mit einem selbstumgebauten „RitschRatsch“, namentlich Pascal und Clara. Er ist Elektriker und darin echt fit, sie Altenpflegerin, geht aber nach Rückkehr zum Studieren. Beide nehmen eine Auszeit für ein halbes Jahr und haben eine ambitionierte Tour vor, die fahrtechnisch so etwas konfus erscheint. Aber wenn km egal sind, dann sollen sie mal machen. Jedenfalls sind sie erst vorgestern in Griechenland aus Italien kommend über Patras angekommen und so konnten wir ihnen etliche Plätze und Infos über Kultur und Leute in Griechenland geben.
Es war recht nett. Ihre Tour ist so geplant, erst Peloponnes 4 Wochen, dann zurück nach Italien, dann Korsika, dann Andalusien, dann Portugal und dann hoch nach Norwegen. Daher haben wir sie jetzt auch in der Gruppe dabei, ein Treffen in Norwegen ist geplant. Ich zeige Pascal, wie das mit dem Fischen geht, versorge sie auch damit, sie dürfen einen Nuller-Halt bei uns in Hemme machen, und auf dem Rückweg von Norway will er mir dann den Umbau für Solar fachmännisch planen oder sogar machen. Das sei ein Klacks für ihn. Glaube ich tatsächlich, denn für seine 22 Jahre ist er echt fit.
Auch sind auf dem Platz noch die Lübecker, die wir zuvor ganz am Anfang in Drepano getroffen haben. Es sind die beiden mit dem Wohnmobil und dem Smart auf dem Anhänger. Ist auch Angler und sie fahren auch nach Norwegen im Juli. Da gibt’s dann sicher auch noch mal ein Weinchen zusammen.
Nun aber chronologisch zur Tour. Wir sind ja von Olympia vor zum Hafen nach Katakolo, da wo es Strom geben sollte für 5€. So haben wir es auch gemacht. Der Hafen ist groß und klein zugleich. Es liegen da gerade mal 5 Böötchen, es gibt eine Promenade mit ein paar Restaurants und Cafes, und das war es auch schon. Die Besonderheit ist, daß es einen riesigen Anlegesteg gibt, an dem Kreuzfahrtschiffe anlegen können.
Nur jetzt und die 2 Jahre davor mit Corona, war wohl keins da. Dann verändert sich vmtl. das Örtchen zum BusyOrt. Dann gibt’s noch ne Bimmelbahn, die eine Verbindung nach Olympia hat. Für die Touris dann, also die vom Schiff. Am Hafen selbst sind viele Strombollen, die mit einer Plastiktüte abgedeckt sind. Als wir ankamen, stand ein RitschRatsch aus Frankreich dort und hatte ein Stromkabel an einer der Bollen angeschlossen. Nur zu sehen war keiner. Dann sind wir vor zum Restaurant, haben gefragt, wer dafür zuständig sei. So richtig kamen wir aber nicht weiter. Auf alle Fälle steht auf ein oder 2 Bollen eine Telefonnummer. Diesen Nikos riefen wir an, ging nicht ran, dann schrieb Sylvie SMS in Englisch. Und dann haben wir uns einfach an so einen Bollen rangehangen mit dem Stromkabel und hatten unseren Platz.
Gegen Nachmittag kam dann der Nikos mit einem Gurkenauto vorbei. Ich war gerade mit den Hunden unterwegs. Er hielt an, fragte ob Sylvie Sylvia sei, und sagte „Ok, Strom geht klar, kostet 4 oder 5€, weiß er gar nicht genau, und er käme morgen oder so dann vorbei“. Und da wo wir stehen sei nicht gut, wir sollten weiter nach links, wo keine Boote anlegen können. Ok, also zogen wir später um, und nahmen den anderen Strombollen. Und dann ging der Nikos rüber zu den Franzosen, riss das Kabel aus dem Bollen und verschwand wieder. Von den Franzosen war immer noch nix zu sehen, den ganzen Tag nicht.
Doch irgendwann Stunden später stieg ein Mädel aus, jung und gutaussehend, und schaute verblüfft zu uns, „so als ob wir ihr Kabel aus dem Bollen gerupft hätten“. Dann bin ich halt hin, und erklärte in Englisch, daß der Kommandante Nikos das war, und nicht wir…“. Sie verstand kein Wort Englisch, wollte dann ihr Handy holen mit Übersetzungsprogramm, bzw. stieg dann ihr Freund aus, auch junger Typ. Und der konnte bissl Englisch, und fragte nur „Police?… coming?…“. „das weiß ich doch nicht“, war meine Antwort. Und innerhalb von 4 Minuten war ihr Kabel verladen und sie waren mit ihrer Karre verschwunden. So standen wir dort alleine. Abends holten wir vom Restaurant Essen, 3 Minuten zu Fuss, Begehung des Ortes und Wasser gibt’s auch um die Ecke. Auch eine WC Anlage, die aber nur zum Entleeren der Toilette geeignet ist. Denn benutzen willst du die nicht wirklich, dreckig und alles „vollgeschissen“.
So standen wir 2 Tage dort. Dann kam noch ein Grieche vorbei, älterer Herr so wie ich, übergab eine Visitenkarte, auf der er Appartements vermietet und fragte, ob wir etwas bräuchten. Olivenöl, Eier, Orangen oder Wein. Ok, Orangen hatten wir von Monika zuvor, Olivenöl von der Mani, aber Bioeier und Biowein, selbst gemacht. 2 x 1,5l Rotwein, selbstabgefüllt für Flasche 3€ und 10 Eier für 2€, ok, kann er rumbringen. Am nächsten Tag kam er vorbei, und Obst dabei, gratis. Das wurde gleich verarbeitet.
Im Nachgang hätte ich 10 Flaschen Wein bestellen sollen, denn der war richtig gut. Und die Eier auch, so ganz langgezogene, so noch nie gesehen, so wie die Kopfform von Ernie und Bert, wer die noch kennt, also der Kopf von Bert, glaube ich. Und auch lecker.
Ein Wehrmutstropfen gibt’s auch, denn in der Nacht, bevor wir abfuhren, kamen mitteljunge Leute mit Autos, hielten, schoben Bänke zusammen und quatschten ohne Ende bis morgens um halb vier Uhr. Also nicht Rumrandalieren oder mit Autos oder Mopeds irgendwelche Schwachsinnsmanöver vollbringen, oder Bala-Bala Musik in irrer Lautstärke, eben nur Gequatsche von Männlein und Weiblein. Und Du hörst jedes Wort, verstehst aber nix. So toll war die Nacht da nicht. Bin sogar aufgestanden und hab Kaffee getrunken, war also abfahrfertig. Das war auch der Grund, warum wir nicht ein Tag länger geblieben sind. Also die da gerade in Deutschland abgesoffen sind, die jungen Leute, das sind auch solche, die da ihre Fahrkünste demonstrieren wollen oder müssen. So etwas ist in Griechenland auch leider eine oft anzutreffende Unsitte. Halt junge Leute. Ich glaub, ich hab das nicht gemacht als Jugendlicher oder Jungmann, dafür ganz andere Sachen. Auch nicht besser.
Als wir morgens fuhren, kam dann Nikos just in dem Moment vorbei, das kleine Dickerchen. Also hielt ich an, sagte letzte Nacht war „Party“ und wollte ihm die 8€ von Auto zu Auto rüberreichen. Da winkte er ab, also bezahlen mussten wir nix. Das Franzosenpaar hat auch nix bezahlt, halt nur überstürzte Abfahrt gehabt. Wir haben ganz normal gefrühstückt. Denn um halb 4 war Schluss mit Gequatsche, aber Warum. Es fing für 10 Minuten an zu regnen. Der erste echt willkommene Regen und dann löste sich das Meeting auf. Sylvie hat sogar ne halbe Stunde aufgezeichnet. Dimi kann das dann mal übersetzen, was die da so von sich gegeben haben, Männlein wie Weiblein.
Geangelt hab ich auch. Und da war auch noch ein Junggrieche mit Kumpel, den hab ich angehauen, welch Köder und so. Er sprach perfekt Deutsch, hat beide Pässe, studiert in Pyrgos Schifffahrtsingenieur. Seine Eltern sind Deutsche, vor 30 Jahren ausgewandert nach Griechenland. Mal andersrum, auch eher selten. „Und was er denn so fängt“? „Nix, also noch nie etwas, sei alles überfischt“. Na ja, kann ich bestätigen. Aber dafür gibt’s halt leckere Orangen, Tomaten und Schafskäse. Und Fische sind ja in Norwegen, noch hoffentlich.
Dann gings weiter aber auch nur 40km nach Amaliada, ein Lidl und ein Chinaladen. Den Lidl in Pyrgos hatten wir ja links liegen lassen. Der nächst längere Aufenthalt sollte ja dann Ionion Beach sein, wo wir jetzt sind. Doch es kam anders. Eingedeckt bei Lidl,
Socken vom Chinaladen, war nämlich durch Löcher entsorgte Mangelware, also ich hatte nur noch ein Paar. Aber laut meinen Recherchen waren dort 3 CP Plätze nur 5km entfernt an der Beach unten. Alle zu zwar, doch lass uns mal hinfahren. So nah war ja noch nie ein Lidl. Und dann fuhren wir den „Umweg von 5 km“ da runter, erste zu, dann kurzes Stück Gravelroad, und uns kamen wilde Hunde entgegen auf der Strecke, erst Xenos (der Fremde), dann Gipsy (der Boss), und ein paar Welpen namens Sunny, Wauzi, Melly und Mutter Luna, und wir erreichten den Paradise CP. Dort war ein Tor offen bzw. lag kaputt am Boden. So hielten wir an, erkundeten das Gelände rechterhand, entleerten unser WC, gingen auf den Lokus…
Auf der anderen Seite war ein Häuschen. Da standen 2 Autos und ein Quad. Sylvie rief an und es klingelte im Anbau davor. Keiner ging ran. Also doch keiner da. Als wir so beratschlagten und schon weiter wollten, öffnete sich eine Luke, Frau streckte Kopf durch. Ok, wir können bleiben, weiter vorne einfach das Tor aufschieben und uns dann da einrichten. Der Platz ist riesig, allein drei große Toreinfahrten zur Beach hin, alles komplett leer, und zur anderen Seite auch noch einmal 2 Eingänge, da standen dann die Wohnwagen rum. „Was es kostet“?, das wusste sie nicht 14€ oder 15€, wir hätten ihren Mann gerade geweckt. Sie sah auch aus, als ob sie gerade aus dem Bett gefallen ist. Es war 11 Uhr morgens, Montag. Dann fuhren wir dort rein, also Tor aufgeschoben, Platz mit Blick aufs Meer, Strom anschließen.
Erst den Hauptkasten finden, dort dann von 50 Sicherungen die richtige finden, dann WC und Dusche inspizieren. Auf der war wochenlang niemand mehr gewesen. Aber egal, eine ausgewählt, Besen gefunden, Spinnenweben raus und alles abwischen. Schon glänzte das Ding wieder, aber nur die eine, nicht alle anderen. Eine langt ja auch für uns zwei, dasselbe mit einer Dusche. Und es gab Warmwasser (Solar) und Privat-WC und Strom. Und wir waren alleine, wirklich ganz alleine auf dem Riesenplatz, mit Restaurant, Bar und Minimarkt. Halt alles zu. Überraschend war, daß der Wiesenplatz mit ein paar Bäumen perfekt gemäht war. Ansonsten halt quasi alles außer Betrieb. So sammelten wir den Müll auf unserem Privat-Gelände und schon war alles schön. Blick links auf einen Hafen, vor uns rechts und geradeaus Strand. Doch ziemlich vermüllt durch angeschwemmtes Treibgut.
Aber ist auch spannend, die angeschwemmten Dinge zu durchsuchen. Also von Laptoptasche, Schuhe aller Art, Puppe und Spielzeug… usw. Brauchbares haben wir dort gelassen für Kinder… auch die Bälle… in unserem Besitz ist jetzt eine Schwimmweste und eine große Riesenkerze mit eingebauten Muscheln. Wir blieben 6 Tage.
So jetzt taucht natürlich die Frage auf, wieso kamen da wilde Hunde auf uns zu, und wir kennen die Namen. Ja, das waren gar keine ganz wilden Hunde. Denn einen Tag später, als wir mit Fella und Ole auf unserem Wiesenplatz ne Runde drehten, ein Paradies für die Beiden, daher auch der Name des CP (der heisst tatsächlich Paradise Camping), stand uns genau diese Truppe „wilde Hunde“ gegenüber. Man konnte vom Strand problemlos aufs Gelände, aber auch von der Straße gab es ein Loch im Zaun. Und von da kamen die gerade her. Also unsere zurückgepfiffen, ab ins Mobil. Die Truppe traute sich aber auch nicht wirklich ran an die Beiden, also sie hielten gehörig Abstand.
Und dann schlenderte ein mitteljunger Mann, 41 Jahre alt namens Jonas, auf der Straße entlang. Ich sprach ihn an in Griechisch. Überraschend antwortete er in Deutsch. Er ist Jonas, Barkeeper aus München, lebt jetzt 2 Jahre hier bei seinen Leuten, die ihn per Taschengeld finanzieren. Seine Leute sind Mutter Psychologin 66 Jahre und „Stiefvater“ 73 Jahre aus München. Jedenfalls tranken wir bei uns ne Dose Bier, gingen dann gemeinsam zum kleinen Hafen vor zum Kiosk, dort kaufte er dann für jeden ein Bier und auf dem Rückwege hielten wir dann wieder bei uns, und wieder ein Bier. Damit waren unsere Bierreserven auch erschöpft. Im Schlepptau immer die ganze Truppe Hunde.
Und Gypsy, der Boss, sei eigentlich nur ihr eigener Hund seit einem Jahr, als Straßenhund aufgenommen. Luna, die Mutter der Welpen, hatten sie vor 4 Wochen ohne Welpen in einem Haus gefunden und mitgenommen. Sie ist dann ausgebüxt und kam einen Tag später mit ihrer ganzen Bagage zurück. Und Xenos schloss sich ca. vor einer Woche der Truppe an. Sie übernachten alle bei ihnen auf dem Gelände im Garten und werden dort auch gefüttert. Xenos ist noch der Außenseiter und kriegt, wenn es ums Happi geht, immer von Gypsy ne Abreibung. „Irgendwie sind es jetzt viel zu viele, und im Sommer, wenn die Tourisaison losgeht, geht das gar nicht mehr“ meinte Jonas…na ja, ist nicht einfach und wenn man nicht wirklich Ahnung von Hunden hat erst recht nicht mit 7 „Straßenhunden“.
Ansonsten machen die 3 einen zufriedenen Eindruck, zwar nicht geimpft und auch gesundheitlich nicht ganz fit, aber die Klinik in Patras ist ja nicht weit. Übrigens sind alle staatlichen Krankenhäuser in Griechenland gratis. Und schon ist klar, warum wir nix bezahlt haben für unsere Boosterimpfung. In Norwegen Ok, aber in Greece. Bei einer Basisrente von 400€ für die Griechen, Ok, da sehe ich das noch ein. Klar, bei einem Land, was Pleite ist, macht das auch völlig Sinn, den Deutschen gratis zu behandeln, obwohl er eine Krankenversicherung hat und dafür nach wie vor in Deutschland bezahlt.
Jedenfalls für Sylvie ein toller Platz: A für unsere beiden,
B die Hundetruppe von Jonas, die auch unsere Krümel nicht verschmähten, insbesondere Xenos,
C: eine Straße weiter gab‘s dann noch einmal ne Truppe von 4 weiteren, die Sylvie regelmäßig besuchte.
Auf alle Fälle habe ich die Münchner in ihrem Strandhaus besucht. Schlappe 350000€ haben sie bezahlt vor drei Jahren. Ihr Golf Cabrio steht auch noch dort rum mit Münchener Kennzeichen (zwar nicht erlaubt, aber das interessiert hier auch keinen) und ungeimpft ins Nachbarlokal geht auch, aber ne Glühbirne oder so kaufen wird dann auch schon ein Problem. Und wenn man jetzt denkt, Wow, was für ne Villa, dem darf ich berichten, so ist es ganz und gar nicht, die Lage machts. Sie waren super gastfreundlich, es gab Wein und Tsiporo, Kekse und Kuchen. Ich habe Tischtennis mit Jonas gespielt, er wollte nach langer Zeit mal wieder verlieren, was ihm auch gelungen ist. Die Platte war eine unlackierte verzogene Küchenplatte, schwierige Umstände nach 14 Jahren Abstinenz. Für ihn reichte es gerade noch. Das letzte Mal war Tischtennis in Urspring gegen Felix Czerny, das war ne andere Hausnummer und ist eben 14 Jahre her. Und mit Wein und Tsiporo auch nicht gerade sportlich.
Sylvie war dann am nächsten Tag auch noch zu Besuch, hat sich vor allem mit den Hunden beschäftigt und am Strand mit ihnen gespielt.
Aber, ein Haus für 350000€, OK, es ist direkt am Strand bzw. Meer und können wir uns nie leisten. Topspot. Garten ja, aber voll mit „Müll“, nix begradigt, keine Anbauten… am Haus selbst nach drei Jahren eine neue Tür und neue Fenster. Kein Solarboiler auf dem Dach und alles andere fehlt auch. Also unser Hemme ist dagegen eine Villa, Tönning ein Palast, nur der Spot ist eben nicht zu vergleichen. Aber wenn ich schon so nen Spot habe, dann mache ich den Rest doch dazu, oder? Katastrophe! Hundekacke, Katzen auch noch da, keine Anpflanzungen, keine wirkliche Terrasse, einfach eigentlich nix. Innen ist es auch nicht viel anders. Ein Geldproblem ist es bei ihnen nicht. Da ist noch genug da. Vielleicht Corona geschuldet. Nee, das wäre zu einfach. Wie bei vielen anderen, die geradewohl auswandern, die versumpfen hier irgendwie. Körperlich wie auch ihre Anwesen, keine Ahnung warum. Überforderung!? Sind ja ganz viele, ob nun Monika die Österreicherin, jetzt die Münchener, in Mani die aus dem Ruhrpott… Der Einzige, bei dem es vernünftig aussieht und der sich was hingestellt hat, das ist Dimi und das bei ganz kleinem Budget. Ganz ehrlich, da sah es am besten aus von allen, wo wir bislang hier waren. Ok, da gibt’s sicher auch noch etwas zu tun. Bei uns zuhause ja auch. Und seine Kasse hat sich ja erst vor nicht so langer Zeit etwas aufgefüllt. Und parallel in der Wirtschaftskrise Griechenlands noch 4 Kinder zur Schule, dann Uni durchzubringen gehabt. Und die ersten Sanktionen gegen Putin waren ja 2014, seitdem kann Dimi seine Kakis nicht mehr nach Russland verkaufen. Hat ihn 2/3 des Erlöses gekostet. Die lieben nämlich Kakis. Deutsche Maschinen wurden aber wohl weiterhin verkauft. Kakis durften aber nicht geliefert werden.
Unser Polster hat sich dank Putin auch reduziert. Zumindest war ich intelligent genug, die russischen Werte noch mit Gewinn abzustoßen, wie Magnit, Sberbank, Norils Nickel und Gazprom, die waren alle noch in meinem Pott vor 6 Wochen. Dann hätte ich auch Konkurs anmelden müssen. Dafür sind jetzt die deutschen Valuewerte im Keller. Aber jetzt wie Buffett, aussitzen bis ich 73 bin, oder sowieso egal, weil alles kaputt gebombt ist. So das ist die Sachlage, nur eins noch. Der Krieg ist die größte Scheiße, und die da so heldenhaft kämpfen, sind für ihr Leben kaputt, aber es gibt eins, was gut ist. Lauterbach ist nicht mehr in der Talkshow und man spricht endlich auch über etwas anderes, auch wenn es noch übler ist. Aber da ist der Aufriss jedenfalls gerechtfertigt. Nur wie das in Deutschland funktionieren soll, energietechnisch, wirtschaftlich, das wird noch nett. 100% erneuerbare in 10 Jahren, wow, bei uns ist noch Platz im Garten in Hemme. Und jetzt haben wir ja PipsiBaerbock, dagegen war ja Lauterbach noch ein Operntenor.
Macht‘s gut… bis zum nächsten Mal…
Update 11.03.2022
So, vermutlich der vorletzte Bericht unserer Tour. Die restlichen Tage sind nun fast an zwei Händen abzählbar. Es verbleiben nun 20 Tage bis zum Fährtermin, also von Igoumenitsa nach Venedig am 2.4.2022.
Unser letzter beschriebener Spot war der CP Ionion Beach, der sich durch den hohen Luxus der Anlage auszeichnete. Die beheizte Toilette bzw. Dusche wird bereits jetzt hier vorort vermisst. Aber der Reihe nach. Auf Ionion Beach lernte ich noch einen einbeinigen selbständigen Polsterer kennen aus Landsberg (Bayern). Er ist dort mit seiner Frau und Wohnmobil sowie einem T5-Bus, da seine Frau bereits Wochen vor ihm auf diesen Platz gefahren ist und er später mit dem T5-Bus nachkam. Er musste sich wohl noch um seine Firma kümmern. Sie stehen insgesamt sieben Monate auf dem Platz und waren auch letztes Jahr hier. Er hatte am Strand bei sich unten zwei Angeln aufgestellt, und dann bin ich zu ihm hin. Es war ein netter Talk beim Bierchen. Er hat in den ganzen Wochen eine kleine Muräne und eine Dorade gefangen. Also quasi nix.
Auch war der Sohn des Campinplatzchefs mit einem Arbeiter raus mit einem Schlauchboot und haben ein Netz ausgelegt. Das war so 1000m lang, an jeder Seite eine Boje, unweit vor unserem Strand in direkter Sichtweite. Wir haben aber auch Netze von 2-3km gesehen. Das sind dann immer kleine Boote der Einheimischen und die Netze liegen dann immer so 100m vor der Küste. Gegen Nachmittag oder kurz vor’m Dunkelwerden fahren sie vor, legen die Netze über Nacht und holen sie morgens früh dann wieder rein. In diesem Falle konnte ich also morgens beim Frühstück mithilfe des Fernglases jede Aktivität auf dem Böötchen verfolgen und beim Anlanden tatsächlich feststellen, daß sich 4 Fischchen im gesamten Netz befanden. Der größte war eine Dorade von 20cm, die anderen nicht größer als 10cm. Was auch immer das war. Also jeder Fisch an meiner Angel hätte kein Glücksgefühl ausgelöst, alle hätte ich wieder laufenlassen. Der Aufwand Boot rein, Spritverbrauch und Netz auslegen, rechnet sich keinesfalls. Trotzdem vermisse ich mein Schlauchboot und bin sicher, beim nächsten Mal kommt das Boot mit Motor mit, das Fahrrad bleibt dann zuhause bzw. verbleibt ohnehin jetzt bei Dimi für seine Albaner. Falls wir da überhaupt noch hinkommen. Was soll das heißen?!
Der Reihe nach. Nach einer Woche sind wir vom Luxus-CP aufgebrochen. Übrigens der Chef von Ionion-Beach spricht perfekt deutsch, er war über 20 Jahre in Deutschland und hat sein Geld dort verdient. Das ist vermutlich auch der Grund, warum hier auch ein Dt. Standard herrscht, und nicht nur bissl Farbe über verrostete Deckel oder Gitter rübergepinselt wird zu Anfang der Saison, Drainage gelegt ist, so daß die Plätze nicht Absaufen bei Regen, und so weiter, sondern tatsächlich auf Langlebigkeit renoviert und erneuert wird. Jedenfalls sind wir los, hielten im Nachbarort 10 km weiter morgens an, und tauschten die 11kg deutsche Gasflasche für 23,50€ um. Man kann da tatsächlich eine deutsche, graue Flasche eins zu eins umtauschen, und bezahlt nur das Gas. Im September kostete eine Füllung noch 18€ in Deutschland, jetzt ?, wahrscheinlich auch so 24€?
Somit sind wir vom Gas her auf der sicheren Seite und können sowohl Warmwasserboiler oder auch Bordheizung, die auf Gas laufen, betreiben. Sylvie genießt das warme Wasser aus dem Hahn zum Abwaschen oder auch zum Zähneputzen. Zuvor mussten wir mithilfe des Wasserkochers erst Wasser vorbereiten. In der 11kg Flasche waren noch ca. 2 Kilo drin, wir haben es ausgewogen. Und normalerweise kann man keine deutschen Flaschen tauschen oder kaufen. Die griechischen sind mit Butan gefüllt und haben andere Anschlüsse, da geht ohne Adapter nix. Die haben wir zwar dabei, aber nicht benötigt.
Der Verbrauch ist durch das Betreiben des Kühl-Gefrierschranks zu erklären in den letzten 4 Monaten. Wenn wir wild stehen, also keinen Strom zur Verfügung haben, läuft er auf Gas bzw. wird auf Gas gekocht. Die Gasheizung hatten wir nicht einmal im Betrieb, nur auf der Herfahrt aus Deutschland. Ansonsten wird über Strom mit Iduktionsfeldplatte gekocht (meist draußen) und mit Lidlheizlüfter geheizt.
Also Flasche getauscht, dann weiter Richtung Patras. Aufgrund der angekündigten Kälteperiode haben wir die Tour abgeändert. Es geht nicht über Delphi und dann über die Berge wie ursprünglich geplant, und auch die Ankunft bei Dimi oben in Mazedonien wird nach hinten verschoben. Es war gestern Nacht 4,5 Grad, heute Freitag und Samstag soll es um 2 Grad werden. Im Epirus (Gebirge) sollen es Minus 13 werden laut Wettervorhersage. Bei Dimi hat es geschneit und das ist nicht in den Bergen, nur nördlicher und im Landesinneren. Solange man am „aufgeheizten“ Meer bleibt, sollte es nicht unter Null gehen und auch kein Schnee fallen, hoffen wir. Wobei wir morgens schonmal auf schneebedeckten Berge blicken.
Tagsüber scheint aber die Sonne und du kannst im T-Shirt rumlaufen. Gestern hatten wir einen sehr netten Nachmittag mit Rotwein und Retsina bei österreichischen Nachbarn Ariane und Thomas, die mit Nobelwohnwagen und Nissan Navara für 2 Monate in Griechenland auf Tour sind. Die sind also noch recht frisch hier. Für sie geht es dahin, wo wir herkommen und dann runter nach Kroatien, wo ihr 12m Segelboot liegt. Sie fahren doppelgleisig, im Sommer Segelboot, im Winter Wohnwagengespann. Sie kommen aus Linz und sind beide Anwälte, die jetzt mit 58 + 55 Jahren sich selbst durchfinanzieren, bis die Rente kommt mit 63 Jahren. Also viele Parallelen zu uns, und das besondere, passionierte Tennisspieler. Er hat mehr als 8 Schläger mit. Jedenfalls eine sehr nette unterhaltsame muntere Runde,
bis die Sonne unterging, und wir uns trotz Jacken schnell ins Wohnmobil verkrümelten. Sie wollten noch zum Essen vorfahren, ob sie das gemacht haben, ich denke nicht. Noch haben wir sie nicht gesehen. Denn sie sollten auch Nachschub an Rauchware und Wein mitbringen, wenn sie ohnehin schon Vorfahren in den nächsten kleinen Ort 12 km entfernt. Sonst fahren sie heute. Wo wir jetzt sind, kommt gleich.
Jedenfalls auf Tour Richtung Patras, Verkehr überraschend wenig, nur man sah schon ein, zwei überfahrende Hunde am Straßenrand, Blechhütten wie Slums in Afrika mit km-lang aufgehängten Kleidern an Zäunen direkt am Straßenrand. Patras ist keine Wohlfühloase, halt eine große Hafenstadt. Und rein in die Stadt sind wir nicht, vielleicht ist es dort ja ganz toll. Wir nahmen eine mautfreie Autobahnumfahrung, auf der überhaupt kein Mensch unterwegs war.
Großstadt, Autobahn, kein Verkehr… keine Erklärung. Schon befürchtet, die haben Fahrverbot sowie in den Siebzigern „Sonntag Autofrei“, aufgrund von Spritmangel. Da wir nicht über die Brücke über den Korinth Kanal fahren wollten, da die Maut weit über 20€ beträgt, also die westliche Verbindung von der Peloponnes aufs Festland, sondern die Fähre mit Blick auf die Brücke, die nur die Hälfte kostet und 10 Minuten länger braucht, denn Zeit haben wir ja genug, fuhren wir kurz vorher ab. Ein 2 km Abstecher zu einem Lidl vorab war eingeplant. Beim Lidl angekommen, war dieser zu an einem Montag. Wie gesagt, zuvor am Morgen noch Gasflasche getauscht, bei My Market Hundefutter (ist besser als Lidl) und Parmesan gekauft, und nun 80 km weiter alles zu.
An den Straßen wurden überall Drachen verkauft. Hier ist ein Feiertag, scheinbar ein regionaler, irgendwie Fasching und auch der letzte Tag vor Beginn der Fastenzeit, wo sich Familien treffen und insb. Muscheln und Oktopus und so etwas im Gemeinschaftsgelage vertilgen. Mist! Also kurzfristig umgeplant und einen Abstecher von 20km am Korinther Kanal längs Richtung Athen eingebucht. Dort ist ein CP in einer tollen Anlage (so die Webseite), verlangt 25€ pro Tag mit Strom, hat aber offen. Das hatten wir im Vorfeld abgefragt. Gut dann dorthin für 1 oder 2 Tage. Als wir ankamen, stand gerade ein Angestellter vor der Einfahrt. Er öffnete das Tor und winkte uns hinein. Also rein, egal, den Preis kannten wir, scheiß aufs Checken. Lange Rede, kurzer Sinn. Platz hatte Strom, Warmwasser auch, und das war es auch schon.
Quasi wie immer, eher dürftig, dafür viel zu teuer, alles musste noch renoviert werden, die Saison fängt ja bald an. Keine Ahnung, wie die das hier machen, die lassen dann die Handwerker aus Albanien einfliegen? Alle sind zu spät dran und alle gleichzeitig, aber ich denke, die Griechen scheißen sich etwas drauf, ob Saison läuft oder nicht, dann wird halt zwischen den Füßen der Gäste renoviert. Jedenfalls eine Nacht Ok, und wir waren auch die einzigen Gäste dort.
Zu erwähnen bleibt, daß auf einmal nachmittags der „Arbeiter“ vor dem Tür stand, und rief zum Essen. Da ich gerade unpässlich war, schaute Sylvie vorbei. Da saßen dann nahezu 50 Personen um einen Tisch mit Muscheln, vermutlich die ganze Familie von Kindern bis Omas. Eben griechische Gastfreundschaft, wir sollten uns dazu setzen. Nee, Sylvie hatte Arbeitstermin mit ihrer Firma, ich hatte gar keinen Bock auf Leute, wollte lieber mal ne Angel in den tiefen „Kanal“ werfen. Also sagten wir aufgrund von Terminen ab. Hab ich dann aber auch nicht gemacht wegen des aufkommenden Windes. Jedenfalls fuhren wir am kommenden Morgen, Handwerker um uns rum, und der Chef war nicht so wahnsinnig freundlich bei der Abfahrt. Weil wir nicht zum Essen gekommen sind oder weil wir schon wieder Abfahren, aber auch egal, denn „Scheiß drauf“ können wir auch.
Der Lidl hatte dann offen, Einkauf für kommende 10 Tage, dann runter zur Fähre. Das war alles völlig easy. Da stand so ein Fährschiff, Typ winkte, also drauf und egal, die wird schon nicht nach Kreta fahren. Schilder gibt’s keine oder so. Eingeparkt, Fotos von Brücke gemacht bei der Fahrt, man kann auch nen Kaffee trinken an Bord.
Ganze Fahrt dauert nur 15 Minuten. Bezahlt wird auf der Fähre, 11,50€, alles klar. Dann wieder runter auf der anderen Seite. Per Landstraße, die erste teure Mautstation (Tunnel) umfahren, ist Superstraße mit Panoramablick über den „Kanal“, dann die kommende Auffahrt auf die Autobahn ein 40km Stück. Die Mautstation bei der Auffahrt war offen und die Stimme am Automaten sagte, „it‘s free“, heute oder immer, keine Ahnung, auch egal, die eingeplanten 5,80 Euro gespart, immer gut. Dann ging‘s halt wieder runter, es sollte zu einem privaten Platz gehen, zu Lisa, die auch Stellplätze anbietet für 15€ mit Strom.
Die Erfahrung mit den angebotenen (illegalen) Privatplätzen, siehe Monika, wo wir uns festgefahren haben, ist ja nicht die beste und was die bei ihren Beschreibungen da so angeben ist auch meist sehr geschönte Sichtweise. Unterwegs stoppten wir noch für ne Stunde am Wasser 25km davor, Sylvie hatte Konferenz. Ich bin raus mit den Hunden, und da stand da noch so nen Wohnmobil rum. 2 Leute hockten davor in ihren Stühlchen. Na mal vorbei gehen mit den Hunden, schauen wo die herkommen, hab ja ne Stunde Zeit, bevor es weitergeht. Und engl. Kennzeichen, es waren wieder Australier, die unterwegs waren. Sie wollten nach Preveza zur Fiat-Werkstatt, da ihr Motor immer Leistungsverluste hat. Dann muss er Motor abstellen, dann geht es wieder. Nicht so dolle. Jedenfalls supernett, so daß nach einem einstündigen Plausch ohne Weinchen ich ihnen Visitenkarte gab, falls sie mal nach Dänemark oder so wollen. Sind eben coole Australier, auch schon älter.
Na dann ging‘s weiter die letzten km bis zu Lisa. Wir sind jetzt bereits auf dem Festland Richtung Igoumenitsa. Es kommt dann noch ein 20€ CP auf der Strecke, auch nix Dolles vermutlich und dann kurz vor Igoumenitsa ein neu geschaffener Stellplatz für 18€ (ohne Dusche und WC, also auch teuer), aber quasi im Ort. Da soll‘s ein tolles Restaurant geben, direkt daneben, das haben uns nun unsere Anwälte, die ja von da kommen, gesteckt. Der Vorteil ist jetzt, daß wir an der Westküste hochfahren und dabei den Schnee vermeiden (hoffentlich) und bereits den Ort vor dem Fährtermin checken können. Wir sollten spätestens 2 Tage vor Abfahrtermin, also am 31.3. dort sein, Ticket abholen….Die Abfahrt ist um 6 Uhr morgens am 2.4.
Der Temperaturtiefstand nachts soll übermorgen sein, tagsüber ist es aber völlig Ok, wie oben beschrieben. Die Strecke zu Dimi auf der Autobahn durch Epirus soll derzeit für LKW‘s gesperrt sein. Aber wir frieren nachts nicht, und wenn tagsüber die Sonne rauskommt, ist es super. Nur abends draußen sitzen, geschweige angeln, kannste halt knicken. Nun zu Lisa. Es geht von der Hauptstraße asphaltierten Weg runterwärts direkt von der Landstraße. Dann steht man vor einem Tor, einmal Hupen und sie kommt aus einem Quasicontainer raus und öffnet. Lisa ist Griechin, so in den 30igern, etwas propper. Sie betreibt unten 8 Appartements im Sommer, auch ein kleines „Restaurant“, besser Bar/Cafe. Mutter kocht. Lisa spricht englisch, Mutter ochi. Das ganze Gelände gehört irgendwie der ganzen Familie seit Generationen. Und weil Appartements da sind, darf man nicht gleichzeitig „Camping“ haben.
Jedenfalls stehen ein paar abgestellte Wohnwagen rum, das Gelände ist riesig, mit zwei Stränden und mittig einem Ausläufer (Klippen, aber gut begehbar), wo man auch mal ne Angel rauswerfen kann. Hab ich heute vor. Auch Bojen für Boote liegen verankert im Wasser, ein Traum für im Sommer. Es gibt Wasser an verschieden Plätzen und auch Strom. 2 WC‘s, eins mit Deckel, eins ohne, die Spülung muss hier und da geflickt werden, die Türen sind nicht abschließbar, Restaurant geschlossen, und das war es auch schon. Ein paar Katzen unten bei den Appartements, aber weit weg und völlig verängstigt, gut so. Wenn die Fella schon auf hundert Meter sehen, geht’s ab auf die Bäume. Natürlich 15€ völlig überzogen (und illegal), aber das ist eben Griechenlandsupport.
Aber der Spot ist quasi unschlagbar. Weit und breit kein Mensch außer uns vieren und der Natur. Wir stehen völlig allein auf unserem Plateau, die Österreicher 40m weg genauso. Die Fotos sprechen für sich.
Wir teilen die WCs durch vier. Das geht problemlos. Ansonsten ist das Pampa pur, auf der Hinfahrt kein Auto getroffen, nur rumlaufende Ziegenherde, dann Schafherde und dann wilde Schweinchen. Im Wasser sind überall „Lachsfarmen“ ohne Lachse, also Fische drin, eben aber keine Lachse. Welche erzählt mir bestimmt Dimi. Hier bleiben wir, bis die Kälteperiode vorbei ist, evtl. kommenden Donnerstag (Tanktag) oder länger sogar. Was soll noch kommen, der Stellplatz Ok für eine Nacht und ein überteuerter CP auf der Strecke und Dimi. Aber Dimi nicht bei Schnee, das haben wir schon beschlossen. Allein für den Spritverbrauch müssen wir dann schon Sozialhilfe beantragen bei den Preisen dann eventuell.
Update 20.03.2022
Doch noch etwas zu erzählen, also auch die letzten Tage passiert immer wieder Unerwartetes. Wie angesagt, sind wir nach 8 Tagen von unserem tollen Spot mit spärlichem Sanitärbereich weitergezogen, und zwar am Donnerstag, weil tanken angesagt war. Bevor wir nach ca. 40km Preveza erreichen, muss man einen Unterwassertunnel mautpflichtig durchfahren, um auf die andere Seite zu kommen. 7,50€, geht nach Höhe, ist schon üppig. Höher ist in Griechenland halt teurer, andere Länder machen das nach Länge oder anhand der Achsenzahl. Das ist sehr speziell hier, muss man halt schon sagen. Unsere Nachbarn, also die Anwälte Ariane und Thomas, mit denen wir die Anfangstage jeden Nachmittag um 16 Uhr kleinen Umtrunk gemacht haben, bis die dann jeden Tag zum Essen in den Ort um 19 Uhr vorfuhren, haben für ihr Gespann Pickup Navara und 8m Wohnwagen nur 3,75€ bezahlt, also die Hälfte. So verhält sich das preislich auch auf der Autobahn. In Italien oder quasi überall anders hätten sie mind. das Doppelte bezahlt, eben 4 Achsen und 14m Länge gegenüber uns mit 2 Achsen und 7m Länge. Und noch den Vorteil des zur Verfügung stehenden freien Fahrzeugs, um zum Essen vorzufahren.
Gibt aber auch Nachteile, wie langsameres Vorankommen, sicher höherer Spritverbrauch, Gespannfahren hat auch so seine Nachteile, und nicht immer alles dabei, wenns zum Einkaufen oder so geht. So ganz unbewacht seinen Wohnwagen wild stehen zu lassen ist gefährlich. Wenn man immer auf einem Campingplatz steht oder wie auf dem tollen letzten Platz mit uns als bewachende Nachbarn, ist das schon ne tolle Sache mit dem Pickup. Wollte seit Australien immer so nen Ding haben, na ja, macht eigentlich keinen Sinn, nur so als Männerspielzeug, aber jetzt vielleicht doch. Dimi braucht sowieso so etwas, evtl. kann man das kombinieren. Muss das mal Durchdenken.
Die letzten Tage waren wir völlig allein auf dem Spot bei Lisa, sie selbst ist vorne in ihrem Haus weit weg mit Black, kräftiger Wachhund, und schläft den ganzen Tag. Der Hund ist aber eingesperrt und kommt nicht auf das untere Gelände. Und die paar Katzen sind gut erzogen, die sind beim 50m entfernten geschlossenen „Restaurant/Bar“ und nähern sich nicht weiter als 250m unserem Lager. Also auch Fella und Ole waren völlig entspannt und gingen jeden Tag im kristallklaren Wasser baden. Geangelt hab ich auch,
aber außer Köderbaden war nix los, und das Angelzeugs mittlerweile mit Frischwasser gereinigt und verpackt. Nix mehr mit Angeln in Griechenland, jedenfalls nicht ohne Boot. An einem Mittag kamen dann 2 Griechen, 30 und 22 alt ungefähr, mit weißem Kleinwagen zum Strand runter. Kennen wohl Lisa, sonst kommt ja keiner auf das ständig verschlossene Gelände, um zu Schnorcheln und zu schießen. Beide im Neoprenanzug mit Haube. Vorne auf dem Stuhl in der Sonne direkt aus dem Lager heraus konnte ich sie gut beobachten, mit dem Fernglas alle Aktivitäten mit verfolgen.
Nach zwei Stunden kamen die rein und auch nix. Direkt vorne sind Gesteinsformationen, hat man ja evtl. auf dem Foto gesehen, da wo ich auch geangelt habe. Da geht es schon so 4m tief runter und steinig. Auch die Netzfischer fangen ja nix bis wenig. Am Folgetag kam erneut ein weißer Kleinwagen, wieder 2 Jungs, auch mit Neopren und Spießgewehren und einem aufgeblasenen gelben Delphin, den einer der beiden mit an eine Fuß geknotetem Seil hinter sich herzog beim Schnorcheln.
Dachte eigentlich, daß das dieselben vom Vortag waren, nein, waren sie nicht. Auch wieder Fernglas, auch wieder Teilhaben an der Jagd unmittelbar in Sichtweite. Und bei den beiden gab‘s auch Action. Immer wieder tauchte einer ab, dann wieder mal lautes Prozedere mit Winken und Rufen. Dann kam der andere zu Hilfe. Die fingen Oktopusse, sieben insgesamt, und ganz schöne Brocken. Am gelben Delphin waren Haken befestigt und die gefangenen wurden daran aufgehängt und hinterhergezogen. Macht Sinn, denn ein Beutel oder Netz würde es ja auch tun am Körper, und die Gefahr, daß Haie angelockt werden durch den toten Fisch oder Blut, ist in Griechenland ja nicht gegeben. In Australien dagegen brandgefährlich. Aber wenn man so mit drei Oktopussen von mehr als 2kilo, also sechs Kilo, am Körper hängend abtauchen will, das kannste vergessen. Daher einfach an Schnur hinterherschleppen.
Bin runter als sie reinkamen. Hatte zwei kalte Bier in Hoody eingesteckt. Dann hin und „Jassas …Milas Anglika i Germanika“, heißt soviel wie „moin, sprichst Du oder jemand Englisch oder Deutsch.“ Dann ist das erste Eis schon gebrochen, da man in Griechisch fragt. Und die jungen Leute können nahezu alle Englisch. Dann habe ich ihnen das Bier übergeben. Der eine hämmerte die Oktopusse wie beim Handball als Ganzes bestimmt 20x auf die Felsen, damit die weich werden für den Verzehr. Das Bier nahmen sie gerne. Gut waren ja auch 3 Stunden draußen und ewig Salzwasser rein und ausblasen. Schon anstrengend. Sie tauchen runter und schauen in Löcher und Unterschlüpfe, ob da einer sitzt. Manchmal sieht man aber schon von oben, den einen oder anderen Arm rausschauen. Da wird nicht geschossen, sondern die packen den einfach an den Armen und ziehen den raus. Anschließend kleben dann die Saugnäpfe überall, dann wird er „irgendwie getötet“, das wird noch einmal spannend, wenn ich das dann mal mache später.
Beißen können die nicht wirklich, das Maul ist deutlich kleiner als bei Calamaris, die schon ordentlich zukneifen können mit ihrem Papageienschnabel“. Auf meine Frage hin, warum einmal das Gewinke…kam zur Antwort, da war einer so groß, daß er ihn nicht rausziehen konnte, relativ tief auch noch. So kam der andere zur Hilfe, aber auch zu zweit ist es ihnen nicht gelungen, den Burschen da unten rauszukriegen. Die saugen sich so fest an den Steinen fest, daß entweder die Kraft oder die Luft nicht ausreicht, um ihn zu ergattern. Irgendwo hab ich schon mal gelesen, daß jemand nicht mehr losgekommen ist, weil ihn der Octopus im Gegenzug gepackt hat und der Typ ist dann jämmerlich erstickt, weil er nicht mehr hoch kam zur Luft. Und das muss schon ein Klopper gewesen sein, beide waren noch ganz aufgeregt, aber auch verärgert, weil sie ihn eben nicht rausbekommen haben. Für ne Zigarette zum Bier obendrauf, haben sie mir den kleinsten ungefähr ein Kilo geschenkt.
Den haben wir jetzt eingefroren und der kommt bei Dimi dann aufs Barbecue, das es ziemlich sicher geben wird. Vmtl. mehr als einmal.
Jedenfalls Donnerstags los und vor dem Unterwassertunnel war noch ne Shell, Budgetday, wo das gute weniger gepanschte Dieselzeugs dasselbe kostet wie der billige Diesel. Muss man wissen, steht nicht draußen dran. Getankt für 1,81€, das ist echt Ok, wenn man bedenkt, daß zeitgleich in Deutschland 2,36€ hingelegt werden müssen. Tank voll, Tunnel passiert und bezahlt, weiter zum Lidl. Eingekauft für wieder mal 100€, dann gen Norden Richtung Igoumenitsa. Es sollte ja nur noch vor dem Stellplatz in Igoumenitsa ziemlich neu, der für 18€ aber ohne WC und Dusche, nur noch ein CP kommen, für 25€ und nur drei Plätze, sonst mit Dauercampern belegt. Wir hatten alle ja bereits vor 2 Wochen angeschrieben, um zu erfahren, ob sie auf haben. Nicht alle haben geantwortet, aber die meisten haben zu. Öffnen 1. Mai oder 1. April.
Auf dem Wege hoch, hatte ich noch einen kleinen Hafen eingetragen, also warum nicht einmal links ab von der gelben Bundesstraße und kurzer halt dort. Evtl. ja ein Plätzchen für wild. Große Sperenzchen sind aber nicht mehr angesagt, also keine Gravelroads, Sandmanöver, steilen Aufstiegen oder enges Gelump mit Bäumen… Fahrzeug ist belastet worden, aber bislang alles OK, daher jetzt ist quasi Heimfahrt angesagt, da solls jetzt zum Ende hin relaxt bleiben und keine Schäden auftreten. Zu Dimi ist auch nur noch Autobahn mehr oder weniger, und nach Igoumenitsa zum Stellplatz auch dasselbe für die letzten Tage vor der Fähre.
Der Hafen selbst nix Dolles, weiter hinten Gravelroad, nee keinen Bock drauf, also zurück. Na da sind zwei km weiter 2 CPs, der eine hat zwar geantwortet, er sei zu, aber der andere CP Nissos eben nicht. Den kann man ja mal checken, Straße 2km sind noch drin. Daß es dann etwas enger durch den Ort ging, und dann rechts noch viel enger bergauf zu dem Geschlossenen, wusste man da ja noch nicht. Jedenfalls vor dem „Aufstieg“ gedreht, und beim zurück gings zu dem anderen CP Nissos doch schon steil, mit Steinen gebaute Strecke, bergrunter.
Sylvie wollte Vorlaufen und Fragen, na scheiß drauf, also um die Kurve runter. Und da sah man auch schon die Zufahrt, keine 100m hinter der Kurve, quasi nur die Einfahrt runter. Tor war auf also vor bis zu ein paar aufgestellten Hütchen. Oben die Rezeption, offensichtlich alles dicht. Doch unten brannte ein Feuer und Sylvie ging zu so nem Uralten, der da rumstiefelte. Dauerte etwas zulange, also bin ich auch dazu. Jedenfalls nach getätigtem Anruf (er, der Vater des Chefs, vmtl. den Sohn), gestikulierte mit einem „Nai“, „nai“… Reinkommen. Ok, Hütchen beiseite gestellt und rein aufs Gelände.
Vorne ein, zwei Handwerker, die noch eine neue Terrasse beim Restaurant bauen, Fundamente für weitere Anbauten, Bootsrampe wird erneuert…aber alles weit weg, kein Lärm. Der alte Chef konnte nix an Englisch oder Deutsch. Unten mit Blick aufs Wasser nach drei Seiten, weit und breit niemand, natürlich sind wir auch die einzigen Gäste bzw. die ersten im Jahr 2022.
Er macht auf zum 1. April. Aber wir dürfen bleiben, 15€ mit allem… so der aufgetauchte Jungchef nach einer halben Stunde, supernett, perfekt englisch und war auch bereits in Deutschland von München bis Hamburg. Man bemerkt sofort den erweiterten Horizont und auch auf der Anlage, ein Verständnis für Niveau und Weitblick. Hier wird renoviert, Äste geschnitten, denn wir stehen hier unter Olivenbäumen. Alles voll davon. Links ne Beach, rechts ne Beach, langgezogen und weitläufig, vorne Felsen, also super zum Schnorcheln. Wenn man dann einen Neoprenanzug hätte. Also nächstes Mal ist so ein Ding definitiv an Bord, und der mitgenommene Wattanzug, der bleibt zuhause. Wat für Quatsch, den mitzuschleppen. Als ob es hier Meerforellen gäbe.
Duschen zwei von Zehnen sind aufgeschlossen, Heißwasser mit Regenduschen, WC´s dasselbe, alles gefliest, alles super gemacht. Obendrein gibt’s ne Küche vom Feinsten mit Backöfen und Ceranfeld sowie drei Waschmaschinen neuwertig. Und umsonst. Für uns aufgeschlossen, aber da ist nix zum Einwerfen. Heute jedenfalls die ganze Wäsche durchgewaschen, das entfällt also schon mal für Dimi, nur Ausdrucken unseres Tickets und PLF für Italien müssen wir dort. Also schon mehr Zeit Tsiporo-Time und Barbecue. Ionion war ja der beste CP auf unserer Tour bislang, doch dieser ist noch ne Ecke schöner. Kein Schwimmbad aber dafür die Küche, ansonsten quasi gleich, nur hier naturbelassener. Und für 15€ quasi geschenkt. Altchef besorgt noch Apfelsinen. Wir haben am Strand und vorne am CP den gesamten Müll eingesammelt.
Da kanns dann am 1.4. losgehen. Für uns als „Tester“ bereits 2 Wochen vorher, also wer nicht fragt, der nicht gewinnt. Wir bleiben bis Mittwoch, den 23.3., fahren dann nicht mehr über Igoumenitsa sondern direkten Weges zu Dimi, satte 290km. Wir werden voraussichtlich eine Woche bleiben, so daß wir am 30./31.3. zurückfahren nach Igoumenitsa für eine Tag auf dem Stellplatz und im Restaurant davor, Essen gehen (Tipp der Österreicher). Die Nacht vor Abfahrt vmtl. im Hafen Igoumenitsa, denn Abfahrt ist 6 Uhr morgens, Ticket ab 5 Uhr in Office dort einzulösen, also warum sollst du da noch für 18€ auf dem Stellplatz rumstehen, wo Du ohnehin nur aufs eigene Klo gehen kannst. So ist der Plan.
Bei Dimi gibt’s bestimmt auch noch ein paar Dinge zu tun. Hier ist der einzige Kontakt eine Deutsche (Sandra) aus BW mit „wild“rumänischem Straßenhund Jascha, die am Hafen versteckt in ihrem Phönix (älteres Alkovenmobil) „überwintert“. Eine erfahrene etwas spirituell angehauchte Alleineisende, aber wie gesagt, die macht das schon ein paar Jährchen. Sie ist hier im November wohl angekommen, und seitdem steht sie da vorne. Umsonst natürlich, aber ohne Strom mit ihrer ZerhackerToilette. Also bereits den ganzen Winter. Na der Spot ist nicht der Reißer, aber keine Ausgaben außer zu essen. Sie kommt aber täglich vorgelaufen zu uns hier vorne zum Strand, weil einerseits windgeschützter und halt ein Spot. Man kann schon mit ihr gut quatschen, und vmtl. genießt sie jetzt den sauberen Strand. Das hätte man eigtl. in den Monaten „der Einsamkeit“ erledigen können, halt ne halbe Stunde weniger Meditation, dafür aber die Natur auf diesem Stück sauber.
Zum besseren Verständnis, warum sie solange an diesem Platz geblieben ist, sei die Info, daß sich dort auch ein Rudel mit Mama und Junghunden aufhält. Und die kommen irgendwie jeden Morgen zu Besuch, „und das sei Grund genug“. Na ja die Hundeversteher haben dann dafür sofort Verständnis. Ihre Vorort-Bekanntschaften sind trotz der 4 Monate hier scheinbar sehr begrenzt. Auf alle Fälle gibt es vorne in dem Kaff einen kleinen Laden, da kriegste quasi alles von Zigaretten bis Gummistiefel. Das ist OK, gerade wenn man ohne etwas zu Rauchen angereist ist, sonst bei Lidl alles aufgefrischt. Nur Zigaretten oder Tabak verkaufen die hier eben nicht bei Lidl.
Mittwoch geht’s weiter, bis dahin ist Ausspannen angesagt. Sylvie macht sich gerade für die Messe in Amsterdam klar, also Übernachtung und Zugfahrt. Sie wird für Haid im Mai für paar Tage dort aufschlagen, das passt mit Vermietung und sonst auch. Außerdem will sie mal wieder nen Joint rauchen mit den Kollegen. Das ist gut fürs Betriebsklima. Bis zur Fähre dann.
Rückfahrt und Abschlussbericht
Nachdem wir uns vom letzten CP Nissos verabschiedet haben, der Chef nicht die vereinbarten 15€ pro Tag sondern nur 12€ kassierte und das von sich aus, der Vater des Chefs uns mit frischen Orangen und Zitronen im Kilobereich versorgt hatte, fuhren wir geplant am Mittwochmorgen hoch zu unserem Kumpel Dimi in den Norden Griechenlands.
Das Wetter sollte dort oben uns nun zumindest mit Temperaturen zwischen 14-20 Grad erwarten. Die Tour ging per Landstraße nach Ionamina, dort auf die Autobahn und direkt nach Veria. Immerhin Tagesstrecke von 290km. Angekommen bei Dimi bezogen wir Quartier im Womo in seinem Garten. Wir übernachteten auch weiterhin im Womo direkt vor dem Barbecue-Grillanbau, wo sich ohnehin das meiste Geschehen abspielt. Die zur Verfügung stehende Wohnung nutzten wir nur für das große Geschäft und um zu Duschen. Das Bett selbst ist nämlich nicht annehmbar, also die Matratze nicht mehr rückengerecht, wollen wir es mal so formulieren. Abgesehen davon hatten wir kein Hin- und Her-Geräume vom Womo in die Wohnung. Nach 5 Monaten hatten sich ja alle an die Abläufe im Womo gewöhnt. Alle hatten ihre Plätzchen für die Nacht bzw. für den Tag, das beziehe ich mal insbesondere auf die Hunde.
Natürlich gab es Barbecue und alle Erfahrungen unserer Tour wurden analysiert. Auch die Nummer „Hauskauf in Griechenland“ wurde wieder aufgenommen. Letztlich wurde ein bissl Geld verschwendet für Anwalt und notarielle Vollmacht, denn es war tatsächlich kurz vor 12 bei 2 Objekten. Doch am vorletzten Abend, wieder mal beim Barbecue, mussten wir feststellen, daß Kumpel Dimi mit seinen Übersetzungskünsten und „wirtschaftlichen Zukunftsideen“ doch eher überfordert erscheint, und daher brachen wir kurzerhand die Hauskaufidee in „seinem Dorf“ ab. Grundsätzlich ist dies aber noch nicht vom Tisch, nur der Standort sollte eher südlicher auf der Peloponnes oder auch Küste südlich Igoumenitsa sein, und auf die Hilfe von Dimi würden wir eher verzichten, denn er ist mit seiner Landwirtschaft tatsächlich völlig ausgelastet. Wir wären für ihn eher eine Belastung und würden es nun alleinig umsetzen. Und Griechen, die einen unterstützen würden, findet man quasi ohnehin an jeder Ecke. Die Gastfreundschaft ist schon enorm, aber das gilt ja für viele südländischen Länder.
Wir waren dann abfahrfertig, hatten ein paar Kakibäume verladen, ein paar Resteinkäufe erledigt und machten uns dann auf Richtung Fähre nach Igoumenitsa. Es verblieben 2 Nächte bis zu Abfahrt. Zuvor ereilte uns ein Anruf der Fährgesellschaft Anek, daß unsere geplante Fähre „Olympic Spirit“ nicht fahrbereit sei und nun eine andere dafür fahren würde. Auf dieser sei aber ein „Camping on Board“, also im Womo gemeinsam mit den Hunden übernachten und ansonsten frei auf dem Schiff bewegen, nicht möglich. Stattdessen wurden wir ohne Zusatzkosten upgegradet und bekamen eine Außenkabine mit Fernseher, Dusche und Meeresblick incl. Hunde. Also anders als geplant, ähnlich wie die Touren nach Norwegen, nur halt 26 Std. Fahrzeit, deutlich länger.
Egal, in Igoumenitsa angefahren, vollgetankt, ging es zu dem 16km südlich gelegenen neu eröffneten „Stellplatz“ in Plataria. Dieser entpuppte sich als gewöhnlicher sehr kleiner Parkplatz am Ende einer Uferpromenade, mit Strom und wohl Entsorgung, doch ohne Dusche. Das für 18€! Eher keine Option, weil zu teuer für das Angebot. Es war auch kein Mensch dort. Es soll in dt. Hand sein, also die Erschaffer sollen „dt. Jungunternehmer“ sein. Also man kann wohl doch „Stellplätze“ in Griechenland aufmachen. Wir kehrten aber nicht dort ein, sondern gingen auf den CP Kalami, der noch näher an Igoumenitsa liegt. Offiziell noch zu, aber am 1.April öffnet er zur Saison. Wir waren einen Tag früher dran und durften natürlich wieder mal rein. Für 15€ mit Dusche angemessen, die Betreiber drei Schwestern und alle sprechen deutsch und sind supernett. Lage, Preis und Restaurant, was ab dem 1.April offen hatte, gegenüber „Stellplatz-Parkplatz“ für 18€. Strand säubern, Hundebesuch für Sylvie
und schwere Tauchbleie finden war gratis, also es kam nicht einmal Langeweile auf am letzten Tag. Wir waren auch die ersten Gäste im Restaurant im Jahre 2021 und hatten da unser Abschiedsessen. Abends um 19 Uhr nach dem Essen verließen wir den CP und fuhren zum Fährterminal vor. Abfahrt sollte um 6 Uhr morgens sein. Man kann direkt vor dem Terminal stehen und die Nacht verbringen. Aber auch ein paar LKW‘s stehen da rum und die Kühlaggregate laufen, wer kennt das nicht. Man kann auch mit den Hunden rumlaufen, im Terminal gibt es Pitabude und so etwas, auch in die Stadt sind es nur 5 Minuten Fußweg, nachts war es ruhig, und das Gute war, „Anek Lines hatte abends um 8 Uhr auf“, so daß wir unsere Bordkarten bereits abends völlig entspannt abholen konnten und nicht morgens um 5 Uhr in der Früh. Kurzes Frühstück um 5 im Mobil, Sachen für die Fähre gepackt incl. Wasserkocher und Zweitfrühstück, dann um halb 6 rein ins Hafengebiet (alles mit Stacheldraht gesichert „Flüchtlinge“) und ab auf die Fähre.
Vorwärts rein, eng eingepfercht wie immer, und in Italien am kommenden Tag um 9 Uhr da wieder rückwärts runter und raus. Auch mal etwas Neues. Nach 6 Monaten Griechenland durch Dörfer, Stränden, Gravelroad und Olivenplantagen fährt man so ein 7m Mobil aber wie einen PKW, auch wenn man nicht Berufskraftfahrer von Beruf ist.
Die Überfahrt verlief unspektakulär. Kein Gekotze, wenig los auf der Fähre (Vorsaison), nicht einmal der Duty Free Shop machte auf. Die LKW Fahrer zockten an den Automaten, alle aßen im Selbstbedienungsrestaurant, sogar wir. Das lohnt aber wirklich nicht, nur Du hast ja gar keine andere Wahl. Frühstück hatten wir ja noch mit, aber das Essen im Womo wie bei „Camping on Board“ viel ja flach. Vorteil der Kabine ist Dusche/WC direkt im Zimmer, kurzer Weg auf Deck für Hund und Mensch und Fernseher, aber nur griechische Kochsendungen. Nachteil ist kein Essen und sein ganzes Zeugs muss man mithochschleppen sowie später zur Ausfahrt wieder im Gedränge runterschleppen. Und normalerweise auch deutlich teurer als CP on Board, was ja in diesem Falle für uns nicht ins Gewicht fiel. Solange es CP on Board gibt, würde ich dies vorziehen. Gerade mit den Hunden.
In Italien angekommen also Venezia, runter von der Fähre, vor zum Zoll, haben uns durchgewinkt (durchgewunken) und auf Richtung Norden. Landstraße Richtung Bozen. Ist gemütliches Fahren, deutlich billiger da keine Maut anfällt, und auch km-technisch kürzer. Gestoppt beim Famila unterwegs, frisches Brot gekauft, und dort auf einen netten, perfekt dt. sprechenden jungen Italiener getroffen, der dort auch mit seinem AlkovenWomo hielt. Junger Familienvater, Expolizist nun Bademeister in Meran im Thermalbad, erhielt sogar Visitenkarte, obwohl nur 15 Minuten geplaudert. Der Plan war nun evtl. 1-2 Tage in Italien zu überbrücken, da das Wetter in Deutschland sich rapide verschlechtert hat. Sie sprachen von minus 8 Grad in Ehingen/Ulm und von -13 Grad auf dem Brenner. Sogar Schneefall war angesagt. Auf so ein Schneegerutsche hatten wir echt keinen Bock, insb. ohne Schneeketten und mit Sommerreifen.
Die Tour ist eigentlich mit Griechenland beendet, also jetzt noch etliche Tage in Italien ranzuhängen, war nicht unsere Absicht. Zuhause wartete genug Arbeit an den Häusern sowie Papierkrams mit Finanzamt und so nen offener Mist. Wir machten bei einer Pizzeria mit angebautem Stellplatz mitten im Ort Löweneck, Ristorante Veccia Fattoria halt. Für 15€ stehst du da mit Strom, Entsorgung, Wasser, Fernsehen, perfekt mitten vor dem Restaurant. Und die obligatorische Pizza für 7-9€ grandios. Den Wein gab es im Womo, gegessen wurde auch dort, geholt zwei Gänge Pizza 15m weiter oben, direkt heiß aus dem Holzfeuerofen des Restaurants. Und nett sind die da auch noch.
Weiter dann am kommenden Tag über Brenner nach Ehingen, der Heimat von Sylvie, zu ihren Eltern. Der Brenner hatte zwar tagsüber minus 4 und Schneeregen, aber sonst war alles gut.
Uns kamen nur Unmengen an Womos entgegen, alle wohl auf dem Wege nach Süden. Das Wetter besserte sich von Tag zu Tag, 2 Tage Ehingen, Firmenbesuch von Sylvie bei ihrer Firma, Besuch vom Töpfer, Übergabe von Kakibäumchen, gemeinsames Essen und so weiter. Wir parkten bei Hans direkt unten vor der Garage, was viel sinnvoller und netter ist als bei der Firma von Sylvie in Rottenacker. Denn auf der Hinfahrt war dort oben die Straße aufgerissen und Riesenbaustelle. Insofern war das SuperOK bei denen, aber so ist es schon besser. Oben in Ehingen auf den Stellplatz beim Stadion, neee, dann gleich nach Italien zur Pizzeria.
Von hier aus ging es Richtung Hannover und ein Zwischenstopp in Bad Salzdetfurt für eine Nacht unmittelbar vor Hannover. 10 Plätze mit Strom, kosten 5€ oder so, Strom am Automaten 1€ für 6 Std., nett vor dem Thermalbad. Automat zum Bezahlen kaputt, also standen alle gratis. Außer der 1€ für Strom bzw. 2 bei uns weil ja 12 Stunden. Morgens um neun ging es dann rein zur Podbi in Hannover. Dort musste der Wagen von meiner Mutter Mercedes A-Klasse Bj 1999 abgeholt werden. Jedenfalls nach Übergabe von Papieren seitens Erkan und Austausch griechischer Geschenke sprang der Wagen geradeso eben noch an, hatte vorne einen platten Reifen und leuchtete in Reserve, also noch Sprit für maximal 5 km. Super, so erwartet man eine Übergabe. Obendrein vollgestopft mit all möglichem Zeugs, was sich später als Mist entpuppen sollte. Umgefallene Putzmittel, alte Werkzeugkisten, super alte Boxen, abgerissener Fensterheber, tolle Familienbilder, aber auch das Fonduezeugs und vier verschiedene Weingläser waren dabei. Sowie das von Sylvie bestellte Bettzeug für das Ferienhaus. Hier hat Eine einen völlig chaotischen sehr teuren Umzug abgewickelt. Entweder völlig überfordert oder arrogant ätzend nach dem Motto „nach mir die Sintflut .. und was ich hab, das hab ich“… Muttern jedenfalls jetzt im Altenheim, kommt so langsam wieder auf die Beine sowohl körperlich als auch geistig, gefällt ihr wohl ganz gut da, und ihre „Bude“ wird nun auch demnächst bald fertig, so daß sie ihre Jacke aufhängen kann und ihre Kekse auf einem Plastiktablett anbieten kann. Die Silbersachen sind ja an Fairtrade oder so in Hannover verschenkt worden. Großartiger Umzug! Und beinahe das Aus für die 88 Jährige. Das ist echte Fürsorge und Planung. Am selben Tag, also ein paar Schubladen gerichtet, die falsch zusammengeschraubt waren, den Schrank repariert, kaputte Birnen ausgewechselt, Geschirr in Griffweite eingeräumt, Ordner aufgestellt, die Gartenlampen eingesteckt und verkabelt, Eimer und Putzzeugs besorgt…
Dann ging‘s für Muttern zum Mittagessen und wir haben uns im Hagelsturm gen Mittag aus Hannover mit zwei Autos aufgemacht nach Norden zu unserem Haus. Mittlerweile für 100€ vollgetankt, Reifen aufgepumpt, und Auto fahrfertig umgeräumt, ich spreche jetzt nur vom Mercedes. In Hannover natürlich. Die Rückfahrt hoch verlief problemlos, keine Staus, keine Vorfälle. Jetzt nach 2 Wochen bereits den Großteil an Haus+Gartenschäden repariert und aufgeräumt, daß ich Zeit finde, diesen Abschluss zu schreiben.
Resümee:
Es war sicher nicht das letzte Mal Griechenland, das liegt an Griechenland selbst – Weite, tolle Menschen, Obst und Essen, ruhig und sicher, EU, viele Aktivitäten möglich Meer, Berge, Kultur…und Hunde (ein ganz spezielles Thema für Sylvie)
Überwintern könnte wärmer sein, aber das gilt wohl auch für Andalusien oder Portugal, Australien leider zu weit mit dem Womo bzw. die Brücke ist noch nicht fertig, d.h. im Dez/Januar ist meist um 17:30Uhr Feierabend draußen… einfach zu kalt, also nix mit dem Weinchen und Blick aufs Meer wie im Sommer… aber immer noch besser als im Norden im Nebel, grau in grau und nasser Kälte vor der Glotze
Sprache lernen, insb. wenn man etwas auf die Beine stellen will, besser alles selbst in die Hand nehmen und organisieren möchte, das vereinfacht anstatt zu verkomplizieren oder negativ zu überfordern oder verarscht zu werden. Und man versteht auch das Gastland deutlich besser.
Eine Alternative zum Womo-Urlaub wäre tatsächlich Appartements an verschiedenen Spots anzumieten, kostenmässig käme es vmtl. auf dasselbe heraus, man hätte ein Auto zwecks Herumfahren zur Verfügung und könnte mehr Activities umsetzen an mehr Spots. In der Totsaison sollten sich gerade in den Urlaubsländern preiswert genug Optionen anbieten.
Makedonien – bei Dimi Basislager- Festland Griechenland
Update 30.10.2021
So, wieder ein neuer Bericht. Fange ich mal chronologisch an. Nach angenehmer Fährfahrt 26 Std. kamen wir in Igoumenitsa an, fuhren runter, vor uns 2 Mobile aus Deutschland. Im ersten 2 Leute aus Mitteldeutschland, die bereits ein paar Mal im Winter für 6 Wochen jeweils in Griechenland waren, dann eine Berlinerin im besten Alter mit Hund, die hier Immobiliengeschäfte im Raum Saloniki machen will und absolut vom Fach ist. Mit dieser Deutschen habe ich die Visitenkarte ausgetauscht und Small Talk auf der Fähre geführt. Man weiß ja nie, wann man auf ihre Hilfe zugreifen sollte. An der Passkontrolle wurde das erste Mobil aufgehalten, wüst beschimpft, wie dämlich sie seien…. sie hatten das Corona-Einreiseformular nicht ausgedruckt geschweige überhaupt ausgefüllt, die Berlinerin genauso wie wir legten es dagegen vor, und der Zöllner laut schwenkend „seht ihr, alle Deutsche haben das, „ihr Deppen oder so ähnlich“ zu den Mitteldeutschen. Wir fuhren hinter der Berlinerin durch den Zoll, die erfahrenen Mitteldeutschen blieben zurück und werden vmtl. immer noch verhöhnt. Dann sind wir durch Igoumenitsa, ziemlich Verkehr und busy und schmutzig, „erinnerte eher an Mexico als an EU-Land“, meinte Sylvie. Dann sind wir die Bucht herum an den nördl. Campingplatz Drepano an einer Bucht mit Sandstrand.
Die Idee war dort erst einmal 2 Tage einzuchecken, um vom „Reisestress“ runterzukommen und zu akklimatisieren. Doch er will ADAC-Campcard nicht akzeptieren sondern nur Asci-Card, dann eben nicht. Abgesehen davon war es nicht so sauber, am Strand lungerten etliche wilde Hunde herum und Rinder rannten wild frei herum. Das eine oder andere Womo stand wild dort, also kein Problem, da aber ein starker unangenehmer Wind herrschte und die wilden Hunde Vorort waren, entschieden wir nach Telefonat direkten Weges erst einmal zu Freund Dimi zu fahren. Über die Autobahn, dort lernten wir das Mautsystem kennen, und nach 5 Stunden kamen wir in Stavros bei Veria an. Wir können mit dem Womo hinter dem Tor vor dem neugebauten Barbecue parken, haben Strom und sind aber in der unteren freien Wohnung eingezogen.
Dort wohnen wir jetzt bald eine Woche. Am kommenden Montag, also übermorgen werden wir für ein paar Tage nach Chalkidiki aufbrechen, das sind die drei Finger, hergeleitet von Poseidons Dreizack, westlich von Thessaloniki. Dann kehren wir wieder zurück hierher, um dann zu geeigneter Zeit Richtung Peleponnes aufzubrechen. Momentan haben wir 20° tagsüber und 10 Stunden Sonne, also in der Sonne im T-Shirt, abends wird es deutlich kühl bis nachts runter auf 6°. Obwohl Chalkidiki nur 120km weg ist, sind dort laut Info 19° und nachts 13°. Und in ca. einer Woche am 9.11. sind für hier, Stavros, tags 21° und nachts 18° angesagt. Wir werden sehen.
Was machen wir hier? Am ersten Tag musste ich mit Dimi durch das Dorf, Häuser anschauen, die verkauft werden sollen, seine bestellten Felder anschauen, im Dorf 50 Leute kennenlernen und wer alles in Deutschland war und dort gearbeitet hat. Nach Nummer 20 sahen dann doch irgendwie alle gleich aus. Der Ladenbesitzer schenkte mir kleine Flasche Wein, ein anderer stopfte mir Mandarinen in die Tasche, der dritte Sack voll Kiwis… anderorts sammelten wir 4 Tüten voll Wallnüsse… und Sylvie verspeist rund um die Uhr Obst, in Kisten sind Trauben hingestellt und was weiß ich.
Von den Kakifeldern habe ich frische Kakis mitgebracht, die esse ich auch. Mittlerweile weiß ich, wie man bewässert, was der Anbau kostet, Agraflächen-Unterschiede, Anbaumethoden….usw. Das harte Arbeiten, also das Sammeln auf den Feldern verrichten hier Albaner, die mit dem 3 Monate Visum hier im Urlaub sind, 8-10 Std. Arbeit=30€.
Ohne Essen und wenn ihnen Unterkunft gestellt wird, sind es nur 25€. Als ich beim Verladen geholfen habe, meinte der eine Albaner zu Dimi, „der Deutsche, also ich, „Chermanikos“, weiss schon, daß er nur 3€ kriegt“… wenn der wüsste, nicht einmal die habe ich.
Wer jetzt glaubt, das ist Ausbeutung, der irrt, denn der griechische Mindestlohn beträgt 30€ für 8Std. Dann aber angemeldet. Niki, die Frau von Dimi, arbeitet 6 Tage die Woche, weil derzeit viel Arbeit, als Schneiderin für 25€ pro Tag 8 Stunden. Das ist irgendwie Verwandtschaft oder wie auch immer, jedenfalls geht sie um 7 Uhr aus dem Haus, fährt mit dem Fahrrad die 200m vor, und kommt um 4 Uhr wieder, Mo-Sa,… na immerhin, das sind dann im Monat 600€ … zwar nicht der volle Mindestlohn, aber eben Verwandtschaft… irgendwie so eben..
Am zweiten Tag dann war Namenstag von Dimitrios. Und Namenstag wird hier gefeiert wie bei uns der Geburtstag, der hier wiederum so gut wie keine Bedeutung hat. Also wurde im Barbecue um 14 Uhr der Grill angeschmissen und aufgetischt. Zu Beginn waren wir 12 Personen incl. uns
es wurden nie weniger, sondern blieb quasi konstant, obwohl die ersten nach 2 Stunden gingen, dafür kamen andere. Bis 23Uhr nachts ging das so. Die jungen können Englisch, die Alten evtl. deutsch, wenn sie denn mal in Deutschland gearbeitet haben. Viele in Hannover, wohl der Partnerstadt, aber auch Köln, Regensburg und Ruhrpott.
Aufgetischt wird Massen an Fleisch, also der Grill lief sehr lange. Dazu gibt es einen Thermobehälter, in dem das Fleisch abgelegt wird. Wenn man es rausnimmt, ist es immer noch heiß wie vom Grill. Es herrscht nie Mangel, kein Nachschubproblem. Dann natürlich Tomaten, Gurken, Auberginenmuss, Zwiebeln, Feta (Schafskäse), Pommes Frites, Pita-Brot, normales Brot… und nicht zuletzt Trinken ab 14 Uhr… Retsina mit Cola, Tsipouro (Brand aus Traubenresten) in Kreta heißt das Raki) mit Wasser (wird eben nicht weißlich, da kein Anis drin ist wie beim Ouzo) oder eben normalen Wein. Nicht zu vergessen Frappe oder Mokacaffee (arabischer Cafe in kleinen Tassen). Und zwischendurch oder besser am Ende süßes Gebäck, Blätterteig in Zucker getränkt. Wenn du noch kein Diabetes hast, danach sicher. Ich hielt mich nach dem einmaligen Essendurchgang an Wein.
Der Mittwoch, der dritte Tag, war dann Begehung mit Sylvie und Hunden durch Stavros. Ein lehrreiches Training für Hunde und Mensch. An nahezu jeder Hauspforte oder Zaun standen wild bellende Hunde. Wilde Katzen flitzten an jeder Ecke herum. Und in der Stadt dann, dort wo die Cafeterias sind, die wilden Hunde. In den Wohngegenden eher selten, aber dort wo Essen verkostet wird oder in Touristencentren, wie Vergina (Geburtsort von Alexander dem Großen) 40 km weg, am Stausee, wo Parkplätze sind…
also dort wo Leute Essen wegwerfen oder die Jungs auch füttern. Also die erste Begehung war quasi ein Spießrutenlauf für Mensch und Hund. Jetzt nach ein paar Tagen haben wir die Erfahrung gemacht, „sie hauen eigtl. ab, wenn wir sie fortschicken, also der Mensch“. Bei einigen bilden sich Rudel oder Einzelhunde, die einem dann folgen bzw. uns. Da hilft eine Wasserflasche, mit der man spritzt oder man beugt sich runter auf die Straße, tut so, als ob man einen Stein werfen will, dann flitzen die meisten ab. Therapie für Fella, denn irgendwann lohnt kein Bellen mehr, völlige Reizüberflutung. Ole „guckt nicht einmal mit dem Arsch hin“. Nur einmal im Ort, Mitte des Ortes, wechselten wir die Straßenseite oder drehten ab, denn da sitzt der Rottweiler. Der alte Oberboss von allen. Das war sogar Dimi zu riskant und wir nahmen einen kleinen Umweg. Ich denke es liegt daran, daß die Griechen eher zu freundlich sind. Also eher hart nach außen gegen Tier und Umwelt, doch eigtl. füttert fast jeder die Jungs und eingeschläfert wird auch keiner, solange er nicht Ärger macht. Natürlich „Kacke weg machen“, gibt’s hier nicht. Überraschenderweise sehen die wilden Hunde hier ziemlich gut genährt aus, will nicht sagen fett, aber nahe dran. Auch nicht mit Zecken übersäht oder so.
Gut, hier landwirtschaftliches Gebiet, also Essen und Wasser ist genug da. Evtl. ist das dann auf der Peleponnes anders. Auf alle Fälle ist es spannend für Hundebesitzer. Ängstlichen Hundebesitzern eher nicht zu empfehlen.
Wie gesagt, die liegen hier einfach so auf den Bürgersteigen rum… hier mal einer, dem ein Bein fehlt, vmtl. abgebissen oder abgefahren… da geht man einfach so drüber hinweg, die rühren sich nicht. Mit den eigenen Hunden natürlich dann nicht, sondern so wie oben beschrieben.
Am Donnerstag war dann Feiertag, da wo Griechenland zu Mussolini Nein „Ochi-Day“ gesagt hat, als dieser hier im zweiten Weltkrieg einmarschieren wollte. Sie hielten 21 Tage stand. Auch in diesem Ort wurde gekämpft. Die Italiener packten das nicht alleine, also schickte Deutschland Truppen, um zu helfen. Erst dann gaben sie auf. Die Nazis wüteten in Griechenland ziemlich übel. Ganze Dörfer wurden platt gemacht und egal ob Mann, Frau oder Kind wurden teils abgeschlachtet. Nazis zwar, aber das waren eben auch deutsche Soldaten. Also die Deutschen. Bewundernswert, daß die Griechen eine der ersten Nationen waren, die Deutschland nach dem Krieg die offene Hand reichten, und so Frieden sowie schnelles Verzeihen ermöglichten. Noch faszinierender, wie auch gerade die Alten, doch so gastfreundlich und gerade eben den Deutschen gegenüber sind. Das habe ich in anderen Ländern noch ganz anders erlebt, wenn man Richtung Norden schaut. Ich weiß auch nichts von ewigen Entschädigungsgeldern oder Forderungen, das sollte man bei Griechenland positiv miteinpreisen.
Jedenfalls bedeutet National-Feiertag freier Eintritt in Museen und eben auch für uns kostenfrei die Vergina-Grabstätte besucht, daher waren wir am Donnerstag dort,
und anschließend? …. Was wohl?… Barbecue, nicht ganz so üppig wie am Namenstag, aber im Prinzip dasselbe…
Freitag holten wir dann die von den Albanern in Kisten gesammelten Kakis vom Feld ab… von denen sind etwa 30 Leutchen im Dorf und die sind echt gefragt.. Zwischendurch solche Erkenntnisse wie „auch hier wird geblitzt“, aber wie in nordischen Ländern, es wird vorher davor gewarnt. Eigentlich gibt es nur ein Land, nämlich Deutschland, wo nicht gewarnt wird und so das staatliche Raubrittertum immer zuschlägt. Hier ist ein Schild „großer schwarzer Punkt und ein kleinerer daneben“= d.h. unmittelbar demnächst Blitzer. Die können aber auch mit Radarpistole zwischendurch blitzen. An Geschwindigkeitsregeln hält sich so gut wie keiner, daß man immer das Gefühl hat, störend im Verkehr zu agieren, immer wenn man sich an die Regeln hält; besonders nervend wenn ein LKW-Brummer hinter einem an der Stoßstange klebt. Das für uns Ungewohnte ist, daß die Kameras von hinten blitzen. So sind die Kästen nicht direkt mit Kameralinse auszumachen. Laut Dimi haben sie früher auch von vorne geblitzt, das hat aber dann zu „Mord und Totschlag“ geführt, weil bei den zugeschickten Bildern ständig jemand mit fremder Frau oder Mann, quasi bei Fremdgehen auf frischer Tat, abgebildet war. Seitdem eben nur noch von hinten. Bei einer Fahrzeughalterhaftung ist es auch egal, weil dieser haftet und bezahlt, nicht wie bei uns der Fahrer.
Heute waren wir länger bei Lidl, Preise eruieren und auch bei Shell volltanken, so daß wir am Montag ohne Anzuhalten in unser Zielgebiet durchrauschen können. Dimi ist heute mit Frau und Onkel nach Saloniki, um Wohnung/Studentenbude für seine kleinste Tochter, die eine Physiotherapieausbildung macht, zu renovieren. Musste umziehen, weil notwendig. Noch 2 Jahre dann ist sie fertig.
Morgen dann Sonntag, da haben alle dann auch frei. Die zweite Rutsche Kaki-Ernte ist in einer Woche geplant. Da werden wir vielleicht wieder da sein. Wen es interessiert, der Albaner kriegt 3€ die Stunde fürs Sammeln, das Kilo Kaki kostet den Ankäufer 0,30€, der es wiederum an Lidl verkauft. Bei Lidl kosten Dimis Kakis kommende Woche im Angebot 2,31€ in Griechenland. Seine gehen tatsächlich zu Lidl und bleiben auch nur in Griechenland. In Deutschland kostet so ein Ding, richtig gehört eine ca. 0,40€. Die sind irrelang haltbar, können durch die harte Schale auch transportmässig echt was ab, im Keller gelagert halten die jetzt gesammelten bis März, und schmecken wie ein Mix aus Birne und Apfel und Honigmelone leicht süßlich. Ich, kein Obstesser, esse die. Und die schmecken. Einfach mal eine kaufen. Bei Lidl sind Preise hier zum Teil ähnlich wie bei uns, Pizza sauteuer 4€, griechischer Honig das Kilo 3,99€ und der Liter Diesel 1,56€. Das gute Zeug ohne Bakterien Zusätze. Also für uns völlig OK, für den 30€ für 8 Std. Verdienenden ziemlich hart. Aber die Griechen meckern nicht. Das ist eben so.
Update 06.11.2021
Er wird mal wieder Zeit für den nächsten Zwischenbericht. Gegen unsere ursprüngliche Planung für ein paar Tage nach Chalkidiki, drei Finger östlich von Saloniki, zu fahren, sind wir nur am Sonntag letzte Woche zu einem Tagesausflug ans Meer Richtung Katerini gefahren. Auf der Landstrasse sind es knapp 44km. Durch einige Dörfer mit holpriger Straße kamen wir nach Alyki oberhalb von Katerini an einen Sandstrand und einem Hafen für Muschelarbeitsboote und kleinem Privathafen. Dort angekommen standen ein Bimobil und 2 Vans herum. Van-Life, die neue Bewegung, daß sich junge Menschen nach dem Abi oder Studenten einen „olllen“ Transporter oder Van kaufen und aufs Notwendigste beschränkt als Womo umbauen, ist allgegenwärtig. Auch die beiden Vans waren mit ca. 5 Leutchen besetzt, keiner älter als 22 Jahre und natürlich Deutsche. Später tauchte noch ein Dritter auf, ein Holländer-Päärchen. Man steht einfach am Strand unweit von den Hafenanlagen, wo sich 100 griechische Angler aufhielten.
Vorab, gefangen hat wohl keiner etwas, also ich hab jedenfalls nix gesehen mit dem Fernglas. Eine Außendusche hielt sogar Frischwasser bereit. Wild stehen ist das Motto, für die Van-Life Bewegung ohnehin quasi Pflicht, weil das Budget eben nicht mehr hergibt. So sollen sich laut Informationen auf der Peleponnes, wo wir ja im Dezember-Januar hinwollen, hunderte davon zur Zeit aufhalten. Wir werden sehen. Ein negativer Effekt ist sicher, daß diese Vans oft nicht über ein WC verfügen, sondern nur Matratze und Gaskocher und natürlich Handy und Tablet an Bord haben. Sie müssen gezwungenermaßen in die Wildnis kacken. Und das tun sie auch. Denn öffentliche Toiletten sind absolut Mangelware. Beim Walk mit den Hunden nahm ich Kontakt zu dem Bimobil-Fahrer auf, der sich als Uwe aus Aurich und ehemaliger Vollzugsbeamter outete. Er bat mich, die am Strand liegende, bereits tote und verwesende, Schildkröte „Karetta Karetta“ in ein von ihm zuvor tief ausgegrabenes Loch zu transportieren. Das tat ich.
Bereits im Rentenalter lebt er seit 2 Jahren ununterbrochen im Bimobil, teuer ausgestattet, und zufällig beim selben Händler in Elmshorn erstanden, da wo auch unser Womo herkommt. Seine Erfahrungen und seine Erzählungen ließen kein gutes Haar an der Firma. Unsere Erfahrungen waren anders. Wahrscheinlich hatten wir nur Glück bei unserem Kauf. Er legte 140000€ für sein Gefährt hin, dafür könnten wir unseres, größer und quasi neu, 3,5 x kaufen. Er hält sich im Sommer im Norden wie Dänemark, Schweden und Norwegen auf, im Winter eben jetzt hier in Griechenland. Er ist auch auf den Weg nach Süden zur Peleponnes.
Wir verbrachten den Abend bei 2 Flaschen Wein und bei uns im Womo sitzend, tauschten Adressen aus, und sind nach wie vor in Kontakt. Treffen ihn sicher später im Süden wieder. Er bekam von uns 4 Kakis geschenkt. In Zukunft haben wir eine ganze Kiste davon an Bord. Problem an dem Platz war, daß ab Sonnenuntergang Horden von Moskitos auftauchten. Daher saßen wir trotz guten Wetters im Womo beim Wein, weil draußen ging gar nix mehr.
Nach einer Nacht dort fuhren wir weiter, legten einen kurzen Angelstop an einem schönen Strand ein
und vor nach Katerni, schauten uns um, bei Lidl vorbei und dann gings zurück zur Basis zu Dimi. Es gab noch zuviel zu bequatschen.
einer hübscher als der andere
Heute Samstag geht’s für Sylvie und Dimi nach Edessa, dort wird für Fa. Haid ein griechischer Kunde aufgesucht und einiges über den griechischen Markt beredet. Ich werde hier bleiben mit den Hunden und vmtl. den hier jetzt begonnenen Bericht fertigstellen.
Zuvor besucht Sylvie auch wieder alleine, eine „Hundelady“ Dimitrea, also eine Frau im Dorf, die sich privat um verletzte, vergiftete oder herrenlose Hunde kümmert. Sie werden verwahrt, gepflegt und aufgepäppelt. Sie war gestern zum Umtrunk, hat viele Infos und Geschichten. Mit selbstbeigebrachtem Englisch und mit Google-Übersetzer ist sogar Kommunikation für Sylvie mit ihr möglich. Für Schule war sie früher etwas zu faul, wie sie sagte. Sie macht sonst noch Honig als Imkerin, hat wohl auch ein paar Kaki-Felder… sie finanziert ihr „Hobby“ völlig ohne Hilfen. Es gibt scheinbar einen Kontakt nach Deutschland, der versucht, manch nicht vermittelbare Hunde in Deutschland unterzubringen. Ansonsten versucht sie die Hunde hier in Griechenland an den einen oder anderen zu vermitteln. Das ist aber außerordentlich schwierig. Und da wären wir beim Hundethema. Sie hat zur Zeit meines Wissens nach etwa 9 Hunde in „Pflege“ sowie drei eigene. Sylvie geht heute Mithelfen, also Füttern und so weiter. Es werden sicher einige Bilder folgen. Die mitgebrachten Utensilien aus unseren Privatbeständen wie Leinen, Halsbänder, Gurte… sind nicht wie geplant an die Hundestation in Kalamata ausgeliefert worden, sondern bereits hier an Dimitrea verschenkt seit gestern Abend. Die Griechen selbst haben kleine Hunde im Haus, so wie auch Dimi einen Pisser oben bei sich hat, die großen sind auf dem Hausgelände angekettet oder hinter den Zäunen zur Bewachung. Spazieren gehen sieht man so gut wie Niemanden mit den Hunden. Kacke wird nicht weggemacht und Trinkgeld gibt man auch nicht. Das hat zwar nix mit Hunden zu tun, aber viel mir gerade so ein.
Und schwarze Hunde sind so gut wie gar nicht vermittelbar. Und jetzt wo sie es gesagt hat, denken wir drüber nach, wie viele schwarze Hunde wir gesehen haben. Uns fällt nur ein kleiner Welpe ein. So, und nun erklärt sich auch, warum uns hier die Leute einerseits bewundernd und lobend „was für feine Hunde, und das Fell so glänzend (ob wir sie jeden Tag baden, eine ernstgemeinte Frage) und so brav begegnen, andererseits nie kam „und so schwarz“. Schwarz gilt als Farbe des Todes. Als doch griechisch-orthodox geprägtes Land ist also ein schwarzer Hund quasi ein NO-GO.
Ich interpretiere das jetzt so; wir mit den beiden auffällig schönen und gepflegten Hunden fallen dadurch extrem auf, an der Leine spazierend, sind sicher Abgesandte des Teufels.
Ein wenig übertrieben vermutlich. Aber wenn die Rolläden runtergehen würden beim Vorbeigehen, würde es Zeit, die Kurve zu kratzen. So ist es nicht, sondern die Leute im Cafe hocken und beobachten uns , fangen an zu Quatschen über uns, das bemerkt man schon. Aber eben nicht negativ. Und es gibt nach wie vor die Straßenhunde, in der Regel alle mittelgroß und aggressiv bellend, wenn wir mit unseren unterwegs sind. Wenn man auf sie energisch zugeht, hauen sie aber ab. Oder mit Wasserflasche spritzen hilft auch. Bis jetzt. Auch am Strand tigerten welche rum, oft in Rudelgrüppchen. Na klar, die Van-Life Bewegung ist tierlieb und nicht nur die, füttert und gibt Wasser. Die Hunde würden ansonsten bestimmt verhungern. Deswegen gibt es ja auch so viele.
Die anderen Tage verbrachten wir mit einem Besuch in Veria, einer der ältesten Städte Griechenlands, 60000 Einwohner groß, busy. Waren Einkaufen in sog. Chinesen-Kaufhäusern. So etwas wie bei uns Kik, aber ein Kik für alles. Da findest du Technik, Haushaltskram, Werkzeug, Klamotten, Taschen… und alles für chinese-Preise. Da reicht dann auch der Stundenlohn von 3€. Wir gaben einen Tageslohn von 30€ aus, haben dafür im Gegenzug ich= neue Lederbrieftasche, eine Angel, Sbirolino, LED-Stirnlampe und Sylvie=neue Umhängetasche, Maskara, Doppelhundeleine… bestimmt irgendetwas vergessen.
Dann war die zweite Kakiernte, die heute hoffentlich abgeholt wird vom Aufkäufer.
Bäume geschnitten bei Schwiegermutter, Grappa trinken beim „Rebell“, Häuser anschauen, die verkauft werden sollen, Umtrunk Tsipero abends in Cafeteria (nur für Männer, Frauen bleiben zuhause) und Labern mit Bürgermeister und anderen zum Teil 10 Worte Deutschkönnern … so wie mein Griechisch… So ein Tsipero als Raki, in Miniflasche serviert mit Flasche Wasser und etwas Geknabbere auf den Tisch kostet sage und schreibe 1€ pro Person. Kein Trinkgeld.
Für die Frauen auch etwas, Frappe oder frigo Cappucino, mit Flasche Wasser und Schokoladenhörnchen für 1,50€. Im Cafe natürlich mit Bedienung. Das dann tagsüber in Veria zum Beispiel. Ansonsten werden besprochen Themen wie landwirtschaftliche Flächen, Hauspreise, Autos…. usw…. Sylvie konnte sogar den Fernsehbericht über die Kollegin Sara im Fernsehen verfolgen, ich auch das Dortmund-Debakel gegen Ajax dank griech. Hacker, die es ermöglichen jeden, also ich betone jeden, Sender frei auf dem Computer zu sehen. Morgen dann wieder Barbeceu, also Sonntag, und dann geht es wirklich für ein paar Tage nach Chalkidiki. Im Gepäck der Selbstgebrannte 1,5l Tsiporo, das 1Kilo-Glas Honig, Kiste mit Kakis und Quitten, Kiwis, Äpfel und selbstgemachtes Zuckerzeugs von Schwiegermutter.
Update 13.11.2021
Vorab muss ich etwas korrigieren, nämlich daß die Kakis, die hier Lotos heißen (hergeleitet von Lotosblüte), lediglich 1,30€ kilo bei Lidl kosten. Damit relativiert sich das Preisgemenge und der Gewinn des Discounters ist doch nicht unverschämt hoch, eben nur hoch. Dafür trägt er auch das Verkaufsrisiko und wie wir festgestellt haben, sind die Kakis bei den Griechen nicht so angesagt wie bei den Deutschen. Des Weiteren haben wir festgestellt, daß jeden Donnerstag „shell-Discount“ Tag ist. Dimi erwähnte so etwas beiläufig, wusste aber nicht wann. Also tankten wir für 1,59€ Liter anstatt 1,51€ tags zuvor. Das passiert aber nicht wieder, jetzt wissen wir es und können es auch unseren Urenkeln noch erzählen, Donnerstags ist Tanktag….Wem?….
Weiterhin war Sylvie anderntags wieder bei Dimitria, der Hundefrau aus Stavros, um gemeinsam mit einem Helfer eine Hündin einzufangen, die immer wieder geschwängert wird und den Nachwuchs auf die Straße zum Überleben wirft. Darunter leidet so ein Hund auch, denn die Jungen sind ja kaum zu ernähren und daher überleben viele auch nicht das erste Jahr. Das taten sie, fuhren dann mit eingeladener Straßenhündin nach Veria, wo ein deutsches Team aus München für 1 Woche Sterilisationen im Akkord durchführt.
Das Ganze wird über einen Verein namens TierInsel – Umut Evi e.V. durchgeführt und finanziert, mithilfe einiger weniger Hundehelfer der Kommune Veria. Im Frühling geht’s dann nach Mittelgriechenland. Früher auch in die Türkei. Das Konzept leuchtet mir persönlich ein und ist vmtl. die einzig wirklich greifende Maßnahme, die langfristig etwas bringt. Die würden sogar von mir eine Spende kriegen. Angefangen hat es bereits, denn Sylvie hat den dortigen Ärzten eine Kiste Kakis mitgebracht. Und die haben sich richtig gefreut. Und Sylvie hat neue Adresse. Nun haben wir auch Atropin an Bord, das man den Hunden bei Vergiftung spritzen kann. Das hatte uns zuhause die Tierärztin verweigert, denn wir könnten damit schließlich auch die Schwiegermutter unter die Erde bringen. Aber es kam nicht von den deutschen Ärzten. Was hab ich vergessen, nur Barbecue wie immer sonntags, abends bei Moskitos und 14 Grad und Kaki-Schwachsinns-Arbeitstherapie. Die ganzen aufgeladenen Kakikisten, 3 Tonnen, mussten alle abgeladen werden und dann jede einzelne Kaki „beschnitten“ werden und dann der ganze Scheiß wieder aufgeladen werden.
In 6 Stunden verrichteten wir dies incl. Frauen und 2 albanischen Minderjährigen (5€). Und das war meine letzte Kakikiste, die ich hochgehoben habe, und Griechenlands Wirtschaftsmisere ist auch nur durch Sterilisation aufzupäppeln.
So jetzt zur Chalkidiki-Tour. Wir fuhren Montags los, geradewegs Landstraße nach Saloniki, umfuhren die Mautstation zufällig, weil wir bei einem Lidl stoppten, um frisches Brot mitzunehmen. Denn von da gings nicht wieder auf die Autobahn, sondern erst später und da waren wir an der Mautstation vorbei. Bis auf den ersten Finger Kassandra. Wetter ist immer sonnig, jeden Tag, und nachts so um 12°. Jetzt Mitte der Woche stürzen die Temperaturen auf 6° nachts ab für ein paar Tage, da geht es nicht mehr ohne Heizung. Tagsüber aber im T-Shirt unterwegs, die Griechen nicht, die im Winterpullover. Soll aber wieder wärmer werden, und egal, wir machen uns demnächst ohnehin auf den Weg nach Peleponnes. Noch Edessa, Sylvies Arbeitstermin, noch einmal Hundefrau,
noch einmal Barbecue und das war es dann auch hier oben im Norden.
Also weiter zur Tour. Kassandra, ist am meisten vom Tourismus geprägt, oder sagen wir ausschließlich. Alles hat zu, kein Campingplatz offen, kaum ein Laden oder Cafeteria, und die Orte selbst, tot. Ein paar Handwerker, vmtl. aus Saloniki, die abends um Fünfe abhauen, das war es. Das Gute daran, du kannst Dich wirklich überall hinstellen, niemanden interessiert es, und wenn‘s bei einem 4-Sterne-Hotel ist. Die Strände hast Du für Dich allein. Abends taucht dann manchmal ein Angler auf. Die angeln hier quasi nur nachts. Doch meist ist um 9 Uhr Schluss, weil dann wird’s den Griechen zu kalt. Und nicht nur denen. Und Du hast die zurückgelassenen Straßenhunde, die jetzt niemanden mehr haben,
im Sommer bei Touristenmassen sieht es ganz anders aus. Und Katzen, die in und um die Mülltonnen hausen. Mülltonnen und Müllcontainer gibt es zu Hauf. Mülltrennung natürlich nicht, Pfand ja sowieso nicht. Und da die 20 Meter zum Müll zu weit sind, schmeißen viele (ich will es mal freundlich ausdrücken), den Müll einfach aus dem Auto oder an den Strand. Unglaublich wie viele schöne Strände so verkommen und verdreckt aussehen. Und niemand schert sich darum. Das gilt für nahezu alle Strände bislang. Es müßten sich doch in Griechenland so Müllsammel-Aktionen von der Schule oder der Kommune organisieren lassen. Ruck-Zuck sieht es ganz anders aus. Das beste Beispiel ist der kleine Ort Kalamitsi auf Sithonia, mittlerer Finger, der sieht Picobello aus. Da haben wir sogar die letzten 2 Plastikflaschen und die letzte Dose Cola eingesammelt, weil es einfach sauber und ein tolles Panorama in der Bucht war.
Dort übernachteten wir unter anderem. Dagegen in Sykia, langer Strand und viele geschlossene Campingplätze, völlig runtergekommen und absolut verdreckt. Da willste nicht im Winter bleiben und erst recht nicht im Sommer beim Massentourismus. Auch Nikiti war schön, größter Ort auf Sithonia. Dort fuhren wir an den zentral gelegen Hafen, fragten nach Strom und kauften eine 12€ Karte. Mit der sind die Terminals zu betreiben, an denen die Boote angeschlossen sind oder auch Frischwasser zu erhalten ist. 30l = 9Cent. Strom ganze Nacht, Heizlüfter, Fernseher, Toaster, Kaffeemaschine, alles aufgeladen= 2€. Und das sind alle Kosten, keine Standgebühren. Diese Karte wird dann wieder mit dem Guthaben reloaded und ist bei weiteren Häfen in ganz Griechenland zu benutzen. Es sind auch welche auf der Peleponnes. Geht also nicht verloren das Guthaben. Besser geht ja gar nicht.
Ist ja eigtl. nicht für Womos vorgesehen bzw. haben wir es eingeführt. Ist aber quasi die einzige Möglichkeit an Strom zu kommen. Und wir waren dort willkommen, uns grüßten Angler, Fischerboote-Besatzung und Angelo, ein deutsch sprechender ergrauter Grieche mit Zipero-Flasche. Mit diesem musste ich gleich nach Ankunft 2 Std lang “Medizin“ zu mir nehmen und Geschichten über Familie und deutsche Politiker anhören.
Er war sehr gut informiert. So richtig schlau bin ich aus ihm nicht geworden. Sieht aus wie Onassis, abgestürzt durch seine „Medizin“, hat irgendwie den Boden unter den Füssen verloren. Fuhr verbeulten Opel mit dt. Kennzeichen, hatte größte Baufirma auf Sithonia, war erster Hafenmeister, in der Politik auch, hat ein Pferd zu betreuen vom Enkel, eine dt. Exfrau in Hessen und kennt persönlich Politiker Rau, Steinmeier…. und hat noch mehrere Ländereien, die er seinen Enkeln versprochen hat. Oder alles nur Schmarrn, würde ein Bayer sagen.
Jedenfalls hat uns erster Finger nicht gefallen, weil zu touristisch und viele Orte liegen hoch. Von da aus geht’s steil und eng runter ans Meer, um dann festzustellen, „nee das is nix hier“… und dann die ganze Scheiße wieder rauf… dafür ist unser Mobil nur begrenzt geeignet und es kommt kein Spaßfaktor auf. Glaube auch mit einem Van hätte ich da keinen Bock drauf. Auf Sithonia ging es auch ein bissl bergig zu, doch ansonsten viel angenehmer. Mittlerweile auch mal die Angel ins Wasser geschmissen. Aber nix, weder Calamaris noch Fisch. Habe andere Angler beobachtet. Also Einheimische, die angeln hier wie verrückt, bauen Gerätschaften auf, drei Angeln, ziehen dann halbe Stunde später an neuen Standort. Aber wie einer etwas gefangen hat, hab ich noch nicht gesehen. Obwohl ich die quasi mithilfe des Fernglases observiere, will mir ja was von den heimischen Anglern abschauen. Doch einmal, da hatte ein Junger mit drei aufgebauten Angeln wie beim Schießstand, einen Treffer. Aber Englisch, nee, Angler können ausschließlich nur Griechisch, bis jetzt. Aber anschauen durfte ich mir den, so mit Finger und Füßen kommuniziert. „kalo“ sagte ich, „poly kalo“ sagte er, und ich ging zum Womo zurück. Dachte nur OK, der Fisch war ca. 20cm lang, bräunlich, evtl. ein goldener Fisch. Denn von dem würde nicht einmal Fella satt, geschweige 2 Erwachsene. Ach so, ich muss noch übersetzen. „Gut“ sagte ich, „Sehr gut“ sagte er.
Ich vermute, die Angler füttern die Fische durch die reingeworfenen Köder, damit diese wachsen und von den Anglern in Norwegen wieder rausgeholt werden. Dort wirft man die Angel raus, um einen Fisch rauszuziehen, nicht um zu füttern. Nur als Erklärung für die unwissenden Nichtangler.
Jetzt sind wir gerade in Lerissos beim dritten Finger mit Fernblick nach Troja oder heutige Türkei. Denke heute Samstag oder morgen geht es zurück zu Dimi, dann aber bald los auf richtige Tour in Richtung Peleponnes.
Noch anzufügen ist, daß wir hier an einem absoluten ruhigen langen Sandstrand nördl. von Lorissos übernachtet haben.
Abends versuchte ich mein Anglerglück.
Es kamen zwei weitere Griechen mit PKWs dazu. Aber niemand hatte wirklich einen Biss. Wo ich bereits aus Kältegründen abgebaut habe, hat der eine wohl einen Octopus rausgezogen. Darauf hat er aber nicht geangelt. Um uns rum sind ein älterer kräftiger Rüde und zwei schwarze Labradormixe, vermutlich aus einem neuen Wurf. Einer ist noch winzig so 4-5 Monate alt. Heute Morgen zum Frühstück stellte ich ihnen Wasser und zwei Schalen mit Trockenfutter von Lidl, dort gerade der 2 Kilosack im Angebot für 1,39€, hin. Es begann das große Fressen. Der Winzige wurde per Hand gefüttert. Danach schmissen sie sich in die Morgensonne mit voller Wampe und wirkten völlig relaxt. Wir gingen mit unseren beiden zur Morgentoilette raus, sie bewegten sich gar kein Stück. Auch unsere waren völlig relaxt, ein bissl Jaulen.
Unser größtes Problem ist tatsächlich das Verbringen vom Grauwasser, also unser Wasser vom Abwaschen und Zähneputzen, sowie das Klo. Es gibt lediglich Entsorgungsstationen auf den Campingplätzen, die ja alle zu sind. Als wir bei der Tankstelle, wo wir teuer tankten, fragten, ob wir diese entsorgen dürften, kam ein freundliches Ochi. Der Tankwart konnte Englisch und sagte „ja, das ist ein Infrastrukturproblem“. Also was macht man. Man lässt es ab das Grauwasser, da wo es vermeintlich niemanden stört. Bei dem Müll überall hat man nach dem zweiten Mal kein schlechtes Gewissen. Es ist ja eigtl. nur Wasser. Dasselbe passiert mit der Toilette. Viele haben sog. Trocken-WC, wir leider nicht. Wir verzichten aber auf Papier bzw. das Papier für den Hintern geht in eine Tüte, wie sonst in den Häusern und Gaststätten auch. Einmal fanden wir ein Autobahn-WC. Da wir aber hier nie Autobahn fahren, entfällt diese Möglichkeit. Also bei einsamer Bergüberquerung, anhalten und in die Natur. Ist ja auch nur Kacke wie von den Hunden. In den Bergen summt es unglaublich, denn an jeder freien Ecke stehen Bienenkästen. Die tun aber auch nix beim Entleeren. Schade, daß solch Infrastruktur den nördlichen Ländern vorbehalten ist. In Schweden ist an jeder Ecke eine Entsorgungsstation zugänglich, frei und meist kostenlos. Öffentliche WC`s gibt es hier in Griechenland so gut wie gar nicht, und wenn Du mal eine findest, dann betrittst Du die nur unter Waffengewalt. Sonst ist alles gut. Nur kleinere Probleme, bei mir mal der Rücken nach „Schwachsinns“Kaki-Verladeaktion und bei Sylvie mal in die Schulter gezogen, nachts den einen Ort verlassen, weil es zu regnen begann und wir auf weicher Gravelroad, also so roter Lehmboden, am Strand standen. Wenn es da durchgeregnet hätte, wären wir da nie rausgekommen. Also nachts umgezogen an befestigtem Ort. Ansonsten klappt alles, Sylvies Konferenzen per Internet für die Firma, Freundlichkeit des Gastgeberlandes, Essen und Trinken ist super, Angeln sekundär – kommt erst später – zuhause mit Vermietung dank Kirsten und auch die Börse läuft noch.
Griechenland – Überwintern 21/22
im Oktober 2021 geht’s los
So langsam nimmt die Planung Kontur an. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Was ist also geplant. Wir wollen endlich mit unserem Womo auf längere Tour gehen („Scheiß auf Corona und geimpft sind wir auch“); d.h., daß ein Überwintern in Griechenland für uns ansteht. Das haben viele andere vor uns gemacht, viele sind jeden Winter in Spanien, Portugal oder Italien unterwegs und andere fahren durch Afrika. Also nix besonderes eigentlich. Doch für uns schon, obwohl doch viel im Leben gereist mit allerlei abenteuerlichen Erlebnissen, denn es ist das erste Mal „Überwintern“ im Süden im Womo begleitet von unseren beiden Hunden auf engstem Raum für uns. Vmtl. wird es weniger gefährlich als bei anderen Reisen, wohl hoffentlich aber genauso abwechslungsreich und ablenkend von einer zurückliegenden Zeit mit zuvor seltsam „staatlich verordneter Freiheitseinschränkung“, wobei sie uns als Eigenheimbesitzer auf dem Lande nicht ganz so schwer getroffen hat wie andere.
Die Anreise erfolgt über Süddeutschland, Österreich und Italien – Venedig – Igoumenitsa als Fährverbindung mit „camping on board“ am 24. Oktober. Die Rückreise vmtl. Mitte März bleibt offen, entweder ähnlich zurück oder auf dem Landwege mit ganz anderen europäischen Ländern.
Für uns in der Planung zu beachten sind folgende Themenbereiche und werden aktuell bearbeitet:
Hunde – Regeln, Gefahren, Verpflegung… also welche Impfungen sind notwendig, welche Vorschriften gelten für die Ein-und Durchreise der verschiedenen Länder, welcher Umgang ist mit Hunden üblich, Gefahren von Giftködern und „wilden Hunden“, wie läuft’s mit der Futterversorgung…
Reiseplanung – Was soll angefahren werden, Wetter, Übernachtungsmöglichkeiten Womo… also wohin soll es gehen, wann ist es wo am Sinnigsten vom Wetter her zu sein, offiziell ist freies Campen in Griechenland untersagt, wer hat im Winter offen…
Wohnmobil – Länderregeln, Verkehrsvorschriften, Maut, Straßenverhältnisse… Vorschriften für Womo über 3,5t wie Bereifung, Schilder und Ausstattung, welche Mautregeln und wie kann man dies sinnvoll kostengünstig gestalten, Verkehrsregeln im jeweiligen Land, kann man auch jeden Platz mit einem mittelgroßen Womo anfahren….
Wohnmobil – Ausstattung -Technik und Zubehör, die ein mobiles Arbeiten als auch qualitativ hohes Niveau an „Luxus“ garantieren, Angeln zur Selbstversorgung, Hundezeugs
Griechenland – Sprache, Gesten, Highlights, Landeskunde… der griechischen Schrift kundig, ist die Aussprache doch schon hammerschwer…
Allgemeines – Krankenversicherung, Kapitalversorgung, ADAC, Zuhause-Planung mit Eigentumsversorgung bzw. Betreuung und Vermietung…. wer versorgt Haus, Garten und schaut nach dem Rechten… was ist mit Frost bzw. Minusgeraden und Schnee… wer schaut nach dem Ferienhaus und der Vermietung… wer kümmert sich um postalische Angelegenheiten…
Daher denke ich, daß sicherlich ebenso Neufahrer oder Nachahmer etliche sehr brauchbare Infos finden werden, denn wenn wir etwas machen, machen wir es meist ganz hervorragend…. daß die Leute, die wissen wollen, was wir so treiben, ganz nette Anekdoten und die ein oder andere auch neue Information über Griechenland vorgesetzt bekommen… hoffentlich unterhaltsam genug, wir werden uns bemühen… wie immer Politik, Religion und Genderthematik sind tabu, doch das gelingt mir nie, das hinzukriegen… und ein bisschen eigenkomponierte Philosophie/Lebensweisheit wird sicher nicht fehlen, gerade wenn man in einem Land wie Griechenland unterwegs ist. Vorab geplant sind folgende Unterrubriken
geographische Reiseblöcke
Makedonien – bei Dimi Basislager- Festland Griechenland
Südliches Festland – Pilion – Euböa – Athen
Peloponnes – Überwintern
Griechenlandreise Oktober-März allgemein
Essen, Riten und Gastfreundschaft
Sprache, Gesten und Regeln
Antike, Highlights und Topspots
Immobilien, Kapital, Geschäfte
Länder, Gesetze, Maut und Regeln
Übernachtung, Plätze und Preise
Webseiten, Apps und Digitalisierung
Hunde, Tipps und Tierisches
Wohnmobil spezifisch -Tipps, Ausstattung
Reisetipps allgemein
START UNSERER TOUR am 16.10.2021
So, sind losgefahren am Samstag, den 16.10.2021, zuerst nach Hannover zu Muttern, um sich beim Kaffee noch zu verabschieden. Man weiß ja nie, was in geplanten 4 Monaten so alles passiert. Geschlagene 5 Stunden von Tönning nach Hannover, Herbstferien-Reiseverkehr, so daß wir bei Munster dann über die Dörfer aufgrund von Stau auswichen. Beim Womo ist es nicht ganz so wichtig, ob nun Autobahn oder Landstraße, denn schneller als 100-120 fährt man in der Regel ohnehin nicht. Bei den heutigen Dieselpreisen rechnet sich das sogar, in den Nachbarländern kommt dann die eingesparte Maut obendrein dazu.
Übernachtet abends dann in Bad Brückenau, da sind 2 Stellplätze, beide gratis, nur für Strom wirft man 2€ ein. Die sind an der Straße, nachts aber dann ruhig. Strom, weil der kleine neue Heizlüfter von Lidl läuft (absolut ruhig) und springt zu jeder gewünschten Temperatur an. Der Kühl-Gefrierschrank natürlich dann auch. Wir haben eine 11Kilo Gasflasche sowie eine kleine 5 Kilo an Bord, das würde Dicke langen, doch der geröstete Toast am Morgen ist gesetzt, wenn man keine frischen Brötchen oder Baguette zur Hand hat, und so auf den eingefrorenen Toast zurückgreifen muss. Auf einen Wandler haben wir bewusst verzichtet, macht für uns keinen Sinn. Dazu später mal mehr, warum und wie die Ausstattung. Zur Info vorab; wir haben vor, die 11kg Gasflasche in eine griechische Flasche mithilfe eines Gasadapters (bereits an Bord) bei Freund Dimi auszutauschen. Die andere und sonstiges Zeugs wird bei ihm ebenfalls untergestellt. Das ist schön, wenn man eine Basis im Land hat. Bei Rückfahrt kommt die deutsche wieder rein und er kann die andere abgeben und das Pfand kassieren oder behalten für ein andermal. Die griechische lässt sich dann quasi überall tauschen. Zwar haben wir auch einen Fülladapter für die deutsche Flasche dabei, und die Griechen füllen wohl auch oft (zum Teil verbotenerweise), aber es bleibt immer ein etwas ungutes Gefühl. Außerdem gibt es Vorort nur Butan und kein Propan-Gas. Und Butan in Norwegen wäre später einmal nicht so toll, wenn es kalt ist.
Von Bad Brückenau, nachts war es 1 Grad, Scheiben vorne wie immer feucht morgens, dann kam der Fenstersauger von Kärcher zum Einsatz und ein paar Trockentücher, ging es weiter nach Ulm/Ehingen. Dort wurde dann Sylvies Familie besucht und bei ihrer Firma übernachtet. Die haben ein Stromkabel rausgelegt und ein Schlüssel für Wasser, WC usw. lag bereit. Dort wurde es nachts deutlich wärmer, nämlich 3 Grad… also Lüfter und so weiter. Den gesamten Montag verbrachte Sylvie ohne Pause in ihrer Firma. Es gab vielerlei zu besprechen. Der Montag war der Familie gewidmet, das sind so einige, und ein gemeinsames Essen im Restaurant fand auch statt. Danke noch dem Gastgeber, sonst wäre unsere Reisekasse schon vor der eigentlichen Reise gesprengt worden.
Dienstag, den 21sten, ging es früh um sieben los über Ochsenhausen nach Füssen und Grenze nach Reutte. Auf deutscher Seite war die Autobahn gesperrt und alle entgegenkommenden Autos wurden rausgezogen. Auf unserer Seite, also nach Österreich, war gar keine Grenze zu sehen. Dann ging es über Imst und dann Autobahn Richtung Salzburg und dann über den Brennerpass nach Italien. Ein Halt für die Hunde zum Pinkeln, ein Foto mit Blick auf die Zugspitze, und die Feststellung, daß der Diesel in Österreich nur 1,40€ kostet, waren alle Erkenntnisse.
Na ja, zu Erwähnen bleibt, daß wir trotz den nur 130PS die Anstiege zügig und problemlos bewältigten. Wir überholten die LKW’s und die meisten Womos seltsamerweise. Sind aber eigtl. ganz gut beladen. Gestoppt ganz kurz an Rastplatz kurz vor Grenzübertritt nach Italien, um das Warnschild an den Fahrradträger zu montieren. Der ist Pflicht in Italien. An der Grenze war weit und breit niemand. Da wir aufgelastet sind, also 3,85t im Schein verzeichnet haben, gelten wir als LKW papiermässig, optisch jedoch gehen wir noch als unter 3,5t durch. Nur bei Mautkontrolle würde das vmtl. sehr teuer werden. Die Österreicher sind ja nicht blöd. Daher haben wir uns die GO-Box, die für LKW notwendig ist, bereits im Vorfeld übers Net geordert. Das geht, obwohl es oft heißt, es ginge nicht. 5€ Versand und an die Scheibe gebastelt. Und kostet auch nur unwesentlich mehr als die 10 Tagesvignette für diese Tour. Anders sieht es aus, wenn man in den 10 Tagen ständig in Österreich hin-und herfahren würde auf der Autobahn. Funktioniert und immer freie Fahrt und keinen Stopp vorher bei Stelle, um die zu besorgen, oder dann auf der Strecke. Einfach immer nur freie Fahrt. Andere fahren mautfreie Strecke über Fernpass (Reschenpass) nach Meran. Aber wir wollten einfach schnell und völlig flexibel so schnell wie möglich nach Italien.
Gestoppt haben wir nicht in Sterzing wie geplant, sondern erst an einem See namens Lago di Caldonazzo/Valcanover Parkplatz.
Also runter von der Grenze, tierischer Stau an LKWs auf rechter Spur, galt nur für schwere Brummis über 7,5t, also wir links und freie Fahrt. Die Brummis standen teils über 10-20km oder länger. Manche waren wohl auch eingeschlafen, denn immer wieder waren hunderte von Meter Lücke. Die anderen warteten brav dahinter, bis er ausgeschlafen war. Keiner von denen befuhr die linke Spur. Bewundernswert. Dann ging es in Bozen runter von der Autobahn vor an die Mautstelle Italiens. Da schiebt man die zuvor gezogene Karte rein, und es kommt langer Text in italienisch. Dann in englisch, dann in deutsch „Karte nicht leserlich“.. „Bitte nicht aussteigen“… und die Schranke bleibt unten. Dann nach einem Moment piept es auf, der Betrag 6,60€ und den kann man per Münzen oder Schein einwerfen. 8€ rein, 1,40€ Wechselgeld zurück. Nur eins ist echt Kacke, sorry für die Formulierung, aber es gibt zwei Einwurf- und Entnahmestellen, tief für PKWs und hoch für LKWs. Und man muss wissen, die Schiebe beim Ducato geht nicht ganz nach unten. Ich wählte den unteren Einwurf und dabei habe ich die Scheibe durch die Achsel bis an den Hals gedrückt, um das Wechselgeld zu ergattern. Beim nächsten Mal probiere ich den oberen Einwurf, wahrscheinlich dann Ischias danach vom Verdrehen.
Jedenfalls ging die Schranke auf. Und nun sollte man wissen, wohin man möchte, denn die unmittelbare Ausfahrt teilt sind in 4 Abfahrten, und man hat nur einen kurzen Moment zu entscheiden. Und Italiener fahren schmerzfrei. Alles gut, richtig getroffen. Dann ging es 30 km Landstraße zu dem ausgewählten Stellplatz, 10€ alles incl. Dort angekommen, „Schild geschlossen – Kommune“ mit Kette verschlossen. 2 Womos (Italiener) standen einfach auf dem Parkplatz für PKWs davor. Aber nee, zum Anfang so einen Spot, nee beim besten Willen nicht. Trotz ermüdender Fahrt Weiter! So kamen wir zu dem oben genannten See, zwar kein Strom, aber Entsorgung, Müll und Wasser. Alles gratis. 20m entfernt kleiner Laden mit tollen Brotsorten zum Abendbrot und Frühstück und eine Trentino Flasche (es ist dort nämlich das gleichnamige Weingebiet) gab es auch. Und Spot am See ist OK. Und kein Wasser mehr am kommenden Morgen an der Scheibe, also auch kein Lüfter mehr nötig. Wir sind im Süden.
Tags darauf ging es weiter. Nur noch Landstraße. Man spart die Maut und diese ist gut zu befahren. Der Diesel kostet hier 1,54€, bei einem Lidl unterwegs gestoppt (günstiger als bei uns), in einem Ort ein bissl verfahren, aber dann durch bis ans Meer in das bekannte Jesolo. Da waren viele schon, da würde ich nie hinwollen im Sommer zumindest. Jetzt im Herbst schon alles tot, dafür schön ruhig. Ein Pizzeria hat auch auf, da gibt’s dann heute Calzone zum Fussball. Wein auch schon rausgestellt. Der Platz ist neben dem DeiDogi, da wollten wir eigtl hin, doch einen zu spät rein auf Don Bosco. Jungmädel sagte zu Sylvie, 10€ und 3€ Strom, und Sylvie zeigte die ADAC Campcard und „Rabatt?“. „Hat sie noch nie gesehen, na gut aber 10%, also 10€“. Kein Kommentar.
OK, wir suchten uns einen Platz, Strom ran, Stühle raus, Kaffeemaschine an, Kuchen von Lidl auf den Tisch, erst einmal Kaffee. Es war 12 Uhr. Hier ist alles, nur kein Toilettenpapier, aber dafür die berühmten Stehklos. Für Sylvie interessant, da wir vor kurzem in einer Runde ausgiebig darüber sprachen, und sie die tatsächlich nicht kannte. „Dann aber mal los zum Testen“, fachsimpelte ich. Es gibt ja sogar Bücher übers „richtige Geschäft“, wie ich neuerdings weiß. Ich bevorzuge WCs zum Sitzen in tiefer Höhe ohne Höckerchen. Aber jetzt genug davon.
10€ ist völlig „mega“, voll Wlan, warm genug, 200m zum Strand, 150m zur Pizzeria, dort habe wir uns leckere Calzone geholt
und Fernsehen geht auch. Sylvie konnte bissl arbeiten für die Firma. Morgen geht’s dann vor nach Venedig auf den Campingplatz nahe des Fährterminals.
24.10.2021
So, nach 2 Tagen hier in Jesolo ging es nach einem kurzen Stopp bei Aldi, Wein, Tomaten, Trauben und Brot geholt, weiter geradewegs per Landstraße nach Venedig auf den Fusina-Campingplatz. Dort ist man Visasvis von Venedig am Wasser, also Blick auf Venedig und ca. 500m vom Fährableger von Anek Ferries entfernt.
Es ist Industriegebiet, also keinerlei Einkaufsmöglichkeiten, es sei denn im eingegliederten Shop (teuer verständlicherweise daher Aldi vorher) und einer Pizzeria und Restaurant. Das Nette dort ist nicht allein die gute Lage, sondern es gehen auch stündlich Transferböötchen rüber direkt in die City von Venedig. Ticket kostet 13€ pro Person als Tageskarte oder 3-Tageskarte ca. 25€. Hunde dürfen mit an Bord. Trotzdem haben wir entschieden, daß ich mit den Hunden am Camp bleibe und Sylvie ist alleine für 5 Std. nach Venedig rübergefahren.
Im Camp selbst war es tagsüber sehr ruhig, denn fast alle sind rüber. Die Nacht von Freitag auf Samstag zuvor war die Hölle los, bis spät 1-2 Uhr. Irgendwelche Kleincamper oder auch Wohnwagengespanne suchten sich im Dunkeln Plätze, parkten manche einfach zu oder bauten völlig bescheuert nachts um 1 Uhr die Markise mit Stirnlampen auf. Auch bei uns direkt war ein Österreicher mit so einer Karre. Und alle Herren Länder sind vertreten, Holländer, Belgier, Schweizer, Esten, Dänen, Franzosen, Engländer…. Ganz Europa ist da. Am Sonntag, unserem Abfahrttermin, war dann obendrein Venedig-Marathon. Viele Straßen waren dort wohl gesperrt. Menschenmassen auf dem Markusplatz. Also für Hunde und das bei vollem Sonnenschein wäre das nun gar nix gewesen. Nicht zu vergessen das Kreuzfahrtschiff „Viking Jupiter“…
norwegische Flagge, das ja neben dem Campingplatz in Sichtweite lag, die wurden mit Bussen geholt und gebracht. Nach der neuen Regel dürfen die Kreuzfahrtschiffe ja nicht mehr Venedig direkt anlaufen, werden also außerhalb geparkt. Wir jedenfalls am Abend so umgeparkt, daß wir auch am frühen Morgen vom Platz rauskommen. Es gibt auch keine gezeichneten Plätze, außer die teuren nummerierten direkt am Wasser erste Reihe, die kosten dann aber auch mal gleich 39€. Wir bezahlten aufgrund ADAC-Campcard (12€ Einkaufspreis) nur 25€, sparten alleine 11€ pro Tag. Diese wurde übrigens auch bei Rezeption hinterlegt, so daß der Ausweis selbst in eigener Tasche verblieb. Auch abends haben wir bereits ausgecheckt, daß wir morgens nur zur Entsorgung vorfuhren, Wasser raus und Frischwasser rein, und dann rüber zum Check-in am Fährableger. So spart man sich das allmorgendliche Chaos bei Ein/Auscheck.
Der Check-in bei der Fähre ging fast reibungslos von Statten, dann ging‘s auf die Fähre rauf und Polizeikontrolle. Insgesamt sind wir hier 6 Womos (oder sowas ähnliches) nach Igoumenítsa und 4 direkt weiter nach Patras. Wir parken auf dem Deck, haben sog. Fensterplatz mit Blick aufs Meer, und Duschen und WC sind ebenfalls auf dem Deck in 15m.
Strom holt man sich mithilfe einer langen Stange von der Decke. Darum musste ich mich selbst kümmern, von den Einweisern waren alle verschwunden. Die anderen Camper habe ich gleich mitversorgt. Um uns herum die Womos und LKWs eng auf Anschlag eingeparkt. Irgendwo soll hier theoretisch eine Hundeecke sein am Ende des Decks, doch dorthin ist gar kein Durchkommen. Es ist viel zu eng. Einer der noch fetter ist als ich, muß im Fahrzeug bleiben. Wir haben als einzige hinter uns eine Lücke von 5 Metern, so daß ich unser Fahrzeug einfach nach erfolgter Einweisung 1m zurückgesetzt habe. Ansonsten wäre die Treppe nicht mehr auszufahren gewesen und für die Hunde kein Einstig mehr da. Die Hunde dürfen an Bord an allen Decks außen, da haben wir natürlich bei Begehung Gebrauch von gemacht.
Leider kein Fahrstuhl in Betrieb, daher Treppe und Ole verfiel in altes Muster „die gehe ich nicht“. So musste ich den kleinen Hund 2 Stockwerke hochtragen. Runter ging‘s dann aber von alleine. Heute 2ten Tag an Bord, jetzt nach dem Frühstück, Sylvie pennt noch, werden wir einen 2ten Anlauf starten. Die Nacht war ruhig, es gab abends Strammen Max mit Schinken und Bärlauchkäse und Spiegeleiern.
Wir haben selbst auf unserer Magnetfeldplatte per Strom gekocht. Ab ca. 4 Uhr heute Morgen ist das Meer gut bewegt, daher verbleibt Sylvie lieber im Bett. Ihr geht’s soweit gut. Ein bissl liegt ihr die letzte Überfahrt nach Norwegen im Magen bzw. in Erinnerung, wo ja quasi alle außer den echten Seefahrern sich ausgekotzt haben. Vermute dem einen oder anderen geht es hier momentan auch nicht so toll. Werde mal Begehung machen vorab alleine. Bin seit 5 Uhr auf den Beinen, geduscht und gefrühstückt.
Wenn man um 22 Uhr ins Bett geht, das Meer sieht man ja auch nur bei Tageslicht, oben auf dem Schiff war auch nix los, Disco zu, dann ist man eben um 5 schon fit. Sonst kriege ich Dekubitus vom Rumliegen. Was ich jetzt schreibe, stellen wir dann erst nach Ankunft ein, denn wir haben auf dem Schiff kein Internet. Haben alle mobilen Daten ausgestellt. Das kostet hier sonst richtig Geld. Sylvie hat gestern noch im Shop Calvin eingekauft für uns beide, das gab das Börsenbudget der letzten 2 Wochen her. Teuer….gut riechen ist jetzt angesagt.
Nächstes Mal dann aus Griechenland und weiter in der Rubrik